Wie alt sind denn die Kinder?
Von meinen 8-10jährigen Schülern meiner Klasse kann ich schon sagen, dass häufiges Reflektieren in Gesprächen mit den Beteiligten bzw. Einzelgesprächen hilft. Es muss aber immer ein gewisses Ziel herausgegeben werden. Außerdem habe ich als Klassenlehrkraft vielleicht den Vorteil, dass mein Einfluss doch größer ist. Konflikte mit einer gesamten Klasse zu bereden, mache ich nur in Ausnahmefällen, wenn ich es pädagogisch verantworten kann bzw. wenn viele daran beteiligt waren, weil da einzelne oft in eine Ecke vor anderen gedrängt werden und die Gefahr gegeben ist, dass man sich dadurch den Zugang zu einem schwierigen Kinder verbaut.
Meine Gespräche laufen meistens so:
Wie ist es dazu gekommen? (ohne Schuldzuweisung, denn an Konflikten sind mindestens zwei beteiligt, nur die sachlichen Argumente zulassen, man muss die Provokateure auch genau in Augenschein nehmen)
Wie hätte man das verhindern können?
Was kann man daraus lernen?
Auftrag: Macht das das nächste Mal anders, damit es nicht dazu kommt bzw. ändere dein Verhalten an den Stellen, wo es nötig ist. (Manchmal ist dann ein konkretes Einzelgespräch danach noch nötig.)
Die Grundlage dazu muss sein, dass von vorneherein klar ist, dass es allen mit einem guten Umgang besser geht und dass man das, was man getan hat, selbst auch nicht will.
Man könnte auch nach den 15 Schritten von dem System: "Ich schaff's" (Ben Furmann) vorgehen, doch das muss man richtig auswendig lernen und auch überlegen, ob alle 15 Schritte passen.
Wenn jemand mit der Ausrede kommt, der hat mich krumm angeschaut oder der hat mich schon vor 2 Wochen geärgert, dann lasse ich so etwas nicht gelten. Das ist kein Grund und sage ihnen, wenn dich das vor zwei Wochen gestört hat, dann hättest du das vor 2 Wochen regeln müssen, notfalls mit Hilfe eines Erwachsenen, wenn es dir vernünftig nicht gelingt.