Beiträge von Caro07

    Zur Syntax: Wir thematisieren in der Grundschule das mehrteilige Prädikat.

    Wegen der Substantivierung: Mein Anhaltspunkt/Hintergrund ist der Grammatikduden. Der erste Satz heißt dort: (Nr. 760): "Diese Möglichkeit besteht darin, die Infinitivform des Verbs als neutrales Substantiv zu gebrauchen." Im Prinzip erklärt der Duden die Substantivierung nur genauer als ich es den Schülern erkläre.

    Matthias Granzow- Emden mag neue Wege vorschlagen. Wie bei allen Professoren gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen. Es kann sein, dass in 10 Jahren wieder ganz andere Ideen gefunden werden. So war es schon immer.

    Interessant ist es sicher, sich mit seinen Ideen zu befassen. Dennoch wird man nur das übernehmen, was eine Optimierung der bisherigen Zugangsweisen verspricht. Ich bin zufrieden mit der Art, wie wir es machen. Eine Verbesserung hat die Arbeit nach Montessori gebracht und die spiralförmige Vermittlung mit ständiger Wiederholung des schon Erarbeiteten. Die Unterrichtsergebnisse passen. Ich bezweifle, ob ich das revolutionieren will. Aber vielleicht lese ich einmal das Buch. ;)

    sodass man unterstützt durch von den Schülern gebrachte Beispiele, diese gemeinsam erweitert und dadurch verfeinert.

    Genau. Mich fragen die Schüler in diesen Fällen, warum man das Verb plötzlich groß schreibt. Dann kann man ihnen grundschulgerecht erklären, dass dieses Verb als Nomen genutzt wird und ihnen dies anhand des Artikels, der davorsteht, erklären (oder auch in den Fällen von beim = bei dem bzw. zum = zu dem).
    Systematisch behandelt wird die Substantivierung nicht, aber man kann ihnen von Fall zu Fall begründen warum oder notfalls die Faustregel herausgeben, dass man Verben nach "zum" und "beim" groß schreibt, weil sie da eben als Nomen gebraucht werden. Selten begegnen uns in der Grundschule andere Fälle.
    Fast alle grammatikalischen Strukturen lassen sich immer logisch erklären, deswegen sind gute Mathematiker oft gut in Grammatik, wie ich festgestellt habe.

    Noch etwas zum Problem "dass" und "das":
    Mir fällt tatsächlich auf, dass viele Erwachsene - fällt sogar in Zeitungen und Internetforen - sogar manchmal in Lehrerforen - auf - diesen Unterschied nicht verinnerlicht haben. Vor allem seit der Rechtschreibreform.
    Wenn man es einmal verstanden hat, dürfte man keine Fehler machen, höchstens Tippfehler. ;)

    Im Kopf klassifiziert sie das Kind aber stets als "Artikelwort", da das ganz früh so eingehämmert wurde. Das führt fast unweigerlich zu Schwierigkeiten beim späteren Grammatikverständnis - eigentlich ist das leicht nachvollziehbar.

    Du meinst das Relativpronomen. Ich denke, das fällt genau in den Übergang. Wir lehren nämlich den Schülern schon noch die Konjunktionen, bei uns Bindewörter genannt. Anfanghaft machen wir das schon, nämlich indem wir im 4. Schuljahr im Zusammenhang mit der Rechtschreibung den Schülern den Unterschied zwischen der Konjunktion "dass" und dem Relativpronomen "das" beibringen. (Machen vielleicht nicht alle Lehrer, steht nicht explizit in den neuen Lehrplänen.) Das zeigt schon auf die weiterführenden Schulen und da müssten diese dann sofort anknüpfen - Konjunktionen wiederholen und die Pronomen weiterführen.
    Übrigens sind die Empfindungen subjektiv. Mich hat es als Schülerin nicht verwirrt. Im Gymnasium ging es grammtikalisch weiter und ich habe dazugelernt.

    Komisch, das klingt für mich sehr nach Bauchgefühl.

    Ich sage nicht, dass das falsch sein muss, bzw. überhaupt ohne geht. Ich schreibe am laufenden Bande förderpädagogische Gutachten und natürlich geht viel über das Gefühl, und analytische Begründungen findet man immer für die eine oder andere Empfehlung. Ich sprach von einem Bewusstsein davon. Das wäre zumindest professionell.

    Da klingt mir doch einiges an Vorurteil mit. Natürlich schreiben wir für den Übertritt keine Gutachten, die aufgrund von normierten Tests erstellt werden.
    Aussagekräftig sind die Leistungen im Einzelnen und alles, was der Schüler bzw. die Schülerin im Zusammenhang mit Unterricht zeigen. Das dokumentieren wir bzw. ist in den Leistungskontrollen dokumentiert. Aufgrunddessen wird eine Aussage getroffen. Zudem führen wir Lernentwicklungsgespräche durch und schreiben ausführliche Zeugnisberichte. Wer da meint, wir hätten keine Ahnung, der täuscht sich.
    Eltern, die sich in Bayern unsicher sind und auch wegen anderer schulleistungsbezogener Fragenstellungen können zusätzlich die Schulberatung (ausgebildete Beratungslehrer und Schulpsychologen) hinzuziehen. Das geht Hand in Hand mit der Klassenlehrkraft.
    In Bezug auf Förderschule bzw. Förderbedarf haben wir den Mobilen Dienst von den Förderschulen, den wir einschalten können.
    Eine Bemerkung am Rande: Immer wenn wir in diesem Bezug mit Lehrern weiterführender Schularten zu tun haben, z.B. bei Kooperationstreffen oder Infoabenden zu weiterführenden Schulen für die Eltern, wird betont, wie treffend die Aussagen der Grundschullehrer sind - wir in Bayern schreiben in der Grundschule zweiseitige Zeugnisse mit teilweisem Gutachtencharakter.
    Ich denke, das kann man auch auf andere Bundesländer übertragen.

    @ Cogito
    Im Prinzip hast du mit deiner Einschätzung Recht. Besonders wichtig finde ich den Austausch an der Nahtstelle der verschiedenen Schulen.
    Allerdings sehe ich es so, dass Grammatikwissen im Lauf der Schulzeit immer weiter erweitert und entsprechend modifiziert wird.
    Das passiert nicht nur mit den Verben so, das betrifft z.B. auch die Pronomen. In der Grundschule lernen die Schüler systematisch nur die einfachen Personalpronomen, andere Arten gebrauchen sie intuitiv, wird aber nicht kategorisiert.

    Es ist und bleibt ein Bauchgefühl mit eben Empfehlungscharakter.

    Empfehlungscharakter ja (die Noten machen es ja in Bayern), Bauchgefühl nein.
    "Bauchgefühl" hört sich für mich so an, wie man einmal in den Nebel hinein aus einem gefühlten Eindruck spricht.
    Wir empfehlen aufgrund der Beobachtungen, die wir gemacht haben. Wir an der Grundschule sind verpflichtet sehr genau zu beobachten, zu dokumentieren und zu analysieren. Außerdem haben wir die Kinder in vielen Fächern.
    Aber gerne können wir wieder eine Aufnahmeprüfung mit Probezeit für alle Schüler einführen, dann ist der schwarze Peter weitergereicht.

    Bei uns ist die Empfehlung über den Notenschnitt geregelt.
    Aber:
    Man schaut sich im Hinblick auf die weiterführenden Schulen neben den erreichten Noten die Arbeitshaltung und die Auffassungsgabe an.

    Es kommt auch darauf an, ob gute Noten nur mit sehr viel Fleiß und evtl. Druck erreicht wurden - das Verständnis aber an eine Grenze kommt oder ob das einigermaßen locker und selbstständig ging.
    Wenn Ersteres der Fall ist, spreche ich die Problematik den Eltern gegenüber schon an.

    Ich habe schon solche Fälle, wo Eltern Schulen für ihre Kinder wählen, die eine Nummer zu groß sind. Ich kann mich noch an eine Mutter erinnern, wo ich eher zur Realschule geraten habe, das Kind aber auf das Gymnasium ging, weil es den Schnitt erreicht hatte. Das Kind "versprach" den Eltern zu lernen.
    Letztendlich wurde dieses Kind nach zwei Jahren direkt bis zur Mittelschule (Hauptschule) durchgereicht. Mit der Nummer zu groß war überhaupt nichts gewonnen, eher etwas verloren, nämlich das Selbstbewusstsein. Das Kind kann natürlich in Bayern über die Hauptschule wieder in weiterführende Schularten gehen, das ist bei uns kein Problem, wenn man die entsprechenden Leistungen zeigt.
    Ein Gegenbeispiel: Ein Kind aus einer verarmten Familie. Die Mutter musste schauen, wie sie ihre Kinder durchbringt. Ich kann mich noch erinnern, wie die Mutter und ich versucht haben, in die Zukunft zu schauen, ob ihr Kind das Gymnasium alleine ohne Hilfe schaffen würde - die Mutter war deswegen zögerlich - das Kind war gut, aber kein Überflieger, ich sah eher eine gymnasiale Tendenz. Das Kind hat das Gymnasium geschafft trotz weiterer Schicksalsschläge in der Familie. Hätte das Kind eher eine Tendenz zur Realschule und eine "Kann- Vielleicht - Tendenz" zum Gymnasium gehabt, hätte ich unter dem erschwerenden Aspekt, dass das Kind alleine auf sich gestellt ist, vom Gymnasium abgeraten.

    Was ich damit sagen will, man muss bei Beratungen alle Umstände schon mit einbeziehen. Die Schüler sollen sich auf einer Schule auch wohlfühlen, wo sie hingehen und nicht ständig am Limit sein.

    Die Wahl der weiterführenden Schule muss nicht unbedingt die endgültige Wahl sein. Es gibt immer einmal wieder so "Zwischendrinfälle" (Notenschnitt knapp erreicht), wo eine Reihe Eltern und Kinder sagen - ich versuche es, wenn es nicht klappt, gehe ich "runter".

    Als Viertklasslehrkraft kann man natürlich nur aufgrund der augenblicklichen Situation bzw. der Situation der Zeit, in der man das Kind hatte, eine Empfehlung aussprechen. In die Zukunft blicken kann keiner.

    Da würden mich auch neue Ideen freuen. :top:

    Ich nutze die CD "Vom Frühstückssong zum Abschiedsgong" schon, manchmal nach der Morgenarbeit, das Aufforderungslied zum Stuhlkreis und das Aufräumlied nach dem Kunstunterricht. Alle Stücke sind dort nochmals instrumental eingespielt.

    Ansonsten nutze ich eher Meditations- bzw. Entspannungsmusik. Nicht alles kann man hernehmen, aber ein bisschen flottere finde ich schon gut. In unserer Buchhandlung gab es einmal eine ganze Serie solcher gut gemachter unterschiedlicher CDs, die man vorher anhören konnte, da habe ich mir ein paar geeignete angeschafft. Ansonsten werden bei uns noch Stücke von Rondo Veneziano oder klassische Flötenstücke (z.B. Le Basque, gespielt von James Galway )verwendet.

    Vielleicht nur etwas zum Weiterdenken:
    Als bekannteste Geschichte zu diesem Thema wird bei uns "Swimmy" (Leo Lionni) gehandelt.

    Ich lese manchmal meinen Dritt- oder Vierklässlern Bilderbücher zu sozialen Themen vor und wir reden darüber.
    "Das kleine Wir" von Daniela Kunkel bietet z.B. verschiedene Situationen - sehr bildhaft -, wo das Positive vom gemeinsamen Erleben und Handeln herausgestrichen wird und auch das Gegenteil benannt wird.

    Welche umgangssprachlichen Begriffe meinst du?
    Nomen, Verb, Adjektiv, Artikel werden gleich richtig benannt, Subjekt und Prädikat auch.
    Im alten Lehrplan war es noch anders, da gab es die lateinischen Begriffe nur für die leistungsstarken Schüler.

    Vielleicht nochmals zu der Einteilung der Verben:
    Ich denke, dass die 4 Verbunterarten (Zustände, Vorgänge, Tätigkeiten und Handlungen) für das, was man in der Grundschule macht, gut mit diesen beiden Fragen abgedeckt sind:
    Was tut er, sie, es?
    Was geschieht?
    So verlangt das z.B. unser Sprachbuch und durch diese Art der Fragen finden die Schüler schnell die Verben.

    Veben und konkrete Nomen werden schnell gefunden, das ist weniger das Problem. Dadurch, dass diese Wortarten lange gemacht werden und in jedem Satz vorkommen, ist es leicht. Adjektive kommen seltener vor, werden aber auch noch akzeptabel bestimmt.
    Schwieriger wird es bei manchen abstrakten Nomen. Auch werden von schwächeren Schülern (Artikel), Pronomen und Bindewörter (ist bei uns als Wortart auch im Lehrplan) schwer unterschieden. Ich vermute, dass das alles für diese Schüler irgendwelche kurze "Füllwörter" sind.

    Nein, so ganz "allgemein" war das eigentlich ziemlich schnell (von Anfang an?) nicht mehr gemeint.

    Für mich sind das Tragen von Messern und die Gewaltbereitschaft insgesamt unterschiedliche Stiefel. Im Eingangsbeitrag werden sowohl eine Statistik zur Gewalt als auch eine Beispiel einer Messerattacke verlinkt. Da ich die verlinkte Info von Herrn Wendt zufällig gerade gelesen habe (musste ich dann zwangsläufig zitieren, nachdem man mir unterstellt hat, ich hätte sie nicht richtig gelesen), dachte ich, dass das dazu passt und sozusagen dann meine Beispiele, die man mathematisch in der Richtung widerlegt hat, dass sie unbedeutend seien.

    Das Problem ist, dass man diese Aussage, die ich zitiert habe, schnell auf das allgemeine Gewaltthema projeziert hat, mich wahrscheinlich dadurch sogar noch in die rechte Ecke gestellt hat - wie ich vermute - und - das will ich in diesem Zusammenhang aus loswerden - die Messergeschichte ins Lächerliche gezogen hat.

    aber nicht nur die Verben, die "Zeit" wird ja sprachlich auch durch Zeitadverbien kenntlich gemacht. Die Zukunft wird z.B. fast immer durch das Präsens (und nicht Futur I) angezeigt etc.

    Stimmt, und genau das wird in Bezug auf das Futur thematisiert. Es geht beim Futur um die verschiedenen Arten, wie man das Futur ausdrücken kann, aber man spricht auch die traditionelle Zukunftsform Futur I an. Das reicht dann aber auch für die Grundschule.
    Ich habe sie zur Vollständigkeit oben erwähnt, bei der Verbenbetrachtung in der Grundschule spielt die Zukunftsform eine untergeordnete Rolle.

    Also nein, aus dem Konsens möchte ich persönlich mich ausklammern.

    Warum interkulturelle Beispiele? Es ging im Eingangsbeitrag - wie ich ihn verstanden habe - um Gewaltbereitschaft allgemein.

    Also bist du und die, die dir zustimmen, überzeugt davon, dass die These der Überschrift nicht stimmt, das ist die Folgerung, die ich für mich daraus ziehe.

    In 3/4 kommen aufbauend auf die Erkenntnisse von 1/2, weitere Aspekte dazu:

    1) Bei Verben: Kennenlernen der Zeitformen: Gegenwart, 1. und 2. Vergangenheit, Zukunftsformen
    Außerdem lernen die Schüler die Grundform und Personalform im Zusammenhang mit den Pronomen vertiefend kennen. So lernen die Schüler, dass die Verben den wichtigen Zeitaspekt verkörpern.
    2) Satzglieder: Bei Montessori gibt es den Satzstern, wo das Prädikat (gleiches Symbol wie das Verb, nur größer) tatsächlich im Zentrum des Ganzen steht und die Satzglieder sternförmig außenherum gebaut werden.
    3) In 3/4 werden die Nomen erweitert - konkrete und abstrakte Nomen, typische Nachsilben von Nomen, wovon es viele abstrakte Nomen gibt, die 4 Fälle
    4) Adjektive in den Steigerungsformen

    Die Schüler lernen, wie schon oben erwähnt, einige Strategien, wie sie die wichtigsten Wortarten erkennen können. Ich arbeite z.B. nach einem Unterrichtswerk, wo die verschiedenen Beweise der Wortarten verlangt werden um zu begründen, warum das diese spezielle Wortart ist. Je mehr Kriterien dazukommen, desto mehr Strategien.

    Es ist in der Grundschule nicht zwingend erforderlich, nach Montessori zu unterrichten, ich mache z.Z. gute Erfahrungen damit, was die Nachhaltigkeit betrifft. - habe es auch lange anders gemacht.

    Ich kann dir es nur so weit sagen, dass es für die 3. Klasse - wenn ich sie dann ab der 3. Klasse weiterführe - eine enorme Erleichterung ist, wenn sie die Symbole kennen.
    Bei vielen ist das Symbol genauso stark abgespeichert, sogar noch besser als die Wortart selbst.
    Manche Schüler meiner aktuellen Klasse wissen manchmal schneller das Symbol als den Namen der Wortart. Aber sie kategorisieren richtig. Offenbar prägt sich die Wortart im Zusammenspiel mit dem Symbol gut ein.

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