Beiträge von Franz-Josef-Neffe

    So frei ist die Freiarbeit bei Rolf Robischon gar nicht. Ich bin ihm zwar leider noch nicht persönlicg begegnet, hatte aber schon einmal eine ganz vorzügliche Korrespondenz mit ihm.
    Dieser Rolf Robischon LIEBT ganz offensichtlich die Begabungen, Talente, Kräfte, Anlagen, Potentiale,..... in den Kindern dermaßen, dass diese einfach darüber glücklich sind und sich an diesen Sonnenstrahlen wärmen und in diesem Klima wachsen und gedeihen. Versuch einmal als Pflanze, wenn die Sonne scheint und es immer wieder sanft regnet, nicht zu wachsen! Unter solch guten Bedingungen streckt sich jede Pflanze der Sonne entgegen; sie hat gar keine andere Wahl, als sich da zu entfalten und voll zu sein, was sie ist.
    Wenn einem sonst von allen Seiten nur Du-musst, Du-sollst, Du-darfst-nicht, Wann-wirst-du endlich, Du-hast-mich-enttäuscht, Setzen-Sechs, Sprich-einen-ganzen-Satz und noch unendlich viel mehr solcher Stumpfsinn entgegendringt, da kann man doch gar nicht anders als sich entfalten, wenn man nicht mehr daran gehindert wird.
    Wenn ich die "Freiheit" perfekt als Schablone vorbereite und dann das Einfügen in diese "Freiheit" erwarte, übe ich Druck aus. Rolf Robischon übt SOGwirkung aus. Druck kostet Kraft, Sog bringt Kraft. Ich finde es faszinierend, was in Robischons praktischer Pädagogik für Potentiale liegen - ob man sie nun erkennt oder nicht.
    Es fängt ja schon damit an, dass er außer dem Dienstweg noch einen zweiten kennt und gegangen ist: seinen eigenen. Außerdem nutzt er nicht nur - wie viele - den angelernten Verstand sondern den eigenen. Statt seine Schüler unter Druck zu setzen, bietet er ihnen eine PERSPEKTIVE, für die es sich zu lernen lohnt. Das sind alles Kernprinzipien der neuen Ich-kann-Schule.
    Und natürlich ist jede mögliche Entwicklung zu beleben, wenn man den TALENTEN, die sie machen sollen, auch das gibt, was sie dafür brauchen. Von einem "Ich-kann-das-nicht-ich-bin-Legastöhniker" wächst kein Talent, wenn ich aber nur sage: "Das hast Du GUT gemacht" kann ich sofort eine Verbesserung ALLER LEBENSFUNKTIONEN messen. Da wäre es doch geradezu lebensrettend, einmal konkret zu untersuchen, was wir alles den ganzen Tag lang SUGGERIEREN = damit die gewünschte bzw. meistens die unerwünschte Entwicklung nähren.
    Als ich in einer 2.Klasse L anfing, begeisterte ich meine Schüler dafür, "schwere Aufgaben der 4.Klasse GS" richtig rechnen zu lernen. Ich gab ihnen dabei alles Wesentliche vor, dennoch war es zu 100 % ihre freie Arbeit. Nach einer 3/4 Stunde konnten alle 10 bis zu 10 Millionenbeträge richtig addieren und wollten gar nicht aufhören, so sehr waren sie von der "unfreien freien Arbeit" begeistert; sie rechneten noch freiwillig zu Hause bis zu 10 Aufgaben mit bis zu 10 addierten Millionenbeträgen, richtig.
    Bei dem, was die bis dahin als "Freiarbeit erlebt hatten, waren sie im Grunde auch nur Sklaven des vorgegebenen Unterrichtsablaufs gewesen. Sie hatten nicht einmal so viel Freiheit dabei erlebt, dass sie irgendeinen Grund daraus zogen, nach mehr Freiheit zu streben.
    Was also ist schon frei und Freiarbeit?
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

    Lieber Fred Steeg,
    ich hab ja schon ganz deutlich geschrieben, dass ich meine Pädagogik auf MEIN Risiko mache; ein Ich-kann-Schule-Lehrer schiebt nichts ab, auch nicht auf einen Mangel an Persönlichkeit.
    Wenn Sie genau lesen, dann finden Sie nichts von "Glaube" an "Stärke", der nicht weiterhilft, in meiner Darstellung, sondern ich mache nur die übliche Schluderei nicht, zwischen Stärke und Schwäche nicht exakt zu unterscheiden. Eine Rechenschwäche ist etwas grundlegend anderes als eine schwache Rechenstärke.
    Wenn sich jemand mit dem Rechnen schwer tut und Fehler macht, hat dies immer Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwickelung und es kann auch sein, dass etwas in seiner Persönlichkeitsentwicklung etwas mit seinen Rechenproblemen zu tun hat. Es gibt also kein Sachproblem ohne Persönlichkeitsproblem, schon weil eine lebendige Persönlichkeit immer wächst und deshalb der Stärkung bedarf.
    Natürlich haben meine 2.Klässler damals in der 3/4 Stunde nicht alles gelernt, was zum Thema gehört. Dieses Beispiel habe ich berichtet, um zu zeigen, was möglich wird, wenn wir nicht Tag für Tag nur aus dem Leben Sachprobleme machen: von 8 - 8.45 Deutsch, von 8.45 - 9.30 Mathematik usw. Leben muss immer der ganze Mensch, nicht bloß der sachliche und fachliche.
    Wenn Sie meinen Bericht sorgfältig lesen, finden Sie nur ganz wenig, was ich fachlich getan habe, dennoch haben die Kinder ganz besonders gut gerechnet. Ich führe das gerade auf eine Stärkung der gewöhnlich völlig vernachlässigten Persönlichkeitskräfte zurück. Darüber brauchen wir hier auch nicht zu philosophieren und zu spekulieren und irgndwas zu unterstellen. Wir müssen konkret werden. Und zum Konkreten gehört auch, dass die Fehleranalyse bestenfalls etwas auf einer Seite der Medaille zeigt, auf der anderen Seite sind die Kräfte, mit denen die Aufgabe bewältigt werden kann. Es ist sträflich, wie wir oft diese Kräfte und ihre Bedingungen vernachlässigen und unsere Maßnahmen einseitig auf den (oft nicht ein mal sorgfältig eruierten) Fehlern begründen.
    Wenn ich von einem Kind, bei dem man eine Rechenschwäche festgestellt hat, sage, man solle doch seine Stärken fördern, bekomme ich zur Antwort, das tue man doch, in Deutsch sei es gut. Dann stellt man sich hin und sagt ihm, es mache nichts, dass er nicht rechnen könne, er sei ja in Deutsch gut. Welch pädagogische Leistung!!
    Exakt beobachtet, erkennt man, dass so a) die Rechenschwäche gestärkt und gefördert wird und b) dass man sich mit fremden Federn schmückt, indem man das Kind da "fördert", wo es eh alleine kann.
    Ich finde es schon erstaunlich, dass in der ganzen Akademikerschar keiner zwischen einer Rechenschwäche und einer Rechenstärke unterscheiden kann und mag. Dyskalkulie und Legasthenie sind die Fachwörter für Rechen- und Lese(Rechtschreib)schwäche, und nun sagen Sie mir bitte die Fachwörter für Rechenstärke und Lesstärke!
    Es gibt keine. Und das ist die Lage der Interessen, der Intelligenz wie des päd. Handelns. Wir blenden das, was wir nicht können, einfach aus; man möchte es nicht für möglich halten!
    LEHREN und LERNEN kommt von germ. LAISTI = die Fährte. Man lernt also indem man eine Fährte verfolgt und ErFAHRungen sammelt, und der LEHRER ist der, auf den interessanten Fährten des Lebens mit mitreißendem Vorbild vorausgeht. In meinem Bild vom Leben ist es nicht die Aufgabe des Lehrers, auszulesen sondern ans Ziel zu bringen. Auslesen tun Unterrichtsvollzugsbeamte im Auftrag. Das Wort PRO-BLEMA bedeutet, aus dem Griechischen entnommen, den BALL, den uns das Leben vor die Füße spielt, damit wir gut weiterspielen. Wir alle haben Probleme nur, um sie zu lösen und dabei die Kräfte zu entdecken und zu entwickeln, mit denen wir dafür begabt sind.
    Ich denke nicht im Traum daran, Kinder mit etwas zu überhäufen. Ich weiß aus Beobachtung un vielen kleinen Experimenten, dass ihre Talente Hunger haben und biete ihnen Stärkung. Würden Sie nicht auch mein Freund, wenn Sie am Verhungern sind und ich Ihnen was zu essen gebe? Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Aus jedem Problem, das man nicht verstanden hat, kann man eine Wissenschaft machen.
    Meine erste Klasse als Bsonderschullehrer war eine 2.Klasse L. Da rechnet man nach der 1.Klasse mit ca. 200 Mathestunden im Zahlenraum 1 bis 6 - Wer hält so etwas aus? - nun die nächsten 200 Stunden im 20er-Raum. Nach ein paar Wochen schlug ich meinen 10 Schülern vor, ihnen auf MEIN Risiko zu zeigen, wie man schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule rechnet: Addieren von Millionenbeträgen. Ich garantierte allen, dass sie es können würden.
    Schritt für Schritt rechneten wir immer schwerere Aufgaben. Nach einer 3/4 Stunde konnten es alle. Sie wollten gar nicht mehr aufhören und rechneten freiwillig zu Hause noch bis zu 10 Aufgaben mit je bis zu 10 addierten Millionenbeträgen - alles richtig. Wie ist das möglich?
    Als Ich-kann-Schule-Lehrer interessiert mich die RechenSCHWÄCHE nicht, mich interessiert bei jedem Menschen nur die RechenSTÄRKE. Eine schwache oder geschwächte Rechenstärke ist etwas grundlegend anderes als eine starke Rechenschwäche - das hat die Pädagogik bis heute nicht verstanden; sie verleitet immer noch alle, ihre gesamte Energie in die Schwächen zu stecken, und macht damit die Schwächen stark. In der Ich-kann-Schule mach e ich es genau umgekehrt: Ich entziehe den Schwächen jegliche Zuwendung und Energie und gebe diese den STÄRKEN und die gedeihen ganz prächtig davon, besonders wenn man ihnen vorher "diagnostiziert" hat, dass es sie gar nicht gibt und dass man nie können wird. Ich führe das jetzt hier nicht weiter aus.
    In der Ich-kann-Schule geht PERSWÖNLICHKEITSWACHSTUM grundsätzlich VOR SACHPROBLEM. Ich achte und bestärke die Talente, besonders die, die es brauchen, und wenn der Mensch infolgedessen über sich hinauswächst, dann wächst er über ALLES PROBLEME DIESER GRÖSSENORDNUNG hinaus. Dann kann er nicht nur besser rechnen, ohne dass er extra übt, sondern es geht ALLES besser. Und das ist so kinderleicht, dass es i.d.R. die Kinder viel schneller realisieren als die zu gescheiten Erwachsenen, die immer meinen, man müsse sich für alles plagen. Suum cuique - jedem das Seine. Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Zunächst ist es eine Frage, ob das Diktat unter dem Motto "Wer ist der Beste?" vorbereitet wurde oder unter dem Motto "Wie helfen wir uns gemeinsam, dass es jeder optimal schafft".
    Es gibt im wirklichen Leben nie jemand, der dir irgendwann irgendwo kürzere Sätze zu schreiben oder zu lesen gibt. Das Leben ORIGINAL verlangt immer die Lösung genau der Aufgabe, die es einem gerade stellt. Deshalb habe ich als Ich-kann-Schule-Lehrer nie verschiedene Schablonen verwendet, aber ich sah es als meine Aufgabe, mir was einfallen zu lassen, was ZIEHT. In der Ich-kann-Schule ist das Druck- durch das SOG-Prinzip abgelöst. Ich spreche mit den Talenten und Kräften und spreche und denke ihnen das zu, was sie zum Wachsen brauchen; damit ergibt sich immer mehr als die übliche Pädagogik für möglich hält. Dieses konkret erlebte Mehr gibt starken Auftrieb.
    Ich arbeite mit Suggestion und Autosuggestion. Damit ist erheblich leichter erheblich mehr zu erreichen. Suggestion ist eine GESTE (nicht wie üblich von oben herab sondern) von unten hinauf. Ich suggeriere den Kräften, denen die übliche Du-musst-Pädagogik Nichtkönnen, Defekte u.ä. bescheinigt, dass sie GUT sind und sich GUt entwickeln und wachsen - und sie entwickeln sich daraufhin GUT. Es wäre also nicht unklug, wenn die Pädagogik langsam mit Lernen beginnen würde.
    Wozu ist der Mensch mit GEIST begabt, wenn er ihn nur nutzt, um sich zu quälen und nicht um sich damit für seine gute Entwicklung zu begeistern? In dem Geiste, in dem wir es säen, können wir es ernten.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    steffchen
    Ich finde es sehr erfreulich, dass Sie mit einer Frage reagieren! Wieso wollen Sie eigentlich der Frage nicht selber auf den Grund gehen, ob es ein besonderes Erlebnis ist, mit Kindern verkehrt herum zu schreiben? Dann könnten Sie aus dem konkreten Erleben verschiedene Aspekte des Geschehens reflektieren und bräuchten nicht mit einer Spekulation reagieren. Ist es nicht ein Jammer, dass diese klugen Erwachsenen immer schon alles wissen und selber nichts mehr erleben wollen? Woher wissen Sie denn, dass die Kinder "es als richtig herum" empfinden? Und was wissen Sie darüber, wie sich die Empfindungen der Kinder z.B. in Resonanz zu den Empfindungen der sie umgebenden Erwachsenen verändern? Wie oft haben Sie schon mit Kindern oder auch alleine herzhaft gelacht, wenn Sie einen Fehler korrigiert haben?
    Nun stellen Sie sich mal zwei Situationen zum Vergleich vor:
    1. Ihr Sohn hat Bruber statt Bruder geschrieben. Sie denken: "Das ist verkehrt" und strahlen das aus - welche Atmosphäre entsteht dadurch? Sie sagen ganz freundlich: "Schau mal, das ist ein b und das ist ein d und was brauchen wir für Bruder?" und dann zeigt Ihr Sohn wieder auf das b und Sie sagen: "Nein, das d ist es." und so geht das noch eine Weile liebevoll dahin. Hat Ihr Sohn dabei das Erlebnis, dass er als Persönlichkeit wächst oder schrumpft?
    Ich lasse es mal bei diesen zwei Aspekten.
    2. Dieselbe Situation in der Ich-kann-Schule. Früher gab es immer den Kasperl, der die Fehler für die Kinder gemacht hat und der von ihnen begeistert und lachend korrigiert wurde. Also Kasperl setzt mit dem Setzkasten "Bruber"! Was werden alle Kinder tun? Sie lachen und rufen: "Kasperl, das ist verkehrt!" Was macht der Kasperl? Er setzt "BruPer" und die Kinder lachen noch mehr und können sich gar nicht mehr zurückhalten, weil sie ihm alle zeigen wollen, wie man es richtig macht. Und jetzt stellen Sie sich mal vor, was das für ein Erlebnis für ein Kind wäre, das dem Kasperls das "d" reichen darf, und dann ist das Wort richtig und alle rufen laut "Ja" und der Kasperl sagt: "Danke, Du hast mich gerettet! Du bist mein Freund! Du bist ja schon ein richtiger Lehrer!" Tät Ihnen das nicht auch "wie Öl runtergehen"? Täten Sie nicht auch gleich 2 cm wachsen? Und hätten solche Ereignisse nicht günstige Auswirkung auf Ihre Motivation und weitere Schreibentwicklung? Können Sie sich vorstellen, dass ich als Lehrer selbst höchste Freude empfinden kann, wenn ich so etwas erlebe? Warum schenken wir uns solche Erlebnisse nicht?


    @neleabels
    Die Ich-kann-Schule ist die jedem angeborene Fähigkeit, souverän zu lernen. Wäre doch schade, wenn FJN allein davon Gebrauch machen würde, oder?


    lordhelmchen21
    Da könnten Sie gleich mit leuchtendem Beispiel vorangehen und die Punkte konkret und praktisch benennen, um die es geht und was Ihnen dabei konkret fehlt.
    Und: Ich möchte hier auch keine Aufnahmeprüfung ablegen sondern ich gebe nur Antwort auf gestellte Fragen. Bei sovielen anderen guten Antwortstellern erübrigt sich m.E. eine Diskussion, ob meine Antwort gut genug ist.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Heulen ist nicht unbedingt die souveräne Zukunftsgestaltung, aber es geht auch damit, wenn man nichts anderes macht.
    Auch Wetten ist nicht sehr effetiv als Problemlösung.
    Zähne-Kiefergelenk-Wirbelsäule sind "eine starke Einheit für Ihre Gesundheit", wie es Dr.med.dent.Jürgen Schmitter im Untertitel seines excellenten Buches zum Thema auf den Punkt gebracht hat. Von der Schadensbekämpfung wird aber weder Haltung noch Gesundheit "satt". Gegen das Schlechte zu sein, bringt das Gute noch nicht in Fahrt.
    Auch Schiefhals ist ein Wirbelproblem; ich kann dir noch mehr als 20 aufzählen, jeweils mit konkreten Lösungsbeispiel, wenn man empfindsam danach sucht und nicht nur allergisch gegen alles reagiert, womit man schlechte Erfahrungen gemacht hat.
    Wenn Du nur für Dich selber den Unterschied zwischen "Ich kann damit nichts anfangen" und "Ich mag damit nichts anfangen" klären würdest, könnte es nützlich sein. Ich hätte mich gefreut, wenn Du erlebt hättest, wie schön es sein kann, mit Kindern verkehrt herum zu schreiben. Es ist ein feines Erlebnis, dabeizusein.
    Ich grüße herzlich.
    franz Josef Neffe

    Ich würde unbedingt diese großartige Chance nutzen und von diesen Kinder selber sopiegelverkehrt schreiben lernen! In der neuen Ich-kann-Schule ist Lernen etwas, was Lehrer und Schüler immer gemeinsam machen. Dadurch haben die Kinder mit dieser besonderen Fähigkeit eine wichtige Rolle und das fördert das Wachstum der Persönlichkeit. Und wenn der Mensch über sich hinauswächst, wächst er über alle Probleme dieser Größenordnung hinaus, nicht bloß über das verkehrte Schreiben, das ja letztlich spiegelt, dass die Pädagogik auch nur das Verkehrte für die Lösung weiß und gut daran tut, selber zu lernen. Viel Vergnügen bei der Problemlösung!
    Franz Josef Neffe, DCI

    Es ist ein Problem, das Dich und das Kind menschlich berührt; also ein Zeichen für ein menschliches und nicht für ein technisches Problem. Womit kann man Probleme lösen, wenn nicht mit den Talenten, die der mensch dafür hat? - das wäre die Frage Nr.1 in der neuen Ich-kann-Schule. Daraus ergibt sich frage 2: "Wie redet man mit Talenten so, dass sie sich entwickeln?" In der Psychologie heißt das Kapitel "Suggestion", aber es kommt auch hier auf die menschliche Qualität an. Nicht Druck-gestion sondern SOG-gestion! Erziehung ist es erst, wenn man sich was einfallen lässt, was ZIEHT; mit Druck ist es ErDRÜCKung.
    Versetze Dich mal in das Talent so einer Schreibhand! Wann wäre Deine Lust am größten, alles super zu machen? Wenn Du dich mit Übungen quälen sollst??? Drum: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch dem Talent nicht zu!
    Mit Talenten kann man nicht nur reden, die verstehen DENKEN auch. Wenn ein Talent etwas nicht kann, dann ist es meist noch nie von jemand gefüttert worden und folglich ganz ausgehungert. Wenn ich ihm im geiste was zu essen schicke, kannst du direkt spüren, wie es sich vollsaugt. Und wenn es satt ist, kann es natürlich. Und wenn ich es gesättigt habe, dann tut es auch mal was für mich. Denk Dir die Geschichte dich mal durch! Ich wünsche guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

    Was ist das für eine "Schule", wo der realen Realität keine Chance mehr gegeben wird? Wo es nur darum geht, die Unterrichtsablaufschablone zu perfektionieren und zum Sich-Einfügen zu verleiten? Und sich selber als williges Musterbeispiel der Unterwerfung unter jede beliebige Vorgabe das Existenzrecht zu erkaufen?
    Mich hat vor Jahren mal eine Kollegin aus der Schulleitung gebeten, mit ihren Schülern in der 7.Klasse Autosuggestion zu machen. Ich führte sie auch auf eine "Fantasiereise" mit Entspannung und Einstellung auf mögliche eigene Erfolge. Zwei Jungen konnten sich nicht beherrschen und es platze ihnen immer wieder laut das Lachen heraus. "Es war wohl nichts", meinte meine Kollegin. Aber ganz im Gegenteil! Lachen und Lachen-Herausplatzen ist doch ein geradezu überdeutliches Zeichen für Entspannung! Bei niemand war die Wirkung so stark wie bei den beiden, wo sie die Pädagogin für einen Misserfolg gehalten hatte. Es geht aber letztlich für alle Beteiligten, welche VORSTELLUNG sich durchsetzt: die des Erfolgs oder die des Misserfolgs. Die Kollegin, die in den üblichen Vorstellungen befangen war, hätte sich ohne weiteres auf die Misserfolgsschiene schieben lassen. Ich blieb einfach gelassen auf der Erfolgsschiene, denn ich arbeite mit dem Unbewussten: der Instanz die alle Lebensfunktionen steuert; gegen die haben die begrenzten Kräfte des beschränkten Bewusstseins, mit denen man ein wenig stören kann, keine Chance.
    Wir "Profis" haben allen Grund, gewaltig dazuzulernen. Und bis wir soweit sind, sollten wir - gerade in exponierter Stellung - ganz besonders behutsam mit dem umgehen, was wir zu unseren Mitmenschen sagen: Es schafft nämlich WIRKlichkeiten.
    Dass WIRKlichkeit von der Wortfamilie "WIRKen" kommt, haben unsere Pädagogen - und die Ausbilder vorneweg - scheints überhaupt noch nicht bedacht. Wie könnten sie sonst dauernd die Konstruktion einer Unterrichtsscheinwelt vorantreiben, die nur die äußere Perfektion bis in die Unerträglichkeit treibt und bei deren Vollzug sie selbst INNEN immer leergebrannter und ohne irgendeine Antwort auf die Sinnfragen des Lebens auf der Strecke bleiben?
    Was kann Kindern denn heute Wichtigeres passieren als dass sie -wenigstens einmal in der ganzen Schulzeit - einen Lehrer erleben, der nicht nur immer als ewiger Musterschüler perfekt den Lehrplan an ihnen vollstreckt sondern der einmal einen Fehler riskiert und mit dem sie konkret erleben können, wie es weitergeht, wenn es nicht weitergeht?
    Fällt es Euch gar nicht mehr auf, wenn Kinder nur noch diffizil verplante Objekte eines künstlichen Unterrichtsvollzugs sind? Ihr braucht ja nur mal zu fühlen, wie sich das anfühlt, wenn Euch Euer nächster Vorgesetzter als OBJEKT behandelt und es Euch dabei auch noch extra gut meint. Also ich würde meine Kinder nicht zu jemand schicken, dem Wortkärtchen wichtiger sind als ein souveräner Umgang mit den Talenten meiner Kinder.
    Wenn Ihr bei mir das Lehren lernen würdet, dann tät ich Euch als erstes einmal selber etwas saftig verkehrt vormachen und mich von den Kindern retten lassen, bloß um mal wieder anzudeuten, in welcher Richtung das Leben liegt. Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Freut mich, wenn Deine Augen lachen und weinen können. Der (kelt.) "ambiaktos", von dem auch die bayerischen Beamten abstammen, war ja der "Herumgeschickte". manchmal wird einem erst so nach und nach bewusst, was man geworden ist.
    In der neuen Ich-kann-Schule würde ich die Problemlösung wie folgt sehen: "Wenn ich mit deinen Talenten besser umgehe als Du, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." Um zu guten Ergebnissen zu kommen, gehe ich aber mit Worten besonders sparsam um und spreche sie erst, wenn auch die Ausstrahlung dazu passt. Warum? Worte hört der beschränkte, eitle bewusste Verstand und der meckert dann. Wenn ich mir aber überlege, wonach Deine Talente, die du schlecht behandelt hast, dürsten und wenn ich genau das DENKE und ausstrahle, dann merkt der eitle, begrenzte bewusste Verstand das nicht und die Talente können ungestört soviel aufnehmen davon, wie sie mögen. Wenns den Talenten dann wieder besser geht, fühlst du dich besser. Und wer sich besser fühlt, macht nicht soviel Unsinn. Es mag märchenhaft klingen, aber es klappt ganz praktisch. Auf meiner HP findest Du ggf. ein paar Beispielgeschichten. Ich wünsche Dir also viel Vergnügen beim Einflussgewinnen auf die Talente aller Deiner Mitmenschen und grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Jo mei, in Bayern san die Vorgesetztn halt "weisungsbefugt" und des konn alles hoaßn. Da tät man sich manchmal direkt Schweizer Verhältnisse wünschen. Dort kann man sich als Lehrer bewerben und sich in der Schulgemeinde-Versammlung vorstellen, dann wird man gewählt. Wenn dann der Schulinspektor kommt, schaut er sich den Unterricht an, berät einen und schreibt einen Bericht; das war´s dann. In der Schweiz darf man nicht zugleich Richter, Polizist und Henker im Schuldienst sein. Den Bericht liest dann der Schulrat - damit ist der Schul-Gemeinderat gemeint - und der wäre gar nicht erfreut, wenn man ihm vorschreiben würde, was er zu tun hat.
    Wenn wir schon bei den deutschen, speziell: bayerischen, Beobachtungsbogen sind, dann würde ich aus der Ich-kann-Schule-Lösungsperspektive dazu aufrufen, langsam mal ein Formblatt für einen Schulamtsdirektoren-Beobachtungsbogen und einen Rektor- und Konrektor-Beobachtungsbogen und einen Kollegenbeobachtungsbogen und einen Hausmeisterbeobachtungsbogen auszugeben, nur damit man in diesem Jahrhundert noch mit dem Lernen anfängt, was ein Beobachtungsbogen ist und was er bewirkt.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Um nichts in der Welt werde ich hier eine Denkschablone für "abgestrengt" vorgeben. Es wird höchste Zeit, dass wir aufhören, unseren eigenen Verstand immer dann auszuschalten, wenn er zum selbständigen Denken herausgefordert wird.
    In einer Zeit, wo wir schon lange in aller Öffentlichkeit über so lebensnahe Themen wie die Entschleunigung der Gesellschaft diskutieren, sollte man doch auch in Lehrplanvollzugsanstalten selbständig erschließen können, was bei "abgestrengt" anders sein könnte als bei "angestrengt".
    Im übrigen meine ich, dass jemand, der mich damit begeistern kann, weil er sich noch souverän des Genitivs zu bedienen weiß, so ein Problem doch sehr souverän lösen wird. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

    Natürlich kann ein Gutschein auch ein Zeichen der Wertschätzung sein und damit sogar eine Motivation fürs Lernen. Es kommt eben bei allem darauf an, dass man es nicht als Leerform anwendet sondern bewusst und sensibel auf Wirkung setzt und achtet.
    Durch die formale Vorgabe der Schule sind Hausaufgaben - wenn man sie so lässt - bloß Aufträge, die man für jemand anderen erledigen muss. Hausaufgabe bedeutet in der Du-musst-Schule etwas ganz anderes als in der Ich-kann-Schule.
    Natürlich hätte ich als Schüler auch zugegriffen, wenn ich "auf legalem Wege" keine Hausaufgabe machen brauchte. Es ist aber etwas anderes, ob ich mich mal an einem Tag nicht in die Schablone einfügen muss oder ob ich an allen Tagen souverän an meiner Entwicklung arbeite. Es sind ja gerade die souveräneren Kinder, "die ihren Gutschein erst spät einlösen" und es wäre eigentlich die Aufgabe des Lehrers, durch Lernen Souveränität zu fördern und nicht Unterwerfungsbereitschaft. Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

    Wenn es Freude macht, arbeitet man ab-gestrengt, nicht an-gestrengt, so würde man das in der Ich-kann-Schule sehen. Und Frau Prem hat den Unterricht wohl eher losgelassen als dass sie ihn gehalten hätte. Das meine ich nicht bloß als Wortspielerei sondern beschreibend.
    Die Kinder waren bei der Sache, weil es ihre Sache war. Sie mussten ja auch gar nicht Schreiben und Lesen lernen, wenn sie den Kasperle lachend darauf aufmerksam machten, dass er schon wieder einen Buchstaben zuviel oder zu wenig oder verkehrt geschrieben/gesprochen hatte. Aber sie konnten es danach und es war in ihrem Gedächtnis mit heiterem Lachen und Begeisterung gespeichert. Und bei jeder Erinnerung wird ein Leben lang immer dieses heitere Lachen und die Begeisterung dabei sein.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Es geht doch um die GEISTIGE QUALITÄT der Hausaufgabe und nicht um diese selbst. Wenn man sich Hausaufgaben unterwerfen muss, dann lernt man damit Sichunterwerfen. Wenn Hausaufgaben aber als Profilierungschance verstanden werden, so lernt man, sich damit zu profilieren. Die neue Ich-kann-Schule gibt überhaupt keine Hausaufgaben, sie gibt Ich-kann-Aufgaben, nicht als Gut-Schein sondern als Gut-Wirk.
    Ich denke da z.B. mit Begeisterung an die Lehrerin H.Prem ("Legasthenie ist kein Lernproblem sondern ein Lehrproblem"). Ihr Schüler lernten in 1/3 der üblichen Zeit alle Lesen & Schreiben; sie gab nie Hausaufgaben, die Kinder durften sich welche nehmen. Es wäre nicht nötig gewesen, aber sie nahmen immer. Warum wohl?
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Lieber Andi,
    wenn Du mir auch nur zwei gleiche Beiträge zeigen kannst, sollte mich das sehr erstaunen. Ich habe mir stets viel Zeit für den einzelnen und für eine direkte, konkrete Antwort genommen. Meine Antwort gebe ich aus über 30 Jahren praktischer Arbeit in einem ganz konkreten, in der Pädagogik im allgemeinen vernachlässigten Bereich, für den ich kompetent bin. Und ich berichte nur, wenn ich dazu selber schon eine praktische Lösung erlebt oder mehrfach anderswo belegt gefunden habe.
    Wenn Du genau hinschaust, solltest Du nicht übersehen, dass ich kein einziges Mal von einem Buch von mir geschrieben habe, geschweige denn dass ich Werbung für einen Buchkauf gemacht hätte. Dass es von mir was zu lesen gibt, erfahren die Leute eben durch DICH.
    Wenn man in diesem Forum über EIGENE ARBEIT und EIGENE ERFAHRUNG und ein EIGENES KONZEPT nicht schreiben darf, dann lass ich es gerne bleiben. Bisher schrieb ich a) um Fragenden eine Antwort zu geben und b) um für mich draus zu lernen. Wenn ich damit das Forum überfordere, gibt´s ein einfaches MitteL: Sperren, und schon bin ich weg.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe, DCI

    Also ich tät Dir und den andern Lehrern einfach davonlaufen. Das ist ja nicht auszuhalten. Immer geht es nur darum, wie man "richtig bearbeitet" wird, damit man ein "richtiger " Mensch wird.
    Mein Gott! Man könnte vom Auto überfahren werden oder unter die Räuberfallen, wenn neben dem barmherzigen Samariter noch ein Lehrer vorbeikäme, der würde sich überlegen, was er für eine Stunde darüber halten soll! Es ist wirklich zum Davonlaufen!
    In der neuen Ich-kann-Schule tät ich mir von Deinen Schülern einfach das Leben retten lassen. Du bist doch die, die im Unterricht jedesmal "unter die Räuber fällt"! Warum überspielst Du das Woche für Woche mit Unterrichtstechnikß Warum gibts Du der Wirklichkeit keine Chance? Was muss sie denn noch alles anstellen, dass DU als DU endlich rauskommst und nicht nur als Religionsunterrichtsvollzugsangestellte?
    Überleg Dir einmal, was passieren kann, wenn Du für die Kinder nicht immer noch perfektere Schablonen suchst (was sie zu Objekten macht) sondern ihren Talenten und deren Güte eine Hauptrolle zuweist!
    Überleg und beobachte, was Deine Kollegen alles schon an Formalitäten angewendet haben! Ist es nicht immer schlimmer dabei geworden? Wieso hinterfragt keiner diese Zusammenhänge? Wieso machen es alle immer noch fleißiger und suchen die Schuld für den Misserfolg immer weniger bei sich selbst und immer mehr bei den anderen?
    Als Releigionspädagogin sollte Dir eigentlich geläufig sein, dass mit der Kraft des Glaubens zuhauf Wunderheilungen belegt sind. Mit Glauben ist dabei allerdings nicht das Nachbeten dessen, was der Katechet vorliest gemeint, sondern die Kraft des Geistes. Die neue Ich-kann-Schule nutzt diese Kraft. Wenn das Kind aufgrund seiner Misserfolge in der Schule KLEINGLÄUBIG geworden ist, bekunde ich meinen Glauben an genau das, was es angeblich nicht kann, umso lebhafter. Du kannst die Wirkung u.a. an den Vitalfunktionen beobachten. Psychologisch ist es Sug-gestion, was ich nutze: feine, sensible GESTEn (gestio) von unten (sub) hinauf und nicht, wie üblich, von oben herab.
    Natürlich würde ich mit Erstklässlern nicht über Suggestion sprechen, ich würde sie fragen, ob sie ZAUBERN lernen wollen. Dann würde ich ihnen etwas sagen, was sie stärkt, und würde sie die Wirkung spüren lassen. Wenn sie dann gespürt haben, wie GUT es tut, würde ich sagen: "Siehst Du, ich hab Dich bezaubert! Die Wirkung könntest Du selber haben. Wenn Ihr dabei seid, zeige ich Euch, wie´s geht." Du kannst das ja selber noch etwas durchdenken. Ich wünsche Dir guten Erfolg.
    Franz Josef Neffe

    Andi lernte ich als 15jährigen in der psychiatrischen Jugendklinik kennen. Seine Laufbahn verdankt er einem angewachsenen Zungenbändchen, wegen dem man ihn praktischerweise im nahegelegenen Kindergarten der Lebenshilfe behielt. Als man ihn gleich an die Schule weiterreichen wollte, war es den Eltern doch zuviel. Andi wurde in kurzer Zeit dreimal getestet: Ergebnis: lernbehindert + normal + geistigbehindert. Nach 9 Jahren aufwendiger "Förderung" war sein IQ auf 0,65 gesenkt. Als ich ihn erneut testete, um herauszufinden, was in ihm steckt, fing er bei ca. 0,95 an mit Dingen nach mir zu werfen, was mich in Kenntnis des Vorangegangenen nicht erstaunte.
    Alle "Förderung", ja, die gesamte Pädagogik wirkt SUGGESTIV und ich finde es hoch erstaunlich, dass SUGGESTION von der Pädagogik wie der Sonderpädagogik geradezu gemieden wird. Ich selbst habe deshalb meine Diplomarbeit über Autosuggestion und Schule (1.wftl Arbeit zum Thema seit 1926) und meine sonderpäd. Hausarbeit über Autosuggestion und Hyperaktivität geschrieben und schließlich in 30 Jahren die neue Ich-kann-Schule daraus entwickelt.
    Die Recherchen dieser 30 Jahre haben mir einen geradezu haarsträubenden, SUGGESTIV WIRKSAMEN, Umgang mit den Talenten, Potentialen, Kräften, Begabungen der Kinder gezeigt.
    Wenn ein Kind in einem Bereich Fehler macht, sprechen wir ihm dort die Stärke ab und fixieren es an eine von uns FESTGESTELLTE SCHWÄCHE. Dies ist ein suggestiv sehr wirksamer Vorgang, eine Konditionierung, die eine gesunde Entwicklung vom Punkt dieser FESTSTELLUNG weg schier unmöglich macht. Deshalb stelle ich Feststellungen grundsätzlich als erstes wieder LOCKER.
    Lehrer sind mit die stärksten SUGGESTOREN in unserer Gesellschaft und sie haben keinen blassen Schimmer davon. Das birgt nicht nur für die Schüler sondern auch für sie selbst ein existentielles Risiko. Mit formalen Maßnahmen versuchen sie oft ganz passable Lösungen, aber durch ihre SUGGESTIVE AUSSTRAHLUNG kehren sie die Wirkung um - und sie merken es nicht. Dann arbeiten sie sich oft bis in die Erschöpfung und ins völlige Ausgebranntsein hinein und bewirken damit genau das Gegenteil von dem, was sie wollen. In Coués Autosuggestion ist das ganz einfach verstehbar als "Gesetz der das Gegegnteil bewirkenden Anstrengung" beschrieben.
    Dort steht auch ein sehr praxiserprobtes Kapitel über Schlafsuggestion. Im Schlaf hat das beschränkte und eitle Bewusstsein Pause und man kann direkt mit dem UNBEWUSSTEN sprechen, der Instanz, die alle unsere Lebensfunktionen steuert.
    In dieser Instanz wirken Seele und geist und auch die haben HUNGER, nicht nur der Körper. So kann ich ihnen alles zusprechen, was sie stark und groß macht: Anerkennung, Störke, Güte, Wachstum, ........ und ich kann diesen Kräften einen klaren, bestimmten Auftrag dazu geben. Die Erfolgsaussichten liegen deutlich über dem in der Pädagogik heute Üblichen und sind reichlich auch in der Wissenschaft berichtet - man muss sich nur danach umschauen.
    Wenn ich gegenüber Deinen Kräften als Feind auftrete, werden sie sich wahrscheinlich nicht unterwerfen, wenn es sich vermeiden lässt. Wenn ich aber der beste Freund Deiner Talente werde und ihnen ihre optimale Entwicklung zuspreche - ermögliche, dann mögen sie mich und folgen mir womöglich lieber als dir. Überlege einmal selbst, wie ich Einfluss gewinne und wie Du Einfluss auf die Kräfte (D)eines Kindes bekommst! Ich brauche mich ja nur fragen, wie ich mich als Talent des Kindes bei der Behandlung fühlen würde, die ich ihm gerade angedeihen lasse. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

    Mein Vater ist - mit gutem Erfolg - in eine einklassige Dorfschule gegangen. Ich selbst war 3 Jahre in der Klasse 3-5, ehe ich ins hum. Gymnasium wechselte, auch das klappte. Am schlimmsten habe ich aus der Volksschule das Vorsingen vor der ganzen Klasse vor den Zeugnissen in Erinnerung, es war mehr als grauenhaft. Am schönsten war, wenn man z.B. in der 3. oder 4.Klasse stillbeschäftigt rechnete und ein 5.Klässler konnte seins an der Tafel nicht. Wenn man dem Großen zeigen konnte, wie es geht, wuchs man gleich innerlich ein paar Zentimeter. Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass ich einmal als Lehrer in die Sonderschule geraten könnte, in eine Schule, die so ziemlich genau das Gegenteil von dem ist, was das Wort Schule bedeutet.
    Schwierigkeiten sind aber ein ausgezeichneter Wegweiser; sie zeigen, dass es ANDERS besser geht. Die Pädagogik glaubt das nicht; sie arbeitet allen Misserfolgen zum Trotz bis in die Erschöpfung hinein daran, dass es PERFEKTER besser geht. Offenbar ein Irrtum.
    Meine Konsequenz daraus war die neue Ich-kann-Schule. Ich mache nicht mehr an den Fehlern und Schwächen rum und verschleiße dafür meine ganze Energie sondern ich wende mich den noch nicht entfalteten STÄRKEN zu, und nur diese STÄRKEN bekommen meine Energie. Und das klappt gut, wenn ich den Menschen nicht als erstes sage, wie doof sondern wie gescheit sie sind. Wenn ich mich nach ihren STÄRKEN erkundige, dann interessieren die sich auch für mich. Wenn ich dagegen das abstrakte vorgeschriebene perfektionistische Programm für die Schwächen als "Förderung" abspule und an den Schülern zu vollziehen suche, mache ich mir die STÄRKEN zu Feinden - selbst wenn es sie nach den kleinkarierten "Diagnosen" gar nicht geben sollte.
    Es ist wie in einem Vortrag im großen Saal: Da sitzen auch die unterschiedlichsten Leute, doch ich kann sie in meinen Bann ziehen, weil ich ihnen etwas Großartiges über sie zu sagen habe und weil ich nicht an ihnen hermmäkle.
    Vor 30 Jahren ist mir einmal im Vortrag der Faden gerissen. Ich ließ mir von den Hörern weiterhelfen, und das war das Beste vom ganzen Vortrag: Erstens hatten dadurch meine Hörer eine HAUPTrolle und das tat ihnen gut, und zweitens hatten sie endlich nicht die 500. Variation eines perfektenj Blenders erlebt sondern einen Menschen, mit dem sie konkret zusammen lernen konnten, wie es weitergeht, wenn es nicht weitergeht. Seitdem zeige ich oft Schwächen und lasse mir helfen, damit meine Mitmenschen wichtig werden, schon die jüngsten. Und sie danken es mit Aufmerksamkeit und menschlichem Interesse. Ich gebe zu, ich bin dadurch nicht der vorgesehene Lernzielvollstreckungsbeamte, aber ich LEBE und die Schüler/Hörer LEBEN auch - was ich nicht unbedingt immer annehmen würde, wenn ich die Vitalfunktionen von Schülern und Lehrern im Unterricht überprüfte.
    Ich käme nie auf die Idee, dass ich "alles unter einen Hut bekommen muss" - dieser Hut heißt ja auf Psychodeutsch SCHABLONE. Wenn wir nicht immer noch schwächer und kränker werden wollen, dann müssen wir endlich mit dieser Verschablonisierung der Gesellschaft von Kindesbeinen an aufhören. Man braucht doch im Grunde nur konkret zu beobachten, wie es ein guter ErZIEHer macht. Der macht keinen DRUCK, der zieht auch niemand, aber er lässt sich etwas einfallen, was ZIEHT. Und es zieht immer, was Nahrung für das Persönlichkeitswachstum ist. Und so setze ich auch auf Dein / Euer Wachstum. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe, DCI

    In der neuen Ich-kann-Schule würde man weder das Problemverständnis noch die Lösung auf der formalen Ebene (Horizontale) suchen sondern in der menschlichen Entwicklung (Vertikale). Jeder Mensch bekommt in immer mehr Bereichen Probleme, je mehr ich ihn menschlich überfordere; andererseits wächst er über alle Probleme der augenblicklichen Größe hinaus, wenn er als Persönlichkeit über sich hinauswächst. Dann stellt sich oft schon bald das Bedürfnis nach schwereren Aufgaben, mit denen man sich profilieren kann, ein.
    So wende ich mich in der neuen Ich-kann-Schule nicht zur Suche von Hilfen für die Schwächen sondern DIREKT an die SCHWACHEN STÄRKEN. Und ich tue dies mit SUGGESTION. Suggestion ist eine feine, sensible GESTE (gestio) von UNTEN (sub/sug) hinauf und nicht von oben herab.
    Leider hat sich die Pädagogik als Wissenschaft bis heute schlicht und einfach vor einer Bearbeitung des Themas Suggestion gedrückt, so muss man ggf. auf die Psychologie zurückgreifen und auch dort sehr sorgfältig in diesem wenig sorgfältig behandelten Bereich recherchieren. Doch zurück zum praktischen Problem und einer möglichen Lösung. Womit wenn nicht mit den TALENTEN sollte sie möglich werden? Wie wollte ich als Schreib-, Lese-, Gestaltungs-, Persönlichkeits- oder was auch immer für ein Talent behandelt werden, dass ich mich gut entwickle? Wenn man mir mit "Tests" auf die Pelle rückt und mir dann sagt, es gäbe mich nicht oder ich seit ein Defekt oder eine Krankheit - kann das ein idealer Stimulus für ein geschwächtes Talent sein, sich für seinen Besitzer ins Zeug zu legen und sich voll zu entfalten? Nach meiner Beobachtung würde ich mich in den meisten Fällen, die ich als "Förderung" untersucht habe, zutiefst gekränkt und verletzt möglichst für immer zurückziehen und mich nie wieder sehen lassen.
    Andersrum kenne ich auch die spontanen Entwicklungen, die oft für nicht möglich gehalten werden, wenn man sich nur bei den verschreckten Talenten entschuldigt und ihnen den Respekt zuspricht, den sie brauchen, um sich wieder aufrichten und wachsen zu können. Wir machen immer eine komplizierte, sterile Technik daraus, damit wir nur ja jeder persönlichen Betroffenheit ausweichen können und selber in die vorgeschriebenen Schablonen passen. Wenn wir aber souverän und direkt mit den vernachlässigten STÄRKEN umgehen und ihnen ein verlässlicher Partner werden, dann können diese Stärken meist sehr bald sehr viel mehr, als man ihnen zuvor zugestanden hatte.
    Wenn einen das kluge UNBEWUSSTE dazu verleitet, zwei Wörter zusammenzubringen - SO DASS SIE SICH BERÜHREN - wie steht es denn da mit dem Thema BERÜHRUNG in der Schule? Achtet da überhaupt jemand darauf, ob der mit dem, was er tut, jemand berührt und wie diese Berührung empfunden wird?
    Ich habe stets mit großem Gewinn das UNBEWUSSTE als Signalgeber geachtet. Und man kann ja mit jedem über den Wegweiser sprechen und sich dabei gegenseitig bewusst werden, auf welchem Weg man sich überhaupt befindet. Schule sollte doch etwas anderes sein als Unterrichtsvollzug. LEHREN + LERNEN - das tut man in der Ich-kann-Schule statt Unterrichten sollte doch schon der Wortbedeutung nach ein gemeinsamer ERFAHRUNGSWEG sein. Wenn kein Ziel in Sicht kommt, fordern uns dann nicht die Schwierigkeiten, die unsere Schüler haben und die sie uns machen auf, UNSEREN WEG ZU ÜBERDENKEN - nicht ihren?
    Und heißt das dann nicht: BEWUSST + ANDERS LEHREN?
    Natürlich kann es ein akustisches Problem sein, das aber - infolge Autosuggestion - kein allein akustisches Problem bleiben kann. Infolgedessen wäre es mehr als hilfreich, sich über Autosuggestion zu informieren, was mit Coués kleinem, in ca. 40 Sprachen übersetztem Büchlein zum Thema gut möglich ist. Wir bekämen dann einen Blick für für die SUGGESTIVEN WIRKUNGEN unseres Tuns auf andere und uns selbst und könnten sie schnell und effizient korrigieren.
    Ich wünsche guten Erfolg.
    Franz Josef Neffe, DCI

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