Beiträge von Ummon

    Und noch konkreter: Ich weiß von mehreren Mitgliedern der Schulleitung, die selbst Schülern per WhatsApp schreiben. Von der Schulleitung werde ich keinen Ärger kriegen.
    Und dass sich die Schüler beschweren, dass ich ihnen antworte, ist noch unrealistischer.

    Wo kein Kläger, da kein Richter keine Anklage.

    Es ist Jahre her, dass ich mal zu einer unpassenden Zeit angerufen wurde.

    Ich habe auch lange gezögert, meine Handynummer rauszugeben, erstmals bei einer Klassenfahrt. Die Schüler hatten sie danach immer noch.
    Die Fälle, in denen ich per WhatsApp angeschrieben wurde, sind an einer Hand abzählbar und in jedem Fall war die Rechtschreibung vorbildlich (meine Schüler wissen aber auch, dass ich das erwarte).
    Inzwischen habe ich WhatsApp-Gruppen für meine Kurse und für die Abi-Kandidaten, Ersteres ist ein Segen für kurzfristige Mitteilungen und Zweiteres ist außerordentlich produktiv.
    Ich möchte es nicht mehr missen.

    Früher hatte ich das auch öfter, hab letzten Endes aber alle Arbeiten immer wieder gefunden, weshalb die Panik im Laufe der Zeit immer mehr abnahm.
    Bei mir lag es letztlich daran, dass ich an unterschiedlichen Orten korrigiere und ich die Arbeiten getrennt habe, weil ich keine Lust hatte, den ganzen Stapel mitzuschleppen. Wenn ich wusste, dass ich im Wartezimmer vielleicht fünf Arbeiten schaffe, nehme ich keine 30 mit.
    Inzwischen stecke ich die Arbeiten immer in eine verschließbare Kladde und lasse sie auch darin, kann ich nur empfehlen.

    Ich würde weniger Stress machen und den Unterricht mit etwas störungsunempfindlichen Stoff beginnen. Z.B. einer Übungsaufgabe zur letzten Stunde.
    Nach 20Minuten ist der größte Teil der Zuspätkommer anwesend.

    Du richtest deinen Unterricht nach Zuspätkommern aus?
    Machst du dann die letzten Minuten auch nur noch Zeug ohne Ergebnissicherung, weil die meisten Schüler ja eh schon 5 Minuten vor dem Gong einpacken?

    Ziel muss sein, dass Zuspätkommen weh tut.
    Ist doch privat genauso - wie oft kommen Leute zu spät zu einem Treffen? Und wie oft haben die schon einen Flug in den Urlaub verpasst? Genau, noch nie, weil der Flug halt wichtig ist und der Typ, der in einem Café auf einen wartet, eben nicht.

    Wer zu spät kommt, kriegt halt Nachsitzen und/oder Zusatzarbeiten ("Schreibe in einem Aufsatz (>400 Wörter), warum Pünktlichkeit für dich persönlich, für die Schule und für die Gesellschaft wichtig ist") aufgedrückt. Ein Schüler, der das fünfmal gekriegt hat, nimmt auf einmal einen Bus, mit dem er 20 Minuten vor Unterrichtsbeginn vor der Tür wartet.

    Egal welches Verfahren man einsetzt, es wird neben Trollen auch die Leute abhalten, die sich wegen eines dringenden Problems anmelden wollen. Wenn man liest, man müsse erst auf Verifikation warten, lässt man es vielleicht sein und fragt doch lieber Kollegen oder Freunde um Rat.

    An sich finde ich, dass die Moderatoren hier sehr gute Arbeit leisten, wenn von denen keiner sagt, er fühle sich überfordert, kann man m.E. gerne am aktuellen System festhalten.

    An sich halte ich die Gefahr von Handys für überschätzt - ob jetzt eine Information von einem Zettel stammt oder vom Handy, ist irrelevant. Die Menge der Information ist wichtig - und die entscheidet, wie lange ein Schüler unter den Tisch spicken muss.
    Und wenn ein Schüler es schafft, lange genug unter den Tisch zu spicken, um mehrere Seiten 1:1 aufs Blatt zu kriegen, hab ich als Aufsicht was falsch gemacht.
    (on topic: Auswendig Gelerntes ist kein Spicken, aber keine eigene Leistung und damit Plagiat; fertig).

    Langfristig halte ich das elektronische Abschirmen aber dennoch für wichtig; Miniaturkameras und nicht-sichtbare Kopfhörer gibt's heute schon. Wenn so Zeug immer billiger und verbreiteter wird, kann ich noch so mit Argusaugen die Klasse beobachten oder ungooglebare Transferaufgaben stellen; wenn der Typ, der am anderen Ende der Leitung einsouffliert, was drauf hat (und Bücher und Internet zur Verfügung!), dann wird der Schummler zu seiner Eins kommen.

    Eine Kollegin verwaltet ab nächstes Jahr die Schülerbibliothek und werde sie eventuell bei der Buchverwaltung unterstützen - deshalb vorab die Frage: Gibt es hier Lehrer, die große Schülerbibliotheken mit modernen, praktikablen Mitteln verwalten?

    z.B. QR-Codes o.Ä. als Aufkleber in den Büchern, welche Software nutzt ihr, gibt es einen für die Schüler online einsehbaren Index usw.

    Genau so wie du es beschreibst, meinte ich es. Die Schüler wissen, dass es wichtig ist und versuchen es (auch wenn sie es evtl. hassen).Bei NWT hatte ich den Eindruck: "Ich hab ne 5 - egal"

    NwT und Mathe sind beide in BaWü Hauptfächer.
    In keinem der beiden Fächer kann der Gedanke der Schüler bei einer 5 "egal" sein.
    Es ist eher so, dass der Eindruck "egal" bei NwT eher aufkommt, weil hier oft die schlechteste Note eine 4 ist.
    Wenn du selbst den Anspruch an das Fach hast, dass hinter einer 3 ordentlich Arbeit steckt, wird auch das Fach anders wertgeschätzt.

    Klar ist:
    Wenn die Ergebnisse der präsentierenden Schüler nicht relevant sind, hört keine Sau zu. Wieso auch?
    Sprich, wenn jedem klar ist, dass maximal die präsentierenden Schüler bewertet werden und was die Zuhörer machen, grade keine bewertbare Leistung ist, kann man sich ja ruhig zurücklehnen und/oder mit dem Nachbarn quatschen.
    Ein Eigentor, das sich Referendare bei mir auch schon mal selbst schießen, ist die nette Ankündigung "Ich kopier' euch die Ergebnisse dann auf die nächste Stunde, damit sie jeder hat" (und damit den Schülern geradezu garantieren, dass die folgenden Präsentationen langfristig keine Relevanz besitzen.

    Daher je nach Lernziel und Klassenstufe:

    Bei Lernziel "Präsentieren lernen/üben" (d.h. Inhalte der Präsentationen sind weniger wichtig als die Präsentation selbst)- Beobachtungsaufträge geben und besprechen. Dann muss, wie du schon selbst geschrieben hast, aber auch genügend Zeit zur Auswertung bleiben.

    Wenn die (je nach Gruppen unterschiedlichen) Ergebnisse wichtig sind die auch gesichert werden sollen, und die Schüler alt genug sind, sollen die nicht präsentierenden Schüler die Ergebnisse selbstständig aufschreiben.
    Wer da nicht aufmerksam ist, hat die Ergebnisse nicht im Heft.
    Bei genügend Zeit hinterher einen vorlesen lassen, was er notiert hat.
    Wenn du das ein paar Mal gemacht oder vorher angekündigt hast, ist da ganz schnell Ruhe bei den Präsentationen.

    Wichtig dabei ist auch, die Ergebnisse der Gruppen hinterher nicht nochmal (zusätzlich) zu wiederholen, das führt nur dazu, dass die Schüler lernen, dass letztendlich nur das wichtig ist, was der Lehrer sagt. Wenn tatsächlich mal ein Schüler was Wichtiges sagen sollte, sagt's der Lehrer dann hinterher ja nochmal für alle.

    Bei mehrseiten Threads lande ich bei einem Klick auf den Titel immer irgendwo - mal auf einer Seite in der Mitte oder auf der letzten Seite ganz oben, aber nie auf der ersten Seite ganz oben (=dem Startbeitrag) oder dem letzten Beitrag der letzten Seite (=aktuellster Beitrag). Ist das bei allen so oder nur bei mir?

    Bei uns werden die Daten bei der Anmeldung erfasst, die Klassenlehrer bekommen Datenkontrollblätter ausgedruckt, die sie über die Schüler an die Eltern weitergeben, die kontrollieren die Richtigkeit, unterschreiben, über die Schüler und Klassenlehrer landen sie wieder im Sekretariat.

    Ein wenig muss ich, zumindest für meine Schule, den Post von Alte Dame relativieren:

    Korrekturen fallen größtenteils weg wegen des projektartigen Unterrichtscharakters

    NwT ist ein Hauptfach. In Hauptfächern schreibt man in BaWü vier Klassenarbeiten pro Jahr.
    Eine Klassenarbeit kann ersetzt werden durch eine andere schriftliche Leistung wie beispielsweise ein Projekttagebuch, Portfolio o.Ä.
    Doch erstens muss auch dieses korrigiert oder in irgendeiner Form bewertet und benotet werden.
    Und zweitens müssen auch dann immer noch drei Klassenarbeiten geschrieben werden, insofern auch entsprechend Theorie unterrichtet werden.
    Und wenn man, wenn NwT vierstündig unterrichtet wird zwei Stunden für reinen Praxisunterricht abzieht, bleiben pro Woche zwei Stunden für die Theorie übrig.
    Also wie bei Nebenfächern. Mit zwei Unterschieden: In Nebenfächern muss man keine drei Arbeiten schreiben.
    Und einige Stunden der zwei Theoriestunden kannst du abziehen für Projektplanung; die Aufgabenstellung eines Projekts wird erläutert, die Gruppen werden zusammengestellt (es empfiehlt sich, die Gruppen mehrmals im Jahr neu zu mischen, damit nicht immer die gleiche SuS zusammenarbeiten) und die Gruppen erhalten Zeit, das Projekt zu strukturieren, einen Zeitplan zu erstellen usw.
    D.h. unterm Strich hast du für die Theorie weniger Zeit als in Nebenfächern und musst dennoch mehr Klassenarbeiten schreiben.
    (Um auch das zu relativieren: Geht trotzdem zeitlich problemlos und in Biologie schreibe ich auch (freiwillig) drei Klassenarbeiten. Aber totales Zurücklehnen ist es halt auch nicht.)

    Den Praxisaspekt empfinde ich aber als angenehm, das kann ich auch unterschreiben; wenn ein Projekt so richtig läuft, beschränkt sich meine Rolle aufs Zugucken mit etwas Hilfestellung, wenn nötig.
    Und den Schülern macht das Fach auch bei mir/uns tatsächlich sehr viel Spaß.
    Das Problem ist dann eher, auch ein entsprechendes Niveau reinzukriegen, so dass nicht jeder, der eine Brücke aus Schaschlik-Spießen zusammenkleben kann, die nicht zusammenfällt, am Ende eine Zwei kriegt und NwT zu dem Fach verkommt, die den potenziellen Sitzenbleibern den Arsch rettet.

    Insgesamt wird NwT aber sehr unterschiedlich unterrichtet, bei keinem Fach gibt es mehr Unterschiede zwischen den Schulcurricula, der Stundenverteilung und sonstigen Regelements.
    Und mit dem neuen Bildungsplan ist NwT sehr viel mehr technischer ausgerichtet als früher - war es früher ein Kuchen, der aus (unterschiedlichen großen) Stücken Physik-, Biologie-, Chemie- und Geografie-Kuchen zusammengesetzt wurde, ist es heute mehr ein Kuchen mit eigenem Rezept.
    Einige Schulen hängen (wohl auch mangels "echten" NwT-Lehrern) noch mehr am alten Konzept als andere.

    Und glaube bitte nicht, dass man Dich dann als ehemaligen NwT-Lehrer zum Physiklehrer macht: Nur vertretungsweise oder wenn wirklich kein studierter Physiker zur Verfügung steht.

    Gerade weil du immer noch von "NwT + Geo = Kombi, mit der du NwT, Geo und Physik unterrichten wirst" ausgehst, möchte ich den Teil dick unterstreichen.
    Nö. Das wird wirklich nur passieren, wenn die Schule keinen "echten" Physiker kriegt und keine andere Wahl hat. Vorher wird eher der Phy/M-Kollege keine einzige Stunde Mathe abkriegen und nur noch Physik unterrichten.

    Zu Wirtschaft:
    Auch da gibt es wohl schulspezifische Unterschiede.
    Das Fach kann von Geografie- oder von Gemeinschaftskundeseite aus angegangen werden, jeweils mit einer Aufsetzer-Fortbildung.
    An meiner Schule gibt es sowohl GK-Leute, die das machen,als auch Geografen.

    Gerade ist NwT gesucht, ja.
    Allerdings oft nicht explizit in den Stellenausschreibungen - da wird nach einem naturwissenschaftlichen Fach gesucht, in dem die Schule grade Mangel hat; in NwT kann man den Naturwissenschaftler ja zusätzlich stecken, umgekehrt wird das (i.d.R.) nicht praktiziert.
    D.h. ein Lehrer, der nur NwT studiert hat, wird wohl eher nicht für Physik eingesetzt - dafür gibt's halt Physiklehrer.
    Im neuen Bildungsplan 2016 wurde Geografie (weiter) zusammengekürzt, bei uns wird es in mehreren Klassenstufen nur noch einstündig unterrichtet.
    Physik war bisher immer eher ein gesuchtes Fach und ich vermute, das bleibt es (im Vergleich mit anderen Fächern) auch.

    Ich habe mal alle Pfandflaschen, die nach Unterrichtsende im Klassenzimmer stehen geblieben sind gesammelt. Am Ende des Schuljahres habe ich sie dann alle gesammelt abgegeben. Waren über 200€ Pfand. Mein Mann und ich sind dann davon im Edelrestaurant essen gegangen. Wurde alles durch Kopie und Fotos dokumentiert und diese Dokumentation dann im internen Schulforum veröffentlicht... Seither stehen zumindest keine Pfandflaschen mehr in der Gegend rum.

    Dann bin ich ja nicht der einzige Lehrer, der Pfandflaschen mitnimmt.

    Wenn die Schüler Geld wegschmeißen, bin ich mir nicht zu schade, das anzunehmen :zahnluecke:

Werbung