Noch ein paar Worte dazu, weil Du mich namentlich genannt hast. (Meine Moralkeule war natürlich nur im Mantel versteckt.)
Meines Erachtens macht es insofern keinen Unterschied, ob man nun für oder gegen die Ausländer ist, dass sich eine Regierung davon nicht beeindrucken lässt. Eine Herrschaft hat ihre Interessen und setzt diese durch, egal was vor einer Wahl versprochen wurde.
Ausländerfeinde sagen z.B., dass ihnen die Ausländer auf der Tasche lägen, weil sie nicht arbeiteten oder ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen. Das scheint paradox, aber beides stimmt auf eine Art.
Ja, ein Zuwander ins Sozialsystem verursacht Kosten.
Ja, Mitbewerber auf dem Arbeitsmarkt verschärfen die Konkurrenz.
Aber:
Ein Arbeiter verdient so viel, dass es zur Reproduktion seiner Arbeitskraft genügt. Alle Eingriffe des Staats in den Markt stellen dies sicher und sind letztendlich nur Feintuning eines Systems maximalen Profits. Ob nun ein neuer Sozialfall dazu kommt, oder eine Million - davon hat der Arbeiter nicht mehr oder weniger, auch wenn das behauptet werden mag. Gewinne werden nicht an die verteilt, die sie durch ihre Arbeit erwirtschaftet haben, sondern behalten von denen, die arbeiten lassen für ihren Gewinn.
In einer Konkurrenz um Arbeitsplätze gibt es immer Verlierer. Daran sind aber nicht die Gewinner schuld, sondern die Konkurrenz bzw. dieses System selbst.
Dass inländische Konkurrenz legitim ist und ausländische nicht, obwohl der Schaden in der Konkurrenz selbst besteht, die immer Verlierer produziert, muß man sich auch erst mal weismachen lassen.
Anstatt zu streiten, ob man die Ausländer willkommen heißen oder wegschicken soll, kann man auch mal überlegen welche Interessen hier vorliegen und wer hier wem was zumutet.