Beiträge von leni 90

    Mach dir nicht so viele Sorgen, deine Stunde ist bestimmt gut geplant. Wenn dein Fachleiter Fehler finden will, dann wird er sie auch finden. Letztendlich hat jeder unterschiedliche Vorstellungen davon, was guter Unterricht ist.Wichtig ist aber, dass du mit deiner Stunde zufrieden bist und dass deine Schüler einen Lernzuwachs in dieser Stunde haben, also nie das Stundenziel aus den Augen verlieren. Auch bei uns gab es Referendare, die sehr gelitten haben, weil die Fachleiter sie auf dem Kieker hatten, wichtig ist, verkriech dich bloß nicht, versuche dir nicht anzumerken, dass du aufgeregt bist, sofern du alles begründen kannst und gleichzeitig Alternativen nennen kannst, hat der Fachleiter nichts in der Hand. Kopf hoch, es wird schief gehen, bald hast du es aber geschafft, das darfst du nicht vergessen! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und drücke dir die Daumen!!

    @WillG Danke dir!! An diese Probleme habe ich gar nicht gedacht, das macht alles Sinn was du sagst... hm, jetzt muss ich mir etwas anders überlegen. Ich dachte der EInstieg würde den SuS den Zugang zu der Geschichte erleichtern

    Hallo zusammen,


    ich habe bald eine Prüfung in Deutsch zum Thema Kurzgeschichten. Ich habe meine Stunde schon geplant, bin jedoch nicht 100 %ig zufrieden und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Ich habe mir für meine Lerngruppe die Kurzgeschichte "Im Spiegel" von Margret Steenfatt ausgesucht. Die SuS sollen sich mit dem Protagonisten genauer auseinandersetzen und die Motive für sein Handeln untersuchen. Dabei können die SuS zwischen zwei Aufgabenformate wählen, entweder schreiben sie einen inneren Monolog bevor Achim in den Spiegel einschlägt oder sie schreiben aber einen Dialog zwischen Achim und seinem Freund. Dabei ist es wichtig, dass die Gründe, vor allem aber Gedanken und Gefühle des Protagonisten Achims deutlich zum Ausdruck kommen "Warum zerschlägt Achim den Spiegel?" Als Einstieg habe ich mir überlegt einen großen Spiegel mitzunehmen und die SuS zu bitte sich vor dem Spiegel hinzustellen und ihre Gedanken, was sie empfinden und sehen, zu schildern. Dieses Vorgehen soll den Zugang zum Text erleichtern. Anschließend lesen die SuS die Kurzgeschichte und äußern ihre ersten Eindrücke und geben den Inhalt in eigenen Worten wieder. Mit dem nächsten Schritt bin ich noch unzufrieden, hier sollen die SuS Textstellen unterstreichen, die Auskunft über Achims Gedanken und Gefühle geben. Diese werden dann im Plenum besprochen. Anschließend dürfen die SuS zwischen den inneren Monolog und Dialog wählen. In der Sicherungsphase werden die Ergebnisse vorgelesen, dabei geben sich die SuS ein Feedback, indem sie ein Bewertungsbogen ausfüllen.


    Was haltet ihr von dieser Stunde? Würde mich über jede Anregung freuen! Dankeschön



    Hier die Kurzgeschichte:


    Im Spiegel von Margret Steenfatt


    »Du kannst nichts«, sagten sie, »du machst nichts«, »aus dir wird nichts.“ Nichts. Nichts. Nichts.“ Was war das für ein NICHTS, von dem sie redeten und vor dem sie offensichtlich Angst hatten, fragte sich Achim, unter Decken und Kissen vergraben. Mit lautem Knall schlug die Tür hinter ihnen zu.
    Achim schob sich halb aus dem Bett. Fünf nach eins. Wieder mal zu spät. Er starrte gegen die Zimmerdecke. - Weiss. Nichts. Ein unbeschriebenes Blatt Papier, ein ungemaltes Bild, eine tonlose Melodie, ein ungesagtes Wort, ungelebtes Leben.
    Eine halbe Körperdrehung nach rechts, ein Fingerdruck auf den Einschaltknopf seiner Anlage. Manchmal brachte Musik ihn hoch.
    Er robbte zur Wand, zu dem grossen Spiegel, der beim Fenster aufgestellt war, kniete sich davor und betrachtete sich: lang, knochig, graue Augen im blassen Gesicht, hellbraune Haare, glanzlos. »Dead Kennedys« sangen: »Weil sie dich verplant haben, kannst du nichts anderes tun als aussteigen und nachdenken.« - Achim wandte sich ab, erhob sich, ging zum Fenster und schaute hinaus. Strassen, Häuser, Läden, Autos, Passanten, immer dasselbe. Zurück zum Spiegel, näher heran, so nahe, dass er glaubte, das Glas zwischen sich und seinem Spiegelbild durchdringen zu können. Er legte seine Handflächen gegen sein Gesicht im Spiegel, liess seine Finger sanft über Wangen, Augen, Stirn und Schläfen kreisen, streichelte, fühlte nichts als Glätte und Kälte.
    Ihm fiel ein, dass in dem Holzkasten, wo er seinen Kram aufbewahrte, noch Schminke herumliegen musste. Er fasste unters Bett, wühlte in den Sachen im Kasten herum und zog die Pappschachtel heraus, in der sich einige zerdrückte Tuben fanden. Von der schwarzen Farbe war noch ein Rest vorhanden. Achim baute sich vor dem Spiegel auf und malte zwei dicke Striche auf das Glas, genau dahin, wo sich seine Augenbrauen im Spiegel zeigten. Weiss besass er reichlich. Er drückte eine Tube aus, fing die weiche ölige Masse in seinen Händen auf, verteilte sie auf dem Spiegel über Kinn, Wangen und Nase und begann, sie langsam und sorgfältig zu verstreichen. Dabei durfte er sich nicht bewegen, sonst verschob sich seine Malerei. Schwarz und Weiss sehen gut aus, dachte er, fehlt noch Blau. Achim grinste seinem Bild zu, holte sich das Blau aus dem Kasten und färbte noch die Spiegelstellen über Stirn und Augenlidern.
    Eine Weile verharrte er vor dem bunten Gesicht, dann rückte er ein Stück zur Seite, und wie ein Spuk tauchte sein farbloses Gesicht im Spiegel wieder auf, daneben eine aufgemalte Spiegelmaske.
    Er trat einen Schritt zurück, holte mit dem Arm weit aus und liess seine Faust in die Spiegelscheibe krachen. Glasteile fielen herunter, Splitter verletzten ihn, seine Hand fing an zu bluten. Warm rann ihm das Blut über den Arm und tröpfelte zu Boden. Achim legte seinen Mund auf die Wunden und leckte das Blut ab. Dabei wurde sein Gesicht rotverschmiert.
    Der Spiegel war kaputt. Achim suchte sein Zeug zusammen und kleidete sich an. Er wollte runtergehen und irgendwo seine Leute treffen.

    Ich dachte auch, dass Märchen gar nicht zu der Lerngruppe passen würden, habe nun jetzt die SuS gefragt und sie finden Märchen gut. Ich habe mir für die UB Stunde Hänsel und Gretel ausgesucht. Dieses sollen die SuS in der UB Stunde parodieren. Im Einstieg habe ich mir überlegt, dass die SuS nochmal die Merkmale, die eine Parodie kennzeichnen benennen, quasi als Wiederholung. Die SuS bekommen das Originalmärchen, dieses habe ich so gekürzt, dass das Märchen nur noch eine Seite lang ist. Da ja die Lerngruppe sehr leistungsschwach ist, wollte ich den SuS den Anfang von Hänsel und Gretel, was parodiert ist, vorgeben, die SuS sollen dann kurz in Partnerarbeit Ideen sammeln und anschließend selbstständig, entweder den Anfang, den ich ihnen vorgebe, weiterschreiben oder sich selbst komplett etwas ausdenken. Mithilfe einer Textlupe sollen die SuS sich dann die Parodien ihres Mitschülers untersuchen und ihnen eine Rückmeldung geben. Habt ihr Optimierungsvorschläge? Mir gefällt meine Eistieg nicht so:(

    Ich steige mit diesem Beispiel ein: Du unterhältst dich auf dem Schulhof
    vor den Toiletten mit einem Klassenkameraden. Plötzlich kommt dein
    Freund auf dich zugelaufen und ruft: Ich verstecke mich schnell auf der
    Toilette. Ein älterer Schüler ist hinter mir her und möchte mich
    schlagen."Kurz darauf steht der älterer Schüler vor dir und fragt dich,
    ob sich dein dort Freund versteckt hält. Was antwortest du ihm? Lügst du
    für deinen Freund?
    Hier lasse ich erst mal die SuS abstimmen, wie sich in der Situation verhalten würden.
    Anschließend verteile ich den Text von Kant, die SuS sollen
    herausarbeiten, was Kant unter einer Lüge versteht und warum er Lügen
    für schlecht hält. Dann erfolgt eine Zwischensicherung der Ergebnisse.
    Anschließend frage ich dann, wie sich Kant in dieser Situation verhalten
    würde. Hier fehlen mir noch Fragen, die ich stellen könnte, am Ende
    sollen die SuS nämlichen einen Brief an Kant schreiben und Stellung zu
    seiner Auffassung beziehen

    Du könntest die Geschichte vom jungen Hirten erzählen (sehr kurze Fassung siehe hier, ich würde sie natürlich etwas ausschmücken und als echte Geschichte erzählen, damit sie auch spannend ist). Über die Moral der Geschichte kommt man dazu, dass mit dem Lügen ein Vertrauensverlust einhergeht, der dann künftige Kommunikation schwer beeinträchtigen kann (und in der Geschichte schlimme Folgen hat). So wird der "Wert" der Wahrhaftigkeit deutlich. Schlaue Schüler könnten anmerken, dass die Situation in der Geschichte ja anders ist - dort lügt er quasi grundlos, in der Notsituation hingegen bezwecke ich etwas wirklich gutes. Aber das wäre ja nicht "schlimm" sondern (je nachdem wo du hin möchtest) ein spannendes Unterrichtgespräch und Stundenergebnis.


    Achtung: Wenn das eine UB-Stunde oder so sein soll, musst du nochmal genau überlegen, wie du das rechtfertigen kannst, denn die Geschichte führt natürlich zu einer konsequentialistischen Argumentation (Kommunikation wird unmöglich, schlimme Folgen); das ist natürlich nicht wirklich in Kants Sinne, sondern eine extrem starke Vereinfachung. Ich halte das für eine Klasse 6 für in Ordnung, denn Kants ethisches System, das du um sauber zu arbeiten im Hintergrund brauchst, kannst du denen nicht vermitteln (didaktische Reduktion!). Das ist ja selbst in der Oberstufe schwierig. Aber man könnte dir hier einen fachlichen Fehler (zumindest eine Verfälschung von Kant) unterstellen.


    Andere Idee: Wenn die meisten SuS, wie von dir antizipiert, für den Freund aus der Geschichte lügen würden, erzählst du die Geschichte weiter: Wie sich herausstellt, hat die Lüge für den Freund leider eine ganz doofe Konsequenz (die Lüge fliegt auf und es passiert X [er darf Y nicht mehr, weil die Eltern ihm nicht mehr glauben oder so, denk dir was aus). Hätten sie die Wahrheit gesagt, wäre das vermieden worden. Die SuS merken: Ups, das Lügen selbst hat Folgen, die ich nicht bedacht habe, die Wahrheit wäre doch besser gewesen. Wieder bist du beim Vertrauensverlust angekommen. Selbes fachliches Problem wie oben.

    Ich steige mit diesem Beispiel ein: Du unterhältst dich auf dem Schulhof vor den Toiletten mit einem Klassenkameraden. Plötzlich kommt dein Freund auf dich zugelaufen und ruft: Ich verstecke mich schnell auf der Toilette. Ein älterer Schüler ist hinter mir her und möchte mich schlagen."Kurz darauf steht der älterer Schüler vor dir und fragt dich, ob sich dein dort Freund versteckt hält. Was antwortest du ihm? Lügst du für deinen Freund?
    Hier lasse ich erst mal die SuS abstimmen, wie sich in der Situation verhalten würden.
    Anschließend verteile ich den Text von Kant, die SuS sollen herausarbeiten, was Kant unter einer Lüge versteht und warum er Lügen für schlecht hält. Dann erfolgt eine Zwischensicherung der Ergebnisse.
    Anschließend frage ich dann, wie sich Kant in dieser Situation verhalten würde. Hier fehlen mir noch Fragen, die ich stellen könnte, am Ende sollen die SuS nämlichen einen Brief an Kant schreiben und Stellung zu seiner Auffassung beziehen

    Ich möchte mit einer 6. Klasse das Lügenverbot von Kant durchnehmen und dazu vorher ein Beispiel geben. Die SuS müssen sich entscheiden, ob sie für einen Freund lügen würden oder ob sie stattdessen die Wahrheit sagen würden und damit den Freund verraten würden. Nun gehe ich davon aus, dass die SuS für den Freund lügen würden, um ihn zu schützen. Kant vertritt ja die Ansicht, dass man immer die Wahrheit sagen sollte und man selbst in Notsituationen nicht lügen sollte. Ich möchte nicht, dass die SuS Kant nur kritisieren, sondern auch das, was er gesagt hat zu würdigen wissen, bzw. ich möchte eine tolle Diskussion starten, die SuS zum Nachdenken anregen, sodass die SuS eventuell am Ende vllt ihr Meinung überdenken. Ich weiß nicht genau, wie ich das machen:(


    Würde mich über jede Anregung freuen

Werbung