Was du bei der Gehaltsfrage übersiehst, ist dass der öffentliche Dienst in Deutschland seit 20 Jahren gegenüber der Industrie und den Banken und Versicherungen abgehängt ist. Und die Beamten dank mehrerer Nullrunden, verzögerter Besoldungsanpassungen und "Pensionsrücklagen" erst recht.
Der öD kann und sollte nicht mit der Industrie hinsichtlich Gehalt konkurrieren, dafür sind die Strukturen zu unterschiedlich. Man kann nicht hergehen und irgendwelche Managergehälter oder IG Metall Ingenieurstarife, in denen lediglich 0,X % aller Ingeniere arbeiten, als Maßstab nehmen.
Ich habe viele ehemalige Kommilitonen, ein Großteil davon sind mittlerweile promovierte Physiker, von denen verdient einer das Gleiche netto wie ich mit A13Z Stufe 6, alle(!) anderen zum Teil deutlich weniger. Viele waren viele Monate bis einige Jahre arbeitslos und haben sogar Hartz4 bezogen, weil es einfach keine Jobs gab. (Oder die Bezahlung zu miserabel war). Zugegeben, alle befinden sich in den ersten Jahren der Berufstätigkeit.
Ich kann Wollsocken nur bestätigen: Durch die enormen Studierendenquoten, den, zumindest in den MINT Fächern künstlich konstruierten Fachkräftemangel zum Dank, stagnieren die Einstiegsgehälter seit Jahren. Sicherlich werden einige meiner Kommilitonen mich in einigen Jahren überholt haben, dafür verdiene ich von Anfang an ziemlich ordentlich und habe durch den sicheren Job auch noch Vorteile beim Immobilienerwerb etc.
Ein Lehrer mit A13 verdient meiner Meinung nach angemessen, allerdings sollte man wirklich über eine Zulage für KuK nachdenken, die in Gebieten wohnen, in denen die Mieten in die letzten Jahre explodiert sind. Dort ist die Industrie natürlich wesentlich flexibler hinsichtlich der Bezahlung.
Allerdings kann man sich als Lehrerehepaar in der "gemäßigten Zone" sag ich mal nun wirklich nicht beschweren ![]()