Was haben die Schüler denn da für Vorwissen?
Ich komme beim Thema Evolution erst mal von der Systematik - nach welchen Kriterien kann man Lebewesen sortieren? Mit welchen Problemen haben sich früher die Menschen rumgeschlagen, wenn sie Ordnung in die Vielfalt bringen wollten? Da kommt dann die Reihenfolge unserer heutigen Systematik (Art/Gattung/Familie/Ordnung/Stamm...) und wie hier der Mensch einzuordnen ist.
Dann kommt der Gedanke, dass die Lebewesen heute nicht unbedingt denen entsprechen, die es früher gab (von "Artkonstanz" zu "Artwandel").
Was ist überhaupt eine Art, wie definiert man das?
Und dann sind schon mal 4-6 Stunden rum, ohne dass man überhaupt wirklich Evolution gemacht hat.
Erst dann kommt bei mir Darwin und Lamarck. An sich finde ich aber die Grundlagen, die andere vor denen gelegt haben, wichtig.
Und erst danach wiederum kommen die "neueren" Konzepte, die du erwähnst (Rekombination, Mutation, Selektion, Gendrift).
Die ohne bzw. vor Darwin zu machen, halte ich für weniger sinnvoll.
Vorschlag, wenn du das Ganze tatsächlich ohne "Vorbau" abhandeln musst:
Beschränke dich auf Darwin & Lamarck.
1 Stunde zu Darwins Leben, seiner Reise, seinem Werk.
1 Stunde Lamarck, im Vergleich zu Darwin
1 Stunde Anwendung von Darwins Theorie (da gab's mal einen Artikel in einer Zeitschrift; ein Fantasietier wird vorgegeben und die Schüler sollten rekonstruieren, welche Selektionseinflüsse zu dessen Eigenschaften geführt haben)
1 Stunde "Modernisierung" von Darwins Theorie - Mutation, bisschen Genetik wiederholen; geht dann in Richtung Synthetische Evolutionstheorie.
Oder vielleicht (statt der Synthet.ET oder zusätzlich): 1 Stunde sexuelle Selektion; ist nach Darwin immer ein ganz guter Aufhänger, wenn man sich als Schüler fragt, was ein Pfau eigentlich von seinen tollen Federn hat, wenn man die Stunden davor immer getrimmt wurde, dass alles, was nachteilig ist, ausselektiert wird.