Beiträge von Caro07

    Ich bin erstmal im BLLV geblieben, überlege mir aber, rauszugehen. Ich habe festgestellt, dass ich bei Ausflügen nicht gehäuft mit ehemaligen Lehrern zusammen sein will, sondern bevorzuge eher Angebote für alle. Mich hält nur noch die rechtliche Seite und die evtl. Unterstützung. Die hatte ich kurz einmal bezüglich einer "Beschwerde" über die Beihilfe in Anspruch genommen.

    Das mit der Privathaftpflicht wusste ich gar nicht, ich dachte, es wäre die Diensthaftpflicht über den BLLV abgesichert.

    Beim Überfliegen der Hauptartikel auf der Startseite dieser Website musste ich staunen, wie oberflächlich, kurzsichtig und mitunter ideologisch verblendet einige Artikel waren.

    Wird dort immer schlimmer. Sowohl von den gehäuft einseitigen Artikeln plus Kommentaren der Readaktion als auch von den Kommentierenden her. Früher habe ich dort selbst öfter kommentiert, jetzt so gut wie nicht mehr.

    Mit fancy Schnickschnack wird die Beziehung nicht besser oder schlechter.

    Jeder, der in der Grundschule sein Klassenzimmer gestaltet, überlegt sich, warum er etwas aufhängt bzw. ins Klassenzimmer stellt oder gibt. Das hat in den überwiegenden Fällen nichts mit fancy Schnick Schnack zu tun. Ich habe bei den Referendaren auch selten etwas gesehen, wo ich dachte, das ist unnöiger Kram. Dennoch hat jeder seinen eigenen Stil (wenn er nicht gerade die Mats von einer bewussten Internetseite herunterlädt).

    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich mache mir auch was aus meinen Klassen. Ich würde nur nie Dinge auf meinen eignen Mitteln besorgen. Das meine ich mit den "leuchtenden Augen". Da werden Anschaffungen gemacht und man glaubt es muss so unbedingt sein.

    Für mich bedeuten leuchtende Augen etwas anderes. Für mich heißt das- die Schüler gehen gern zu Schule und fühlen sich wohl. Es ist ein Synonym dafür, dass die Lehrer- Schüler Beziehung stimmt und die Schüler sich in der Schule positiv fühlen.

    Klar, machen wir in der Grundschule mehr für die Raumgestaltung. Die Schüler sollen sich auch vom Lernort her wohl fühlen. Wer gerne in die Schule geht, wo die Beziehungen stimmen, der lernt auch lieber. Das soll u.a. damit erreicht werden. Im Kindergarten ist eine solche Umgebung schon vom Alter der Kinder her sehr wichtig, in der Grundschule ist eine gut gestaltete Lernumgebung ebenfalls wichtig.

    Zusätzlich lernen die Referendare, dass an den Klassenzimmerwänden wichtige Regeln und Aspekte von gerade durchgenommenen Themen augenfällig nach Fächern visualisiert werden sollen, was ich übrigens auch so gemacht habe. Z.B. hingen bei mir in Mathematik die lateinischen Begriffe für Rechenoperationen und Rechtschreibregeln, schrittweise, wie wir sie durchnahmen. Für einige war das eine echte Hilfe. Dazu war es nötig, Plakate herzustellen.

    Vielleicht nimmt der Aspekt eines gut gestalteten Klassenzimmers (Lernumgebung) mit höherem Schüleralter und häufigem Fachlehrerwechsel ab - das kann ich nicht beurteilen. In der Hauptschule habe ich aber auch schon schön gestaltete Klassenzimmer gesehen. Wenn ich in Klassenzimmer der Realschule und des Gymnasiums komme - da finden nämlich oft VHS- Kurse statt - dann sehe ich da bei uns vor Ort sehr wenig in den Klassenzimmern.

    Jedem Lehrer und automatisch auch den Schülern müssen gut gelungene Stunden und Ergebnisse Spaß machen! Das verbinde ich auch mit dem Synonym "leuchtende Augen", denn hier fühlt sich jeder positiv.

    In den Schulen für ältere Schüler ist es wichtiger, ein guter Unterhalter zu sein. In dieser Beziehung habe ich schon echt gute Stunden in der Sekundarstufe gesehen.

    In der Grundschule können die Kinder, auch wenn man gut "unterhält", sich mit dem Zuhören gar nicht so lange konzentrieren. Deswegen brauchen wir da sehr viel Methodenwechsel, Visualisierung, Methoden, wo sich Schüler bewegen und haptische Sachen. Je jünger die Schüler, desto anders ist die Unterrichtsgestaltung schon allein vom Alter her bestimmt.

    Diese geschirmten KeyStones kosten grob 3€/Stück.


    Dazu kam dann noch, daß ich doch dieses oder jenes Werkzeug Halb-Klassensatzweise (16 Stück) anschaffen solle: "Was ist denn schon dabei in den Baumarkt zu gehen und PZ1 Schraubendreher zu kaufen? Ich mußte als Arzt mein Stetoskop auch selber kaufen."

    Da wundert mich schon, dass die Schule das nicht zahlt. Wenn wir z.B. Material für Experimente verbrauchen - klassisches Beispiel der CVK- Kasten im Strom - dann können wir das fehlende Material auf Schulkosten nachbestellen. Ich habe z.B. schon oft Batterien nachbestellt. Manchmal fehlen auch die entsprechenden Kabel. Es ist kein Problem diese auf Schuletat zu besorgen. Schraubendreher könnte man doch für die Schule anschaffen, wenn sie immer wieder verwendet werden, so meine Vorstellung, aber vielleicht liege ich ja falsch.

    Ich hatte jedenfalls schon ziegfach die Diskussionen mit Eltern, daß ich doch dies und jenes gefälligst selber anschaffen solle, der großen Kinderaugen wegen.

    Könntest du Beispiele nennen? Ich kann mir konkret gar nicht vorstellen, wo Eltern erwarten, dass die Lehrkraft etwas privat finanziert und den Schülern quasi schenkt. Diese Diskussionen hatte ich noch nie.

    Oder meinst du Sammelbestellungen, die die Lehrkraft tätigt, die die Eltern dann aber bezahlen?

    Vor allem macht man bei ADS /ADHS zuerst eine Diagnose und leitet danach die entsprechenden Maßnahmen je nach Fall (da gibt es Unterschiede in der Ausprägung und Stärke) ein.

    Außerdem ist es ein großer Unterschied für eine Unterrichtsstörung, ob das Kind ADS (eher träumen) oder ADHS (mit Hyperaktivität) hat. Dieser Unterschied wird in den Fragen nicht herausgearbeitet, denn man reagiert hier unterschiedlich.

    Ein Träumer stört nicht den Allgemeinunterricht, ein hyperaktives Kind tendiert dazu schon eher, je nach Schwere der Erkrankung. Schade, dass im Fragebogen kein Platz für Kommentare gelassen wurde.

    Aber auch auf einer objektiven Ebene bin ich mir sicher, dass man sagen kann, es machen sich manche lustig mit Klischees über Grundschullehrkräfte.

    Das hast du definitiv falsch verstanden.

    Habe ich in dem Ausgaben- Thread genauso, wie tibo es beschrieben hat, verstanden. Nicht von allen Beiträgen, aber viele gingen in die Richtung, manche extremer als die anderen. Und ich hatte den Eindruck, dass manche da irgendwie antriggert waren. Und es wurde auch nicht aufgehört, nachdem Bolzbold gut zusammengefasst hatte. Gerade wenn ich sehe, wie oft Ähnliches geschrieben wurde und die arme TE ständig zitiert wurde und man ihr ihre Aussage immer wieder aufs Butterbrot geschmiert hat. Mich hätte es geärgert, denn hinter jedem Nick hier steht auch eine reale Person und nicht ein Klischee.

    Es ist völlig wurscht, an welcher Schulform du arbeitest, es ist die Aufgabe des Schulträgers das notwendige Unterrichtsmaterial zu stellen. Überdies erwähnte ich bereits, dass die Sek II da eigentlich sehr viel teurer ist als die Primarstufe. Umso absurder, dass an den Primarschulen so viel eigenes Geld ausgegeben wird.

    Das ist die Sachebene, die von dir und Seph eingebracht wird, über die kann man auch ohne Emotionen, also sachlich diskutieren, wobei dazu auch schon im Ausgaben-Thread etwas geschrieben wurde.

    Liebe Grüße und danke für Tipps

    Ich denke, mimi wird hier in dem Thread nichts mehr schreiben wollen, wenn man den Threadverlauf hier ansieht.

    Im Vergleich haben wenige Grundschullehrkräfte hier etwas zum Thema geschrieben - vielleicht aus gutem Grund?

    Hallo mimi,

    wahrscheinlich sitzen wir in den Grundschulen Bayerns im selben Boot, weil die Voraussetzungen hier ähnlich zu sein scheinen. Ich habe mich ja schon geäußert. Als zusätzlichen Tipp würde ich tatsächlich mich mit den Kolleginnen zusammentun und die Problematik in der Schule bzw. gegenüber der Schulleitung ansprechen, falls eure Schule schlecht ausgestattet ist. Vielleicht lässt sich da noch etwas bewegen.

    Ich habe mal im Gesetz nachgelesen. Ich denke, dass die Gemeinde sich darauf beruft:

    Link dazu: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BaySchFG-3

    Es ist halt die Frage, was Lernmittel sind. Unsere Gemeinde als Sachaufwandsträger kommt dem ja nach. Sie finanziert uns die industriell gefertigten Lernmittel.

    Das war an meiner letzten Schule auch so, und ich halte das für selbstverständlich.

    Vielleicht gibt es Bundeslandunterschiede. Da die TE auch aus Bayern ist, kann ich das nachvollziehen, was sie schreibt mit der Grundausstattung. An meiner Schule haben wir genug Geld für fertige Materialien und Lehrerbänden von Verlagen bekommen (man beneidete uns oft um unsere Permanentausstattung).

    Aber wenn es darum ging, Laminierfolien usw. für alle anzuschaffen, wurde es schwierig. Das wurde als Verbrauchsmaterial gesehen und da tut sich die Gemeinde schwer und finanziert nur einen geringen Anteil. Als wir z.B. noch OH- Folien brauchten, haben wir am Anfang des Schuljahrs ein Kontigent von 20 ! Folien bekommen, das war alles für das Schuljahr. Wenn wir sagten, dass man die Gelder anders verteilen könnte, hieß es, das wäre ein anderer Topf und das ginge nicht.

    Was unser Schulträger an Technik investiert, davon kann man mehrere Grundschulen locker ausstatten. Unsere Werkstätten kaufen Verbrauchsmatierial wie Metallprofile, Stoffe, Kabel für E-Technik usw. Allein unsere Lizenzen kosten ca 20.000€ pro Jahr.

    Ist wahrscheinlich ein anderer Schulträger. Soweit ich weiß, wäre das bei uns der Landkreis.

    Die Grund- und Mittelschulen sind immer von der Gemeinde abhängig -und die hat eben mehr Geld oder weniger bzw. behauptet sie. Der Gemeinderat entscheidet, für was Geld ausgegeben wird. Und es kommt auch darauf an, ob es der Schulleitung gelingt, die Gemeinderäte zu überzeugen, falls Geld da ist.

    Wir Grundschullehrer hätten am liebsten alles gerne gestellt. Aber dass wir schulartbedingt mehr Material für haptische Sachen, Anschauung und Differenzierung benötigen, ist noch nicht allen klar, auch den Gemeinden nicht.

    Bei Verbrauchsmaterialien, die man für den normalen Unterricht benötigt (Laminierfolien, Papier zum Kärtchen herstellen usw.) wird es noch schwerer. An meiner Schule bekommen wir etwas, aber das reicht nicht für alle.

    Das, was die Kinder in Kunst oder WG selbst verbrauchen, muss von den Eltern bezahlt werden.

    Und Laminierfolien, buntes Papier, Tonpapier, Tonkarton, Materialien Kunst... schafft die Schule an

    Du Glückliche! Bei uns ist es anders geregelt und da haben wir wenig Einfluss darauf.

    Ja, das ist schön, dass das so ist. Wenn der Schulträger es nicht kauft, würde ich verzichten.


    Falls man mich mal an eine Grundschule abordnen sollte, werde ich auch nichts kaufen.

    Es geht nicht darum, dass das ein Luxus ist. Es geht darum, dass bei vielen Grundschülern der Lernzugang nur dadurch funktioniert. Dazu gibt es sogar Theorien (Entwicklungsstufen der kognitiven Intelligenz).

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