Beitrag 19 ist allerdings erschreckend:
"... Für viele ist der Lehrerberuf eher eine Berufung als denn ein Beruf. Aber wenn ich 100 % geben soll, ist dies häufig nur möglich, wenn ich mit 80% (oder weniger) der Stunden unterrichte."
Ich finde es in der Hinsicht erschreckend, dass man heutzutage mit so vielen zusätzlichen Aufgaben belastet ist - manche haben es in den Kommentaren gut aufgelistet - dass man für das Kerngeschäft des Unterrichts mit Vorbereitung und Nachbereitung zu wenig Zeit hat.
Vor meiner familienpolitischen Teilzeit hatte ich volles Deputat mit 28 Stunden, da hatte ich vor vielen Jahren wesentlich mehr Freizeit, obwohl ich da noch kein alter Hase im Beruf war. Damals mussten wir alle volles Deputat (außér der familienpolitischen Variante) nehmen, eine Alternative gab es nicht.
Heute arbeite ich ca. 3/4 und habe weniger Freizeit. Ich fühle mich voll ausgelastet im Beruf. Die Stundenzahl habe ich extra so gewählt, dass ich für mich die beste Variante heraushole.
Wenn ich eine schwierige Klasse habe, fühle ich mich an einigen Tagen dem Burnout nahe, wenn ich einigermaßen handelbare Klassen habe, geht es mir in der Regel gut bis auf folgende Situationen:
Wenn vieles zusammenkommt, was termingerecht zu erledigen ist, hat man das Gefühl, man sieht kein Ende mehr und fühlt sich deswegen gestresst, zumal dann die Frei- und Erholungszeit sehr reduziert ist. Und das ist von Zeit zu Zeit der Fall.
Noch ein Aspekt: Meine Parallelkollegin, mit der ich zusammenarbeite, arbeitet voll. Den Unterschied zwischen uns beiden merkt man: Sie ist durch die paar Stunden mehr belastet, kann nicht so viele Dinge und auch weniger Energie in die gemeinsame Arbeit einbringen.
Allerdings wird bei uns kein Unterschied in außerunterrichtlichen Aufgaben gemacht. Für die Teilnahme an Konferenzen und Fortbildungen z.B. gibt es keinen Teilzeitbonus. Den gibt es maximal bei Morgenaufsichten, sonst ist kein Unterschied da. Da wir alle Klassenlehrkräfte sind, gibt es auch keinen freien Tag für diejenigen, die weniger Stunden haben.