Es war sehr spontan! Aber in dieser einen Sekunde war die Lautstärke und Wortwahl und meine sehr "böse" Mimik dann eben zu viel, als dass ich es mir eigentlich selber gewünscht hätte. Für mich ist das so eine Art Versagen: Man kann die Kontrolle mit normalen Mitteln nicht halten, man gestaltet den Unterricht anscheinend nicht spannend genug, die eigene Person muss man nicht ernst nehmen und und und....Die Basics des Unterrichts, die man nicht umgesetzt bekommt. Hand aufs Herz, wenn das meine Lehrprobe gewesen wäre, wäre ich sicherlich gnadenlos durchgefallen.
Ich glaube (Fern-Expertise und nicht mal vom Küchentisch), dass Du mehr unter diesem Kontrollverlust leidest, als an der Wortwahl.
Für mich war es jedes Mal ein einschneidendes Erlebnis, wenn mir die Gäule durchgegangen sind und ich nur noch reagiert habe, anstatt zu agieren. Das muss gar nicht verbal sein, sondern wenn man sich z.B. durch zu wenig Zeit hetzen lässt. Egal was ist, es fühlt sich wahnsinnig unangenehm an, wenn man sich zum Getriebenen machen lässt.
In so einem Moment, bzw. spontanen Äußerung, kann sich bei Neulingen auch zeigen, ob der Beruf zu ihnen passt, oder ob sie durchdrehen. Deine Wortwahl scheint mir in der Situation nicht nur verzeihlich, sondern durchaus angemessen. Man darf ruhig auch mal deutlich werden, wenn es der Schüler erfordert. Wenn Dir die Wortwahl unangenehm war, oder leid tut, kannst Du das - wenn das Verhältnis stimmt! - den Schülern auch ruhig mitteilen.