Beiträge von Caro07

    Ich schreibe jetzt einmal von Bayern:


    - die schriftliche Multiplikation und Division machen wir im 4. Schuljahr
    - die halbschriftliche Multiplikation und Division machen wir ansatzweise (nur, was man für das
    Kopfrechnen braucht) im 4. Schuljahr
    - das große 1x1 machen wir überhaupt nicht (nur eben halbschriftlich bzw. mit Herleittricks), ebenfalls im
    4. Schuljahr
    - die Multikplikation/Divisionen mit 10, 100 evtl. im 3. Schuljahr, schwerpunktmäßig im 4. Schuljahr, wenn der Zahlenraum erweitert ist


    Zu den Größen:
    - Geld wird ab der 1./2. Klasse gemacht
    - Längen machen wir im 3. Schuljahr, wird in der 2. Klasse angefangen
    - Gewichte möglichst auch, kann man aber auch ins 4. Schuljahr schieben
    - Zeit fortsetzen (wird auch im 2. Schuljahr angefangen), wenn noch "Zeit" ist
    - Hohlmaße machen wir im 4. Schuljahr


    Du musst dir also - wenn es jetzt in Bayern wäre - keine Sorgen machen.
    Bei uns dauern die Lehrplaneinheiten immer 2 Jahre.
    Lieber werden die Grundlagen gründlicher gemacht, dann kann man später besser darauf aufbauen.

    Es gibt auch das Buch "Das kleine Wir in der Schule", aber das kenne ich nicht.

    Das " kleine Wir in der Schule" finde ich sehr geeignet. Es geht darum, dass das kleine Wir bei erwünschtem Sozialverhalten immer größer wird und beim unerwünschten klein. Dazu gibt es auf einer Blogseite ein schönes Material. Meine Drittklässler hat das am Anfang des Schuljahrs ziemlich fasziniert.


    Wenn man bei Bilderbüchern die Botschaft herausarbeitet, finden die Kinder diese nicht zu kindisch. Ich habe diese sogar schon in der 4. Klasse schon eingesetzt. Die Prämisse war: Überlege dir, was will uns diese Geschichte sagen...


    Da ich öfter Bilderbücher in der 3. Klasse als Klassenlehrerin zum sozialen Lernen einsetze, kann ich dir darüber hinaus folgende nennen:


    Gemeinschaft:
    Leo Lionni: Swimmy
    Leo Lionni: Pezzettino
    Rob Lewis: Freunde sind stark


    Mittelmaß:
    Lorenz Pauli: Das Beste überhaupt Meerschwein zu sein


    Verschiedenheit und Toleranz:
    Brigitte Weninger: Einer für alle - alle für einen
    Brigitte Weninger: Ein Ball für alle
    Nele Moost: Wenn die Ziege schwimmen lernt
    Julia Volmert: Du gehörst zu uns


    Gerüchte:
    Quentin Greban: Habt ihr schon vom Wolf gehört?
    Kathrin Schärer: So war das! Nein so!


    Den größten Teil der genannten Bücher habe ich schon eingesetzt - allerdings meistens im Gesprächkreis als Gesprächsanlass (bis auf Das kleine Wir in der Schule und Swimmy, die mache ich standardmäßig am Schuljahresanfang in der 3. und 4. Klasse). Da gab es gerade in diesem Bezug Handlungsbedarf in der Klasse.
    Bei Amazon findest du oft Rezensionen zu den Büchern. Für mich ist das eine Hilfe um zu sehen, ob die Bücher für meine Zwecke geeignet sind. Außerdem kommt man dadurch auf weiterführende Hinweise zu anderen Büchern.


    Tipp: Frage erstmal die Klassenlehrerin, ob sie nicht schon ein Buch eingesetzt hat.

    Dazu kommt, dass wir inzwischen an der Grundschule noch so viele alternative Leistungsbewertungen machen, dass die Proben nicht das Nonplusultra sind.
    Ich finde es viel gewinnbringender, wenn Eltern 2-3 mal im Schuljahr zur Sprechstunde kommen und man dann die Wertigkeit der Noten erläutert. Durch die Notenprogramme, wo man den Wert einer Leistungsüberprüfung einstellen kann, wird das Ganze so oder so für Eltern unübersichtlich.
    Man merkt ja als Eltern selbst, wie viel man zuhause dem Kind helfen muss und was es vom Aufgabenverständnis mitbringt.
    Letztendlich geht es um die allgemeine Einschätzung: In welchem Bereich sind die Leistungen meines Kindes zu sehen? Ich als Lehrkraft kann den Eltern in der Sprechstunde eine differenzierte Einschätzung geben. Wir haben viele Einzelnoten und machen Beobachtungen, die wir aufschreiben. Meist decken sich diese im Groben mit den Empfindungen der Eltern. Gerade wir an der Grundschule, die die Kinder fast rundum in sehr vielen Fächern als Klassenlehrkraft haben, machen uns viele Gedanken über die Kinder und sind auch dazu angehalten durch die regelmäßigen Beobachtungen. Wir geben Auskünfte über Arbeitsverhalten in der Gruppenarbeit, Aufgabenverständnis und vieles mehr. Wir kennen unsere Kinder in der Klasse ziemlich gut als Schüler, weil wir eben keine Fachlehrer sind, die von Klasse zu Klasse hetzen müssen.
    Und da kommt es dann wirklich nicht mehr um 3 fehlende Punkte bei einer Mathematikprobe an, über die ich als Lehrkraft den Eltern gerne im persönlichen Gespräch eine Auskunft gebe bzw. dies noch lieber den Schülern, die es betrifft, erkläre. Wenn sich an der Schule in der Bewertung der dargestellten Aufgabe tatsächlich dies eingebürgert hat, dann finde ich sachliche Nachfragen (keine vorwurfsvollen, denn da wird man in eine Ecke gedrängt) der Eltern sogar wichtig als Feedback und als Impuls, eine solche Bwertung grundsätzlich zu überdenken. Wenn mehrere Nachfragen kommen, dann fängt man schon an nachzudenken und sich zu erkundigen, wie andere Schulen das machen.

    Deswegen ist es wichtig, seine Anforderungsbereiche so zu verteilen, dass sie zur Punkte - Notenverteilung passen.
    Bringt man mehr Aufgaben vom mittleren Bereich in die Arbeit, dann muss man auch das Mittelfeld der Notenverteilung breiter machen.
    Wir benutzen einen Notenschlüssel, der der gaußschen Normalverteilung (breites Feld bei der Note 3) ähnelt. Im Vorfeld schauen wir, ob die Punktverteilung, die Anforderungsbereiche und die Noten übereinstimmen.

    Zur Schrift (nicht ganz zum Thema des Threads) fällt mir folgende Frage an die weiterführenden Schulen ein:
    Wird eigentlich im Kunstunterricht noch etwas in Richtung Schrift mit Tusche und Feder gemacht?


    Wir hatten früher im Kunstunterricht der 5. Klasse im Gymnasium mit Tusche und Feder die sogenannte "Antiquaschrift" geübt. Da musste jeder eine schwarze Tusche und verschiedene Stärken von Federn inklusive Federhalter besorgen.
    Das hat mir ziemlich viel Spaß gemacht, deswegen erinnere ich mich noch gut daran.

    Wenn man in einer Mathe-Probe bei einer Sachaufgabe eine Frage stellt, zwei Rechnungen aufstellt und einen Antwortsatz schreibt, ist es hier so, dass wenn in einer Rechnung ein Fehler ist (es ging darum, welcher Weg aus zwei Möglichkeiten kürzer ist) und dieser ja dann auch wieder im Antwortsatz auftaucht, der Punkt für den Antwortsatz auch abgezogen wird.

    Bist du sicher, dass die Bepunktung so aufgeteilt ist wie du es geschildert hast?
    Wir an unserer Schule vergeben z.B. gar keine Punkte für den Antwortsatz, sondern ziehen etwas ab, wenn er falsch formuliert ist oder fehlt. Dafür bepunkten wir die unterschiedlichen, anspruchsvolleren Rechenansätze höher als die einzelnen Rechenergebnisse.
    Wer mit einem falschen Rechenergebnis richtig weiterrechnet und die Rechenansätze stimmen, der hat einen Folgefehler. Seltener Ausnahmefall: Die Ergebniszahl ist völlig utopisch.


    Frage doch nochmals nach, wenn hier Klärungsbedarf besteht; da hat man sich sicher etwas dabei gedacht oder du interpretierst es falsch.

    Ich würde bei der Lehrkraft nachfragen.
    In Bayern wird die Art der Leistungsbewertung an Grundschulen innerhalb der Schule festgelegt.


    Wir haben an unserer Schule einen Notenschlüssel und wenden diesen in der Regel bei normal konzipierten Proben mit den entsprechenden Anforderungsbereichen an.
    Ist die Probe allerdings von den Anforderungen her zu niedrig, wird diese nicht vollwertig gezählt bzw. strenger bewertet.


    Ich stelle bei uns fest, dass wir einen wesentlich großzügigeren Notenspiegel als das örtliche Gymnasium haben und dort die Noten mindestens um eine Notenstufe bei der gleichen Punktevergabe schlechter sind.


    Zum Problem selbst kann ich nichts sagen, denn da müsste man die Aufgabe sehen und die Lehrkraft fragen, wie die Bepunktung im Verhältnis zum Erwartungshorizont ist.
    Ich gebe durchaus auch nochmals einen Abzug auf die Antwort, wenn diese zwar die richtige Zahl nennt, aber nicht zur Frage passt, zumal man das schon xmal besprochen hat.


    Folgefehler geben wir, wenn mit der falschen Zahl weitergerechnet wird. Da wird der Rechenfehler nur einmal gewertet. Das ist, denke ich, allgemein üblich.


    Frage doch einfach ganz neutral nach, wie das gemeint ist. Die Lehrkraft wird sich schon etwas dabei gedacht haben und es dir erklären, wenn es nicht ein Versehen war. Oder besser noch - lass dein Kind fragen.
    Schlecht rüberkommen würde es, wenn eine Lehrermutter oberlehrerhaft auftritt. ;-)


    Nachtrag:
    Wir geben aus pädagogischen Gründen keine Schnitte heraus, weil wir jedes Kind individuell in seinem Lenrfortschritt sehen und nicht wollen, dass dann gemutmaßt wird, wer was geschrieben hat. Die Notenverteilung wäre zusätzlich sogar tabu. Wir haben die ganze Palette in der Klasse - vom sonderpädagogischem Förderbedarf bis hin zum gut bzw. Hochbegabten.
    Der Ehrgeiz unter Eltern und unter Kindern kann in der Grundschule, wenn es Richtung Übertritt geht, enorm sein, was schädlich für die ganze Atmosphäre ist.


    Zu den Schnitten:
    Die sagen auch gar nicht so viel aus. Im letzten Zyklus hatte ich eine leistungsstarke Klasse. Diese hatte teilweise beim selben Thema und ähnlich verteilten Anforderungen (weil diese bleiben ja immer ähnlich) mindestens einen Schnitt von einer halben Note oder mehr besser als bei meiner jetzigen. Da waren einfach mehr Kinder in der Klasse, die höherwertige Aufgaben lösen konnten.

    Ist bei uns auch so seit Jahren im Grundschulbereich üblich.

    Bei uns auch. Ich denke, es ist in ganz Bayern üblich.


    Wir haben ältere Schüler als Tutoren. Diese machen zusätzlich noch mit Kleingruppen eine Schulhausführung. Ansonsten nehmen die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen am Unterricht der ersten bzw. zweiten Klassen teil und machen bestimmt etwas Ähnliches, wie schon in anderen Beiträgen geschildert.

    Zum pädagogischen Handeln:
    Selbst wenn man eine bisschen Erfahrung hat, macht man nicht blindlings etwas Neues, sondern übernimmt nur das, was geeignet zu sein scheint und sich lohnt auszuprobieren. Das adaptiert man dann in schon vorhandene Strukturen. Man übernimmt letztendlich nur das für seinen Unterricht oder sein insgesamt pädagogisches Handeln, was die Unterrichtssituation und das ganze Setting verbessert.
    Mein Unterricht war vor 30 Jahren ein anderer als der jetzige. Doch nicht alles habe ich verändert, aber die Grundstruktur ist eine andere. Sowohl von der Struktur als auch von den Schülern her war es notwendig das ganze Setting weiterzuentwickeln.


    Den Sinn des Angriffs sehe ich darin, dass dann eine erneute Diskussion darum entsteht. Doch es werden eben zu viele Sachen verallgemeinert und es entsteht ein schräges Bild.

    Ich fand Winterhoffs erstes Buch: "Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden" wirklich lesenswert. Ich habe da einige meiner Schüler und deren Eltern wiedergefunden. Weitere habe ich nicht gelesen.


    Nach den Rezensionen bei amazon greift Winterhoff in dem neuen Buch tatsächlich das Schulsystem an. Winterhoff, Precht, Schleicher und Co. machen alle den Fehler, dass sie meinen, sie kennen das Schulsystem. Diesen ist gemein, dass sie unzulässig bestimmte Ideen verallgemeinern und nicht den wahren Sinn von pädagogischem Handeln verstanden haben. Wahrscheinlich können das nur diejenigen verstehen, die tagtäglich die Pädagogik flexibel und passend anwenden müssen.

    Danke für die Meinungen. Ich finde die Einschätzungen schon interessant.


    Ich kann noch von meinen eigenen Erfahrungen schreiben, die schon sehr lange her sind. (Bin im letzten Drittel meiner Dienstzeit.) Als ich mit dem Studium (habe in Ba-Wü GHS studiert) anfing, waren die Einstellungsnoten egal. Doch das änderte sich im Lauf des Studiums. Da zeichnete sich für den GHS Bereich ein deutlicher Lehrerüberschuss ab.
    Ich war in einem der ersten Jahrgänge dabei, wo am Ende unseres Studiums klar war, dass man sogar mit einer Endnote von 2,0 für Grund- und Hauptschule! befürchten musste, auf die Warteliste zu kommen, was dann tatsächlich so war. Eine meiner Mitstreiterin hatte 2,2 als Endnote von allem und sie musste, so weit ich mich erinnere, 2-3 Jahre warten. Die andere Kollegin hatte mit 3,0 überhaupt keine Chance.
    Bei den Lehrproben war es so, dass wir gute Noten bekamen. Die älteren Lehrer äußerten sich, dass wir bessere Noten bekamen als sie. Das war sicher nicht, weil wir besser waren!


    Eine kleine Anekdote am Rande, was die Beurteilung betrifft: Als ich in Bayern nach mehreren Jahren Dienst in Baden - Württemberg mit guten Beurteilungen übernommen wurde, meinte man in Bayern mich wie eine Neuanfängerin beurteilen zu müssen. Das heißt, ich erhielt zuerst ganz automatisch die unterste normale Beurteilungsstufe. Gegen dies habe ich dann Einspruch eingelegt, der sich letztendlich ausgezahlt hat.

    Nein, mit den Seminarlehrern habe ich nichts zu tun, weil ich die Referendare nicht als Betreuungslehrerin betreue.


    Wir arbeiten in der Jahrgangsstufe im Team. Ich habe in letzter Zeit es so erlebt:
    Ein motivierter, reflektierender und fleißiger Referendar bzw. Referendarin bekommt eine für mich völlig unverständliche Note in den Prüfungsstunden. Note 3 oder 4. Ich hätte diese viel besser eingeschätzt. Dass man eine 3 in einer der beiden Lehrproben noch akzeptieren kann, ist okay. Aber eine 4 demotiviert diese Leute schon.
    Ein paar Jahre vorher war der Normalfall 2/3 oder 2/2 in beiden Prüfungen und öfter war in einer der beiden Lehrproben eine 1 dabei.


    Ich kann nur meine Beobachtungen schreiben.


    P.S.: In der Prüfungskommission der Unterrichtstunden sind zwei Schulräte (der eigene und ein fremder, der den Vorsitz hat) und der Seminarleiter bzw. -leiterin.

    Meine Beobachtungen beziehen sich auf 15 Jahre an meiner Schule mit 1-2 Prüflingen pro Schuljahr.
    Die Noten in letzter Zeit spiegelten sich nach Aussagen der Prüflinge auch im gesamten Seminar wider.
    Ich beziehe meine Informationen jetzt nur auf die Prüfungsstunden (jeweils 1 Einfachlehrprobe und eine Doppellehrprobe pro Prüfling).
    Das bekommt man unmittelbar mit. Da ich oft in der Jahrgangsstufe der Prüflinge unterrichte, mit diesen im engen Austausch bin und auch Stunden der Referendare kenne, wundere ich mich zunehmend.


    Es könnte ein Zufall sein. Das kann ich nicht ausschließen. Deswegen frage ich hier nach.

    Liebe Mitdiskutierende,
    seitdem in Bayern jeder eine Stelle in der Grundschule bekommt, der das 2. Staatsexamen besteht,
    fällt mir auf, dass an unserer Schule die Noten der Prüfungsstunden abgesunken sind.
    Zweier sind eine Seltenheit geworden, die Note 3 normal, die Note 4 kommt wesentlich öfter vor.


    Das war zu Zeiten, als es schwierig war, eine Stelle an der Grundschule zu bekommen, anders.
    Da war die Note 2 normaler Standard, die 3 gab's in Ausnahmefällen, die 4 so gut wie nicht.


    Beobachtet ihr das auch und wenn ja, was haltet ihr von dem Notenbashing?

    Ich sehe es auch so, dass der Ganztag eine Betreuungssache ist.
    In der Grundschule finde ich ein Ganztagesangebot noch notwendiger als in der Sekundarstufe. Grundschüler können schlecht alleine zuhause bleiben, sich Mittagessen aufwärmen, bis die Eltern von der Arbeit kommen.


    Unsere Schule bietet einen geschlossenen Ganztageszug (in jeder Jahrgangsstufe eine Klasse) an. Wir haben das Konzept selbst entwickelt und ganz gute Erfahrungen damit gemacht: Eine Ganztagesklasse wird von 2 Tandemlehrern, die eng zusammen arbeiten, betreut. Ein Nachmittag ist AG- Nachmittag (teilweise durch andere Lehrkräfte oder externe Partner), die 3 restlichen Nachmittage werden von den beiden Klassenlehrern im Wechsel (der Hauptlehrer hat 2 Nachmittage) übernommen. So haben die Schüler bis auf den Fachunterricht (Religion und WG) nur wenige Bezugspersonen, denn alle Stunden werden durch die beiden Tandemlehrer abgedeckt. Allerdings unterrichten beide Lehrer gleichzeitig nur wenige Stunden (wegen der Einsparungen). In unseren Ganztagesklassen ist es nachmittags relativ ruhig und es läuft teilweise projektartiger Unterricht.
    Dennoch gibt es ebenso das Problem, dass manches Lernen zuhause stattfinden sollte und schlecht gewährleistet ist, da die meisten Eltern dazu nicht in der Lage sind, das zu überwachen.


    Wir haben auch eine OGTS. Da wird die Hausaufgabenbetreuung angeblich von einem geschulten Personal geleistet. Ich kann nur sagen, dass die Hausaufgaben oft fehlerhaft sind und ich manchmal denke, das Kind hätte das zuhause genauso geleistet. Wenn 20 Kinder in einem Raum gleichzeitig Hausaufgaben machen und es nur 2 Betreuungen gibt, die im Unterrichtsstoff nicht fit sind, dann ist das unbefriedigend.
    Die Spielzeiteinteilung und das Mittagessen sind bei uns gut rhythmisiert und geregelt. Dennoch ist die Lautstärke zu Stoßzeiten ziemlich hoch, denn am Aufsichts- und Betreuungspersonal wird gespart. Wir Lehrer sind in die OGTS, die nur 2 Betreuungszeiten anbietet (mit oder ohne Hausaufgabenbetreuung, also kurz und lang) nicht involviert.


    In Ausnahmefällen empfehlen wir manchen Eltern die OGTS, wenn es zuhause immer nur Stress mit den Hausaufgaben gibt. Dennoch finde ich prinzipiell das Konzept, dass die Kinder nachmittags in Ruhe zuhause die Hausaufgaben machen, lernen und danach Freizeit haben, entspannender bzw. gesünder.

    Hallo Friederike,
    du hast nett gefragt und die Umfrage nach bestem Wissen erstellt. Dennoch würde ich sie nochmals überarbeiten. In der Umfrage hat man immer das Gefühl, dass es normal ist, dass man nach einem Musikunterricht besonders gestresst und nahe am burnout ist und dies - extrem ausgedrückt - sich auf die ganze Lebenssituation auswirkt.


    Zu der Bemerkung "gegen die Lautstärke anbrüllen":
    Im Musikunterricht brülle ich nicht gegen die Lautstärke an, wenn Schüler gerade mit Instrumenten beschäftigt sind. Dazu habe ich ein Zeichen, auf das die Schüler reagieren. Das muss man einüben und konsequent verfolgen. Es funktioniert gut, einfach die Instrumente wegzunehmen und die SuS ein Weilchen nicht mitmachen zu lassen. Wenn die Schüler schwer auf verschiedene Maßnahmen reagieren, dann mache ich solche lautstärkenintensive Dinge nur selten.
    Ansonsten: Wo soll es denn im Musikunterricht sonst Chaos geben? Ich finde es manchmal im Kunstunterricht und im Sportunterricht in der Grundschule so oder so lauter. Da wir eine Dreifachturnhalle haben, und 2-3 Klassen dann gleichzeitig Sport ohne irgendwelche Lärmschutzwände (nur Teile, die man herunterlassen kann) haben, ist da die Lärmbelästigung und der Stimmeinsatz höher.

    Nun erfuhr ich heute, dass sie meinem Chef gesagt hat, dass ich mich weigern würde meiner Pflicht der Übergabe nachzukommen, was schlichtweg erlogen ist. Er hat laut eigener Aussage in der Email das Schulamt daraufhin angerufen.

    Zum Ausgangspost zurück. So habe ich es verstanden:


    1) Die Kollegin hat dir gegenüber falsch behauptet, du müsstest die Zeugnisse schreiben. Dazu bist du nicht verpflichtet, wie mehrfach geschrieben wurde.


    2) Die Frechheit oder - im Sinne des Angeklagten interpretiert - das Missverständnis ist: Die Kollegin behauptet stattdessen, du hättest die Übergabe verweigert.


    3) Der Schulleiter leitet ohne Rücksprache mit dir die falsche Information ans Schulamt weiter. Das ist unprofessionell.


    Wichtig finde ich, dass du dem Schulleiter und dem Schulamt gegenüber klarstellst, dass hier "Missverständnisse" im Spiel waren. Selbstverständlich machst du eine Übergabe (wie es andere schon geschildert haben). Ich würde die Missverständnisse ausräumen.


    Du hast keinen Fehler gemacht. Stelle aber das Missverständnis auch dem Schulamt gegenüber richtig.

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