Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Alles gut, da ist für mich persönlich überhaupt kein Mitleid notwendig!

    Das Mitleid bezieht sich auf euer Bundesland und das Fehlen dieser "abartigen" Tradition ;)
    Zieh' nach Oberschwaben ins alemannische Wunderland. Dann wirst du am Faschingsdienstag als "Neuzugezogener" der Gemeinde präsentiert und "gebräutelt". Dabei tragen dich sechs stramme Gesellen auf einer gepolsterten Bräutlingsstange um den Stadtbrunnen, während du aus einem Korb Brezeln und Süßigkeiten in die Menge wirfst. Doch Vorsicht. Lass' dich nicht lumpen. Falls du zu wenig spendierst, landest du im Brunnen ;)
    Oder die Hexen verschleppen dich.
    hexen_mit_antrieb.jpghexen_mit_stierkopf.jpg

    Wir leben in seltsamen Zeiten. Frauen und Mädchen kleiden sich in hautengen Glitzer-Leggins mit bauchfreiem Top. Wenn man sich als Mann kurz vor Weihnachten darüber verwundert die Augen reibt, wird sexuelle Belästigung unterstellt.

    Wobei das bei uns im Süden durchaus auch "Fasnacht" geschrieben wird....
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A…ische_Fastnacht

    Mit eurem seltsamen "Karneval" hat das nicht viel gemein.
    BTW: Karneval: Ableitung vom mittellateinischen carnem levare (‚Fleisch wegnehmen‘), daraus carnelevale als Bezeichnung für die Fastenzeit als fleischlose Zeit. Scherzhaft ist auch die Übersetzung von carne vale als Fleisch, lebe wohl!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Karneval,…sching#Karneval

    Und wir Schwaben haben für diese Zeit 2 Dinge erfunden:
    1.) Das Starkbier
    2.) Die Maultaschen (auch "Herrgottsbscheißerle" genannt - weil der Herrgott untem Teigmantel das Fleisch nicht sehen kann)

    Das ist keine Unterstellung :)
    Nur ein Hinweis und die Nachfrage, ob ihr schon darauf vorbereitet seid, dass 2024 Fasching und Aschermittwoch so früh im Jahr liegen, wie schon lange nicht mehr:
    Weiberfastnacht / Gumpiger / Schmotziger Donnerstag ist bereits am 8.Februar 2024 - knapp 4 Wochen nach den Weihnachtsferien.

    Der Grund dafür liegt in der "Osterregel": Ostersonntag liegt immer auf dem ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang (der Frühlings-Sonnenwende) - und belegt damit das heidnische Frühlingsfest.
    Frühlingsanfang ist am 21.März.
    Der erste Vollmond danach zeigt sich nächstes Jahr bereits am Montag, 25.März.
    Der erste Sonntag danach ist wiederum der 31.März.Von dort rechnen wir 47 Tage zurück und landen auf dem 14.Februar. Das ist Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit.
    Weshalb 47 Tage? Nun - weil es normalerweise 46 Tage sind - wir nächstes Jahr jedoch Schaltjahr haben.
    Aber hallo, ihr Christen! Jesus hat 40 Tage in der Wüste gefastet - weshalb sollen die Gläubigen nun 6 Tage mehr fasten? Gemach ;)

    Begründung: Weil den Mönchen und Bischöfen im Mittelalter während der Fastenzeit der Magen zu laut knurrte. So wurde in der Synode von Benevent (1091) festgesetzt, dass an den Sonntagen (den Festtagen des Herrn) nicht gefastet werden müsse. Die Fastenzeit dauert seitdem 6 Wochen (=>6 Sonntage) und 4 Tage (7*6=42 plus 4=46 Tage), statt 40 Tage - es wird trotzdem 40 Tage gefastet.

    Die Protestanten in der Schweiz und in alemannischen Landesteilen blieben nach der Kirchenspaltung dabei, es wie Christus zu halten und 40 Tage zu fasten. So beginnt die ➜ "Alemannische Burefastnacht" im Gegensatz zur "Herrenfastnacht" erst am Montag nach Faschingsdienstag. Die Fastenzeit bei den Baslern beginnt mit dem "Morgestraich" somit 6 Tage später als im Rest der Welt - und dauert exakt 40 Tage, wie in der Bibel festgelegt.

    Muss es auf Englisch sein?

    Als Geschichtslehrer interessiert er sich eventuell ja für lokale Geschichtsforschung und lokale Chroniken. Ich lese derzeit mit großem Interesse und Vergnügen die "Allgäuer Chronik" von Alfred Weitnauer (3 Bände). Es erstaunt immer wieder, was sich in Oberschwaben und dem Allgäu über die Jahrhunderte hinweg ereignet hat.

    BTW: Nun jährt sich der Beginn des Bauernkrieges zum 500. Mal. Die "Zwölf Artikel" gehören zu den Forderungen, welche die Bauern 1525 in Memmingen gegenüber dem Schwäbischen Bund erhoben. Sie gelten nach der Magna Carta von 1215 als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa. Der Nachfahre des "Bauernjörg" (dieser ließ die Aufstände im Auftrag von Kirche und Fürsten niedermetzeln), gehört noch heute zu den größten Großgrundbesitzern Deutschlands.

    Hier in BW ist das in der SEK.I keine Entscheidung der LK, sondern steht bereits im Schulgesetz, dass wir in Nebenfächern keinerlei schriftliche Leistungsnachweise erheben müssen. Bei uns dürfte als in den Nebenfächern bis zu 100% der Note über mündliche Mitarbeit erhoben werden, auch wenn ich bislang niemanden kenne, der das so machen würde.

    Nun - in Ba-Wü ist auch geregelt, dass die pure Mitarbeit ("Händchen heben" "Tafelanschrieb sauber abpinseln") nicht in die Leistungsnote einfließen darf. Es darf nur die Qualität der Beiträge bewertet werden.

    Was denn für ein Schulnetz? Die Schüler bringen größtenteils ihre privaten Tablets mit und nutzen diese als Ordner, Hefte und Arbeitsmaterial.

    Richtig. Das wurde mit Einführung der iPads abgeschafft, da es damit nicht mehr funktionierte.

    Ich habe - bevor unsere Werkrealschule geschlossen und zur reinen Grundschule wurde - das Computernetzwerk der Schule betreut.
    Das lief unter der "Musterlösung des Landes Baden-Württemberg" und war über 20 Jahre von KuK aus den Informatik-Abteilungen der Berufsschulen entwickelt worden. Mit Jugendschutzfilter, Quota für Kids und Lehrer am Server, Klassenarbeitsmodus und "Klickverteilung" von Arbeitsmaterialien sowie selbstheilenden Arbeitsstationen (Software- und Updateverteilung per Wake-on-Lan), einheitlicher Desktopoberfläche und Menuestruktur, zahlreichen vorinstallierten Lernprogrammen u.v.a.m.

    Heute lese ich in FB-Gruppen immer wieder: "Wir haben IPads. Ich habe den Schülern gezeigt, wie man im Internet surft, Dateien und Texte bearbeitet und in Ordnern ablegt. Was kann ich sonst damit tun?" (sic!)
    Im Prinzip hat sich mit den iPads nun das System durchgesetzt, dass wir immer als BYOD-System bezeichnet hatten: Bring your own device - und lebe im Zoo. Komm damit zurecht. Oder nicht. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich das in 5-6 Jahren entwickeln wird, wenn die derzeitigen iPads ihr "End-of-Lifetime" erreichen.

    Meine Kinder zahlen heute mehr Steuern und Sozialabgaben, als ich jemals an Familienzuschlägen erhalten hatte - und werden das auch über viele Jahre tun. Von daher war das für meinen Arbeitgeber (den Staat) keine schlechte Investition. Trotz Kindern (und Zuschlag) konnte ich dennoch nie den Lebensstandard meines kinderlosen Kollegen-Ehepaares erreichen, das ständig mit dem Michelin-Führer durch die Welt reiste und beim Besuch stolz durchs Haus mit Weinkeller führte.
    Anmerkung: Ich bin auf die beiden nicht neidisch. Ich bin reicher- nicht pekuniär - aber auf eine wertvollere Art.

    Beide Nachbarn sagen ganz offen, dass sie weniger hätten, wenn sie arbeiten gehen würden. Deshalb bleiben sie zu Hause.

    Nun, wenn sie nur einen 520 €-Job annehmen, stimmt das ja.
    BTW: Ich bezweifle, dass eine Abschaffung dieser Minijobs zu einem eklatanten Anstieg der Arbeitslosigkeitsrate führen würde. Vermutlich käme es zu einem Anstieg regulärer Beschäftigung - und damit verbundenen Mehreinnahmen bei der Sozialversicherung - sowie erträglichen Renten, die keine Bürgergeldzahlungen "on top" erfordern.

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