Beiträge von Morse

    Und zur Finanzierbarkeit: Lass die Umsetzung aller dieser Maßnahmen vielleicht die Kosten für die Schulen um 50% steigen lassen. Dann gibt Deutschland eben statt weniger als 4% vom BIP vielleicht 5%-6% vom BIP für Bildung aus. Dann sind wir auf gutem schweizerischem Niveau und immer noch meilenweit von Singapur u.a. PISA-Spitzenreitern entfernt.

    Falls die kapitalstärksten in der BRD produzierenden Unternehmen das als notwendig beurteilen, werden diese Investitionen folgen. Falls nicht, bleiben sie weiter aus. Die Investition wäre kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck (Profit).

    Ich bin mal gespannt, was wir zu den Demonstrationen von Lehrern morgen in Hessen lesen werden.

    Vermutung:
    Opposition: stellt sich hinter die Forderungen, kritisiert die Regierung.
    Regierung: verweist auf bisherige Maßnahmen, aber konstatiert, dass das nicht genug sei und man deshalb weitere Maßnahmen prüfe.

    Toll Collect (läuft zwar mittlerweile, ging aber mit arger Verspätung an den Start. Danach wurde sich jahrelang um die Abeechung gestritten), elektronisches Anwaltspostfach (hattest du wohl schon), Logineo ...


    Neues von der Digitalisierung in B.-W.:

    "Digitale Bildungsplattform für Schulen
    „ella“ verzögert sich wohl um mehrere Jahre":

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.digital…f6d448743e.html

    Noch stecken Programme von Staaten, Versicherungen und Arbeitgebern, die durch smarte Elektronik einen gesunden Lebenswandel von Bürgern, Kunden oder Arbeitnehmern überwachen und diesen ggfs. honorieren in den Kinderschuhen.
    Anreize, vor allem finanzielle, steigern die Erhaltung und Maximierung von Arbeitkraft und führen zu mehr Wachstum. Sobald sich diese Modelle und das durch sie angereizte Verhalten durchgesetzt haben, wird sich das Verhältnis umgekehren: aus Belohnung bei Befolgung wird Strafe bei Mißachtung.

    "John Hancock, one of the oldest and largest North American life insurers, will stop underwriting traditional life insurance and instead sell only interactive policies that track fitness and health data through wearable devices and smartphones, the company said on Wednesday.
    The move by the 156-year-old insurer, owned by Canada’s Manulife Financial, marks a major shift for the company, which unveiled its first interactive life insurance policy in 2015. It is now applying the model across all of its life coverage."

    https://www.reuters.com/article/us-man…e-idUSKCN1LZ1WL


    Mal sehen, wann das auch in der EU/BRD beginnt...

    Darum geht es doch gar nicht. Ich mache nur ein großes Fragezeichen dran, ob Einheitslehrer zu besserer Unterrichtsqualität führen als Lehrkräfte, die speziell auf ihre Zielgruppe hin ausgebildet sind.

    "Unterrichtsqualität":
    Für KMs und die meisten SLs heißt "Unterrichtsqualität", dass die Stunden irgendwie von irgendwem gehalten wurden - und wenn es lediglich auf Papier ist.

    "Anreizsysteme":
    Falls der derzeitige Trend weiter anhalten sollte, werden GS-Lehrer irgendwann besser bezahlt werden als die Kollegen am Gym. "Anreizsysteme" sprießen ja derzeit aus allen Löchern.

    Es beginnt bei den Schulleitern und endet bei den "normalen" GS-Lehrern. Es wird ständig der Idealismus dieser Klientel gnadenlos ausgenutzt! Kleines Beispiel gefällig?!Die GS ist die Schulart mi den meisten unbesetzten Lehrerstellen, gleichzeitig die mit dem wenigsten Unterrichtsausfall! ...weil es eben viele Idealisten unter ihnen gibt, die den Ausfall eines Kollegen oder einer Kollegin kompensieren.
    [...]

    Hinzu kommt noch aus meiner Sicht die desolate Lobby dieser Lehrer! Egal ob im breiten Volk oder im KuMi, die Arbeit dieser Lehrer wird massivst unterschätzt, romantisiert und "bagatellisiert".

    Warum sollte ein Arbeitgeber Arbeitsbedingungen verbessern, wenn die Arbeitsnehmer sogar freiwillig Mehrarbeit leisten?

    Diesen "Idealismus" halte ich halte ich hier für das größte Problem. Viele gehen ja sogar nicht nur "wegen der Kinder" krank zur Arbeit, sondern weil sie sonst fürchten, dass sie ihren Kollegen zur Last fielen - aber eben weil diese dann freiwillig (!) den Ausfall kompensieren anstatt "nein" zu sagen! Das wird dann zum Teufelskreis und immer wieder krank zur Arbeit geht auch nicht ein Arbeitsleben lang gut.


    Bei den Praktika habe ich meistens gekniffen, wenn man mir angeboten hat, eine Unterrichtsstunde zu halten. Bei den paar Malen, wo ich mehr oder weniger dazu gezwungen wurde habe ich mich unwohl gefühlt [...]

    Denkt ihr, dass ich geeignet bin als Lehrerin? Dass ich eine Chance hätte, es zu meinem möglichen Traumberuf zu machen?

    Wenn Du es nicht ausprobierst, wirst Du es nicht herausfinden.
    Aber dass Du es gar nicht erst probieren willst und Du "gezwungen" wurdest zu probe-unterrichten, halte ich schon für ein starkes Indiz dafür, dass das nichts für Dich ist.
    Als perfekte Lehrer ohne Selbstzweifel vom Himmel gefallen sind die wenigsten, aber Du erwähnst nicht, dass Du das Bedürfnis (!) hast Deine Lehrerqualitäten zu verbessern.

    Woran Dein Plan A gescheitert ist, weiß ich nicht, aber falls Du Dich neuorientieren willst, würde ich Dir raten das erstmal ohne Deine Eltern zu tun.

    Zwangstanzen mit Erpressung durch Noten. Das wird bestimmt die Bildungsziele erreichen, dass Schüler ein besseres Verhältnis zu ihrem Körper finden, die Bewegung nach Musik und Rhythmus als bereichernd und schön empfinden und der Kulturtechnik "Tanzen" mit Freude und Neugier begegnen lernen...
    Andererseits wäre das natürlich die gleiche Art und Weise, wie die Schule anderen akademischen und nicht-akademischen Kulturtechniken begegnet, denn Schule bleibt schließlich Schule. :)


    :lach:

    Hallo,
    Ich muss hier mal was fragen. Eine befreundeter Kollege hat in einer GS Klasse etwas gesagt, was nicht so ganz schön war. Er fühlte sich wohl veräppelt, benutzte aber das ander Wort dafür ... :daumenrunter:
    Jetzt regen sich einige Eltern sehr auf. Wie sollte er am besten damit umgehen?
    Vielen Dank :danke:

    Wenn die Eltern sonst keine Probleme haben, ist ja alles prima!

    Wie kommst du darauf, da gibt es eben deutlich andere Vorgaben in einigen Bundesländern bzw. einigen Schulen. Wir haben z.B. nur eine Fachkonferenz statt zwei, also nur halb soviele Termine, Stufenkonferenzen gehe ich maximal zur Hälfte hin und Gesamtkonferenzen nach Absprache. Also nein, die müssen eben nicht alle besucht werden!Bei uns (und auch in anderen Schulen und Bundesländern sind das teilbare Aufgaben!).

    Ich komme darauf, weil das in meinem Bundesland so ist.

    In welchen Bundesländern sind Konferenzen teilbare Aufgaben? Kann jmd. das verlinken? Ich kann das kaum glauben.

    Ich denke es macht für viele Bürger schon einen grossen Unterschied, ob ein Verbrechen von einem Deutschen verübt wird oder von einem Menschen, [...]


    Diesen großen Unterschied macht der Staat selbst.

    Der Nationalstaat unterscheidet ganz grundsätzlich zwischen denen, die dazu gehören, für die andere Gesetze gelten als für die, die nicht dazu gehören.
    Dass hierzulande und anderswo immer wieder gezündelt wird, ist doch nur eine Fußnote dieses Prinzips.

    Ich habe nur die anderen Beiträge überflogen, aber für mich klingt das so, dass sich die Teilzeit eben NICHT lohnt. Du planst einfach viel ausführlicher.
    So lernst du doch nie eine volle Stelle wirklich zu händeln.

    Frei nach Mikael, du schmälerst deinen Stundenlohn durch die Teilzeit und arbeitest nur marginal weniger.

    Genau! Und wird dadurch schlechter bezahlt als die Vollzeitler bzw. arbeitet mehr für einen Euro Lohn als diese.

    Ich habe überhaput nicht verstanden, inwiefern sich das nun lohnen soll. Vielleicht war es so gemeint, dass wer weniger arbeitet, "mehr vom Leben" hat.

    Konferenzen müssen bekanntlich auch mit Teilzeit alle besucht werden und nicht anteilig.

    Wie ist das mit anderen Aufgaben? Was wird anteilig des Deputats eingeteilt und was nicht?

    Wie ist das bei Euch z.B. mit Klassenlehrertätigkeit? Wird Teilzeit anteilig berücksichtigt oder nicht?

    Hallo zusammen! Ich habe mit 18 mein Studium begonnen, bin inzwischen fast 21, habe aber auf der Strecke aus diversen Gründen ca. 1,5-2 Jahre verloren (Urlaubssemester etc.). Ich bin ein bisschen besorgt darüber, weil ich befürchte, dass ich dann ziemlich spät mit der Familienplanung werde beginnen können, da das Lehramtsstudium ohnehin schon sehr lang ist. Vor allem macht mir das Referendariat Bauchschmerzen. In verschiedenen Foren lese ich sehr oft, dass das Referendariat keine Zeit fürs Kinderkriegen ist und dass nicht viel Zeit für die Familie bleibt. Bin ich damit also darauf festgenagelt, dass Nachwuchs erst nach dem Referendariat ernsthaft infrage kommt, d.h. wenn ich fast 30 bin? Da für mich Familie immer wichtiger als der Beruf bleiben wird, würden mich eure Meinungen sehr interessieren!

    Ich hatte Ref.-Kollegen die schon Kinder hatten oder währenddessen (noch) welche bekommen hatten.
    Diejenigen kamen meist besser mit dem Ref.-Stress klar als der Rest, schien es mir (Fokus auf das Wesentliche, "reifere" Persönlichkeit).


    Hey Buntflieger,
    ich bin kein Erziehungswissenschaftler, aber ich empfinde auch das von Dir beschriebene (von mir hervorgehobene) als Worthülsen oder schlicht "Humbug".
    Z.B. "Lernen sichtbar zu machen" durch Feedback-Bögen mit Schülern - ausgerechnet!

    Wie gesagt, ich bin kein Erziehungswissenschaftler, aber jedes Mal, wenn ich mit Hattie zu tun habe, und das war während des Refs. schon intensiv, hatte ich den Eindruck, dass er ein Blender ist. Die Art und Weise, wie er alle Studien verwurstet und daraus eine "Effektstärke" bastelt und so präsentiert, als ob das, was er macht, objektiv sei.

    Warum ist Hattie eigentlich vor allem in Deutschland so ein Thema? Das würde mich mal interessieren.

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