Beiträge von Ummon

    Nur kurz dazu, was das "beim einen 1, beim anderen 6" angeht:

    Ich habe bisher dreimal Zweitkorrektur in Deutsch machen dürfen/müssen (wer das BaWü-System nicht kennt: Man kriegt Abiklausuren von Schülern, von denen man weder Namen, Vorleistungen noch die Note des Erstkorrektors kennt und erfährt erst hinterher dessen Noten).
    Überraschenderweise lag ich bei 80% der Aufsätze maximal eine halbe Note neben der Bewertung des Erstkorrektors.

    Dieses Geblubber kommt meiner Meinung nach nur von Leuten, die sich mit der Thematik nicht selbst auseinandergesetzt haben und nur dieselbe Polemik übernehmen, die auch die Schüler an den Tag legen.

    Wahrscheinlich wirst du als Nicht-Lehrer bzw. dein Thread eh gleich gesperrt, aber was willst du überhaupt entwickeln?
    Eine Software für alles wird's eh nicht geben, das schließt sich teils aus - eine Software, in die ich Noten eintrage (=möglichst geschlossen) verträgt sich nicht wirklich mit einer Software, die Kommunikation mit anderen ermöglicht (=serverbasiert?).

    Dass die Schüler facebook nutzen, ist Fakt. Statt diese „Das ist alles böse“-Haltung vorzuleben, die auch keinen Schüler dazu bringt, sich dort abzumelden, finde ich es sinnvoller, ihnen zu zeigen, wie man facebook sinnvoll und vorsichtig benutzt.
    Und wenn dabei die NSA, facebook oder gar die komplette Weltöffentlichkeit mitkriegt, dass der Simon den Aspekt über Goethes Sturm-und-Drang-Zeit eher kurz halten soll – mein Gott, dann ist das halt so.
    Ich schreibe dort nichts, was ich dem Schüler nicht auch auf dem Flur, wo jeder andere mithören kann, sagen würde.

    Zitat

    Die Lanze, die du brechen wolltest, hat nach meiner bescheidenen Meinung noch nicht Mal einen Haarriss bekommen.

    Natürlich nicht. Wer Facebook für sich privat als Datenkrake ablehnt, kann schlecht überzeugt werden, es schulisch zu nutzen, genauso wenig wie ich einen Vegetarier dazu überreden kann, Fleisch zu essen. Wer diese Einstellung hat, hat sie eben. Aber da mir hier fast nur die Meinungen von Leuten vertreten waren, die Facebook gar nicht nutzen, wollte ich meine Erfahrungen schildern, die für mich zeigen, dass facebook durchaus Vorteile auch und gerade in der Schule hat.

    Ich breche mal eine Lanze für die Nutzung von Facebook gemeinsam mit Schülern:
    Seit einigen Jahren habe ich Schüler in der Freundesliste und ich habe es nicht bereut.
    Sämtliche Schüler, die ich in der Freundesliste habe, haben mich geaddet und nicht umgekehrt. Dazu habe ich mich selbst verpflichtet.
    Ich zwinge niemandem Facebook auf, ich verbreite keine offiziellen Nachrichten über diesen Kanal. In der ersten Stunde in einer neuen Klasse schreibe ich meine Mailadresse an die Tafel und dass ich auch per Facebook erreichbar bin – das war’s. Weiter wird dieses Medium normalerweise nicht von mir in den Unterricht eingebunden.
    Wer bereits Facebook hat, kann mich adden (oder es lassen), wer kein Facebook hat, wird sich ganz sicher nicht extra für mich anmelden. Wer vor einer Klassenarbeit oder vor einem Referat Fragen hat, kann mich per Facebook anschreiben und dieses Angebot wird auch gerne genutzt. Die Hemmschwelle ist hier offenbar deutlich niedriger, wenn ich mal vergleiche, wie viele (bzw. wie wenige) Nachfragen per E-Mail kommen.
    Natürlich muss ich das nicht, genauso wenig wie so vieles andere, was ich in der Schule freiwillig mache.
    Die Intension dahinter war für mich persönlich sowieso eine andere:
    Ich liebe es, wenn ich heute verfolgen kann, was meine ehemaligen Schüler studieren. Wenn ich nach ihrem Abschluss weiterhin in Kontakt bleiben kann, ist das klasse.
    Oft ist der „Kontakt“ nur passiv durch Mitlesen oder ab und zu durch Likes auf eine Statusmeldung oder ein Bild. Aber gerade dadurch ist es per Facebook so einfach, im Vergleich zu Mails.

    Ich hole das Thema mal hoch, weil es mich gerade interessiert.

    Bisher lasse ich die Schüler aufstehen, warte, bis alle stehen und ruhig sind und erst dann begrüße ich sie, lasse sie ihre Begrüßung vorbringen und sich wieder hinsetzen. Dadurch möchte ich, dass für jeden klar ist, dass der Unterricht angefangen hat und die Privatgespräche beendet sind.

    Soweit die Theorie.
    Praktisch beginnt der Unterricht dann doch früher (gerade bei den unteren Klassenstufen quatschen mich eh immer fünf Leute vor der "offiziellen" Begrüßung an) und außerdem hilft das Begrüßungsritual bei manchen Schülern nur bedingt zur Herstellung der "Unterrichtsruhe", die quatschen in Seelenruhe nach dem Hinsetzen weiter.
    Deshalb überlege ich, im nächsten Schuljahr auf das ritualisierte Aufstehen (jedenfalls bei den höheren Klassen) zu verzichten und einfach beim Eintreten schon laut zu grüßen und dann auch gleich mit dem Unterricht anzufangen.
    Macht das jemand von euch?

    Ein paar Sätze zu den Gründen, warum du das Ref ab-/unterbrechen willst, wären vielleicht sinnvoll, sonst kann man dir keine Einschätzung geben - Zustände an der Schule, psychisch oder krankheitsbedingt...?

    Ach
    echt, Kevin? Du willst nicht mit dem Max zusammenarbeiten? Na gut,
    versteh ich, der ist aber auch wirklich blöd! Dann stelle ich die
    Gruppen für dich gerne nochmal anders zusammen.

    Kinder, schaut alle schnell aus dem Fenster, es schneit draußen. Keiner bleibt sitzen, kommt zum Fenster.

    Zitat Mikael :

    ...und ohne zusätzlichen Zeitaufwand innerhalb der regulären Unterrichtszeiten stattfinden ! 8_o_)

    Komplett innerhalb der regulären Unterrichtszeit habe ich bisher noch kaum eine Fortbildung erlebt, i.d.R. ziehen sie sich ja immer bis >16 Uhr.
    Aber wenn ich berücksichtige, dass ich dafür die am Vormittag verpassten Stunden auch nicht vorbereiten musste, ist immerhin der Zeitaufwand nicht größer als für einen "normalen" Unterrichtstag.

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