Beiträge von Miss Jones

    Ich gebe dir mal ein Beispiel, wie das laufen kann, aus unserem Kollegium, Fachschaft Kunst.
    Wir sind ein Gymnasium mit gut 60 Lehrkräften (und nem halben Dutzend Refs), mit einer Schülerzahl von "nicht ganz vierstellig". Von den Lehrkräften haben derzeit 3 das Fach "Kunst". Wir unterrichten das alle, allerdings:
    - Ich hab eine 7, den "frischen" LK und zwei GKs - ergo 13 Wochenstunden.
    - eine Kollegin hat das ähnlich, die hat "die ganzen Kleinen" (sprich alle 5er und 6er) und eine WP-Mittelstufenklasse - 14 Wochenstunden.
    - den ganzen "Rest" hat Kollege Nummer 3. Sprich die anderen 7er, die gesamte Mittelstufe, inklusive WP-Bereich (-1 Klasse, s.o.), den älteren LK (der abgehende Abijahrgang hatte keinen) und den neuen GK. Macht 24 Wochenstunden. Wieviel da vom "anderen Fach" übrig bleibt, siehst du an diesem Beispiel.
    Diese Aufteilung ist so erfolgt, weil sein zweites Fach auch noch oft genug anderweitig vertreten ist. Wir brauchen ihn halt fast komplett für Kunst, es gab auch schon Jahrgänge wo er NUR Kunst unterrichtet hat (sein anderes Fach ist btw Philosophie - und nein, da ist die Fachschaft alles andere als riesig, aber der Stundenbedarf einfach viel geringer).

    Mit Informatik könnte das je nach Schule sogar noch extremer ausfallen - du kannst ggf damit rechnen, zum reinen Informatiklehrer zu mutieren. Chemie? Auch möglich. Kommt eben darauf an, wie groß die Schule ist und wieviele Lehrer welche Fakultas haben. Gerade Chemie ist ja wegen diverser Berechtigungen auch ein Fach, das eben nicht irgendwer mal kurz fachfremd unterrichten darf, wegen entsprechender Scheine (Sowas ist auch bei Kunst nicht unerheblich, wenn Werken dazugehört und es um Maschinen geht...).
    Ergo... bei deinen o.g. Kombis wäre durchaus davon auszugehen, die zugehörige Gesellschaftswissenschaft zwar unterrichten zu können, im Sinne von Berechtigung, aber oft eben keinen solchen Kurs zu bekommen, weil du mit deinem anderen Fach viel zu "wertvoll" bist, um dich dafür abzustellen.

    Ich hoffe dieses Beispiel erklärt das mal etwas genauer und verständlicher, was wir meinen wenn wir sagen "du unterrichtest dann quasi nur dieses Fach". Der o.g. Kollege hat damit nach eigener Aussage kein Problem, er unterrichtet sehr gerne Kunst, nur wenn dein Plan eben "andersherum" aussah - mit der Kombination klappt das sicher nicht, und ich wage auch ohne Kristallkugel mal zu behaupten, dass sich das auch in 7 Jahren nicht ändern wird.

    Weil ich es wollte.
    Okay - Spanisch fiel mir sehr leicht, weil ich selbst zweisprachig aufgewachsen bin. Also waren die drei, die ich jetzt unterrichte, auch "geplant". Die Anglistik war eigentlich eine Schnapsidee gewesen - vor dem Hintergrund, vielleicht doch mal Klassenlehrerin... außerdem habe ich Spaß an Sprachen, und überhaupt und so, da habe ich das noch "hinterhergeschoben". Ja, ich habe auch dafür die Fakultas, aber außer mal irgendwo zur Vertretung noch nie Englisch unterrichtet (nur freiberuflich nebenher mal außerschulisch, als ich selber noch studiert habe...). Englischkollegen gibts an meiner Schule zur genüge, da werde ich für meine anderen Fächer gebraucht - und bin darüber auch gar nicht unglücklich. Ich bin also "nur" Kurslehrerin, und sehe - wenns nicht gerade ein LK ist - die SuS eines Kurses nur 2 oder 3 Stunden die Woche. Dementsprechend abwechslungsreich ist das... mir machts Spaß. Ich kenne aber genug KuK die das nicht so empfinden würden.

    Genau das.
    Einistellungs"garantie" gibt dir das zwar auch nicht, aber Kunst ist idR schon ab und an gefragt.
    Auch mit anderem "Nebenfach" - siehst du ja bei mir. Ich hab seinerzeit bei meiner jetzigen Schule quasi "angeklopft" und bin mit schulscharfer Bewerbung sofort rein.
    Gymnasien haben derzeit zwar insgesamt kaum Stellen zu vergeben, aber bis du fertig wirst... wer weiß.
    Wenn du Kunst kannst und Interesse dran hast, mach es als Erstfach, und als Zweitfach... aus deinen bisherigen Kandidaten vllt SoWi... wobei - dein Phil im Nick... Philosophie? Denk drüber nach.

    Wenn du natürlich nur "einfach was studieren" willst, mach... nur einen Job als Gymnasiallehrer bekommst du so nicht.

    ...das kommt ganz auf den einzelnen an, @plattyplus.

    Diese Frage ist ungefähr so als würdest du fragen, was passiert, wenn Katholiken und Anglikaner aufeinandertreffen...
    Passiert da was?
    Hm...
    Stell so ne Frage mal in nicht allzu weiter Vergangenheit in Nordirland...

    MUSS das passieren?
    Nicht zwingend.

    Ergo - natürlich kann das Probleme geben. Aber deshalb zu generalisieren und zu polemisieren... hast du das nötig?

    Das passiert aber nicht.

    Ja, die queeren Flüchtlinge werden in den Flüchtlingsunterkünften von anderen Flüchtlingen drangsaliert.

    "Das passiert aber nicht..." na dann ist DAS der "Fehler".
    Wer - als Flüchtling/Asylant - sich so verhält, hätte damit mMn sein (potentielles) Bleiberecht verwirkt. Ende der Diskussion. Unter Umständen ist doch gerade das der Grund für den Asylantrag - da kann man ihnen doch nicht kriminelle "Landsleute" zumuten.

    Im achso bösen Sachsen gibt es einen Landeskoordinator Sachsen für queere Geflüchtete. Die werden da beispielsweise aus den Flüchtlingunterkünften rausgeholt, wenn sie dort drangsaliert werden. Das passiert dort schon einige Jahre.Hier im Westen wird da diesbezüglich viel lamentiert, aber wenig getan. Findest du das menschlicher?

    ...ich weiß zwar nicht, was das eine mit dem anderen zu tun haben soll, aber wenn das in Sachsen notwendig ist, schlimm genug... allerdings sind afaik in Sachsen weit weniger Flüchtlinge untergebracht als im Westen, oder...?
    "Sinnvoll" wäre eigentlich, diejenigen, die meinen, "drangsalieren" zu dürfen, rauszuwerfen. Meinst du nicht?

    Das müssen natürlich wenn eher die Berufsschullehrer beantworten. Es gibt aber auch welche, die schlicht gar nicht zur Berufsschule gehen, bzw sich "nur" zur Prüfung anmelden; da sie nicht mehr schulpflichtig sind, geht das, sofern der AG mitspielt. Solange sie die Prüfung dann auch bestehen ist das für die sicher die beste Lösung.
    Ansonsten kann ich mir vorstellen, denen geht es ähnlich wie der von @Hannelotti erwähnten Schülerin.

    ich vermute Iossif beruft sich da auf mein Post...
    es ist aber leider eine Tatsache, dass sich unter den "AfD-Sympathisanten" eine ganze Reihe Polen (und auch Russen usw) finden, die sich wohl als "Deutsch" betrachten, da aus den "ehemaligen Ostgebieten"(z.B. Oberschlesien). Das paradoxe ist, das hörst du ihnen sogar an (die hatten mal im Fernsehen so eine Fritte vorm Mikrofon, der klang original wie die Samstag Nacht Persiflage "Deutsche Welle Polen - in Farrrbe und buuuuunt"). Und wenn gerade die dann über ihre "eigentlichen" Landsleute herziehen, die ja "alles klauen" wüden, usw... ja meinen die denn, ihre "teutschen Freunde" fänden die toll? Das glauben die doch wohl selber nicht...
    Wenn doch - in Polen ist viel Platz, da könnten die Ostnazis gerne hin ausgebürgert werden, dann wird Sachsen (Und Brandenburg, und McPomm, und und und) wieder menschlicher... dann können sie auch gleich aus der EU raus, und wir sind sie los, schöne Idee eigentlich...
    ...ich setze jetzt keinen Smiley, wer nicht erkennt wie zynisch/sarkastisch das hier gerade ist, war vermutlich nie an einer Uni...

    Jetzt kommt wieder mehr "Spekulatius", aber wenn ich mir dein letztes Post durchlese, @Wollsocken80, kommen da ein paar weitere "Indizien" dazu (ob die stimmen kann ich von hier aus kaum beurteilen. In der "französischen Schweiz" war ich bisher quasi nur eher "auf der Durchreise", in der Deutschschweiz (und erst recht in der italienischen, ich find das Tessin schön) schon öfter und länger).
    Wie sieht ggf der Kontakt in den jeweiligen Kantonen mit "fremd"sprachlichen Leuten von außerhalb aus, also Touristen oder Außenhandelspartner? Was wird da wie oft gesprochen?
    Ich kann mich natürlich täuschen... aber "deutschsprachige" Touris usw habe ich (gefühlt) quasi "überall" in der Schweiz... französischsprachige? Halten die sich vielleicht (vornehmlich) an Jura, Vallis, Waadt usw...?
    Dementsprechend "wichtiger" ist es dann wohl, Deutsch zu lernen...
    Auch Peergroups sind - auch in den jungen Jahren - ein Thema. "Kannste kein Deutsch?" hab ich schon mal gehört, "kannste kein Englisch?" auch... sagt überhaupt jemand "Kannste kein Französisch?", und wenn, ist die Reaktion darauf vielleicht ein "na und?"

    Es ist doch kein Geheimnis, dass Französisch weltweit immer "unwichtiger" wird. Außerhalb Frankreichs und den wenigen Kolonien, die denen noch gehören (Réunion usw) lernen selbst die ehemals französischen oder belgischen Kolonialstaaten nun meist Englisch zuerst, weil sie damit eben "weiter kommen". Französisch - Kongo und Kambodscha, wenn du Glück hast und das Pidgin verstehst. Und - es mag ein gängiges Vorurteil sein, aber ich habe es auch oft so erlebt - Franzosen sind manchmal was ihre Sprache angeht so "militant arrogant", sich zu weigern, irgendwas anderes zu sprechen, da hat dann auch keiner Lust auf die... und die Welt steht dann auf dem Standpunkt - "wenn die was wollen können die ja ne anständige Sprache lernen" (bewusst provokant formuliert). Ich hatte auch mal so ne Situation, wo mir ein Franzose einfach nur doof kam, und... ich versteh das zwar... ich kanns sogar sprechen... angeblich (laut Franzosen) sogar gut. Aber "mögen" tu ichs eher nicht. Also hab ich dem gesagt "Deutsch, Spanisch, Englisch, suchs dir aus..."

    Klar, hier geht es um Grundschulkinder. Aber die leben ja auch nicht hinterm Mond. Stell dir wirklich mal die Frage, was in den jeweiligen Kantonen "anders" läuft. Ist Bern viel "internationaler"? Ist Basel sehr "deutsch-orientiert" (man bedenke den Bahnhof)?

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