ein bisschen kann ich das schon verstehen. Ich habe auch Mathematik studiert und dann als Zweitstudium Lehramt Ma/Phy. Ich finde den Unterschied zwischen Fach- und Lehramtstudium schon enorm und auch wenn manche anderes behaupten, man lernt als Lehrer an der Uni schon noch eine ganze Menge mehr. An der Uni Lehre zu machen ist da auch nicht mit Schule vergleichbar (hab ich auch schon gemacht).
Verstehen kann ich das auch, ich würde auch niemals behaupten, dass ich schon alles kann was ein Lehrer in seinem Studium lernt. Das die Lehre an der Universität eine andere ist, steht natürlich auch außer Frage. Allerdings finde ich, dass ich schon ein relativ gutes Profil für einen Seiteneinsteiger habe: Freiwilliges Praktikum, sehr viel Lehre auch mit Schülern (Schülerlabor der Uni). Das ist doch wirklich das Maximum was jemand der kein Lehrer ist, mit an die Schule nehmen kann. Was micht dabei stört ist, dass diese Stelle explizit für Seiteneinsteiger ausgeschrieben wurde und mir dann mangelnde Berufserfahrung zur Last gelegt wird.
Also musst Du alles was über das fachliche hinaus geht (und wie gesagt, ich finde das ist viel) selbst erarbeiten oder durch Kollegen beigebracht bekommen. Ich kann die Kollegen schon verstehen, dass sie die Zusatzbelastung nicht möchten.
Dessen bin ich mir auch im Klaren, ich kenne aber sicherlich ~15 Leute die entweder schon in der Schule sind oder gerade den Master fertig haben, dort sagt jeder, dass das relevante aus der Didaktik und Pädagogik in kurzer Zeit zu lernen. Außerdem ist das ja in der OBAS auch vorgesehen.
Wenn Du erstmal Vertretungsunterricht gemacht hast, kannst Du damit zeigen, dass Du geeignet bist (da hat der Schulleiter schon recht, finde ich). Und für die Schule ist das auch nicht so risikoreich. Wenn sie Dich so nehmen, kaufen sie ja quasi die Katze im Sack...
Auch da hat der Schulleiter natürlich recht, allerdings frage ich mich manchmal, wie sich das die fein auf Lebenszeit verbeamteten Damen und Herren vorstellen, wie man denn als Seiteneinsteiger wissen kann ob es was für einen ist oder nicht. Das mit der Vertretungsstelle ist ein guter Hinweis den ich auch befolgen werde, doch auch nur, da ich es mir erlauben kann, da ich keine Familie o.ä habe. Wie soll denn ein Familienvater als Nichterfüller (=weniger Verdienst als andere Vertrtungslehrer) zunächst mal ein Jahr ausprobieren, ob das was für ihn ist?! Da finde ich muss man den Leuten auch zugestehen einigermaßen realistisch planen zu können. Schließlich sind auch Seiteneinsteiger Akademiker und denen sollte man doch ein gewisses Maß an Intelligenz zugestehen. Wer wirklich denkt, dass Lehrer ein Halbtagsjob mit 12 Wochen Ferien ist glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann..
Also versuchs doch weiter und nehme ansonsten eine Vertretungsstelle an, sammle Erfahrung. Ich denke dann wirst Du irgendwann auch eine feste Stelle bekommen. Viel Erfolg
Das ist mein Plan! Dafür lasse ich natürlich eine Promotionsstelle an der Uni sausen, und das nur, um irgendwann die Option auf eine Stelle zu haben. Find ich schon ein sehr großes Risiko das ich nur eingehe, da ich jung und ungebunden bin.