Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Kleines Gedankenexperiment: Würdet ihr für deutlich weniger Geld trotzdem als Lehrkraft arbeiten, weil ihr Spaß daran habt?

    Dieses "Gedanken"experiment ist absurd und gedankenlos, da die Vorstellung nicht eintreten wird. Wir sind Beamte mit regelmäßiger Gehaltssteigerung, Beschäftigungsgarantie und Heilfürorge (Beihilfe).
    Wobei: Ich kenne KuK, die als Lehrkräfte an die Waldorfschule gewechselt sind, weil sie die Arbeit dort erfüllender (nenn es "spaßiger") empfanden und DEUTLICH weniger Gehalt bekommen.

    Back on topic:

    Mein Einsatz für die Computervernetzung im Schulhaus hat sich ausgezahlt.
    Unsere Haupt- und Werkrealschüler konnten in ihrem Lebenslauf vermerken:
    "Grundkenntnisse in Windows, Tabellenkalkulation, Bildbearbeitung und Textverarbeitung, sowie Programmierung der CNC-Maschine vorhanden."

    Sie haben Lehrstellen erhalten, sind über die Kaufmännische oder Technische Berufsschule zur Mittleren Reife gelangt und einige Ex-Schüler studieren - oder haben das Studium bereits abgeschlossen.

    Sie haben bei uns - und durch mich - etwas gelernt. Das war das Ziel. Ja - der Einsatz und die Anstrengung haben sich gelohnt.

    Gute Arbeit leiste ich wenn meine Schüler die Prüfungen bestehen. Davon habe ich an einer beruflichen Schule jährlich mehr als genug.

    Mein Kontoauszug ist wichtig. Ein Schulterklopfen ist in der Wirtschaft lächerlich; bist du gut dann gibt's mehr Kohle. Bei ständigem Schulterklopfen suchst du dir einen besseren AG.

    Warum soll ich in der Schule das tun was ich in der Privatwirtschaft nicht akzeptiert habe?

    Am Ende interessiert sich kein Mensch für dich und du verkaufst dich weit unter Wert:pirat:

    Dann bist du im Schuldienst eben beim falschen Arbeitgeber. Niemand hindert dich daran, in die freie Wirtschaft zu wechseln.
    Dort hast du jedoch einige Vorzüge des Berufsbeamtentums nicht mehr. Deine Entscheidung.

    Das geht mir ähnlich und dennoch kann ich Yummi zustimmen. EDV-Betreuung und co. ist nicht die Aufgabe der Lehrkräfte und warum sollte ich kostenfrei solche Tätigkeiten übernehmen, nur damit sich die Stadt/Land Geld einspart.

    Nun - wenn man jahrelang trommelt, aber niemand hört, kann man ein Sit-in im Rathaus veranstalten oder die Planung selbst in die Hand nehmen, damit was geschieht. Als Grund- und Werkrealschule stehst du beim EDV-Ausbau am Ende der Schlange bei der Warenausgabe.
    Ich habe dann ein Netzwerk konzipiert, das mit kaskadierenden Switches (zur Signalverstärkung) die Klassenzimmer über den Dachboden jeweils von oben her angefahren hat. Dazu 50 Rechner aus dem Refurbished-Bereich incl. Win. Als Serversystem die Linux-Musterlösung aus Ba-Wü mit Imageverteilung und selbstheilenden Arbeitsstationen. Kosten incl. Elektriker und Kabel 25.000 €. Damit waren alle Klassenzimmer mit mindestens einem Rechner und Internetanschluss versorgt sowie zwei PC-Räume. Am Ende waren 80 Rechner online. An einer Schule mit 300 Schülern. Durch die selbstheilenden Arbeitsstationen und die Imageverteilung war die Wartung nicht sehr aufwändig. Hätte ich alles nicht machen müssen. Aber so war die Erfüllung des LP möglich - und Spaß hat es auch gemacht.

    Vor einigen Jahren wurde die Werkrealschule geschlossen. Eine "Profifirma" übernahm die Wartung und ersetzte den Server. Mehr als 3 Jahre gab es kein Internet :autsch:

    Bevor du mit allem erst noch selbst experimentiert hast? Ich kann dir mutmasslich zu allem irgendwelche Stories zitieren, die du hier schon zum Besten gegeben hast. Ich verstehe dich nicht falsch, ich habe nur ein gutes Gedächtnis für sowas.

    Dass ich damit experimentiert habe? Dein Gedächtnis ist besser als meines - kannst du mir auf die Sprünge helfen? :autsch:

    Es wird nicht besser. Wenn du künftig sowas findest, gib es bitte in die Entsorgung. Ich kann verstehen, dass man da Skrupel hat, weil das Zeug mal irgendwas gekostet hat. Aber wenn dem Schulträger nicht dran gelegen ist, Geld für eine ordentliche Ausstattung auszugeben, dann können solche Experimente schlichtweg nicht gezeigt werden. Sicherheit geht vor. Immer. Derartige Kollegen findest u

    Es wird nicht besser. Da hast du Recht. Du "disst" mich nun schon seit Jahren über drei deiner Nicks hinweg - fast immer, indem du mich missverstehst - oder absichtlich falsch zitierst. Ich finde es nur noch amüsant.

    BTW: Nachdem ich an meiner Schule den Job als Sicherheitsbeauftragter übernommen hatte (Antimon vorwegzitiert: "Wie konnte man dir das nur antragen!") .. habe ich den Chemiesaal ausgemistet. Dabei ging auch das Natrium zur professionellen Gefahrstoffentsorgung - gemeinsam mit Ammonium- und Kaliumdichromat, Kaliumchlorat, Quecksilberchlorid und einer Reihe von Flaschen, aus deren Etikett der Inhalt nicht mehr bestimmbar war.
    Da hatte sich einiges angesammelt - auch durch Kollegen, die Chemie als Hauptfach studiert hatten. Derartige Kollegen findest du an Grund- und Werkrealschulen heute kaum noch. Weil kaum noch jemand an den für diese Schularten ausbildenden Hochschulen dieses Fach studiert. Im lehrplan steht es dennoch. Also muss jemand das unterrichten, der darin wenigstens über Basiskenntnisse verfügt. Dafür ist es erstaunlich, dass in diesem Unterricht kaum mehr geschieht, als dass es mal knallt, stinkt oder raucht.

    In meinem Unterricht wurde noch kein Schüler verletzt. Dagegen geschehen im Sportunterricht oder auf dem Schulhof ständig schlimme Dinge.

    Um die Ausgangsfrage von der pekuniären Ebene herabzuholen:
    Auch für verbeamtete KuK lohnt sich Anstrengung im Beruf. Wenn man sich für Schulentwicklung einsetzt, danach schaut, dass die EDV-Vernetzung im Schulhaus bis ins letzte Klassenzimmer funktioniert und entsprechend positive Rückmeldung von Schülern, Kollegen und Eltern bekommt. Geld ist nicht alles.
    In dem Zusammenhang habe ich mir Fähigkeiten und Kenntnisse angeeignet, die sich auch positiv auf meinen Unterricht und auf mein eigenes Wohlbefinden ausgewirkt haben. Ich bekam Aufgaben, für die ich Entlastung in Form von Deputatsreduzierung erhalten habe. Bedingt durch den Lehrermangel wurden derartige Abordnungen in die Schulverwaltung stark reduziert. Irgendwann haben sich Ertrag und Aufwand nicht mehr die Waage gehalten und ich habe mich wieder voll auf die Kernaufgabe konzentriert. In der Schulleitung arbeiten viele KuK nicht für Geld, sondern für Zufriedenheit.

    Habeck flüchtet mit Fähre vor Wut-Bauern

    Der politische Widerstand wird ungemütlicher in Deutschland.

    Nein. Die Chaoten werden frecher und respektloser. Und lassen sich von Oberchaosverursachungsinteressierten instrumentalisieren.
    Kürzlich auf FB fragte eine "Lehrerin", ob sich die anderen Lehrer auch am "Generalstreik" am 8.Januar beteiligen. Der Bauernverband und die GDL hätten dazu aufgerufen.
    Fakenews. Der Bauernverband hat sich von derartigen Posts auf FB eindeutig distanziert.
    Die "Ungemütlichkeit" entsteht dadurch, dass rechtsnationale Umsturzfantasten die sozialen Medien nutzen. In den USA bestand der begründe Verdacht, das bei den letzten Präsidentschaftswahlen Trollfarmen aus Russland beteiligt waren.

    Natrium kann auch Peroxide bilden, es geht nur langsamer (aber wenn man es jahrelang in Petroleum lagert oder zu lange außerhalb der Flasche). Davor wird auch gewarnt.

    Natrium lässt sich halt viel schlechter schneiden, da es bedeutend härter ist (deshalb mein etwas übertriebener Vergleich, natürlich verwende ich ein Messer, aber es ist wie harte Butter) und bei etwas vergessener Rinde an einer Kante irgendwo erhitzt es sich ungleichmäßig. Bei Kalium hatte ich noch nie ein Problem, es brennt ruhig ab, Natrium spritzt manchmal etwas. Allerdings verwende ich tatsächlich nur linsen- bzw. erbsengroße Stücke. Und natürlich werden abgeschnittene Reste entsorgt und nicht zurück in die Vorratsflasche gegeben. (Weil Kalium sich wie weiche Butter schneiden lässt, ist die Stange auch viel schneller wieder in der Flasche. Natrium liegt etwas länger auf dem Tisch, es ist wirklich bedeutend härter.)

    Danke für den Hinweis. Das kann tatsächlich die Ursache für die von mir beobachtete kleine Flamme gewesen sein. Das Natrium war vermutlich bereits mehrere Jahre unter Petroleum gelagert - wobei ein Teil in der Flasche durch Verdunstung oder unsachgemäße Handhabung von Kollegen trocken lag. Das war ein großer, grauer Klumpen (ca. 500g sic!) von dem ich mit dem Skalpell ein weniger als fingernagelgroßes Stückchen abgeschnitten hatte. (Für Antimon: Schau deinen kleinen Fingernagel an und denk' dir weniger als die Hälfte). Da war sicher Anhaftung von Kruste dran.

    Um das jetzt noch aufzulösen: Die ölgetränkten Lappen wurden unsachgemäß gelagert und haben sich entzündet. [Ohne googeln. Das steht groß auf jeder Dose Holzöl drauf.]

    Die Lappen wurden in einem Eimer eingesammelt und in die Ecke gestellt. In der Nacht brannte der gesamte Technikbereich komplett aus - der Kollege kam erst in 2.Instanz aus der persönlichen Haftung. Zunächst war grobe Fahrlässigkeit unterstellt worden - da hätte auch seine Haftpflichtversicherung nicht gezahlt. In 2.Instanz wurde auf Fahrlässigkeit reduziert - und der Dienstherr übernahm den Schaden.
    BTW - um Spekulationen auszuschließen: Der Kollege war nicht an meiner Schule tätig, sondern in einer benachbarten Stadt.

    Und nochmals zum Mitschreiben:
    Ich poste diese Vorfälle nicht, um mich damit zu brüsten. Doch aus derartigen Fällen kann man etwas lernen - und die TE wollte ja wissen, welche Fallstricke drohen . Und als Lehrer lehrt man - das ist meine Profession.

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