Ich schreibe von einer Klassenfahrt, 4. Klasse.
Bis vor ein paar Jahren haben wir bzw. ich die Mitnahme von Fotoapparaten auf Ausflügen erlaubt, bis ich folgendes feststellte:
Wenn ich den Kids das in den letzten Jahren auf Wandertagen, Unterrichtsgängen usw. erlaubte, hatten die meisten nichts besseres zu tun als ständig zu fotografieren, statt sich auf das zu konzentrieren, was gerade erklärt wird. Besonders interessant waren da vor allem die Klassenkameraden in Posen.
Im Schullandheim erwischte ich Jungs, die in ihrem Zimmer unmögliche Fotos voneinander machen, die man dank der Digitaltechnik glücklicherweise wieder löschen konnte.
Handys hatten wir wegen der Heimwehkranken auch schon einmal versuchsweise erlaubt, das war eingeschlossen und wurde von mir nur zu bestimmten Zeiten herausgegeben, wo man dann nach Hause telefonieren konnte. Dennoch glaube ich, dass das bei manchen das Heinweh eher verstärkt hat.
Zur Internetaktivität von 10jährigen: Ein paar wenige meiner Schüler haben irgendwo einen Account und in meiner letzten Klasse habe ich mitbekommen, dass bei den dortigen Mädchen eine Mobbinggeschichte übers Internet lief.
In der Grundschule wurde bis vor kurzem noch fleißig von Lehrern alles fotografiert, auch Kinder im Unterricht, bis uns wegen der strengen Bestimmungen in Bayern ein ziemlicher Riegel davor geschoben wurde. Wir dürfen streng genommen nicht einmal mehr Fotos von Kindern ohne Einverständnis an die Klassenzimmertür hängen.
Die Erfahrungen, die Befürchtungen, dass jemand Unsinn mit den Bildern macht und die Verbote von oben, das ist mir im schulischen Bereich einfach zu viel. Ich erlaube jetzt nichts mehr in der Richtung und die Kids vermissen das auch nicht.
Ich mache das jetzt so, das habe ich rechtlich abgesprochen: Ich fotografiere mit Einverständnis der Eltern und diese können über eine geschützte Seite auf die Bilder zugreifen, wozu ich ebenfalls das Einverständnis habe.