Beiträge von Silas

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    Eliah schrieb am 29.07.2006 21:39:
    ich fand ja schon, dass man sich im Ref ziemlich verbiegen musste. Jetzt ist es so, dass ich als Beamter (noch nicht Lebenszeit) nicht gerade das Gefühl habe, meinem Chef alles Recht machen zu müssen. Ich habe gewisse Vorschriften, dabei aber noch immer Freiräume, in denen ich mein eigenes "Ding" machen kann, egal, was der Schulleiter davon hält.


    Danke dir! Dies ist eine Antwort einem Stil, der meine Frage direkt und genau beantwortet.


    Wenn andere noch Erfahrungswerte in diese Richtung- egal ob positiv oder negativ haben- bitte beitragen.

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    Gela schrieb am 29.07.2006 11:53:
    Also, ganz ehrlich, ich finde es schon höchst befremdlich, wenn sich einer, der noch nicht mal im System selber drin ist, schon Gedanken dadrüber macht, wie er sich dagegen auflehnen kann!
    Silas, wenn du mit so einer vorgefertigten Meinung ins Referendariat gehst, legst du dir selber Steine in den Weg. Natürlich kann man hinter jeder Handlung eines anderen sinistre Motive vermuten, damit machst du dir aber das Leben gehörig schwer.


    Das stimmt doch nicht! Nur auf Grund meiner Postings kannst du so etwas nicht behaupten, ohne mich persönlich zu kennen.


    Ich bin recht umgänglich. Die Frage, inwiefern ich im späteren, langen Berufsleben von meinem Vorgesetzen abhängig sein werde, ist doch legitim. Das heißt überhaupt nicht, dass ich mich auflehnen will. Im Falle des Falles will ich aber schon wissen, wie gut oder schlecht meine Karten sind. Die meisten Leute fragen sich das erst, wenn es Probleme gibt.

    Glückwunsch, aber dein Posting zeigt eben auch gerade ganz klar, dass du intuitiv zwei entscheidende Dinge richtig gemacht hast


    a)

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    Sicher hat man seine Unterrichtsbesuche den Wünschen der Seminarleiter angepasst


    dich also angepasst hast, und


    b) dich gut verkauft hast:


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    Und in den Reflexionen der Unterrichtsstunden habe ich auch durchaus argumentiert, warum ich meine Planung für sinnvoll halte


    Wenn Reffis scheitern, dann an diesen beiden Kernpunkten.
    Gut, dass ich das kapiert habe.


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    und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass man den Prüfern ausgeliefert wäre.


    Naja, hier widersprichst du dir ein wenig selbst-- oben hast du noch gesagt, dich angepasst zu haben.


    Klar warst du deshalb auch wenig gefährdet, ausgeliefert zu sein -Anpassung und Außenwirkung stimmten eben.
    Bei anderen Leuten ist das aber durchaus nicht der Fall- siehe Leidensgeschichten von Reffis.


    Insofern bestätigst du nur meine Ansicht.

    Ernsthaft, was hat eine Stelle als Angestellter des öffentlichen Dienstes in ner ganz anderen Behörde mit der Verbeamtung als Lehrer zu tun?


    Wenn es da eine Verbindung gäbe, interessierte mich das auch brennend. Kann ich mir aber nicht vorstellen.

    Zitat

    pepe schrieb am 26.07.2006 18:36:
    Und das ist, entsprechend fundiert, auch im Referendariat möglich.


    Einspruch, euer Ehren. Als Reffi sollte man einem wirklichen Konflikt immer ausweichen. Im Zweifelsfalle, wenn es hart auf hart kommt, bist du als Reffi sonst nämlich immer derjenige, der Lösungsvorschläge nicht akzeptiert/ schlechten Unterricht macht/ keine "Lehrerpersönlichkeit" ist.
    Die Verbeamteten werden fast immer gut aus der Sache rauskommen, der Verlierer ist der Reffi.
    Leidensgeschichten gibt's dazu genug.


    Theoretisch gibt es vielleicht Möglichkeiten, sich bei höheren ministerialen Ebenen zu beschweren. Aber dann kannst du dir sicher sein, dass man den Reffi in den Beurteilungen gnadenlos durchrasseln lassen wird. Also ist's praktisch nicht machbar.


    Die Ausgangsfrage war, wie verhält sich das Ganze beim fertigen Lehrer. Kann der Schulleiter diesen beurteilen, bzw. wie wichtig sind die Beurteilungen? Kann der Schulleiter die Entlassung des Lehrers erwirken?


    Alles in allem: Kann der Schulleiter Lehrer schikanieren?


    Dass ich mein Bestes tun werde, gut mit Chef und Kollegen zusammen zu arbeiten, versteht sich. Aber wenn es hart auf hart kommt, entscheiden obige Dinge eben über Lebensläufe.


    Der kleine Reffi, der keine Vertretungsstunde ohne Risiko ablehnen kann, will ich halt dann nicht mehr sein.


    Ich denke, mein Anliegen ist jetzt klar.

    Danke für die ersten Antworten.


    Nein, mir geht es nicht darum, eine Chefposition einzunehmen. Ein Chef mit gewissen Lenkungskompetenzen ist in Ordnung.


    Aber: Ich will nicht auf Dauer- wie im Ref- in absolut abhängiger Position den Launen einer Person ausgeliefert sein. Darum geht es mir!

    Im Referendariat, das ist mir inzwischen klar, werde dich derjenige sein, der beurteilt wird und sich in fast allen Dingen systemkonform /chefkonform zu verhalten hat (von Kleidung, über bestimmte Unterrichtsmethoden, die Seminarleiter/Schulleiter gut finden, bis hin zu weitergehenden Verbiegungen). Als Reffi sollte ich mich selbstbewusst verhalten, bin aber de facto rechtlos. Die anderen Beteiligten, damit rechne ich fest, werden das sofort gnadenlos ausnutzen, falls ich in irgendeinem Punkt nicht systemkonform sein sollte. Leidensgeschichten gibt's hier im Forum ja genug.


    Gut, zwei Jahre mach ich das mit. Aber dann muss irgendwann gut sein.


    Wie abhängig bin ich als fertiger Lehrer vom Chef? Inwiefern bestimmt er über mein Wohl und Wehe? Und über meine Arbeitsbedingungen, wenn ich zum Bespiel Teilzeit arbeiten will?


    Kann ich auch mal gegen den Chef opponieren- wie ich es mal als Schüler bei einem Lehrer erlebt habe-, oder bricht man sich damit den Hals?


    Das sind Fragen, die für mein Berufsleben essentiell sind.


    Das Ref ist rechtlos und etwas Glück, ok, aber als fertiger Lehrer will ich dann schon eine andere Ausgangsbasis haben.

    Äh, liest du auch ab und an Beiträge, bevor du zum verbalen Schlag ausholst?


    Ich bleibe jetzt trotzdem mal sachlich und versuche, dir argumentativ zu antworten.


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    Tina_NE schrieb am 22.06.2006 23:59:
    1) das Auswahlgespräch in der Schule schlecht ist, im Gegensatz zu dem in der freien Wirtschaft,


    Ich schrieb doch, dass ich Vorstellungsgespräche in der Wirtschaft für den Bewerber nicht gerade angenehm empfinde (s.o. man wird unter Druck gesetzt etc).


    Ich wollte sagen: Firmen nehmen sich mehr Zeit für die Auswahl der Bewerber. Meiner Meinung nach sollte auch die Einstellung an den Schulen nicht nur auf guter Selbstdarstellung beruhen. Du glaubst es vielleicht nicht, aber es gibt bestimmt auch Leute, die gute Lehrer sind, aber die Selbstdarstellung nicht so drauf haben (Nervosität etc).


    Deshalb mein Vorschlag: Lehrproben verlangen.


    Zitat


    dass 2) du den Lehrerberuf nur als Notlösung nimmst (sowohl von deinem Zeitaufwand, als auch deiner eigentlichen Zukunftsidee, nämlich der wissenschaftlichen Arbeit an der Uni),


    Sagen wir es mal so, ich will mich absichern.
    Aber viele Leute gehen mit dieser Motivation (Sicherheit) in den Lehrerberuf. Auch in einem Forum haben viele nicht den Schneid, das offen zuzugeben.
    Insofern bin einfach nur ehrlich!


    Das heißt aber nicht, dass mich die Arbeit mit Kindern nicht reizt. Im Gegenteil, Motivation ist auch, dass ich wieder mehr mit Menschen arbeiten will. Ich mag Kinder, ob du's nun glaubst oder nicht.


    Zitat


    und 3) den anderen Refs entweder schlechtes Zeitmanagement und/oder mangelnde Fähigkeiten unterstellst, dass die eine Promotion nicht mal so "nebenbei" machen können.


    Hm, ich find's einfach nur schade und traurig, dass es dir nicht um Gedankenaustausch geht, sondern du in deiner Aversion gegen mich Streit suchst.
    Ich habe hier niemandem mangelnde Fähigkeiten unterstellt. Ich will von Lehrern/Reffis lernen, um mich zu optimieren.


    Äh, hallo?


    Komm mal bitte wieder die sachliche Ebene zurück. Nur weil du anderer Meinung bist als ich, heißt das nicht, dass du mich jetzt perönlich angreifen kannst.


    Ich habe hier niemanden persönlich angegriffen. Meine Meinung darf ich aber äußern, auch wenn sie nicht deiner Denke entspricht.


    Von einer Deutschlehrerin erwarte ich da schon ein Mindestmaß an Streitkultur!

    Zitat

    regloh schrieb am 22.06.2006 23:05:
    Und warum sollte man dann noch Bewerber ohne 2. Staatsexamen auswählen?


    Tout simple:
    Weil es in den schweren Naturwissenschaften nicht genügend Leute gibt, die 2. Staatsexamen haben.


    Der Bedarf an Lehrer für Naturwissenschaften könnte sonst schlicht und einfach nicht gedeckt werden. Ich sehe das so, dass man von Seiteneinstiegern ein kurzes Praktikum verlangen können. Wäre fpr mich wohl auch besser gewesen.

    Timm: Danke für deine Schilderung.


    regloh
    Da bin ich komplett anderer Meinung als du. Nur durch ein reines 25 min-Gespräch, in ein Bewerber Laberfragen (sorry, aber ist so), beantworten muss, kann man keine Persönlichkeit bewerten. Bei mir war es so, dass die Mitglieder der Auswahlkommission ihre Fragen in einer Schule sogar vom Blatt ablasen! Mann, da war ich aber enttäuscht.


    Bei Bewerbern mit 2. Staatsexamen meiner Meinung nach ist die Lehrprobe das probate Mittel- nichts anderes.

    So, nochmal eine Anmerkung zum ursprünglichen Thema "Auswahlgespräch".


    In den letzten Tagen hatte auch Leute aus meinem Bekanntenkreis Vorstellungsgespräche- in der Wirtschaft, wohlgemerkt. Die Unternehmen nahmen sich für die Bewerber weitaus mehr Zeit, 2 Stunden sind nicht außergewöhnlich. Die Bewerber mussten nicht nur kleine Vorträge halten, deren Inhalte man sich zur Not noch aus den Fingern saugen kann, sondern die Leute wurden auf Herz und Nieren getestet. Auf Deutsch: vor den Computer, und dann programmier mal, auf los geht's los! Oder, in der IT-Branche "Was ist Polymorphie?" Das weiß man entweder, oder man packt ein, labern geht da nicht. Da hatte ich es in meinen Vorstellungsgesprächen deutlich leichter, weil ich mit viel geringerem Aufwand noch ganz gut verkaufen konnte- zumindest ohne Schwächen zu zeigen.


    Ich will diese Vorstellungsgespräche in der Wirtschaft nicht in den Himmel loben. Man wird unter Druck gesetzt und teilweise auch relativ Intimes gefragt. Aber für die Firmen bringt es bestimmt etwas. Und ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass man das nicht 1:1 auf die Schulen übertragen kann.


    Aber: Man könnte sich schon auf weniger Bewerber beschränken und sich diesen dann intensiver widmen. Das beinhaltete dann auch, dass man mehr fordert, als eine reine Selbstdarstellung.

    Zitat

    Hermine schrieb am 22.06.2006 21:51:
    Hermine schrieb am 22.06.2006 21:51:
    Silas, wenn du schon das Ref nicht machen willst- dann mach bitte wenigstens ein Praktikum.
    Es gibt schon zuviele, die zu spät festgestellt haben ,dass Theorie und Praxis gerade in der Schule sehr weit auseinander klaffen.


    Liebe Grüße
    Hermine


    Wenn du es schon wagst, ;) mich zu kritisieren, dann lies doch bitte, was ich geschrieben habe. Ich sagte ja selbst, dass ich das Referendariat für besser halte als den Direkteinstieg. Aber das Finanzielle pressiert. Ok?

    Danke für dein Statement!


    Aber: Wusstest du, dass es Didaktik-Profs gibt, die kein zweites Staatsexamen haben? Eine kreative Idee zur Didaktik wissenschaftlich zu publizieren und die praktisch zu unterrichten, sind zwei ganz verschiedene paar Schuhe. Beides hat jeweils seine Schwierigkeiten.


    Nichtsdestotrotz höre ich gerne weitere Hinweise von dir und anderen.

    Ich weiß, dass da kein Spaziergang auf mich zukommt. Aber das hatte ich, glaube ich, oben schon gesagt. Andererseits habe ich nur dieses eine Leben und einen brutal starken Willen. Natürlich muss ich auf meine Gesundheit achten.


    Hilfreich für mich ist, dass ich im Uniumfeld nicht ganz unerfahren bin. Gerade bei der Promotion hängt sehr viel auch von Kontakten und vom Doktorvater/-mutter ab. Deshalb muss ich schon bei der Suche nach einem Doktorvater super vorsichtig sein.


    Was mich interessiert: Hast du oder haben deine Geschwister eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen (Habilitation)? Vielleicht kannst du mir ja noch ein paar Hinweise geben (fände ich nett). Ich hatte mal vor, in Mathe zu promovieren- aber das kann ich zeitgleich mit dem Ref völlig vergessen, der Aufwand ist zu enorm. Außerdem bin ich vermutlich nicht gut genug, um es da bis zur Professur zu bringen.


    Didaktik erscheint mir sehr interessant. Besonders, weil hier auch "weiche" Faktoren wie Soft Skills reinspielen. Außerdem glaube ich, in diesem Bereich auch was für die Gesellschaft leisten zu können, da der naturwissenschaftliche Unterricht für die Zukunftschancen sehr wichtig ist.

    Zitat

    Aktenklammer schrieb am 22.06.2006 18:30:
    Gleichzeitig promovieren? Da hast du dir aber viel vorgenommen ;) Wenn ich ehrlich bin, halte ich das für unmöglich.


    Durch meine Berufserfahrung kann ich sehr schnell und effizient arbeiten. Vermutlich gelingt mir das besser als anderen Referendaren, die frisch von der Uni kommen. Das soll jetzt nicht überheblich sein- ich selbst war vor 5 Jahrem alles andere als effizient beim Arbeiten.


    Noch kurz zu meiner Motivation:


    Ich bin recht ehrgeizig und will wissenschaftlich noch weiter kommen. Sollten alle Stricke reißen, dann habe ich den Lehrerjob in der Rückhand. Mit Promotion eröffnen sich mir aber noch Wege an der Uni. Nur kann ich jetzt nicht mehr allzulange zuwarten, da ich schon 29 bin. Klar kann auch noch mit 40 promovieren, aber mit wissenschaftlicher Karriere ist dann essig.


    Andererseits möchte ich mich auch nicht allein auf Unistellen verlassen. Dazu ist die Stellensituation an den Unis einfach zu mies. Ich will nicht mit Mitte dreißig dem Risiko ausgesetzt sein, dass Stelle ausläuft und ich dann ohne was dastehe.


    Außerdem wollte ich schon immer mal- zumindest für einige Zeit- als Lehrer gearbeitet haben.


    Zitat


    Was das Geld angeht, ist es wirklich nicht viel Geld, aber es geht wahrscheinlich nicht anders ...


    :(

    Dein Beitrag ist mir etwas, sagen wir, zu sehr Kasernenhofton.


    Zitat

    Tina_NE schrieb am 22.06.2006 18:05:
    Auch schüchterne Reffis kommen gut durch -- das heisst noch lange nicht, dass die nicht selbstbewusst sind.


    Du widersprichst dir innerhalb eines Satzes. Schüchterne, die gleichzeitig selbstbewusst sind, sind so selten wie trocken gebadete Kinder.


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    Tina_NE schrieb am 22.06.2006 18:05:
    Dass man sich finanziell etwas zurück nehmen muss im Ref ist auch nicht neu, und auch du wirst das schaffen.


    Klar. Wenn man schonmal berufstätig war, fällt es halt mental schwer.


    Das Referendariat hat auch sein Gutes. Ich habe mehr Zeit, mich aufs Pädagogische zu konzentrieren. Außerdem bin ich recht energetisch und hoffe, gleichzeitig noch in Didaktik zu promovieren- obwohl das hart werden wird. Aber beides passt recht gut zusammen.


    Aber danke für die guten Wünsche :)

    Ok, ich will mal ein paar weitere Infos geben, um die Sache etwas zu klären.


    Ich (m, 29) bin Seiteneinsteiger und wollte den Direkteinstieg probieren. Auf die Auswahlgespräche- es waren insgesamt vier Stück- war ich sehr gut vorbereitet. Zu jeder Schule konnte ich etwas über Schulprogramm und Ausrichtung sagen. Die letzten 2-3 Monate habe ich intensivst dieses Forum sowie referendar.de studiert, um abschätzen zu können, was im Lehrerberuf auf mich zukommt.


    Mein Auftreten dort war selbstbewusst, gelassen und freundlich, meine Formulierungen flüssig, und meine Motivation, warum ich Lehrer werden will, eingängig. Nervosität kenne ich bei solchen Gesprächen nicht.


    (Obiges soll keine Angeberei sein. Vor 5 Jahren, 2001, wäre mein Auftreten bei weitem nicht so souverän gewesen. Aber mittlerweile bin ich, auch durch meine Berufserfahrung, seit Längerem an dem Punkt angelangt, dass ich mich nicht vom Urteil fremder Menschen abhängig mache und/oder mich von solchen Leuten aus meiner Komfortzone bringen lasse.)


    Naja, jedenfalls war nach den vier Gesprächen etwas verwundert, dass ich kein Angebot erhielt. Deshalb rief ich heute Mittag mal einen der Schulleiter an, um mir ein Feedback zu verschaffen. Killerargument war wohl, dass ich keine praktische Unterrichtserfahrung habe- die Zeit hat vor den Sommerferien für eine Vertretungsstelle nicht mehr gereicht. Dass das ein Nachteil ist, war mir klar, mir war aber nicht bewusst, dass bei der Seiteneinsteiger-Konkurrenz solcherlei Erfahrung scheinbar präsent ist.


    Gut, ich bin zweigleisig gefahren und habe auch noch einen Referendarsplatz sicher (Ruhrgebiet), den ich bis Ende des Monats noch annehmen kann. Im Prinzip ist dieser Weg der Ausbildung wohl der bessere. Allerdings erscheint mir das Finanzielle problematisch, von dem Referendarssold kann ich nur mehr schlecht als recht meinen Lebensunterhalt finanzieren. Zudem hätte ich als Direkteinsteiger vor Schülern und Kollegen direkt als Lehrer auftreten können- als Referendar muss ich zu Anfang wohl sehr selbstbewusst auftreten, um von Schülern und vor allem den beurteilenden Lehrern für voll genommen zu werden. Sonst heißt es schnell, er ist "nur Reffi", und man schlittert unter Umständen in eine Leidensgeschichte, die wohl typisch für eher schüchterne Reffis ist, die auf sehr selbstbewusste Mentoren und Schulleiter treffen- sie werden untergebuttert. (Letzteres sagen mir ca. 60 Stunden Forenlektüre.) Aber dann muss ich wohl in den sauren Apfel beißen.

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