Beiträge von Morse

    Keine konkrete Regelung, aber etwas Schriftliches, auf das man sich berufen könnte (aus einem Merkblatt eines B.-W. RPs):

    "Je nach Verlauf der Schwangerschaft, Alter und Gesundheitszustand, Aufgabengebiet, Schulart oder Betreuungssituation können sich weitere Gefährdungen ergeben, die in jedem Einzelfall beurteilt und dementsprechend gehandhabt werden müssen."

    (Kursive Hervorhebung ist original)

    Schmidt: Es wurde ausgehend von Lehrerschelte u. Bildungspolitik darüber geredet, inwiefern Wahlen in unserer Gesellschaft etwas grundsätzlich ändern können.

    Die Kritik am Kapitalismus, wie ich sie hier formuliere, ist weder eine Schelte deren Profiteure, noch der Entwurf einer Alternative, sondern versucht einen materiellen Prozess in unserer Gesellschaft zu erklären.

    Die wachsende Ungleichheit der Vermögensverteilung muss man nicht kritikabel finden. Aber bevor man etwas bewertet, sollte man es verstehen. Die Frage ist: Warum ist das so, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden?

    Übrigens: im warmen Haus sitzen, in Urlaub zu fahren, Beamtenstatus genießen usw. konnte man schon in der Antike, das hat mit dem Thema Kapitalismus nichts zu tun. Der Gedanke, dass ein Lohnabhängiger ausgerechnet durch Arbeiten ("abzuarbeiten") - also einer Tätigkeit deren Grundbedingung ist, dass sie sich für jmd. anderen rentiert - zu einem Kapitalist aufsteigen könnte, ist absurd.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialer_Aufstieg#Vom_Tellerwäscher_zum_Millionär

    Das finde ich doch jetzt sehr phrasendrescherhaft.

    Mit dieser Logik braucht sich der Arme ja nicht mehr anzustrengen und ist per se Opfer des bösen Reichen, dem die Legitimation seines Reichtums per se abgesprochen zu werden droht.

    Wir SIND alle unseres eigenen Glückes Schmied. Dieses von uns aufzubringende und nicht zu unterschätzende Maß an Selbstverantwortung und Eigeninitiative können wir nicht verleugnen.


    Inwiefern findest Du die zitierte Aussage phrasendrescherhaft?
    Die Aussage beschreibt eine tatsächliche gesellschaftliche Entwicklung, die nicht nur eine Tatsache ist, sondern auch sehr häufig Thema ist in den Medien und auch in der Schule. Ob man das Thema relevant findet oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

    Was meinst Du mit "mit dieser Logik"? Ich glaube Du liest da etwas hinein, dass ich weder geschrieben, noch gemeint habe. Die Reichen sind nicht "böse".

    Vielleicht eine nötige Erklärung: wenn ich hier von "Reichen" spreche meine ich Kapitalisten, also jmd. der nicht lohnabhängig ist, sondern sein Kapital einsetzt um es mittels Rednite zu vermehren. Der Begriff "Kapitalist" wirkt auf viele antiquiert (Zigarren und Zylinder etc.)

    "Jeder ist seines Glückes Schmied" - als persönliche Motivation finde ich den Spruch gut, aber in diesem Kontext irreführend. Der Spruch stimmt genau so, wie dass jeder Multi-Millionär oder Präsident werden kann. Nur nicht alle.

    Also Miss Jones hat prinzipiell schon Recht: Wahlen KÖNNTEN etwas verändern, wenn sich die Wahlbevölkerung nicht immer wieder von der Politik verar... lassen würde und endlich einmal aufwachen würde.

    In dieser Konjunktiv-Gesellschaft, in der Wahlen etwas ändern könnten, wäre die Veränderung, um die es hier geht, gar nicht nötig.

    In der wirklichen Gesellschaft bleibt die Wahl eine Legitimation der Verhältnisse, die sich u.a. gegen diejenigen wendet, die diese Verhältnisse grundsätzlich ändern wollen. Der grundsätzliche Interessenskonflikt zwischen Lohnabhängigen und Kapitalisten wird zerstreut, an seine Stelle treten allerlei Konflikte wie junge Arbeitnehmer gegen alte Rentner, Kinderlose gegen Familien, Angestellte gegen Beamte, Inländer gegen Ausländer, Ossis gegen Wessis, Privatversicherte gegen Kassenpatienten usw.
    Die Ursache dieser scheinbaren Konflikte ("Sachzwänge") liegen in der Vermögensverteilung ("Schere") - aber in der bürgerlichen Gesellschaft mit ihrer rechtlichen Gleichheit gilt jeder als seines eigenen Glückes Schmied, und wer arm ist, hat sich eben nicht genug angestrengt auf dem chancengleichen Arbeitsmarkt.
    Neben diesen scheinbaren Konflikten, die täglich die Zeitungen füllen, besteht die materielle Ungleichheit nach wie vor und steigt sogar noch weiter. Auf dem Wahlzettel kann man dieses System nicht abwählen - dort gibt es nur Versprechungen diese Verhältnisse zu mildern - mal für die eine Gruppe mal für die anderen. Der eine will die Rentner entlasten, der andere die Studenten, diese die Familien usw.
    Egal welche Partei regiert: die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.

    ...und sowohl die schleichend entstehende (oder schon existente) Plutokratie, die sich als Pseudodemokratie zu tarnen versucht, aufdecken und bekämpfen, und dem verfassungsfeindlichen Faschismus entgegenwirken, nicht wahr...? Oder wären die dir etwa recht(s)...?


    Dass Wahlen nichts ändern, die Armen immer ärmer, die Reichen immer reicher und diese Reichen bestimmen würden wo's politisch lang geht, usw. - diese Auskunfte kann man sich quasi überall abholen, nur doch bitteschön bloß nicht als Einwand gegen das Wählen verstehen. Die erhabene demokratische Theorie der Gleichheit soll da irgendwie über die reale materielle Ungleichheit hinweg schweben.

    Nach deiner [Miss Jones] Meinung denken ja nur die Linken. Kapitalisten nicht, da sie ja gierig sind um am status quo nichts ändern wollen. Rechte nicht, weil per se der Feind.

    Sich das mißliebige Verhalten anderer mit "Dummheit" zu erklären ist eh so eine Sache...

    Obwohl ich Miss Jones nicht zustimme und Du nicht mich, sondern sie ansprichst, möchte ich kurz zu Deinem Beitrag kommentieren:
    Den aufgemachten Kontrast zwischen Linken und Kapitalisten bzgl. der Wahl gibt es meines Erachtens nicht in dieser Form, da die Wahlzettel von Kapitalisten keinen Einfluss auf den Ausgang der Wahl haben, weil ihr Anteil unter den Wahlberechtigten verschwindend gering ist. (Dass Kapitalisten ganz andere Mittel haben um Wahlen zu beeinflussen gilt vermutlich unbestritten.)
    Was es jedoch tatsächlich gibt sind Lohnabhängige die der Meinung sind, dass die kapitalistische Produktionsweise ihre Bedürfnisse am besten befriedigt. Falls Du diese gemeint hast mit "Kapitalisten", im Sinne von "Befürworter des Kapitalismus", halte ich die Bezeichnung für falsch u. irreführend.

    ...wenn das "Wahlverhalten" wirklich eine Folge des Nutzens von Verstand wäre... sehr wünschenswert.Leider ist es aber (religiös wie politisch etc) mehrheitlich eine Folge möglichst "erfolgreicher" Konditionierung durch die, die gerne in der Machtposition bleiben würden.
    A la "wo lassen sie denken?"

    Ich verstehe Dich nicht ganz. Bist Du nun für Wählen oder gegen Wählen? Oder bist Du für Wählen, solange man eine Person/Partei wählt, der Du selbst Vertrauen schenkst?

    Es war sehr spontan! Aber in dieser einen Sekunde war die Lautstärke und Wortwahl und meine sehr "böse" Mimik dann eben zu viel, als dass ich es mir eigentlich selber gewünscht hätte. Für mich ist das so eine Art Versagen: Man kann die Kontrolle mit normalen Mitteln nicht halten, man gestaltet den Unterricht anscheinend nicht spannend genug, die eigene Person muss man nicht ernst nehmen und und und....Die Basics des Unterrichts, die man nicht umgesetzt bekommt. Hand aufs Herz, wenn das meine Lehrprobe gewesen wäre, wäre ich sicherlich gnadenlos durchgefallen.


    Ich glaube (Fern-Expertise und nicht mal vom Küchentisch), dass Du mehr unter diesem Kontrollverlust leidest, als an der Wortwahl.

    Für mich war es jedes Mal ein einschneidendes Erlebnis, wenn mir die Gäule durchgegangen sind und ich nur noch reagiert habe, anstatt zu agieren. Das muss gar nicht verbal sein, sondern wenn man sich z.B. durch zu wenig Zeit hetzen lässt. Egal was ist, es fühlt sich wahnsinnig unangenehm an, wenn man sich zum Getriebenen machen lässt.

    In so einem Moment, bzw. spontanen Äußerung, kann sich bei Neulingen auch zeigen, ob der Beruf zu ihnen passt, oder ob sie durchdrehen. Deine Wortwahl scheint mir in der Situation nicht nur verzeihlich, sondern durchaus angemessen. Man darf ruhig auch mal deutlich werden, wenn es der Schüler erfordert. Wenn Dir die Wortwahl unangenehm war, oder leid tut, kannst Du das - wenn das Verhältnis stimmt! - den Schülern auch ruhig mitteilen.

    Ich glaube, das ist so die typische Masche, um missliebige Äußerungen klein- oder schlechtzureden.

    Ändert das vermeintliche Vermögen der Kirche etwas daran, dass bestimmte Äußerungen richtig sind? Sind die christliche Werte der Nächstenliebe und Friedfertigkeit falsch, weil nicht alle Christen "nächstenlieb" und friedfertig waren oder sind? [...]


    Wie stand eine Zeit lang in meiner Signatur? Wenn der Falsche das Richtige sagt, ist es trotzdem wertlos. (oder ähnlich)

    Deine Äußerungen (hervorgehoben) erscheinen mir widersprüchlich.

    Ich bin nicht ganz sicher und furchforste ungern seitenlange Diskussionen, aber hatten wir hier nicht mit @fossi74 über die Anspruchshaltung heutiger Eltern diskutiert, die möglichst alles vom Staat erstattet bekommen möchten, was Kinder sie kosten?

    Dazu las ich gerade passend:
    [...]

    Meinst Du wirklich, dass sich der Papst damit auf die Anspruchshaltung heutiger Eltern bezieht?

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