Beiträge von Veronica Mars

    ich hab ja tatsächlich ein vollständiges BWL Studium absolviert und zusätzlich Pädagogik. Wir Wirtschaftspädagogen bzw. die ganzen Berufspädagogik Leute im gewerblichen Bereich sind da aber wohl eher die Exoten.


    An meiner Uni haben z.B. die Gymnasiallehrer gar nicht mit an der Wirtschaftswissenschaflichen Fakultät studiert, sondern hatten eigene Lehrstühle für Wirtschaft an der Schule. Das fand ich in der Tat schon komisch.
    Ich habe komplett mit den BWLlern zusammen studiert undhätte mir am Schluss tatsächlich auch ein BWL Diplom ausstellen lassen können. Hatte alle erforderlichen Prüfungen dafür abgelegt. Leider musste ich mich laut Prüfungsamt entscheiden "entweder oder".

    ich hatte früher einen Kollegen, der immer gesagt hat "wir operieren nicht am offenen Herzen" und gemeint hat er, dass sich Fehler, die jedem mal passieren, leicht wieder ausbessern lassen. Bei einem Chirurgen ist das anders und daher der Druck größer.


    Ich meine was kann schon schief gehen? Wenn ich etwas mal falsch erkläre, dann gehe ich eben in der Folgestunde rein und sage wie es richtig geht. Normalerweise passiert einem das ja nicht sooo oft.


    Überlege mal, welche Lehrer du bisher schlecht fandest...
    ... bei mir waren das alles Lehrer, deren Sozialkompetenz zu Wünschen gelassen hat. Fieses Bloßstellen vor der Klasse, ungerechte Notengebung, zu großes Geltungsbedürfnis usw. Das sind aber immer Sachen, die man selbst in der Hand hat.


    Alle fachlichen Schwächen kann man beseitigen. Auch Classroommanagement kann man lernen.


    Wenn du also kein riesengroßes A.... bist, dann kannst du auch versuchen Lehrer zu werden.

    ... weil ich ihne auch über den Schulstoff hinaus Kompetenzen und Wissen vermittle. (Wie geht die Steuererklärung und auf was muss ich bei der Altersvorsorge achten...?)
    Und dabei versuche eine positive Einstellung zu vermitteln.


    Griesgräme gibts schon genug ;)

    ich habe während meiner Berufstätigkeit vor dem Ref nebenbei an der Volkshochschule Kurse gegeben. Eigentlich wollte ich das auch im Ref weiterführen, aber mein Kurs kam wegen zu weniger Teilnehmer nicht zu Stande.
    Für mich war der Kurs perfekt, weil ich keinen Vorbereitungsaufwand hatte und er mit 22€/45 Min ganz gut bezahlt wurde. Auch für meine Psyche wäre er im Ref wohl ganz gut gewesen, wenn man mal zwischendurch wieder als Profi angesehen wird...
    Aktuell mache ich nichts. Der VHS-Kurs kam weiterhin nicht zusammen und aktuell hätte ich auch nicht genug Zeit weil Wohnort und Schule zu weit auseinander liegen.

    Bei dem Bildungsträger, bei dem ich früher gearbeitet hatte, gabs in einem Raum eine solche Lautsprecheranlage. Das ging eigentlich ganz gut. Sender am Halsband umhängen, Lautsprecher an und los...


    Nötig war das, weil der Raum riesig war und ne miese Akustik hatte. Das war aber stationär verbaut und nicht mobil. Ich hab das dort aber tatsächlich ganz gerne genutzt, obwohl meine Stimme schon laut ist, trotzdem strengt es auf dauer an...

    lieber Buntflieger, ich glaube dir, dass du derzeit eine blöde Zeit durchmachst. Ich stimme dir sogar in einigen Punkten zu. Z.B. bei den anonymen Evaluationen.


    Bei uns gab es sogar anonyme Evaluationen und wir haben alle unsere Kritikpunkte vorgebraucht, natürlich möglichst konstruktiv formuliert. Unsere Gruppensprecher haben eine online-Umfrage gestartet und die Ergebnisse dann zusammengefasst an die Seminarleiter weitergegeben. Ich würde sogar sagen, dass einige unserer Kritikpunkte umgesetzt wurden, allerdings hatten wir nichts davon, aber hoffentlich die Gruppen nach uns. Manche unserer durchaus konstruktiven Vorschläge sind aber auch völlig abgeprallt.


    Mein Referendariat war durchwachsen. Ich hatte ein halbes Jahr, in dem ich durchaus einiges gelernt hatte, mit einer Betreuungslehrerin, die ein gutes Vorbild war und fachlich auch echt viel drauf hatte. Manche der "Methoden" fand ich auch etwas komisch, aber es machte schon Sinn es wenigstens mal auszuprobieren. Ein Beispiel gefällig? Wir sollten immer möglichst wenig reden und viel mit stummen Impulsen arbeiten. Kommentar meiner Schüler: "Frau Mars, wir sehen schon, dass Sie immer so komisch gucken, aber wir wissen dann nicht was sie wollen. Können Sie nicht einfach eine Frage stellen, wenn Sie was von uns wollen?" => stumme Impulse sind einfach nichts für mich 8)


    Im zweiten Halbjahr hatte ich die Referendarshölle. Miese Planung, eine inkompetente Betreuungslehrerin, kein Plan, kein sinnvolles Feedback, dafür aber 2 Lehrproben, die ich ohne irgendeine Hilfestellung und mit nicht korrekten Angaben von der Betreuungslehrerin nur so lala hinter mich gebracht habe. Ja, ich fühle mich durch diese Lehrerin um meine guten Noten betrogen, denn andere im Jahrgang mussten nicht mit diesen miesen Voraussetzungen in die Lehrproben. In diesem Halbjahr habe ich nichts gelernt, außer Verbitterung und dem Gefühl einem System ausgeliefert zu sein. (Hier hat unsere Kritik dann auch gewirkt, an diese Schule kommen derzeit keine Referendare mehr)


    Im gesamten zweiten Jahr war es dann wieder OK. Es war stressig, manchmal hat man sich auch allein gelassen gefühlt, aber ich hatte das Gefühl, dass alle daran interessiert sind mit zu helfen und mich zu unterstützen. Dafür hatten wir jede Wochen Seminare, bei denen ich mich oft gefragt hatte, was das soll. Viele Inhalte wurden aufgebläht, die wären auch in der Hälfte der Zeit zu vermitteln gewesen, aber die Dozenten haben sich scheinbar einen Spaß daraus gemacht, immer ihre Lieblingsmethode bei uns vorzustellen. Allerdings haben die sich nicht abgesprochen, also haben wir jeden Methodenschnickschnack mindestens 3x am eigenen Leib erfahren. Und natürlich macht man als Referendar jeden Sch... brav mit, egal wie doof die Methode mal wieder ist. Und eigentlich lernt man doch, dass die Methode passend zum Thema ausgewählt werden sollte, aber die Dozenten haben die Methoden doch immer nur um der Methode willen gemacht.


    Dann kam die dritte Lehrprobe und "das System" hat voll zugeschlagen. Jemand mit schlechten Vornoten kann ja gar keine super Leistung abliefern, also wurden alberne Kritikpunkte an meiner Stunde angeführt, die ich echt nicht nachvollziehen konnte. Auch meine Betreuungslehrerind meinte zu mir, die Stunde wäre mindestens eine Note besser gewesen... Und sowas finde ich einfach :uebel:
    Warum müssen die Prüfer die Noten der anderen Lehrproben überhaupt erfahren? Es würde doch reichen, wenn sie die aktuelle Leistung völlig unvoreingenommen bewerten würden... Das wäre mal ein einfach umzusetzender Punkt, um die Benotung fairer zu gestalten!


    Dann kamen die Prüfungen und auch hier wieder einige komischer Seiten des Systems: Warum gibt es keine standardisierten Fragen, die die Leistungen im Jahrgang vergleichbar machen? Zumindest irgendwie teilweise. Vielleicht könnte man 2/3 der Prüfung mit standardisierten Fragen abprüfen, gerne auch schriftlich für die Vergleichbarkeit, und dann eben 1/3 der Prüfung als Gespräch, bei dem individuellere Dinge abgefragt werden.
    Ich hatte sogar Glück bei den meisten der mündlichen Prüfungen, aber trotzdem fand ich sie extrem subjektiv in der Bewertung.


    Also ja, ich bin für durchgängige Standards der Bewertung, mehr anonymität bei der Bewertung, damit keiner der Prüfer sich von irrelevanten Kriterien ablenken lässt.


    Trotzdem finde ich Kritik nach dem Motto "DAS Referendariat ist mist" falsch, jeder kann immer nur sein von ihm erlebtes Referendariat kritisieren. Und wir hören hier ja auch von einigen Usern, dass sie ihr Referendariat druchaus als fair empfunden haben.

    wie lustig...
    Ich hab mir gestern den Film in der Mediathek angeschaut und durchaus anderes erwartet.


    Ralf fand ich gut und auch den Kleidungsstil fand ich durchaus angemessen. Hatte da nach den Beiträgen hier eher einen Freak erwartet.
    Die Sache mit dem Handschlag fand ich auch skurril, ebenso die Szene als er nach Literatur gefragt hat und mit Plattitüden abgespeist wurde. Auch wenn die Kritik des Abwürgens durchaus berechtigt war.


    Anna fand ich grenzwertig. Wie kann man denn Lehrer werden wollen, aber eine Abneigung gegen Autorität und Rotstifte haben? Gut fand ich, dass sie mit dem Coach an ihrer katastrophalen Außenwirkung gearbeitet hat. Trotzdem sehe ich sie nicht langfristig als Lehrerin. Einfach, weil sie sich nicht mit dem System Schule identifizieren kann. Vielleicht wäre irgend ein reformpädagogischer Ansatz oder eine Waldorfschule was für sie.


    Katja fand ich erschreckend, allerdings kann ich mich gut mit ihr identifizieren. Ich bin im Ref auch schon mal in so einer Chaosklasse gelandet. Und ich bin da auch heillos untergegangen. Hier hätte es viel mehr Unterstützung für Referendare gebraucht. Das Schülerverhalten scheint ja nicht nur bei ihr so unter aller Sau gewesen zu sein.


    Allgemein fand ich den Film gut gemacht.


    Zum Referendariat an sich wurde ja schon in gefühlt 1.000 Forenbeiträgen alles gesagt. Aber trotzdem hier noch mal von mir: wer ein tolles, wertschätzendes und lehrreiches Referendariat hatte, seid dankbar, denn es hätte genauso anders komnen können.


    Mei Referendariat war anstrengend, oft wenig hilfreich, hat mich nicht immer weiter gebeacht und war von Ungerechtigkeiten geprägt. Beispiel gefällig? Wir waren 4 Referendare. Ich hatte allen Unterricht allein in der ganzen Klasse. Andere hatten geteilte Klassen, bei denen der erfahrene Kollege die anstrengenden und leistungsschwachen Schüler übernommen hat. Die Ansprüche an den Unterricht waren aber gleich. Ich sehe allerdings schon einen Unterschied, ob ich 30 aufgedrehte Schüler bändigen muss, oder 15 brave Schüler unterrichte.
    Da gäbe es noch Seitenweise zu berichten.....

    darüber ärgere ich mich auch gerade. So wie es aussieht bleibe ich auf Kosten einer Klassenfahrt sitzen. (Das war anders ausgemacht) Konsequenz ist, dass ich nichtmehr bereit bin zu fahren.


    Mal schauen, was die Schulleitung dann macht...

    Meiner spärlichen Erfahrung nach ist das auch tatsächlich ein bisschen heikel. Ich musste trotz ca. 15 Jahre Altersunterschied bei den erwachsenen Berufsmaturanden zu Beginn mal ein paar ernsthafte Takte durchgeben bis sie mir glauben wollten, dass wirklich *ich* das Sagen habe. Bei den Chemikanten hatte ich gar einen dabei, der sicher 10 Jahre älter war als ich. Der war dann aber wiederum vollkommen unproblematisch.

    Nach meinem Diplom bin ich ja nicht direkt an die Schule, sondern habe in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Meine Schüler dort waren fast alle deutlich älter als ich und es war fast nie ein Problem.


    Da habe ich jetzt an der Berufsschule fast mehr zu kämpfen, weil ich immer noch sehr jung wirke. Und das trotz oft fast 20 Jahren Altersunterschied.


    Die deutlich Erwachsenen sind einfach zielorientierter, die interessiert Alter nicht. Die Jugendlichen sind oft so dermaßen von sich überzeugt, dass sie gar nicht erkennen, wenn ihnen jemand fachlich überlegen ist.

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