In manchen Klassenarbeiten schreibe ich zu bestimmten Aufgaben extra dazu "Achten Sie auf die Großschreibung am Satzanfang und vergessen Sie nicht die Satzzeichen am Ende! Sonst Punktabzug!". Trotzdem werden es immer mehr Schüler, teilweise ü. 50 % einer Klasse, die das nicht beachten.
Fällt das auch unter LRS oder ist das eine andere Baustelle?
Beiträge von Morse
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Jetzt haben wir nur das Problem, dass Bildungsforscher das anders sehen.
Ich (und alle Kollegen, die ich bisher hatte) sind wohl unfähig, das zu bemerken, wenn es tatsächlich so ist. -
Ok.
Ich teile die Ansicht (die ich aus Valerianus' Beispiel interpretiert habe), dass sehr heterogene Klassen für alle Beteiligten kein Vorteil, sondern Nachteil sind. -
@Krabappel: ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Bist Du gegen eine Aufteilung der Schülerschaft à la Dreigliedriges System und für eine Gesamtschule, in der Schüler, die in bestimmten Fächern besser sind als andere, (nur) in diesen Fächern individuell gefördert werden?
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Ja, und? nochmal: Schule ist kein Fußballplatz. Und blau-weiße Thekenargumente sollten deswegen auch im Vereinsheim bleiben
Dass Schule ein Fußballplatz sei, hat niemand behauptet.
Behauptet wurde, dass es nicht gut ist, wenn Klassen extrem heterogen sind, sondern schlecht. Dieser Behauptung muss man sich nicht anschließen, aber zu sagen, dass es ein "blau-weißes Thekenargument" sei, ist keine Kritik.
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Naja sicher, der Vergleich ergibt aber keinen Sinn. Wir können aber gerne weiter nach komischen Vergleichen suchen. "Gesamtschulen sind wie ein erfolgreiches Orchester, jeder spielt mit seinen Stärken das Instrument, was ihm am besten liegt. Nur im Zusammenspiel wird's eine Sinfonie". Schwachsinn und darum geht's bei der Gesamtschulfrage auch überhaupt nicht.
Aber in einer Gesamtschule sind doch in den unteren Klassen spätere Hauptschülerabgänger und Abiturienten zusammen, oder nicht?
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Ich bin kein Jurist aber halte die Chancen den freien Tag zu erstreiten für äußerst gering. Die SL wird sicher darlegen können warum ausgerechnet diese Kollegin leider unbedingt in diesen sauren Apfel beißen muss.
Bevor ein Rechtsbeistand gesucht wird, würde ich zuerst mit dem Personalrat sprechen (dieser ist im Beitrag nicht erwähnt).Wg. den Unterstunden: man kann darauf pochen, aber das bedeutet evt. nicht nur keinen freien Tag mehr, sondern evt. auch eine Abordnung sonstwohin. Dessen sollte man sich bewusst sein.
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Wenn du aber gerade Sport als Beispiel nimmst: wer kann denn als Profisportler wirklich Geld verdienen? Das ist doch gesellschaftlich gesehen wirklich vernachlässigbar. Und wer Profifußballer werden will und kann, der findet schon seine Förderung im Elitensport. Trotzdem wird er in der Schule aber mit den sportlich weniger fitten Handball spielen müssen und es verkraften. Dasselbe gilt für Musik- mit der Violine reich werden? Kein realistisches Berufsziel. Wer aber da hochbegabt ist und übt bis zum Umfallen, der findet seinen Weg, auch wenn in der Schule nur auf dem Glockenspiel geklimpert wird.
Valerianus Beispiel ist doch sinnbildlich und nicht wörtlich gemeint. Es drückt aus, dass Starke und Schwache nicht voneinander profitieren, eine homogene Lerngruppe besser lernt als eine (zu) heterogene - und deshalb eine Selektion im Schulsystem sinnvoll ist. Zumindest habe ich ihn so verstanden.
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"Jede Schule erhält zudem ab 1. Januar 2019 ein frei aufteilbares Prämienbudget zur Ausgabe individueller und kollektiver Leistungsprämien. Über die Vergabe entscheidet der Schulleiter in Abstimmung mit dem Örtlichen PersonalratIch bin jetzt schon gespannt auf die Threads dazu.
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1. Wie werden an Euren Schulen Schülerdaten erfasst bei der Aufnahme?
2. Findet eine Prüfung der Angaben statt?
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Übrigens ist das mit der Teilnahme aller Fachlehrer völliger Wahnsinn. Ich bin in 11 Klassen eingesetzt, könnte theoretisch 22 zusätzliche Konferenzen im Schuljahr bedeuten...
Wir saßen neulich abends da... Termin war mit Elternvertretern abgestimmt, alle hatten zugesagt... Es kam keiner außer den Kollegen.

Bei dem Andrang könnte man ja auch die Konferenzen aller Klassen auf einen Termin zusammenlegen.
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Laut der Morse'schen Weltsicht ist der einzige "Dank", der sich auf ArbeitsMÄRKTEN bildet, doch derjenige, der sich in Euro bemessen lässt. Oder habe ich dich jetzt komplett falsch verstanden ?
So ist es!
Mein Kommentar war ironisch gemeint! Es gibt ja selbst hier im Forum einige, die großen Wert auf eine "Wertschätzung" legen, die sich nicht in Euro bemessen lässt (sondern in Lippenbekenntnissen, warmen Händedrücken etc.)
Deinen Vergleich mit der Miete finde ich super!
Es gibt ja wirklich viele, die sich in der Richtung engagieren à la "Hungerlohn ist nicht schön, das schon, aber wenn, dann doch bitte chancengleich!" und die spricht Kollatz auch damit an. -
Auf meine Nachfrage nach der Begründung für die letzte Mieterhöhung meinte mein Vermieter, dass das alles ok sei, da für Frauen und Männer die Miete gleichermaßen steige...
Trotzdem habe ich jetzt weniger Geld auf dem Konto, das ich für andere Dinge ausgeben kann.Jetzt sei doch nicht gleich wieder so miesepetrig, vielleicht spricht ja noch jemand den Beschäftigten Dank aus für ihre wichtige Arbeit!
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Ich finde man darf das nicht immer so schwarz/weiß sehen. Schüler können sich auch ändern, besser bzw. schlechter werden.
Meiner Meinung nach, gibt es mehr lukrative Ausbildungen (Fortbildungen), als es Studiengänge gibt.
Ich bin selber, von der Sonderschule auf die Grundschule und später nach der 10 Klasse der Hauptschule aufs Gymnasium gewechselt und habe dort mein Abitur gemacht.

Da würden die meisten wohl kaum davon sprechen, dass Du Dich eben von einem aufs andere - gleichwertig - umorientiert hast, als sei es eine Frage des Geschmacks, von praktisch auf theoretisch, sondern Dich "hochgearbeitet" hast (in der Hierarchie). -
Den konntest du dir nicht verkneifen, oder?
Einerseits habe ich die Behauptung aus dem Artikel aufgegriffen, ein Jahresgehalt von 400k sei marktkonform und dies in Bezug zur Personalverantwortung von Schulleitern und entsprechenden Gehältern in der Wirtschaft gesetzt. Andererseits sind mir alleine hier in der Gegend durchaus einige größere Schulen bekannt, die Probleme bei der Nachbesetzung haben. Das wird dann oft dadurch gelöst, dass entweder die stellv. SL durchaus jahrelang kommissarisch die Stelle zu besetzen hat oder dann zähneknirschend der/die eine BewerberIn genommen werden muss, obwohl allen Beteiligten klar ist, dass das nicht gerade eine gute Wahl ist. Und ich kann es verstehen. Der Sprung von A15 auf A16 bringt bei noch einmal erheblich Mehrarbeit gerade mal 300-400€ netto mehr pro Monat. Glücklicherweise gibt es natürlich durchaus eine gute Anzahl sehr geeigneter und engagierter Lehrkräfte, die sich dadurch nicht abschrecken lassen. Wer aber schon einmal an einer Schule war, bei der ersterer Fall eintrat, weiß vlt. was ich meine.In der Tat!

Ich bin mit der Formulierung einverstanden, falls da wirklich ein Mangel ist, der so auch nicht gewollt ist.
Ansonsten finde ich sie paradox!An diesem Wundern über die im Vergleich mit der freien Wirtschaft die schlechterbezahlten SL-Stellen merkt man doch, dass es auf die "Verantwortung" usw. gar nicht ankommt, bzw. eben nur mittelbar und nicht unmittelbar.
Es liegt einfach daran, ob's genug Leute gibt die den Job für dieses oder jenes Gehalt machen oder nicht, bzw. ob's jemand gibt, der es auch noch billiger macht. Und zwar egal um welche Tätigkeit es geht. -
Das heißt im Umkehrschluss, dass Lehrer in Deutschland der einzige akademische Beruf ist, in welchem man kaufkraftbereinigt signifikant weniger verdient als in der Schweiz. Kein Wunder, dass in Deutschland Lehrermangel herrscht. Das dieser zudem noch politisch gewollt ist, ist wiederum eine andere Sache...
Gruß !ps: Wer denn letzten Satz nicht versteht: Laut @Morse müssten in so einer Situation die Lehrergehälter massiv steigen, das tun sie aber nicht, da der Lehrerarbeitsmarkt ein Monopson ist (= nachfrageseitiges Monopol).
Jaein.
Die müssten nur massiv steigen, wenn dieser Mangel auch abgestellt werden soll und nur durch "richtige"/ausgebildete Lehrer. Du sagst ja selbst auch, dass dieser Mangel zum Teil auch politisch gewollt ist...
Aber: zur Zeit scheint es mir schon einen Anstieg zu geben. In einigen Bundesländern "A13 für alle", Boni für Mangelfächer/ländlichen Raum/etc., Rückzahlungen von abgesenkter Eingangsbesoldung, Verbeamtungen wo das vorher nicht üblich war, usw.
Aber wie bei diesem Thema schon mal bemerkt, gibt es ja auch andere Möglichkeiten als Lohnerhöhungen um so einen Mangel auszugleichen, wie z.B. die Qualifikationen für Quer- und Seiteneinsteiger zu senken etc. -
Das siehst du spätestens dann anders, wenn du bis zu den Knien in Fäkalien stehst, weil dein Klo verstopft ist, und du beinahe vor Freude heulen möchtest, wenn endlich der Klempner mit seinem blöden Quali in der Tür steht.
Das schon und heutzutage verdienen sicher viele selbstständige Handwerker mehr, als arbeitslose Akademiker mit zwei Doktortiteln.
Aber zumindest früher hat der Klempner im Beispiel einen geringeren Verdienst.
Wenn man die "Wichtigkeit" an der Höhe des Verdiensts mißt, gab es m.E. eine Hierarchie im dreigliedrigen Schulsystem.Randnotiz: Von Dankbarkeit und gefühlter Wichtigkeit können sich mies Bezahlte auch nichts kaufen. ("Gotteslohn")
Noch mehr Randnotiz: wenn sich Regierungen bei Freiwilligen bedanken, die das unentgeltlich das tun, was der Staat versäumt - z.B. im sozialen Bereich - finde ich das zynisch. -
heimlich die grammatikalischen Paradigmen aufgeschrieben
Da musste ich beim Lesen gerade echt lachen!
"Paulchen, was machst Du da? Lass mal sehen! Ich glaube ich seh nicht recht! Was fällt Dir ein hier heimlich grammatische Paradigmen aufzuschreiben! Wenn Du schon keinen Respekt vor mir und meinem modernen Unterricht hast, dann wenigstens vor Deinen armen Eltern! *pitsch-patsch*Ich habe Mal eine ganz umgekehrte Erfahrung wie Du gemacht. In der Schule habe ich eine Mischung aus Methoden erlebt in den Fremdsprachenunterrichten.
Später, im Studium habe ich mich auf das Latinum in einem Kurs eines alten Schulleiters vorbereitet, der eine extrem trockene Methode hatte. Dort wurde quasi Grammatik in Reinform gebüffelt. Vokabeln hat man dann irgendwann mal viiiiiiiel später für die mündl. Prüfung gelernt und vorher immer alles nachgeschlagen. Er galt als Koryphäe und auch ich hatte damit großen Erfolg.
Klar, Latein ist natürlich was ganz anderes bzgl. der "Kommunikation"
aber viele Lehrwerke versuchen auch da eine unterhaltsame bunte Mischung mit vielen Skills anzubieten, anstatt one step at a time. -
Ich kann dir nur sagen, wie ich die Dreigliedrigkeit immer verstanden habe - allerdings habe ich dazu keine Belege oder so. Es ist nur meine Wahrnehmung.
Ich habe es immer so gesehen, dass die Hauptschule auf handwerkliche Tätigkeiten vorbereiten soll, die Realschule auf nicht-akademische Bürotätigkeiten und das Gymnasium auf akademische Berufe. Daraus würde ich noch keine Hierarchie per se ableiten. Die kommt dann natürlich durch die gesellschaftliche Wahrnehmung ("Oh, ein Doktor!" vs. "Ach ja, ein Bäcker!") und dadurch, dass man mit dem "höheren" Schulabschluss auch die anderen Tätigkeiten ausführen kann, umgekehrt aber nicht.Verstehe.
Für mich besteht oder bestand die Hierarchisierung im Maßstab der späteren Gehälter der Absolventen.
Diese "jeder an seinem Platz"-Geschichte mit dem Arzt und Bäcker etc. schien mir immer als Beruhigung für diejenigen, die es in der Hierarchie nicht so weit gebracht haben. Nach dem Motto "Du verdienst zwar viel weniger, aber jeder Mensch ist gleich wichtig!".O-Ton aus einem Kindergarten:
"Jeder kann was! Du kannst halt gut... äh... hm... Langeweile aushalten!"
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