Ein wenig muss ich, zumindest für meine Schule, den Post von Alte Dame relativieren:
Korrekturen fallen größtenteils weg wegen des projektartigen Unterrichtscharakters
NwT ist ein Hauptfach. In Hauptfächern schreibt man in BaWü vier Klassenarbeiten pro Jahr.
Eine Klassenarbeit kann ersetzt werden durch eine andere schriftliche Leistung wie beispielsweise ein Projekttagebuch, Portfolio o.Ä.
Doch erstens muss auch dieses korrigiert oder in irgendeiner Form bewertet und benotet werden.
Und zweitens müssen auch dann immer noch drei Klassenarbeiten geschrieben werden, insofern auch entsprechend Theorie unterrichtet werden.
Und wenn man, wenn NwT vierstündig unterrichtet wird zwei Stunden für reinen Praxisunterricht abzieht, bleiben pro Woche zwei Stunden für die Theorie übrig.
Also wie bei Nebenfächern. Mit zwei Unterschieden: In Nebenfächern muss man keine drei Arbeiten schreiben.
Und einige Stunden der zwei Theoriestunden kannst du abziehen für Projektplanung; die Aufgabenstellung eines Projekts wird erläutert, die Gruppen werden zusammengestellt (es empfiehlt sich, die Gruppen mehrmals im Jahr neu zu mischen, damit nicht immer die gleiche SuS zusammenarbeiten) und die Gruppen erhalten Zeit, das Projekt zu strukturieren, einen Zeitplan zu erstellen usw.
D.h. unterm Strich hast du für die Theorie weniger Zeit als in Nebenfächern und musst dennoch mehr Klassenarbeiten schreiben.
(Um auch das zu relativieren: Geht trotzdem zeitlich problemlos und in Biologie schreibe ich auch (freiwillig) drei Klassenarbeiten. Aber totales Zurücklehnen ist es halt auch nicht.)
Den Praxisaspekt empfinde ich aber als angenehm, das kann ich auch unterschreiben; wenn ein Projekt so richtig läuft, beschränkt sich meine Rolle aufs Zugucken mit etwas Hilfestellung, wenn nötig.
Und den Schülern macht das Fach auch bei mir/uns tatsächlich sehr viel Spaß.
Das Problem ist dann eher, auch ein entsprechendes Niveau reinzukriegen, so dass nicht jeder, der eine Brücke aus Schaschlik-Spießen zusammenkleben kann, die nicht zusammenfällt, am Ende eine Zwei kriegt und NwT zu dem Fach verkommt, die den potenziellen Sitzenbleibern den Arsch rettet.
Insgesamt wird NwT aber sehr unterschiedlich unterrichtet, bei keinem Fach gibt es mehr Unterschiede zwischen den Schulcurricula, der Stundenverteilung und sonstigen Regelements.
Und mit dem neuen Bildungsplan ist NwT sehr viel mehr technischer ausgerichtet als früher - war es früher ein Kuchen, der aus (unterschiedlichen großen) Stücken Physik-, Biologie-, Chemie- und Geografie-Kuchen zusammengesetzt wurde, ist es heute mehr ein Kuchen mit eigenem Rezept.
Einige Schulen hängen (wohl auch mangels "echten" NwT-Lehrern) noch mehr am alten Konzept als andere.
Und glaube bitte nicht, dass man Dich dann als ehemaligen NwT-Lehrer zum Physiklehrer macht: Nur vertretungsweise oder wenn wirklich kein studierter Physiker zur Verfügung steht.
Gerade weil du immer noch von "NwT + Geo = Kombi, mit der du NwT, Geo und Physik unterrichten wirst" ausgehst, möchte ich den Teil dick unterstreichen.
Nö. Das wird wirklich nur passieren, wenn die Schule keinen "echten" Physiker kriegt und keine andere Wahl hat. Vorher wird eher der Phy/M-Kollege keine einzige Stunde Mathe abkriegen und nur noch Physik unterrichten.
Zu Wirtschaft:
Auch da gibt es wohl schulspezifische Unterschiede.
Das Fach kann von Geografie- oder von Gemeinschaftskundeseite aus angegangen werden, jeweils mit einer Aufsetzer-Fortbildung.
An meiner Schule gibt es sowohl GK-Leute, die das machen,als auch Geografen.