Beiträge von Morse

    Wieso sollte eine Schule sich eigentlich dafür interessieren genau einen bestimmten Referendar zu wollen? Der Schulleiter weiß doch sowieso im Voraus nicht, was der taugt. Allerhöchstens eine gute Fächerkombination könnte da interessant sein.


    Ich würde gerne die Schulen meiner beiden Blockpraktika angeben. Während meiner beiden Praktika an den Schulen wurde ich von den jeweiligen Schulleiterinnen mehrmals darauf hingewiesen, dass ich doch gerne, wenn es an das Referendariat ginge, an ihre Schule zurückkehren könne.

    Guten Tag, ich trete in wenigen Tagen meine 1. Stelle an und laut Unterrichtsverteilung habe ich 10 Minusstunden pro Woche, unterrichte also nur 14,5 statt 24,5 Stunden (Gesamtschule).

    Ist das rechtens? Welche Konsequenzen bringt das mit sich? Sollte ich da bei der Schule nachhaken?


    Ich vermute mal, dass Du auf einem Formular angekreuzt hast, dass Du ein volles Deputat möchtest.
    Dass RP hat Dich womöglich Deiner Schule zugeordnet ohne genau zu wissen, wie hoch der Bedarf tatsächlich ist.
    In der Schule weiß man vermutlich nicht, wie viel Stunden Du unterrichten möchtest und hat Dich einfach mal nach Bedarf eingeteilt.

    Nimmt Kontakt mit der Schule auf und überlege, ob Du ggfs. an eine andere Schule abgeordnet werden willst um das Deputat voll zu machen.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das evt. Ländersache ist, aber ich glaube, dass Du als Beamter (bist Du das?) einen Anspruch auf ein volles Deputat hast.

    Aber doch nicht mit Sozialer Arbeit?!
    An der Grundschule ist der Seiteneinstieg mit dem Fach nicht möglich. An weiterführenden Schulen, Stichwort OBAS, müssen zwei Unterrichtsfächer abgedeckt sein. Dort sind vor allem die MINT-Fächer gefragt. An Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gesamtschulen gibt es also auch praktisch keine Möglichkeit.

    Ich weiss nicht, was mit Sozialpädagogik am Berufskolleg ist.

    Vor einem halben Jahr:
    "An Grundschulen, wo der Bedarf besonders groß ist, erlaubt Gebauer deshalb neben den Fächern Musik, Kunst und Sport nun auch im Englischunterricht Seiteneinsteiger."
    (https://www1.wdr.de/nachrichten/la…chulen-100.html)

    Als Nicht-Erfüller für den Seiteneinstieg kann sie doch über die "Pädagogische Einführung" reinkommen, oder nicht?

    https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/LAu…chung_PEinf.pdf

    Natürlich ist das so. ABER ... Aus Schülerperspektive sind mathematisch errechnete Noten erheblich transparenter, als pädagogisch "ausgewürfelte" Noten (so wird es von Schülern meist empfunden).


    Dass Baden-Württemberg das einzige Bundesland sein soll. in dem Lehrer bei einer Zeugnisnote von rechnerisch Komma fünf überlegen, ob der Schüler aus bestimmten Gründen* eventuell die bessere Note verdient hat, glaube ich nicht. In anderen Bundesländern wird dann ggfs. die mündliche Note "passend gemacht".
    So wie es in B.-W. Lehrer gibt, die ihre Noten nicht pädagogisch bilden, gibt's anderswo Lehrer die das tun.

    * z.B. Leistungsentwicklung/Tendenz, Ausreißer in Klassenarbeiten durch Trauerfall oder ähnliches, etc.

    Ach so das ergibt Sinn ja danke, jetzt verstehe ich das System. Nur das kann auch negativ ausgenützt werden, meine Bio Lehrerin hätte mich dadurch wohl in BW oder NRW durchfallen lassen können, weil sie der Meinung war das ich zu schlecht für das Abitur bin, was aber nicht gestimmt hätte, weil ich in anderen Fächern viel besser war. Daher war ich sehr froh, das bei uns in Bayern das rechnerisch festgelegt wird und nicht pädagogisch.

    Dass die Noten, die ganz unpädagogisch und 100% pur mathematisch verrechnet werden - z.B. mündliche Noten, oder Referate etc. - auch vom Lehrer gemacht werden, ist aber schon klar? ;)

    MrsPace: Warst Du noch nie in einer mündlichen Prüfung wo jmd. sagt "er bräuchte eigentlich X... Komm, dann geben wir ihm lieber Y, dann ist es eindeutig"? ;)


    Ganz allgemein glaube ich ja, dass die Unterschiede in jedem einzelnen Kollegium größer sind als zwischen verschiedenen Bundesländern - ganz egal was in den Verordnungen steht.

    Wie kommt man auf so eine Idee? Was gewinnt man dadurch? Verstehe ich nicht.

    Die Verordnung kann man durchaus so verstehen, dass genau das (!) die Aufgabe des Lehrers ist.
    Wenn man über psychologische Motive spekulieren möchte, könnte man behaupten, dass die betreffenden dabei eine Macht empfinden, die sie genießen und sich je nach Gusto als Freund oder Feind der Schüler fühlen können.
    Manche sind auch der Meinung, dass einzelne Leistungsmessungen teilweise nicht die tatsächliche Leistung widerspiegel - z.B. wenn es tagesformbedingte Ausreißer gab (Trauerfall etc.) - und dies dadurch korrigiert wird.

    Gründe gibt's immer. Take your pick! :)

    Die Verordnung in B.-W. führt z.B. dazu, dass ein Kollege in ein Formular, in dem zuerst die Dezimalnote und dann die daraus gerundete ganze Note eingetragen wird

    4,5
    4

    eingetragen hat. Auf meine Nachfrage kam die Begründung, dass die Note pädagogisch gegeben wurde.

    Wie in Beitrag 30 genannt: die meisten Lehrer regeln ihre pädagogische Notengebung über die mündliche Note - sie sind damit in Fällen """zwischen zwei Noten""" das Zünglein an der Waage.

    Wie kann man zwischen zwei Noten stehen? ,5 ist die schlechtere Note.


    Auf dem Zahlenstrahl in der Mitte! ;)
    Du weißt sicher genau was ich meine. (Wollte meine Beschreibung nicht als Plädoyer für die eine oder andere Verhaltensweise verstanden wissen.)

    Randnotiz: wer am Jahresende die meisten Komma vier - Noten vergibt hat das größte Herz für Schüler oder ist am inkonsequentesten (je nachdem).

    Wenn eine Zeugnisnote gebildet wird bei Schülern, die mehr oder weniger zwischen zwei Noten stehen, überlegt nicht nur der Lehrer in Baden-Württemberg: "hop oder top?"
    Wenn er dabei vom errechneten Schnitt abweicht, ist es eine pädagogische Entscheidung (z.B. in B.-W. - andernorts nicht erlaubt).
    Wenn er dabei die mündliche Note "anpasst", so dass der errechnete Schnitt past, ist es keine pädagogische Entscheidung, sondern ganz streng neutral mathematisch.

    Noch stecken Programme von Staaten, Versicherungen und Arbeitgebern, die durch smarte Elektronik einen gesunden Lebenswandel von Bürgern, Kunden oder Arbeitnehmern überwachen und diesen ggfs. honorieren in den Kinderschuhen.
    Anreize, vor allem finanzielle, steigern die Erhaltung und Maximierung von Arbeitkraft und führen zu mehr Wachstum. Sobald sich diese Modelle und das durch sie angereizte Verhalten durchgesetzt haben, wird sich das Verhältnis umgekehren: aus Belohnung bei Befolgung wird Strafe bei Mißachtung.


    Ein Arbeitgeber, der anstatt von Lohnerhöhungen Gutscheine für bestimmte Waren vergibt (z.B. Fitness-Studio), ist wie wenn man einem Bettler kein Geld geben will, sondern höchstens Essen oder Kleidung, weil der das Geld vermeintlich versäuft, verspielt oder sonstwie verjubelt.

    Wie meinst du das mit der gesamtheitlichen Einschätzung?
    [...]Ist das bei euch in BW nicht so?

    Notenbildung in B.-W.:

    "Der Lehrer als Erzieher benötigt zur Verwirklichung seiner Aufgaben einen pädagogischen Freiraum, bei der Leistungsbeurteilung einen pädagogischen Beurteilungsspielraum. Dem tragen die nachfolgenden Regelungen zur Notenbildung dadurch Rechnung, daß sie sich auf ein Mindestmaß beschränken und insbesondere regeln, worauf im Interesse der Chancengerechtigkeit der Schüler nicht verzichtet werden kann. Dies erfordert andererseits, daß der Lehrer seinen pädagogischen Beurteilungsspielraum, den er im Interesse des Schülers hat, verantwortungsvoll nutzt.
    [...]
    Die Bildung der Note in einem Unterrichtsfach ist eine pädagogisch-fachliche Gesamtwertung der vom Schüler im Beurteilungszeitraum erbrachten Leistungen."


    http://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quell…x=true&aiz=true

    LibreOffice Calc

    Früher: nach jeder Stunde detaillierte Dokumentation
    Heute: immer seltener

    Grund: wenn ich mich selbst blind teste, merke ich, dass die Noten, die ich aus dem Gedächtnis für einen längeren Zeitraum gebe, mit denen der detaillierten Dokumentation verblüffend nah übereinstimmen.
    Fazit: auch wenn es täglich "nur ein paar Minuten" sind, kann man die Arbeitszeit sinnvoller investieren.

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