Googel mal mit den Wörtern "Umfrage" "Zufriedenheit" "Beruf" "Lehrer".
Es gab nämlich in der Vergangenheit über die Zufriedenheit mit dem Lehrerberuf verschiedene Umfragen. Da bekommst du einen anderen Eindruck.
Lehrer sind fehler- und kritikorientiert. Das ist schon eine Eigenschaft des Berufes. Es ist gut, dass im Internet die Missstände aufgezeigt werden, schon alleine um die Missstände zu ändern. Das heißt aber nicht, dass andere Dinge nicht gut laufen. Allerdings kann man die augenblicklichen Herausforderungen, die du im Extremen mitbekommen hast, nicht wegzudiskutieren. Ich habe die Hoffnung, dass man da noch bessere Lösungen findet.
Wenn man mit Menschen arbeitet, wird man selten sterile, ideale Arbeitsbedingungen vorfinden. Wie es so mit Menschen ist, gibt es positive und eher negative Erfahrungen. Es ist immer die Frage, wie man mit diesen Erfahrungen umgeht.
Die Work-Life- Balance, die oben beschrieben wurde, ist ebenfalls wichtig.
Auch Brennpunktschulen haben ihr Gutes. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass an einer Brennpunktschule der Zusammenhalt des Kollegiums am größten ist und dort die besten pädagogischen Ideen (zwangsläufig) entwickelt werden. Ich behaupte einmal, dass den Praxisschock viele von uns gehabt haben, gerade die, die sich den Lehrerberuf idealisiert vorgestellt haben (ich auch). Irgendwie haben das die meisten dann doch überwunden und Lösungen gefunden.
Leichter ist es, wenn man in den Aufgaben des Berufes eine gewisse Faszination sieht. Manche sehen den Beruf als Job, das ist auch okay, die können sich schneller auf anderes konzentrieren. Das ist Typsache, behaupte ich mal.
Ich würde dir auch raten, dennoch Praktika zu machen und auch einmal in andere Schultypen zu gehen. Ich habe mir bei der Berufswahl überlegt, ob ich nicht einen sozialen Beruf ergreife und habe entsprechende Praktika gemacht. Da habe ich gewusst, dass mich z.B. die Arbeit mit sozial schwierigen Fällen von meiner inneren Beteiligung her überfordert.