Beiträge von yestoerty

    Die Frage wird immer sein: gibt es in deinen Fächern zu wenig oder zu viele Kollegen. Kann sein, dass du im blödesten Fall nur Englisch in der Oberstufe unterrichtest, oder weil gerade 2 Leute in Elternzeit sind nur noch dein 3. Fach machst. Das kann dir keiner sagen. Aber ja, wenn du das 3. Fach auch unterrichtest, kann das entlasten. Oder man sucht sich andere Aufgaben.

    Ich hab meine Korrekturzeiten mit Mathe als drittem Fach und Entlastung für Stundenplanarbeit gesenkt.

    Heute beschwerte sich ein 11er in Mathe, warum er das Diagramm mit Worten beschreiben müsse und sein einer Satz nicht reiche.

    Da hab ich gesagt (hatte ohne letztes Jahr in Englisch und er ist sitzen geblieben), dass Mathe auch eine Fremdsprache ist und er das Diagramm jetzt als Mediation sehen muss. Er muss es jetzt auf Deutsch erklären.

    Das halte ich für übertrieben. Selbst ich als Englischlehrerin schaue zwar gerne Filme oder Serien im englischen Original, aber mit meinem Lebensgefährten und Freund*innen - die einfach nicht so gut Englisch verstehen - schaue ich natürlich trotzdem synchronisierte Filme. Finde ich nun nicht "so wild".

    Mein Mann fand es anfangs doof auf Englisch mitzugucken. Heute (nach 16 Jahren gemeinsame Wohnung) guckt er selbst fast alles nur auf Englisch. (Also deutsche Produktionen gucken wir natürlich auch auf Deutsch.)

    Wobei "Mathe konnte ich noch nie" gesellschaftlich derart akzeptiert ist, dass bei vielen kein Ansatzpunkt für Motivation mehr vorhanden ist. Wir haben in den FHR-Bildungsgängen viele Schüler, die für ihre Mathematik-Abschlussprüfung fest die Note mangelhaft einplanen und sich lieber auf andere Fächer konzentrieren. Die kriegt man nicht mehr für Mathematik motiviert.

    Ja, das regt mich total auf. Da kann man nur immer wieder sagen: ich bewerte auch wie sehr du dir Mühe gibst, also für etwas Arbeit ist eine 4 drin, und wenn du von vornherein aufgibst und nichts machst, ist die Note nicht 5 sondern 6.

    Naja und manchmal muss man auch einfach sagen: aber mit deinem Abi/ Fachabi/... kannst ja später jeden beliebigen Beruf erlernen/ studieren/... und es kann ja sein, dass du später...

    Und ja, wenn mal wieder einer fragt warum wir xy machen und ich das eigentlich schon beantwortet hatte, sage ich auch irgendwann, dass ihn niemand zwingt (Fach)Abi zu machen. Wenn er das aber haben will, also den höherwertigen Abschluss, dann muss er auch dieses und jenes lernen. Gerade weil man mit dem Abschluss ja alles studieren kann.

    Hm, durch kompetenzorientierte Aufgaben sind die Fragen seltener gekommen. Wir haben schon perfekte Sprungschanzen zum Snowboarden oder Skaten berechnet, den perfekten Ort für die Pause bei der Radtour,... wir haben berechnet in welchem Winkel man ein Loch bohren muss, wenn man den Spitzboden ausbaut und Leitungen nach oben legen möchte, aber wegen des Kniestockes nicht ganz außen raus kommen möchte,...

    Das ist halt auch sehr individuell... eine Schülerin war vor 2 Jahren im schwanger. Da haben wir was Fehlzeiten und mündliche Noten angeht viele Augen zugedrückt. Sie durfte Klausuren von zu Hause schreiben im Mutterschutz, wie haben ihr in dem Quartal wo sie Mutterschutz hatte wirklich geschont, weil die Note (13. Klasse 2. Quartal) ja fürs Abi zählte etc. aber wenn sie das ohne Wiederholung schaffen will muss sie halt auch nach dem Mutterschutz abliefern. Die Klausuren wurden also wie bei allen anderen bewertet.

    Genauso hab ich Verständnis wenn jemand mit Kind mal zu spät kommt weil das Kind krank ist oder weil es mal hektisch ist. Das geht aber nun mal nicht mehrmals die Woche oder auch nur jede Woche ein Mal, im Job geht das auch nicht.

    Aber es kommt halt auch auf den Bildungsgang an. Es muss nicht jeder Abi oder Fachabi machen. Da hab ich kein schlechtes Gewissen wenn das nicht bei allen klappt.

    Ähm, qamqam in NRW werden die meisten Stellen von den Schulen besetzt. Es gibt primär schulscharfe Ausschreibungen, wenig wird über Liste besetzt.

    Ich würde aber weniger auf die UPP Note als mehr auf die Noten vom Seminar und Schulleiter gucken.

    Hier auch 3G, es wurde aber für alle ohne (unangekündigt) die Möglichkeit zum Selbsttest vor anderen Lehrern gegeben.

    In der Grundschule meines Sohnes war 3G angekündigt im Brief und es wurde nur in die Runde gefragt ob wir alle 3G hätten.

    So viele positiv getestete Schüler*innen wie es bei uns an der Schule in den letzten Wochen gab.. Ne, da verzichtet doch jetzt wohl niemand auf Masken.

    Ich hab mich auch dran gewöhnt, auch wenn es nicht normal ist.

    Aber gerade jetzt, wo nur positive Schüler*innen in Quarantäne müssen, da werde ich bestimmt nicht von FFP2 auf medizinische Maske wechseln, trotz Impfung. Die Impfung ist halt keine 100%ige und nein, ich will meine Kinder nicht anstecken, wenn es dazu käme.

    Vor allem wenn ich sehe wie in einigen Klassen Maske getragen wird... der Metallbügel unten oder noch ganz gerade, Trinken wird geteilt, auf dem Schoß der besten Freundin gemeinsam einen Keks essen,... unter den Umständen niemanden in Quarantäne zu schicken ist doch echt fahrlässig.

    Da kann man dann tatsächlich hinterfragen, ob man das Deiner Schwiegeroma stellvertretend für diese Generation an Einwanderern zum Vorwurf machen kann.

    Mache ich ja gerade nicht, indem ich sage, dass damals vielleicht auch von deutscher Seite etwas mehr dafür hätte getan werden sollen. Aber wie Antimon sagt: Damals dachten alle, dass "die" wieder gehen.

    Bzw mache ich das nur in dem Fall, dass sich dann wiederum deren Kinder, die ja jetzt auch selbst Kinder, bzw sogar Enkelkinder haben, auch teilweise verweigern. Die Schwiegertanten, die als Teenies kamen, sprechen teilweise auch nur radebrechend Deutsch. Die Tante, die mittlerweile seit 15 Jahren in Spanien lebt, kann sogar noch besser Deutsch, als die Tante, die weiterhin in Deutschland lebt. Die Cousins können natürlich Deutsch, die sind hier geboren und zur Schule gegangen. Trotzdem hat die Hälfte davon eine Italienerin geheiratet, mit italienischem Gottesdienst, italienischer Taufe,...

    Ich bin da ganz bei dir, wer woanders lebt, sollte sich dort auch irgendwie an das Leben anpassen und mit den Einwohnern sprechen und leben können.

    Ich erwarte aber auch, dass man sich sogar im Urlaub Mühe gibt und ein paar Brocken in der Fremdsprache lernt, oder wenigstens Englisch oder je nach Region französisch/ spanisch kann um mit Personal im Hotel, Restaurant, Geschäft zu reden.

    Trotzdem gibt es so einige Deutsche, die von Ausländern in Deutschland erwarten, dass sie sich anpassen und integrieren, ja scheinbar ihr Recht erarbeiten hier bleiben zu dürfen und mehr leisten sollen um das zu zeigen, die aber trotzdem der Meinung sind, dass Deutsche im Ausland genau das nicht müssen. Wie du schon sagtest: so was geht einfach nicht.

    Und ja, hier gibt es große türkische, italienische,... Communities in denen man in seiner Blase leben kann (wie meine Schwiegeroma), aber die sind auch teilweise Haus gemacht. Wenn man in den 50ern schon mehr für Integration gesorgt hätte, wären viele dieser Blasen vielleicht nicht so extrem entstanden. Meine Schwiegeroma war immer überzeugt, sie würde irgendwann zurückgehen, aber ohne ihre Kinder und dann Enkelkinder und jetzt Urenkel will sie das dann doch nicht...

    Da läuft das heute schon besser. Meine Tante musste einen Sprach-/Integrationskurs belegen, als sie nach Deutschland zog. Das hat gut geholfen.

    Das erinnert mich an Tiraden meines Vaters, wenn der sich aufregt, dass viele Migranten noch kein Deutsch können (zum Beispiel die Oma meines Mannes, die jetzt ca 50 Jahre hier lebt) und nur unter sich leben.

    Lustigerweise/ Ironischerweise stört ihn das nicht, wenn Deutsche in Spanien oder Australien leben und nur in ihrer Community bewegen, denn da machen die ja einen wesentlich kleineren Prozentsatz der Einwohner aus... Die Logik mancher Leute kann man eh nicht verstehen.

    (Mein Vater ist zwar Deutscher, wurde aber in Russland geboren. Aber der Fakt, dass in der Familie immer nur Deutsch gesprochen wurde, macht ihn somit zum rassistischen Biodeutschen.)

    Wenn ich von Leuten ohne Maske höre bin ich dankbar für unsere Schulleitung. Wer ohne Maske kommen will, darf gerne mit Attest vom Arzt in den Distanzunterricht wechseln.

    @Lindbergh und was ist daran traurig? Die Schüler*innen mit solchen Attesten sind interessanterweise nicht geimpft. Komischer Zufall. Und bei der Wahl kommen sie dann doch lieber mit Maske in die Schule. Komisch.

    Einer wollte ungeimpft, ohne Maske und ohne Tests (da bekomme ich Nasenbluten) am Unterricht teilnehmen. Nö, aber nicht in Präsenz.

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