Beiträge von Quiesel

    Hallo liebe Lehrer/Innen und Lehramtsstudent/Innen,


    ich überlege momentan, mich mit 33 noch einmal beruflich umzuorientieren und ein Lehramtsstudium für das Gymnasium aufzunehmen.


    Meine Wunschkombi wäre dabei Biologie + Sozialwissenschaften.


    Wie schätzt Ihr hier den Lehrerbedarf an dieser Fächerkombi in den kommenden Jahren (insbesondere in NRW) ein?


    Vielen Dank im Voraus! :)

    ich habe ein Diplom in Soziologie mit der Abschlussnote 1,0 und einen Bachelor of Science in Wirtschaftswissenschaften mit der Abschlussnote 2,8. Um Sozialwissenschaften zu unterrichten, ist das fachliche Know-how also auf jeden Fall da. Aber brauche ich nicht noch ein zweites Fach? Wie gesagt, ich tendiere da stark zu Chemie. Funktioniert das überhaupt beim Seiteneinstieg?

    Hallo liebe Lehrer*innen,


    ich stelle mir momentan die Frage, ob ich mit 32 nochmal ein Lehramtsstudium beginnen soll. Wie es dazu kommt, will ich Euch gerne kurz erzählen:


    Mit 29 habe ich bereits mein erstes Doppelstudium abgeschossen. D. h. ich habe zwei Studiengänge gleichzeitig studiert und am Ende dann auch zwei Abschlüsse gehabt, einen im Bereich Wirtschafts-, den anderen im Bereich Sozialwissenschaften. Danach war ich zunächst ein gutes halbes Jahr arbeitssuchend, dann habe ich ein Jahr befristet in der Wirschaft gearbeitet, und nun ein weiteres dreiviertel Jahr nochmal in der öffentlichen Verwaltung. Allerdings ist auch diese Stelle wieder nur befristet und läuft Ende des Jahres aus.
    In der von mir eingeschlagenen beruflichen Richtung sieht es momentan nicht unbedingt rosig aus und ich habe es satt, mich von Befristung zu Befristung zu hangeln und ständig immer wieder umziehen zu müssen. Vor allem da ich vor wenigen Monaten mit meiner Freundin zusammengezogen bin, die gerade ihr Referendariat beendet hat und nun an einem Gymnasium unterrichtet.


    Mein Plan B ist nun, mich beruflich noch einmal neu zu orientieren und ich kann mir das Lehrerdasein durchaus gut vorstellen. Daher überlege ich nun, mit 32 noch einmal ein Studium für das Lehramt an Gymnasien aufzunehmen. Meine Wunschfächer wären da definitv Sozialwissenschaften (weil da nach wie vor mein Herz für schlägt) und dazu entweder Chemie oder Physik (tendenziell eher ersteres).


    Weil ich bereits ein komplettes sozial- und wirtschaftswissenschaftliches Studium abgeschlossen habe (müsste vielleicht höchstens noch ein paar fachdidaktische Leistungen erbringen), hätte ich da meine erste Frage: Wieviel Semester könnte ich mir durch die Anerkennung meines ersten Studiums denn ungefähr ersparen?


    Meine zweite Frage betrifft eine eventuelle Verbeamtung (insbesondere in NRW): Nehmen wir mal ganz optimistisch an, ich würde richtig auf die Tube drücken und könnte mir dazu durch mein erstes Studium im Lehramtsbachelor schon einmal 2 Semester sparen, plus vielleicht ein weiteres im Master. Blieben also insgesamt dann etwa 6 bis 7 Semester Studium plus nochmal 18 Monate Referendariat.
    Optimistisch geschätzt wäre ich dann nach meinem Referendariat also etwa 36, vielleicht sogar schon 37 Jahre alt. Seht ihr da Probleme bei der Verbeamtung in NRW? Ich habe gehört, dass man um in NRW als Lehrer reibungslos verbeamtet zu werden, höchstens 35 Jahre als sein darf. Bis 42 Jahre können da wohl in einigen Fällen noch irgendwelche Sonderregelungen in Kraft treten, aber ich bin da überhaupt nicht gut informiert.
    Wäre sehr nett, wenn ihr mir mal veraten könntet, für wie realistisch ihr eine Verbeamtung mit 36 bis 37 Jahren in NRW einschätzt.


    Vielen Dank für Euren Rat! [Blockierte Grafik: http://www.referendar.de/forum/images/smilies/icon_smile.gif]
    BefristusBeiträge: 2Registriert: 25.09.2017, 16:06:28

    Servus liebe Leute,


    ich stehe momentan vor einem kleinen Entscheidungsproblem und würde Euch dazu gerne mal um Rat fragen. Dazu zunächst einige kleine Erläuterungen über meine gegenwärtige Situation...


    Anfang 2015 habe ich ein Doppelstudium mit einem Diplom in Soziologie und einem Bachelor of Science in Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Von Ende 2015 bis Ende 2016 habe ich dann als Trainee bei einem großen Unternehmen in der Automobilbranche gearbeitet und dieses verlassen, als mir nach 13 Monaten keine feste Stelle, sondern nur eine Verlängerung meines befristeten Traineevertrags angeboten wurde. Seit Anfang diesen Jahres arbeite ich nun als Mitarbeiter für Projektevaluation in der Verwaltung einer Universität. Auch dieser Vertrag ist wieder nur bis Ende des Jahres befristet, da das Projekt, an dem ich mitarbeite, dann ausläuft. Ich hatte ursprünglich geplant, in Richtung Marketing/ Marktforschung zu gehen, musste aber dann feststellen, dass ich etwas zu optimistisch an die Sache herangegangen bin und der Bereich sich zum einen als völlig überlaufen und zum anderen als lange nicht so fordernd und interessant herausgestellt hat, wie ich mir das zu Studienzeiten ausgemalt habe.


    Nach zwei Studienabschlüssen und mittlerweile fast zwei Jahren Berufserfahrung in der Automobilbranche und im öffentlichen Dienst habe ich nun langsam keine Lust mehr, mich von befristetem Vertrag zu befristetem Vertrag zu hangeln und einmal pro Jahr umziehen zu müssen, insbesondere da ich nächsten Monat endlich mit meiner Freundin zusammenziehe, die in der Nähe meines jetzigen Wohn- und Arbeitsorts eine Stelle als Lehrerin angenommen hat. Da möchte man langsam an die Familienplanung denken, was bei derart prekären Beschäftigungsverhältnissen allerdings quasi unmöglich wird.


    Daher spiele ich nun mit dem Gedanken, entweder per Seiteneinstieg oder nochmal per Studium ebenfalls in den Lehrerberuf einzuschwenken. Da ich selber noch "jung geblieben" bin und auch gerne mit jungen Menschen zusammen arbeite, kann mir durchaus gut vorstellen, zu unterrichten und möchte gerade aufgrund der jüngsten Erfahrungen, die ich selber am Arbeitsmarkt machen musste, den Jüngeren etwas sinnvolles mit auf den Weg geben und sie angemessen vorbereiten für die Dinge die da kommen. Und natürlich würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, ich würde nicht gelockt von der sicheren und langfristigen Perspektive, die der Lehrerberuf und die damit häufig verbundene Verbeamtung mit sich bringen (zumindest scheint es mir so).


    Es ergibt sich allerdings eine entscheidende Unsicherheit, die hauptsächlich meinem etwas fortgeschrittenen Alter geschuldet ist (ich bin letzten Monat 31 geworden):
    Ich habe keine Ahnung wie meine Erfolgschancen sind, wenn ich jetzt noch den Seiteneinstieg bzw. ein Lehramtsstudium wage :autsch:


    Ein Seiteneinstieg wäre auf den ersten Blick sicherlich die naheliegendste (und sicherlich zeiteffizienteste) Möglichkeit, allerdings habe ich nach einiger Recherche den Eindruck gewonnen, dass zumindest für Leute in meiner Situation (fachliche Richtung im Bereich Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften, Interesse am Gymnasium) die Chancen eher bescheiden sind und höchstens noch in Richtung Berufskolleg gehen würden.


    Mit einem Masterabschluss für das Lehramt Gymnasium/ Gesamtschule würde ich mich wesentlich sicherer fühlen, allerdings kommt da mein Alter noch etwas stärker zum Tragen:
    Nehmen wir an, ich könnte idealerweise auf Basis meiner vorangegangenen Abschlüsse direkt in einen Masterstudiengang für das Lehramt einsteigen (der fachliche Teil für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften würde ja quasi schon entfallen, allerdings habe ich noch überhaupt keine Studienleistungen im Bereich Pädagogik und Didaktik erbracht, ganz zu schweigen von einem zweiten Unterrichtsfach, bei dem ich interessenshalber Richtung MINT tendieren würde), dann hätte ich also bei strammem Programm noch etwa 2 Jahre Master vor mir plus 1,5 Jahre Referendariat. D. h. ich wäre mindestens 35 - 36 Jahre bei Ende meiner Lehrerausbildung. Aber wie gesagt: Da mir noch so gut wie sämtliche pädagogischen und didaktischen Grundlagen sowie das zweite Unterrichtsfach fehlen, ginge das Studium wohl nochmal etwas länger.
    Wie realistisch wäre denn da noch die Chance auf eine Verbeamtung in NRW?


    Letzten Endes stellt sich für mich die Frage, ob dieser "berufliche Neustart" für mich noch sinnvoll und erfolgversprechend ist (dazu ist anzumerken, dass ich mit meiner Freundin ausdrücklich in NRW bleiben möchte).
    Über die finanziellen Einbußen während des erneuten Studiums und Referendariats bin ich mir im Klaren, aber auf der anderen Seite habe ich auch den einen oder anderen im Bekanntenkreis, der von heute auf morgen auf der Straße stand, weil der AG überraschend Insolvenz angemeldet hat.


    Vielleicht ist ja unter Euch der/die ein oder andere, die das so in ähnlicher Weise erlebt/ durchgezogen hat oder vor der selben Entscheidung stand und mal ausführlich von seinen/ihren Erfahrungen berichten kann. Aber auch die Lehrer und Lehrerinnen, die den "klassischen" Weg in den Lehrerberuf gegangen sind, haben sicherlich ihre Einschätzungen und Erfahrungen in dieser Sache auf fruchtbare Weise beizutragen :) .


    Für Eure Beiträge bedanke ich mich herzlich im Voraus!

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