Beiträge von Alterra

    Hat bei euch schon mal ein Kind einem anderen in die Backe gebissen, also so richtig, dass man das Gebiss sieht?

    Ja, im Kindergarten. Man hat den Abdruck 1 Woche gesehen. Das beißende Kind besucht nun die Vorklasse (in Hessen für entwicklungsverzögerte Kinder möglich)

    Wie kann man gegen Hohlstunden vorgehen oder gegen Prüfungsaufsichten?

    (Prüfungsaufsichten sind in Hessen keine Mehrarbeit)

    Und bei Exkursionen: Man hätte an dem Tag z.B. nur wenig Unterricht, soll einen Kurs aber von 7.30 bis Nachmittags zu einer Messe begleiten etc

    Ich überlege mir gerade seit einige Minuten wie ein SL mir ans Bein pinkeln könnte (außerhalb der 2 Punkte die ich bereits genannt habe) und mir fällt wirklich nichts ein.

    Oh, da gibt es so einige Sachen, die richtig nervig werden könnten und die Lust am Job deutlich verringern können. Neben dem vermehrten Einsatz in unliebsamen Klassen, was hier ja schon genannt wurde, z.B. ein echt mieser Stundenplan voller Hohlstunden. Oder extrem viele Prüfungsaufsichten, die ja auch nicht als Mehrarbeit vergütet werden. Nichtgenehmigung von Klassenausflügen oder das genaue Gegenteil, also ständig zur Begleitung bei Exkursionen heranziehen etc.

    Alterra : Kann es sein, dass manche Mitschüler deines Kindes von der mentalen Entwicklung noch nicht so weit sind und daher noch nicht verstehen können, dass Schule wichtig ist, und daher nicht den Sinn hinter der Erfüllung der an sie gestellten Anforderungen (Aufgaben erledigen, pünktlich kommen, Material dabei haben) sehen?

    Mit 6 Jahren ist der Weitblick eines Kindes entwicklungsbedingt natürlich begrenzt, aber dennoch scheint ja bei einigen Kindern schon die Vorstellung vorhanden zu sein "Wenn ich die an mich gestellten Anforderungen in der Schule erfülle, profitiere ich in irgendeiner Art und Weise davon." - und bei anderen Kindern wiederum so gar nicht.

    Absolut! So weit ist meine Tochter auch oft nicht, aber genau da setzen wir als Eltern ein. Und andere eben leider nicht

    Als BSlerin bin ich ja nahezu erst an der Reihe, wenn das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist. So hart es klingt, kann ich aber fast jetzt schon sagen, welchen Mitschüler/Mitschülerin meiner Tochter in der GS ich später in welcher Schulform haben werde.

    - durch Elternbriefe und Erzählungen der Kleinen weiß ich, dass nach nicht mal 4 Wochen Unterricht in Klasse 1 teilweise schon keine Hausaufgaben mehr gemacht wurden. Und nein, es waren da noch Schwungübungen und 50x A schreiben, also unabhängig vom eigenen Bildungsstand und Sprache durchaus für jeden machbar.

    - Ständiges Zuspätkommen zum Unterricht

    - Nichtmitbringen von Büchern (in Hessen kostenlos zur Ausleihe), da die Schulranzen nicht mit den Kindern gepackt werden/kontrolliert werden


    Wie sollen es die Kids so schaffen, eine entsprechende Haltung zu Schule, Leistung etc. aufzubauen? Ich finde es einfach nur traurig

    Puhh, ich denke, es kommt wahnsinnig viel zusammen und nun äußert es sich gemeinsam eben so dramatisch in Form des schlechten Abschneidens. Einiges haben meine Vorredner schon gesagt und ich stimme bislang allen 100% zu. Zusätzlich noch


    Ganz allgemein von SchülerInnenseite:

    - von respektvollem Verhalten nicht nur faseln, sondern es leben

    - den Einschätzungen von Lehrern/innen vertrauen

    - Durchhaltevermögen aufbauen

    - Leistungswillen fördern bzw bei -mangel mit Konsequenzen leben können

    Dafür braucht es aber auch ein entsprechendes Elternhaus; ohne die Vermittlung bestimmter Werte im Zuhause können wir uns in der Schule auf den Kopf stellen...


    Kindergarten/Grundschule:

    - Kindergartenpflicht bei Auffälligkeiten

    - viel kleinere Klassen, Förderunterricht,der diesen Namen auch verdient

    - mehr Betreuungsplätze mit Fachpersonal


    Sekundarstufe II:

    - Aufnahmetests beim Übergang

    - höhere Durchfallquoten akzeptieren, nicht jeder ist für FHS oder Abitur geeignet


    Viele Probleme könnten mit mehr Personal/Kapital gelöst werden...

    In Hessen ist auch ganz klar geregelt, in welchem Verhältnis schriftliche und mündliche Leistungen gewichtet sind.

    Ich finde es gut, dass beide Leistungen einbezogen werden. So können stillere SchülerInnen, die sich im Unterricht eher zurückhalten, zeigen, dass sie es können. Andersrum liegt anderen das Schriftliche nicht und sie können es durch mdl Leistungen ausgleichen/verbessern etc.

    Kurze Interessensfrage: Woher bekommt ihr die Info, dass jm an der Schule Corona hat(te)? Bei uns wird das mittlerweile ja gar nicht mehr der Sl oder so gemeldet; manchmal sagen die SchülerInnen, wenn sie wieder im Unterricht sind, dass sie deshalb gefehlt haben, aber sicherlich nicht immer und auch nicht jeder Lehrkraft

    Ich habe gerade das erste Mal das Gefühl, dass ich mit der sagenumwobenen Generation Z im Austausch bin

    Möbel, Kaution und Genossenschaftsanteile von insgesamt 5000 Euro.

    Kaution und Anteile abgezogen, bleiben vermutlich immer noch 2500 bis 3000 Euro für Möbel und Haushaltskram übrig. Das ist wahnsinnig viel für deine aktuelle Lebensphase

    IKEA ist mitnichten die günstigste Einrichtungsvariante,

    Du sagst es bzw es gibt die einen Ikea-Möbel und die anderen. Eine Couch kostet zwischen 200 bis 5000 Euro bei Ikea, im Studium und Ref hatte ich natürlich die 200 Euro Couch (und sogar noch Jahre danach...). Mein aktuelles Arbeitszimmer ist komplett Ebay Kleinanzeigen zu verdanken, das Zimmer meiner Tochter ebenso. Bis letztes Jahr war unser Wohnzimmer mit max 300 Euro eingerichtet, und auch die neuen Möbel sind nicht im oberen Ikeapreissegment.


    Dass man seine Möbel nicht gebraucht kaufen möchte und Wert auf Qualität, eine bestimmte Marke oder Stil etc. legt, ist absolut okay und ist auch im Ref drin - wenn man Prioritäten setzt. Du kannst auch komplett Bioprodukte kaufen, dann gibt es halt keine teuren Möbel oder ein Auto. Wenn dir das Auto so wichtig ist, gibt es halt oft Nudeln mit Tomatensoße und der Kneipenbesuch mit Freunden fällt kürzer aus. Die Liste kann fortwährend ergänzt werden - auch nach dem Ref übrigens. Ich kann mir auch als fertige Lehrerin kein/e teures Haus, dickes Auto, Gucci-Handtaschen, 5Sterne-Reisen, Designer-Möbel,

    SpaWochenenden, Gourmetrestaurantbesuche, teure Hobbys und wasauchimmer leisten, sondern nur einzelne genannte Aspekte

    Als ich vom Studium ins Ref ging, habe ich mich sehr über den "Geldsegen" gefreut, denn im Ref hatte ich wesentlich mehr als im Studium zu Verfügung.

    In den Studien- und Refjahren waren keine Urlaube, teuren Konzerte, Restaurantbesuche etc. für mich möglich, aber das finde ich auch heute noch absolut okay.

    Ich empfehle das Führen eines Haushaltsbuchs über mehrere Monate und penibles Aufschreiben aller Ausgaben. Ein Coffee to go hier, ein beim Bäcker gekauftes, belegtes Brötchen da, ein Kaufrausch in der Drogerie und das wenige Geld schwindet noch schneller. Und wenn es eben an sich nicht besonders viel ist, tun letztlich 30,40 unnötige Euro im Monat doch weh.

    Auch bei den Versicherungen würde ich genau prüfen, ob diese nicht angepasst werden müssen/können. Welche hast du abgeschlossen (außer KFZ, die je nach Wohnort wirklich nicht nötig sein muss)?

    Ich hatte im vergangenen Jahr ca. 30 Termine bis 16 Uhr bzw kurz danach, sodass ich das Kind nicht pünktlich aus dem Kindergarten abholen konnte und ca. 5, an denen ich vor der Betreuungszeit in der Schule sein musste. Onlinefobis, bei denen die Kleine im Hintergrund im Arbeitszimmer saß, nicht mitgerechnet.

    Wirklich bis abends 21 Uhr kommt tatsächlich nur bei Elternabenden oder Abendunterricht vor

    Dafür müsstest Du montags bis freitags von 06:00 bis 18:00 betreuen lassen.

    Nein, das meint sie sicher nicht (wobei die Arbeitszeit inkl. der Arbeit zu Hause manchmal diesen Zeitraum umfasst). Es geht eher darum, dass wir als Lehrer einen mehr oder weniger festen Stundenplan haben, es aber sehr oft zusätzlich dazu kommt, dass wir wegen Konferenzen, Praktikumsbetreuungen, Teamsitzungen, Fortbildungen was auch immer eben doch auch bis 16/17 Uhr nicht zu Hause sind oder vor Kindergartenbeginn Termine in der Schule haben - und das eben an unterschiedlichen Wochentagen.


    Ich finde es toll, dass ihr anscheinend Ganztagesplätze anbieten könnt (bei uns von 7-16 Uhr max). Hier sind die heiß umkämpft und 16 Uhr heißt eben auch, dass es mit unserem Job kollidiert. Längere Öffnungszeiten auf Wunsch? Wow, hier niemals

    Hey, ich fühle mit dir.... je nach Job des Partners und Fahrtstrecke kann es echt mehr oder weniger problematisch sein, innerhalb der Betreuungszeiten klar zu kommen. Ich will dir keine Angst machen, aber in der Grundschulzeit wird es nicht unbedingt besser. Ohne Hortbetreuung wären für mich max 10 Std pro Woche (und die auch nur entsprechend im Stundenplan gelegt) Unterricht möglich. Die Nachfrage ist riesig und wir mussten bis eine Woche vor Schulstart bibbern.

    Aber jetzt heißt es ja erstmal Kindergarten und Betreuung organisieren. Ich werfe noch in den Raum:

    -werden Ladungszeiten für Konferenzen eingehalten? "Spontane" Ladungen wären in Hessen nur in Ausnahmefällen möglich

    -sind noch Elternzeiten möglich? Dann könnte dein Mann z.B. recht kurzfristig nochmals reduzieren

    -zu viele Schulformen vermeiden, dadurch reduziert sich die Anzahl der Konferenzen an BS ja sehr deutlich

    Schwierig ist eher immer die Zeit dazwischen, wenn er arbeiten muss und bis 16 Uhr in Versammlungen und Dienstberatungen sitzt

    Solche Zeiten wird es für dich auch geben, egal ob Realschule oder BS oder Ref. Deshalb ist es so wichtig, dass dein Kind eine umfängliche Betreuung hat durch Kindergarten und später eben auch Grundschule

    Hey, ich meinte mit Betreuungslage vor allem auch: Hat dein Kind einen KiGa-Platz und wie lange? Von 7 bis 17 Uhr oder eher 8.30 bis 14 Uhr? Habt ihr eine Gantzagsgrundschule bzw Grundschule mit Hort etc? Der Stundenplan eines Erstklässlers ist sehr löchrig und hätte ich keinen Hortplatz, könnte ich täglich nur die 3/4 Std unterrichten, sprich max 10 Std/Woche arbeiten

    Hallo,

    ich werfe noch in den Raum:

    Egal, ob Ref oder Stelle an einer Realschule, (gehäuft) krankes Kind plus alleinerziehend ist bei beiden Varianten kräfteraubend. Ein längerer Fahrtweg ist dann nur die Spitze des Eisbergs. Erfreulicherweise lässt das meist mit 5/6 Jahren nach, allerdings steht dann die Grundschulzeit des Kindes an. Wie ist die Betreuungslage durch Kindergarten und Schule bei dir?

    Ref an BS wären zwei Jahre nochmals weniger Einkommen, aber (zumindest in Hessen) langfristig mehr Sold/Gehalt.


    BS ist aber wirklich eine eigene Welt und man sollte die Arbeit mit 15-20 Jährigen unterschiedlicher Niveaus mögen. Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, sondern wirklich viel lieber mit jüngeren SchülerInnen arbeitest, dann würde ich nicht an die BS.

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