Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Ich wurde in meinen letzten zwei Dienstjahren mit der Hälfte des Lehrauftrages an eine FöS Lernen abgeordnet - auch, weil ich am Beginn meines Lehrerdaseins 10 Jahre an einem SBBZ gearbeitet hatte.
    Vorteil: Vieles läuft entspannter, weil man nicht auf Abschlussprüfungen vorbereiten muss und daher bei allen der Leistungsdruck nicht so hoch ist. Gleichzeitig ist das Leistungsspektrum - und auch das Spektrum der Ursachen, aus denen Kinder an der FöS landen - sehr breit. Da muss man sehr differenziert arbeiten. Das geht im Spektrum von Schülern, die man auf die Ausbildungstätigkeit in einer betreuten Einrichtung vorbereitet bis zu Kids, denen man das Rüstzeug für die Schulfremdenprüfung mitgibt, damit sie dort den qualifizierten Hauptschulabschluss erreichen können.

    In der Regel hast du auch viel kleinere Lerngruppen. Nachfragen würde ich die technische Ausstattung, weil man mit interaktiven Lernprogrammen und genügend Rechnern leichter - und ohne Kopierorgien - differenzieren kann. Falls du keinen Beamer oder eine interaktive Tafel im Lernraum hast, frag' nach, ob es transportable Geräte gibt. Lass dir auch die Werkstätten und den Medienraum zeigen.

    Du hast an der FöS viele Freiheiten zur Unterrichtsgestaltung.

    Im oben angegebenen Zitat vom VBE steht eindeutig:
    "Dienstälteste/Dienstältester ist derjenige, der das höchste Dienstalter nach Beendigung der Probezeit vorzuweisen hat."

    Die kommissarische Schulleitung soll von jemand übernommen werden, der viel Erfahrung im Schuldienst besitzt. Erst, wenn man unzählige Konferenzen und Situationen miterlebt hat, kann man - ohne Schulungen für SL durchlaufen zu haben - eine Schule adäquat leiten.
    Das ist ein komplexes System, das zudem viele Fallstricke aufweist.

    Mal kurz Google bemüht und diese Seite vom VBE gefunden:
    https://www.vbe-rechtsdatenbank.de/index.php?mode…&sid=42&aid=520

    Am Ende muss dies dann der dienstälteste/die dienstälteste Kollege / Kollegin sein. Hierbei kommt es nach dem Wortlaut aus § 60 Abs.2 Satz 2 SchulG sowie hier des § 32 Abs.4 Satz 1 ADO nicht auf das Statusamt an. Dienstälteste/Dienstältester ist derjenige, der das höchste Dienstalter nach Beendigung der Probezeit vorzuweisen hat.

    Für Grundschulen bedeutet dies also, dass nicht die an der Schule mit A 13 besoldeten sonderpädagogischen Lehrkräfte vorrangig heranzuziehen sind, sondern es allein darauf ankommt, wer im Kollegium das höchste Dienstalter hat.

    Mir geht es hier aber nur darum, aufzuzeigen, wie wenig zielführend es ist, das Erfassen solcher Zahlen per se zu verdammen und als rassistisch einzuordnen.

    Es ist nicht das Erfassen der Zahlen, sondern deine Interpretation, die nicht zielführend ist.
    Bei dem von dir angeführten Artikel geht es um "Tatverdächtige" - nicht um Täter. Dass derzeit mehr Menschen auf Mitmenschen mit etwas dunklerer Hautfarbe zeigen, liegt auch an solchen Einstellungen, die kolportiert werden.

    Davon abgesehen haben wir als Lehrer WIRKLICH eine Aufgabe und müssen pädagogisch auf die Kids einwirken:

    Zitat

    Relativ hoch war in den vergangenen Jahren der Anteil an Messerstraftaten, die von Kindern und Jugendlichen begangen wurden. In den vergangenen Jahren erhöhte sich die Zahl der tatverdächtigen Schülerinnen und Schüler laut Statistik deutlich – von 15,7 Prozent im Jahr 2019 auf 22 Prozent im Jahr 2022.


    «Tatsächlich zeigen Daten aus der internationalen und nationalen Forschung, dass vermeintlicher Selbstschutz ein Grund ist, warum Menschen ein Messer mitführen»

    Ungefähr jeder fünfte Jugendliche trage in der Freizeit ein Messer mit sich, sagt dazu laut Bericht die Kriminologin Elena Rausch von der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden.

    Quelle: https://www.news4teachers.de/2024/03/immer-…esser-mit-sich/


    BTW: Das "Messerthema" hatte ich schon vor Jahren als Thema beim Elternabend angesprochen. Die Eltern wussten nicht, dass selbst das Mitführen eines Messers einen Straftatbestand darstellt. Dafür hatte ich verschiedene Quellen gesucht und hier abgelegt:
    https://www.autenrieths.de/klassenlehrer.html#Waffen

    Gehen wir einmal davon aus, dass überproportional junge geflüchtete Männer involviert sind

    Eine Behauptung wird nicht dadurch wahr, dass man sie ständig wiederholt und pauschaliert.
    An den 13844 Straftaten, bei denen im Jahr 2023 Messer verwendet wurden, waren "geflüchtete Männer" nicht überproportional beteiligt.
    Obwohl die meisten nach der Tat geflüchtet sind. Aber das meinst du sicher nicht.

    Wovon DU ausgehst, ist deutlich. "WIR" gehen nicht davon aus, sondern verlassen uns auf Fakten. Für deine Behauptung gibt es die nicht - da kannst du das noch so oft behaupten.

    Grafik vom Statistischen Bundesamt - Quelle hatte ich bereits oben angegeben:

    statistik_messerangriffe_2023.jpg

    Ja? Und wie bringt uns das jetzt irgendwie weiter?

    Ganz einfach: Dass man keine Falschbehauptungen aufstellt, sondern sich an Fakten hält.
    In den Statistiken kann - und darf - kein irgendwie gearteter "Migrationshintergrund" erforscht und dokumentiert werden.
    Taten und Verbrechen werden von Individuen verübt und nicht von national definierbaren Gruppen - wenn man von den Nazis im 3.Reich mal absieht.

    Du kannst dich auch mal in meiner Sammlung von Webseiten umschauen, die Materialien zum Englischunterricht kostenlos bereitstellen.:
    https://www.autenrieths.de/englischunterricht.html

    Ebenso sind Wortkarten / Flashkarten und Wimmelbilder, sowie Bildwörterbücher hilfreich. Dazu findest du hier Beispiele:
    https://schulbibo.de/deutsch-lehren-lernen/wortschatz/

    Falls jemand beim Stöbern Linkhinweise findet, die nicht mehr funktionieren, bin ich für eine PN dankbar.

    Nachtrag:
    Um festzustellen, ob Tatverdächtige und Täter einen "Migrationshintergrund" besitzen, müsste die Polizei Ahnenforschung betreiben. Das ist weder zulässig, noch Aufgabe der Polizei.

    Die einzig valide Datenlage ist:
    Jeder Einwohner der Bundesrepublik besitzt einen Migrationshintergrund.
    Sei es durch Fluchtbewegungen und Soldatenheere im 30-jährigen Krieg, der Völkerwanderung oder aus der Tatsache, das sich während der letzten Eiszeit auf dem Gebiet der BRD kein Mensch aufgehalten hat. Die kamen erst danach aus Syrien - aus dem fruchtbaren "Halbmond".

    Ich zitiere mal Herrn Dr. Romann, übertragen am 28.8. bei phoenix. Das dazugehörige Video gibts bei NIUS, ich mag diese rechtspopulistische Medienplattform hier aber nicht verlinken. Wer suchen mag, findet es sicher.

    Ja, wir haben auch ein massives Problem mit Rechtsextremismus und entsprechenden Straftaten. Alles richtig. Trotzdem halte ich es für falsch, Migrantenkriminalität ständig zu relativieren und zu beschönigen, denn die ist nunmal gravierend und die politische Hilflosigkeit in Bezug auf angemessene Reaktionen treibt Wähler nach rechts.

    Nun - ich frage mich, woher diese Behauptungen ihre "Fakten"-Basis beziehen.

    Laut dem Faktencheck des Bayrischen Rundfunks wird in der Kriminalstatistik der Polizei nicht nach Herkunftsland der Täter differenziert - zumal "Migranten" in der Regel die deutsche Staatsangehörigkeit (im Gegensatz zu "Ausländern") besitzen.

    Aus dem bereits oben angegebenen Link: https://www.br.de/nachrichten/wi…ssagen,Tpva7EK:

    Zitat
    • Experten sagen: Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen Messerkriminalität und Staatsangehörigkeit. Sie warnen vor einer Vorverurteilung.
    • In der öffentlichen Debatte bringen rechte politische Gruppen und Parteien Messerkriminalität dennoch häufig mit Migration, Staatsangehörigkeit der Täter oder Ausländern in Verbindung.
    • Es gibt verschiedene Statistiken der Polizeibehörden. In diesen werden Messerangreifer aber nicht nach Staatsangehörigkeit oder nach Migrationshintergrund kategorisiert. Mit einer Ausnahme: der Statistik der Bundespolizei – doch deren Zahlen sind nur bedingt aussagekräftig.

    Forscherinnen und Forscher, die zu diesem Thema arbeiten, sind sich einig: Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen Messerangriffen und der Staatsangehörigkeit eines Täters. Eine Studie belegt das anhand der Zahlen von rechtskräftig verurteilten Gewalttätern, die ein Messer eingesetzt haben. (Die Studie wird im hinteren Teil dieses Artikels vorgestellt.) Auf Twitter und auf Blogs wird jedoch nach Messerangriffen regelmäßig genau das Gegenteil behauptet.


    Weiteres Zitat daraus:

    Zitat
    Auf die Frage, wie oft Migranten oder Ausländer als Tatverdächtige bei Messerangriffen registriert wurden, schreibt das BKA, dass "Aussagen zu Tatverdächtigen aufgrund der Datenlage nicht weiter möglich" seien. Das heißt, dass in der BKA-Statistik nicht aufgelistet wird, ob die Tatverdächtigen einen Migrationshintergrund haben

    Wenn schon das BKA keine valide Datenlage hat, wie sollen dann Behauptungen stimmen, dass Messerangriffe vorwiegend von Migranten und Ausländern begangen werden? Das ist doch purer Populismus ohne Wahrheitsgehalt, der sich auf Vermutungen stützt.

    Zu Messerangriffen in der BRD gibt es eine Statistik des Statistischen Bundesamtes.

    https://de.statista.com/statistik/date…in-deutschland/
    Darin sind für das Jahr 2023
    8951 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung unter Verwendung von Messern und
    4893 Fälle von Raub unter Einsatz von Messern verzeichnet.

    Eine Differenzierung nach Nationalitäten erfolgt nicht.

    Wenn Statistiken "deutsche" und "nicht-deutsche" Tatverdächtige unterscheiden, vermuten manche, dass sich unter den deutschen Tatverdächtigen hauptsächlich Menschen mit Migrationshintergrund befänden. Der AfD-Politiker Rudolf Müller war von 2017 bis 2022 Landtagsabgeordneter im Saarland. Er fragte 2019 die dortige Landesregierung, welche Vornamen bei den "als Täter aufgeführten deutschen Staatsbürgern" von Messer-Delikten besonders häufig vorkämen. Die Antwort der Landesregierung: "Michael, Daniel und Andreas" seien die häufigsten Vornamen der deutschen Tatverdächtigen, gefolgt von "Sascha, Thomas, Christian und Kevin".


    Zitat von a.a.O.

    Die vom #Faktenfuchs befragten Experten sagen, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Messergewalt und der Staatsangehörigkeit der Täter gebe. Eine Studie belegt das anhand der Zahlen von rechtskräftig verurteilten Gewalttätern, die ein Messer eingesetzt haben. Die Studie zeigte außerdem: Meist handelte es sich bei den Messerangriffen um Taten, bei denen sich Täter und Opfer kannten. Messerangriffe im öffentlichen Raum auf vollkommen Unbekannte machten weniger als fünf Prozent aller Fälle aus.

    Weitere Quelle:

    Warum die Messerangriff-Zahlen intransparent sind
    https://www.br.de/nachrichten/wi…nt-sind,TpdrehK

    Kein normaler Mensch in Deutschland bezeichnet einen immigrierten Rumänen als Flüchtling.

    Das kommt darauf an, aus welchen Gründen er nach Deutschland flüchtet. Asyl ist ein "Individualrecht" und darf nicht über das Herkunftsland definiert werden. Wäre Julian Assange Amerikaner, hätte er in Deutschland Asyl beantragen können - und es wegen politischer Verfolgung erhalten müssen.

    Woran sich jedoch die Geister scheiden, ist die Frage, wie viele Menschen Deutschland denn noch aufnehmen kann, um der bereits hier lebenden Bevölkerung (mit und ohne Migrationsgeschichte) und den Neuankömmlingen ein auskömmliches und friedliches Leben zu garantieren.

    Nun - ein Platzproblem haben wir nicht. In Zwickau stehen ganze Straßenzüge leer. Gleichzeitig suchen die Industrie und auch die Handwerksbetriebe dringend Arbeitskräfte. Was "ein auskömmliches und friedliches Leben" gefährdet, ist die zunehmend aufgeheizte und politisierte Überspitzung des Themas - als ob es nichts Wichtigeres gäbe.
    Wer stopft die Löcher in den Straßen?
    Wer pflegt die Alten?
    Wer zahlt Steuern, die für die Finanzierung wichtiger Aufgaben nötig sind?
    ....

    Es gibt nur wenige Staaten, in denen Lehrer verbeamtet werden.

    In den deutschen BL ist jedoch genau diese Entscheidungsbefugnis eine Begründung für den Beamtenstatus der Lehrkräfte.
    Auch in deinem Staat.
    Und nein. Die Schüler haben das nicht selbst in der Hand. Das kann ich dir versichern - als jemand, der auch einige Jahre in der Erziehungshilfe tätig war und dadurch tiefere Einblicke in familiäre Zustände bekommen hat.

    Zitat

    Lehrer sind zugleich Lehrpersonen als auch Pädagogen, denn Sie vermitteln Lehrstoff und setzen sich dabei erzieherisch mit ihren Schülern auseinander. Mit dem zunehmenden Alter der Schüler nimmt auch der pädagogische Anteil des Unterrichts und der Interaktion zwischen Lehrkraft und Schüler ab.


    ... was aus den Äußerungen ziemlich deutlich wird.

    Aber das ist nun schon wieder ziemlich off-topic

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