Beiträge von Morse

    Sie sang vom irdischen Jammertal,
    von Freuden, die bald zerronnen,
    vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,
    verklärt in ewigen Wonnen.
    Sie sang das alte Entsagungslied,
    das Eiapopeia vom Himmel,
    womit man einlullt, wenn es greint,
    das Volk, den großen Lümmel.

    Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
    ich kenn' auch die Herren Verfasser;
    ich weiß, sie tranken heimlich Wein
    und predigten öffentlich Wasser.

    Du meinst so was wie ein pädagogisches oder wirtschaftl. Gymi? Weiß nicht, wäre mir auch egal. Nur keine Berufsschule mehr.

    Genau. WG,TG, SG und wie sie alle heißen...
    Diesen Vertrag vom KM für die GS-Mission und anschließende Veteranenversorgung würde ich gerne mal lesen.
    Ich bin gespannt, ob das KM sein Versprechen halten wird, oder ob dem "dienstliche Gründe" entgegenstehen werden.

    Weil sie zum Beispiel rechnen können.
    Textaufgaben sind zwar schwer, aber auch da können sie die notwendigen Zahlen rausarbeiten und die Formeln lernen und anwenden. Teilweise besser als meine deutschen Muttersprachler.
    Und so ein Schüler hat dann auch mal die 4 verdient.


    Ich kenne Schüler, die sehr gut in Mathe sind, aber kein Deutsch können.
    Sie haben keine Chance die Prüfung zu bestehen, da diese auf Deutsch ist.

    Eine Frage, die man nicht versteht, kann man nicht beantworten.

    Im Ernst, woher sollen wir wissen, warum manche eine 4 kriegen, obwohl sie einfache Fragen nicht verstehen? Ich hatte nicht den Eindruck, dass Hannelottis Klientel dazugehört.
    Der Vorschlag war, dass die 4 zu erlangen ist, wenn die Schüler in der Lage sind, den AFB I zu erfüllen. Beschreiben, benennen, wiedergeben, Karten lesen, beschreiben... ist doch ausreichend für Hauptschule.

    Ggf. könnten sie auch AFB II erfüllen, in dem sie einen Versuch planen, etwas erklären, erläutern, vergleichen, ermitteln. AFB III erfordert natürlich mehr Sprache: begründen, beurteilen etc. was aber nicht heißt, dass das mit Leichter Sprache absolut nicht möglich wäre.

    Vorausgesetzt, dass die Schüler nicht lernbehindert sind. Möglich wäre das ja durchaus, aber gesagt wurde, dass es ihnen lediglich an Sprachkenntnissen fehlt. Insofern scheint der Weg mit Extramaterial schon bestreitbar zu sein. Anstrengend ist er aber allemal, nicht für alles gibts das passende Lernmaterial :/


    Die Schüler von Hannelotti kenne ich nicht.
    Ich habe ja beschrieben, was ich unter "so gut wie gar kein Deutsch" verstehe. Wenn nicht einmal einfachste Fragen nach Wochentag oder Alter beantwortet werden können (ohne Hilfestellung).

    Mir ist unbegreiflich, wie derlei Schüler teilweise Vierer bekommen können - egal an welcher Schule, egal in welchem Fach.

    Hier wurde ja schnell eine ganz moralische Kiste draus...
    Zurück zum Unterricht:
    Wie geht man mit Schülern um (vor allem auch hinsichtlich der Benotung) die so gut wie gar kein Deutsch können?

    Anders gefragt (als latenter Vorwurf an manche):
    Wie kann es sein, dass Schüler, die nicht einmal Fragen wie "Welcher Tag ist heute?" oder "Wie alt sind Sie?" beantworten können, einen Vierer bekommen in irgendeinem Fach?

    Fun fact:
    Habe schon erlebt, wie Lehrer diese Schüler nach einer längeren Erklärung gefragt haben "Und, war's jetzt klarer? Haben Sie's verstanden?" Schüler lächelt und nickt eifrig, der Lehrer lächelt zufrieden zurück.

    Ja OK, aber wo lernen die denn jetzt Deutsch?

    Z.B. beim Arbeitsamt.

    Jedenfalls ganz sicher nicht in Schulunterricht, der alles ist, aber kein Deutsch als Fremdsprache.

    Mehrfach habe ich erlebt, wie Kollegen meinten "Es ist trotzdem gut, dass er hier ist. Er lernt ja Deutsch, wenn er es im Unterricht die ganze Zeit hört. Und dann schafft er auch die Prüfung in 2-3 Jahren."
    Es kommt natürlich immer auf das individuelle Sprachniveau an, aber diese paraphrasierte Hoffnung hat sich bisher noch nie erfüllt. Am Ende war es für alle Beteiligten eine Vergeudung von viel Zeit und Kraft - die Schüler selbst, deren Lehrer und deren Klassen. Manchmal sprengen die Versuche, diese Schüler in den Unterricht zu integrieren, diesen Unterricht. Da wird engagiert Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um zu helfen und am Ende war alles umsonst.


    Schüler beim Scheitern zuzusehen, kann aber auch nicht richtig sein! Das kann man am Gymnasium, wo man sie theoretisch nach unten abgeben kann.
    Bei uns an der BBS sind wir aber schon ganz unten... Und dann?

    Fachpraktiker/Werker/Sonderberufsschule.

    Ich habe mehrere Schüler erlebt, die nach Überforderung an der Berufsschule nach "unten" gewechselt haben. Das war ein voller Erfolg! Nicht nur haben sie den Abschluss geschafft, sondern hatten auch wieder Freude am Leben.
    Ich habe auch mehrere Schüler erlebt, die nach der bestandenen Sonderberufsschule "aufgestiegen" sind. Teilweise mit Erfolg, teilweise war's zu schwer. Diese Durchlässigkeit ist eine super Sache - die sollte man auch nutzen.

    Was bringt es, eine Schulart zu besuchen, deren Abschluss man nicht schaffen kann?

    Und wenn man in gar keiner Schulart bestehen kann, ja dann gibt's halt (noch) keinen Schulabschluss.

    Genau das Problem treibt mich zur Zeit auch um in einer Klasse.

    Ich möchte den Schülern, die so gut wie kein Deutsch können, eigentlich gar keine Note geben. Dass sie in diesem und nicht einem Deutschkurs sitzen ist hanebüchen.
    Wenn mich die SL zwingt eine Note zu geben, müsste es meiner Meinung nach eine 6 sein.

    Neben vielen anderen, hier auch schon genannten, Gründen, will ich mich selbst dafür schützen, mich selbst aufzureiben.
    Denn ich überlaste mich gnadenlos, wenn ich versuche diese Schüler einzubinden und dann jedes zweite Wort mit Händen und Füßen erkläre.
    Es ist aber schwer, diese Schüler einfach zu ignorieren, wenn es so viele sind.
    Mir graut es schon davor, den Schülern zu erklären, dass sie mit ihrer momentanen Sprachkenntnis nichts anderes als den 6er bekommen können - denn auch da werden sie mich kaum verstehen.

    Damit dass manche Kollegen das fies finden, kann ich leben, aber es ist kein gutes Gefühl, wenn andere, die den Schülern quasi selbst die Hand am Stift führen, noch den 4er geben, weil's doch so nette Leut' sind und sie "nichts dafür können". Und so hat man den Spaß dann Jahrelang und die Schüler wundern sich, wenn sie den Abschluss nicht schaffen, obwohl sie bisher doch immer durchgekommen sind. Genau so habe ich das schon erlebt.

    In Stufen, in denen Rechtschreibung längst kein Unterrichts-Thema mehr ist (Bildungsplan), wirst Du das früher versäumte kaum aufholen können.

    Was Du tun kannst ist, die Verstöße in die Benotung einfließen zu lassen. Darauf werden die Schüler mit Unverständnis reagieren, weil sie das nicht gewohnt und natürlich nicht erfreut sind über eine schlechtere Note.
    Zu einer Verbesserung der Kompetenzen wird das wohl kaum Beitragen. Ob es ein letzter verzweifelter Hinweis darauf ist, dass Rechtschreibung "eigentlich" wichtig ist?
    Will man sich diesen Schuh anziehen? Für mich ist das ein ungelöstes Dilemma.

    Siehe auch:
    Problem mit Referendar und Fachkompetenz

    Ich halte das neben anderen Gründen vor allem für ein Lehrer-Problem, dass darin besteht, dass wir uns nicht einig sind.

    Dass die TE/Mentorin auf das Problem hinweist, finde ich natürlich richtig, aber dass sie dem Deutsch(!)-Referendar(!) die Texte korrigiert, wie eine gutmeinende Mutter das Referat ihres Kinds, finde ich falsch.

    Ich kann es mir nicht verkneifen jetzt mal ein bisschen polemisch zu unterstellen:
    Ich kenne so viele Lehrer, die meinen es gut meinen (genau: meinen es gut zu meinen) und Schülern viel zu gute Noten geben, anstatt konsequent die eigentlich passenden.
    Dadurch werden die Bildungspläne ausgehöhlt, die dann nur noch auf dem Papier existieren und die Abschlussprüfungen passen sich peu à peu diesem Niveau an.

    In meinen Augen täuschen sich diese Kollegen selbst, indem sie ihre Schwäche, Schülern keine schlechten Noten geben zu wollen, weil sie die unangenehme Reaktion fürchten, für vermeintliches Engagement halten. Manche sind wirklich überzeugt, dass sie den Schülern damit etwas gutes tun (Stichwort "Schülerfreundlich"). Dabei tun sie nur kurzfristig sich selbst etwas gutes, nämlich, dass sie sich vor einer unangenehmen Situation drücken. Das Problem wird dann einfach ein Schuljahr bzw. an andere Kolllegen weitergegeben. Und jedes Mal wird der Druck höher, den Schüler abzusägen - jetzt, wo er doch schon so weit gekommen ist.
    Genau so war es evt. auch bei diesem Deutsch Referendar. "Ach komm, die Hausarbeit ist vom Thema her echt interessant... das wird er später sicher noch in den Griff kriegen! Muss er ja auch irgendwann, als Lehrer."

    In einer kapitalistischen Gesellschaft sind Diskussionen über einen "gerechten" Lohn schlichtweg fehl am Platz.

    Einzelne Maßnahmen wie ein höherer Mindestlohn, mehr Kindergeld, gedeckelte Managergehälter usw. ändern nichts an dem grundsätzlichen Verhältnis von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bzw. deren gegensätzlichen Interessen. (Mehr noch sind diese Maßnahmen, wie z.B. die Sozial-, Familien- u. Gesundheitspolitik, schlicht Mittel zur möglichtst produktiven Nutzung der Arbeitskraft und deren Reproduktion.)

    Der Unterhalt der Bundespräsidenten sind im Verleich zu dem, was die Reichsten besitzen, nicht mal Peanuts. Aber sicher ein gutes Aufreger-Thema...
    Davon abgesehen: als ob irgendeinem Bundesbürger diese Einsparung, wenn es sie denn gäbe, zu Gute kommen würde.

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