Beiträge von Peter222

    Wollte mich nochmal bei euch bedanken. Der Umgangston hier ist wirklich sehr freundlich. Ich werde das Ganze jetzt erst einmal auf mich wirken lassen und lasse dann den Bauch entscheiden. Natürlich gibt es ein paar Punkte, die gegen das Lehrersein sprechen, aber die gibt es im Maschinenbau auch. Es wäre wohl illusorisch zu glauben, dass es in irgendeinem Bereich keine Negativpunkte gibt.


    Liebe Grüße und gute Nacht :)

    Nein, Die Kritik ist schon in Ordnung. Vllt habe ich mich auch etwas falsch ausgedrückt.
    Natürlich ist es mein Ziel die nächste Generation zu bilden und dazu meinen Teil beizutragen. Ich möchte auch keine bestimmte Scülerschaft ablehnen, sondern viel eher dazu beitragen, dass ein gutes Miteinander funktioniert.

    Ich meine damit nicht, dass ich nervlich labil bin, aber sehe es nicht als meine Lebensaufgabe in einer Schule mit hohem Migrationsanteil an vorderster Front zu kämpfen. Und mit dieser Einsicht würde ich wohl an einer Brennpunktschule kaputt gehen. Ich habe einmal zwei Tage in Offenbach einen Lehrer begleiten dürfen und war ehrlich gesagt schockiert. So etwas kenne ich aus meiner eigenen Schulzeit und aus meinem Praktikum in BW nicht. Hier hat man gemerkt, dass man zu den Kindern einen Draht aufbauen kann und dass auch vernünftige Denkansätze der Schüler zurückkommen, auf die man stolz sein kann. In diesem Umfeld denke ich, blickt man gerne auf seine Tätigkeit als Lehrer zurück und ist motiviert guten Unterricht zu machen. (wobei ich jetzt nicht rosarot klingen möchte. Natürlich gab es hier ebenso frustrierend Momente, aber eben auch Licht am Horizont und es war noch nicht alles verloren :D). In Offenbach hätte ich es im Leben nicht geglaubt, dass ich an einem Gymnasium bin, wenn man es mir nicht schwarz auf weiß versichert hätte. Zustände... Ohne Worte

    Eine Frage hätte ich noch. Ich denke ich traue mir den Lehrerjob zu, aber nach meiner Selbsteinschätzung bin ich der falsche Mann für eine Brennpunktschule. Ich glaube nicht, dass ich die Nerven dazu hätte und meine Freude am Schulalltag aufrecht erhalten könnte.
    Da ich später so und so in einem Gymnasium auf dem Land arbeiten möchte, denke ich, dass man nicht in der schlimmsten Ecke landet. Bei meinem Praktikum war der Migrationsanteil gering und Integration hat gut funktioniert. Es war soweit ein harmonisches Miteinander.


    Dennoch frage ich mich, ob ich mit dieser Einstellung der Richtige für den Schulalltag bin. (Nicht falsch verstehen, ich bin politisch in der gesunden Mitte beheimatet)

    Vielen Dank für die Diskussion und für die Eindrücke. Ich gebe zu, dass ich auf mein Augenmerk bisher weniger auf die Dinge neben dem Unterricht gelenkt habe, aber man muss sich ja auch darauf einlassen und kann nicht alles planen.
    Ich habe in der Nachbarschaft auch einen Lehrer den ich aber nicht näher kenne und er soll in der Schule sehr geschätzt und zufrieden sein. Ich sehe ihn zwar oft nachts arbeiten, aber auch viele zeitaufwändige Hobbys machen, die er mit dem Beruf in Einklang bringt. Also ist es wohl auch eine Typ- und Orginisationsfrage, wie man mit der Arbeitszeit umgeht. Ich für meinen Teil bin von 7.30 bis 17.00 Uhr im Büro (meistens vorm Pc) das ist auch nicht das gelbe vom Ei. Mit Hilfe von Teilzeit einen Tag in der Woche frei zu haben, klingt erstrebenswert. Aber natürlich nur, wenn mir an den anderen Tagen der Beruf Spaß macht. Ich denke, ob einen die Umstände in der Schule kaputt machen oder nicht, hängt auch damit zusammen, wie man damit umgeht. Ich bin eher der humorvolle Typ, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt (was nicht heißt, dass ich faul bin). Könnte mir gut vorstellen, dass mir die Tätigkeit liegt. Ich hab auch nicht vor die Welt zu verbessern- bin ja selber noch vor nicht all zu langer Zeit in der Schule gewesen und kenne die Realität.


    Grüße Peter

    Vielen Dank schon mal für die Antworten. Also ich komme aus bw. Macht man dann für den Quereinstieg nach dem Bachelor den Master of Education?
    (Ich studiere B. Eng an der dualen Hochschule BW, Ich weiß nicht wie das eingestuft wird).
    Eigentlich möchte ich aber unbedingt ein geisteswissenschaftliches Fach unterrichten. Physik Geschichte Stelle ich mir sehr interessant vor und ich möchte eher keine Fächer unterrichten, die mich selbst nicht begeistern. (Fertigungstechnik).
    Vielen Dank Binemei für deine Antwort, das ermutigt mich. Dann heißt es jetzt wohl wagen, oder nicht wagen.
    Freue mich über weitere Anregungen.


    Grüße Peter

    Guten Tag liebe Forumsmitglieder,


    ich bin sehr dankbar, dass ich hier meine Frage stellen darf, welche mir vllt bei der Entscheidung hilft. Mir ist bewusst, dass ihr nicht für mich entscheiden könnt und das ich das für mich alleine tun muss - aber schaden wird es wohl auch nicht :)


    Ich bin 24 Jahre alt und studiere momentan im 3. Semester Maschinenbau dual, also in Kooperation mit einer Firma. Irgendwie liegt mir die Tätigkeit nicht so wirklich, ich komme nicht an und es befriedigt mich nicht, dass ich den ganzen Tag nur vor dem PC sitze. Generell liegt es mir nicht ein Produkt zu schnell, billig wie möglich unter Zeitdruck zu erstellen, da ich dem Konsum kritisch gegenüberstehe, aber in meinem Beruf nichts anderes mache. Ich weis, dass es mit Maschinenbau viele Branchen gibt, aber wenn ich die Stelle früher oder später schon wechsele, wäre ein Wechsel auf Lehramt vllt dennoch sinnvoller.
    Ich habe bereits vor dem Studium das zweiwöchige Orientierungspraktikum absolviert. Es hat mir gut gefallen und ich durfte sogar unterrichten. Die Lehrer dort haben bestätigt, dass ich Selbstvertrauen ausstrahle und mir die Lehrertätigkeit zutraubar wäre.
    Dennoch habe ich mich damals für den leichteren Weg (finanziell gesehen) entschieden, und ich hadere sehr damit. Ich bin mir unsicher, ob es nicht jetzt der richtige Zeitpunkt wäre doch noch das Lehramtstudium zu machen, jedoch traue ich mich nicht ganz es zu wagen, da es nun finanziell nochmal schwieriger ist, das Studium zu kündigen.


    Warum ich mich damals dagegen entschieden habe war, dass es mir Sorgen bereitete, nach 10-15 Berufsjahren die Motivation für das Klassenzimmer nicht mehr aufbringen zu können, wenn man eine immer größere Distanz zu den Jugendlichen bekommt. Solche Persönlichkeiten habe ich auch in meinem Praktikum kennengelernt. Und auch aus meiner Schulzeit kenne ich Lehrer, denen im Laufe der Jahre der positive Blick auf die Lehrertätigkeit abhanden gekommen ist und daran zu Grunde gehen. Ein Weiterer Grund dafür war, dass ein Freund von mir nach seiner Kaufmannsausbildung Lehramt studiert hat und nach dem Praktikumssemester gesagt hat, dass es eine Katastrophe war und er wieder in das Büro will. Ich habe einfach Sorgen, dass es mir genauso geht. Das wäre natürlich worst case.
    Privat leite ich schon seit längerem sportlich eine Jugendgruppe und weis, dass mir der Umgang mit jungen Menschen Spaß macht. Prinzipiell glaube ich nicht, dass es mir einmal so gehen wird, aber es ist eben auch Fakt, dass es vielen Lehrern so ergeht.


    Würdet ihr zur heutigen Zeit das Studium nochmal machen? Seit ihr zufrieden mit dem Beruf?


    Vielen Dank und liebe Grüße Peter

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