Beiträge von Miss Jones

    Moin!

    Ich unterrichte Religion und finde einen freiwilligen, aufklärenden Religionsunterricht auch wichtig. Konfessionell müsste er nicht sein. Es ist eine Art Geschichtsunterricht (Wie sind Religionen überhaupt entstanden? Welchen Einfluss haben sie auf unser heutiges Leben? Was geschah schon alles im Namen der Religion?)

    Sehr schön, bitte mehr davon!


    Zitat

    und Deutschunterricht (Interpretation von metaphorischen Bibeltexten).

    Wieso denn gerade von dieser Märchenbuchfehlübersetzung?
    Oder dürften da auch andere derartige "Werke" drankommen?


    Zitat

    Natürlich wird jedes Jahr eine Weltreligion ausführlich durchgenommen

    ...da wüsste ich gerne mal, welche du da als Weltreligionen ansiehst - und teile dir mal mit, die Schuljahranzahl wird nicht reichen...


    Zitat

    und wir gehen auch auf Esoterik und Sekten ein.

    Hääää?
    Erstens... was hat das eine mit dem anderen zu tun...
    Zweitens... das meiste, was Otto Normalschaf als "Esoterik" bezeichnet, verdient den Begriff nicht und umgekehrt.
    Drittens - klar geht ihr auf Sekten ein, schließlich ist ja u.a. jede Kirche auch nur eine Sekte, aber wieso bringst du das im Zusammenhang mit "Esoterik"?


    Zitat

    Bei uns im Ort gibt es übrigens nur noch katholische Grundschulen... finde ich ganz furchtbar.

    ...ist das überhaupt zulässig?

    Ich denke, ein ganz großes Problem des "Faches" Religion ist dessen eigentliche Definition. In den meisten Fällen wird nämlich nicht "Religion" (a la informative "Wissenschaft"), sondern "Christentum", im schlimmsten Fall "monotheistisches Dummgelaber" unterrichtet. Ich denke mit Schaudern an die meisten Religionsstunden zurück (es gab auch gute - aber die Mehrzahl war furchtbar), und war froh, als ich diesen weltfremden Unsinn nicht mehr machen musste und endlich Philosophie wählen konnte.

    Allerdings fände ich einen "informativen" Religionsunterricht, der zB mal aufdröselt, was es alles gibt (und ich meine wirklich alles, nicht nur den zugereisten Monotheistenblödsinn), und quasi neutral vorstellt, keines davon als "gültig" oder "richtig", durchaus vergleichend, aber eben alle SuS die Schlüsse daraus ziehen lassen die ihnen zusagen.
    Ich habe mich als Teenie selber informiert - was auch der Hauptgrund war, aus dem "Verein" schnellstmöglich auszutreten, da ich einen chauvinistischen, genoziden und latent pädophilen Apparat nicht auch noch finanziell unterstützen wollte. Entschuldigt diese Ausdrücke, aber so sehe ich die katholische Kirche nun mal... und viele kümmern sich absolut nicht drum und nicken nur ab... ob das so viel sinniger ist?
    Wobei - "Kirche" ist ja nicht gleich "Religion". Vielleicht wäre das ein guter Ausgangspunkt für "Religionsunterricht".

    A propos "Bayern" - wenn einer von denen mir mit "Grüß Gott" kommt, ist meine Standardantwort "darfs ein bestimmter sein?"

    mit dem effektiveren Unterricht hast du recht. Ich habe so die Befürchtung, deiner Schülerin geht es fast genauso wie meinen Mädels - oder hat sie etwa gar keinen usätzlichen, außerschulischen Sprachkurs? Denn der, der hier angeboten wird/wurde taugte einfach nichts.
    Vielleicht kannst du da etwas selber "basteln" - habe ich für meine Lateinamerikaerinnen auch gemacht, und das wurde gerne angenommen. Versuch doch mal, ob du dich mit deinem russischsprachigen Kollegen zumindest mal kurzschließen kannst, vielleicht habt ihr mal eine gemeinsame Freistunde, und dann überlegt ihr, wie dem Mädchen geholfen werden kann.
    Ich hab auch erst gedacht "kann denn das gehen"... und doch geht es. Gut, mein SL stehat auch dahinter.
    Gibt es an eurer Schule denn ggf Russischunterricht, notfalls als AG? Wenn ja - man kann solches Material durchaus auch invers verwenden... was ich mit Spanisch hinbekomme, kann doch auch in Russisch funktionieren...
    (Ist ja nicht so als könnte ich die Sprache nicht... zumal... es gibt eine ganze Reihe Lehnworte, wo sich das Russische am Deutschen bedient... und die lateinische Schrift kann sie ja, sonst könnte sie auch kein Englisch...)

    ...ich schreib dir mal...

    ...klingt ja fast ähnlich wie das Problem, was meine - mittlerweile zwei - lateinamerikanischen Mädels haben, oder eher hatten, sie machen nämlich Fortschritte...
    Direkt gefragt - habt ihr ggf Lehrkräfte, die Russisch sprechen? Wenn ja - wollt ihr vielleicht etwas ähnliches wie wir versuchen? Ich bin von den Fortschritten echt begeistert (vorausgesetzt die Schülerin ist ansonsten durchaus ausf gymnasialem Niveau, hat nur keine Ahnung von der Sprache - das war bei dem, was ich da jetzt mache, Voraussetzung).
    Geht nämlich über Muttersprache weit besser als über Brückensprache, und am einfachsten lernst du eine Sprache wirklich, indem du dich ihr möglichst viel und oft aussetzt...

    Nun...
    der "Firmenbesitzer", oder eher "die obere Konzernetage" könnte auch mit deutlich weniger, also einem Bruchteil dessen, was sie sich "rausnehmen", leben. Sogar gut.
    Wollen sie aber nicht.
    Die denken eher, wenn sie den Näherinnen mehr geben, dann müssen sie eben die Verkaufspreise steigern.
    Dann kaufen das die Kunden aber nicht mehr, ggf sogar weil sie es sich nicht mehr leisten können (hat nichts mit "Geiz ist geil" zu tun, sondern mit tatsächlich zu wenig "Kaufkraft").

    Also... wo hakt das ganze, @Krabappel?

    Dich gruselt?
    Erst jetzt, @Meike.?
    Ich finde, der Artikel sagt nicht wirklich viel "neues".
    Klar... schön oder wünschenswert ist anders.
    Aber wie sollen gerade die PoWi-Lehrer dem entgegenwirken?
    Das kann wenn die Politik, indem sie die Ursachen für den allgemeinen Fremdenhass beseitigt - heißt, genauer hinsehen, damit die Leute lernen zwischen ausländischen Nachbarn und Schwerkriminellen zu unterscheiden. Denn das ist oft das größte Problem.
    Vielleicht waren die ersten Razzien gegen diverse "Clans" ein Anfang.
    Es macht keinen Sinn, die Existenz krimineller Strukturen zu leugnen. Es macht aber durchaus Sinn, diese gezielt zu bekämpfen und der Bevölkerung klarzumachen, wieso das eben nur bestimmte Kriminelle sind, und eben nicht alle "Ausländer" per se zu kriminalisieren, wie das die rechte Brut nun mal aus Prinzip gerne tut (und die ungebildeten es ihnen besonders gerne nachplappern).

    @Krabappel
    ...vielleicht muss gerade solchen, wie du beschreibst, sehr deutlich vermittelt werden, so eben in der Gesellschaft nicht willkommen zu sein. Heißt - lernt euch zu benehmen, oder verschwindet.
    Am besten zu jemandem, der sich genauso wenig benehmen kann... gibt da gerade wieder so n Oberspinner hinterm Bosporus...

    Zitat von Krabappel

    Ich kenne übrigens niemanden, der mit mir tauschen möchte. Nur einen, der Quereinstieg gewagt hat und sich das erste Jahr echt umgeschaut hat, wie verdammt anstrengend das alles so ist. Haben LehrerInnen denn wirklich so einen schlechten Ruf?


    ...schau dir mal diverse Kinder - vorzugsweise die nicht gesellschaftlich tauglich erzogenen, von denen es ja leider immer mehr gibt - an... aus der Sicht von Nicht-Pädagogen...
    ...ich kenne genug, die, wenn ich mal beim Kennenlernen erwähne, Lehrerin zu sein, so etwas wie "Wie hältst du das nur aus" entgegnen.
    Also - "schlechter Ruf" - wenn "sehr anstrengend" als schlecht gilt, dann wohl ja.
    Ich denke sowas übrigens über so ziemlich jeden "Pflegeberuf", ich könnte diese Arbeiten schlicht und einfach nicht verrichten, und schon gar nicht für diesen oft erbärmlichen Lohn...

    So... jetzt mal zu den "tollen" Lehrern...
    Gab es auch, wobei da die Meinungen der SuS auch nicht immer einhellig waren...

    bestes Beispiel: Herr G. Den habe ich fast meine gesamte Gymnasiallaufbahn als Lehrer gehabt (nur in der Untertertia nicht), zuerst als Mathe- und Klassenlehrer, und später dann als Chemielehrer bis zum Abitur.
    Er war ein Choleriker - aber wer das wusste,hat ihn eben nicht provoziert. Fachlich fit und in der Lage, dieses - oft asbtrakte - Wissen auch verständlich rüberzubringen. Und auch keine der da sicher noch häufigen Vorurteile, von wegen Mädchen und Mathe/Naturwissenschaft. Insbesondere in der Oberstufe gab das einen tollen, interessanten Chemieunterricht, und Herr G. ist definitiv nicht unschuldig an einigen meiner besten Zeugnisnoten. Und als wir mal bei ihm einen Referendar wirklich übel hochgenommen haben (war aber auch eine Steilvorlage), hat er nicht mal sonderlich geschimpft, sondern ein wenig gegrinst, meinte "Das war zwar grober Unfug, aber beweist durchaus Ahnung von Chemie..." (an die Chemiker unter euch... der Streich beinhaltete Kaliumpermanganat, Silbernitrat, ein Reagenzglas und die Angewohnheit des besagten Referendars, peinlichst jeden Krümel ausspülen zu wollen... :lach: ).
    Der hat Jonesy auch "durchgewunken", als sie einen Dienstag mal wirklich stockbesoffen mit nem Schädel wie n Rathaus in der Schule war (Zitat: "Puh, ich rieche das Ethanol bis hier... na, ich war auch mal jung, und ich denke du machst das nicht wieder, hm?"). Und er hat sein "Ermessen" durchaus genutzt - einen Test habe ich mal wirklich verhauen, ne 5 als Einserschülerin... ich weiß nicht mal mehr wieso, war vielleicht einfach n Scheisstag. Bei der Rückgabe dann ein "Was ist denn da passiert? DU ne 5?" "Joa... komm ich trotzdem noch auf 13 NP?" "Wie meinst du das denn?" "Na, wenn nicht, kann ich auch nach Hause gehen, Chemie ist Überhangfach, und mein derzeit schlechtestes Streichergebnis sind 12 NP..." "Na... komm mal weiter...". Habe ich dementsprechend getan, und dadurch auch noch so Scherze wie einen versehentlich mit PU-Schaum überfluteten Versuchstisch oder das Sprengstoffexperiment (2 Tropfen Nitroglyzerin auf ein Filterpapier, letzteres dann auf einen Ziegelstein, Schutzbrille und Hörschutz aufgezogen, uns allen empfohlen, dringend die Ohren zuzuhalten und dann mit dem Hammer draufgehauen... der ganze NaWi-Flügel hat das mitbekommen...) mitbekommen... und die Skatspiele samt Kaffee oder Tee in der Pause zwischen den Samstagsstunden.

    Wer auch noch toll war, und wen ich mir auch in einigen Punkten als Vorbild genommen habe, war unser Herr W. - hatte ihn in Kunst und Philosophie. Engelsgeduldig, super im Erklären, sehr engagiert für diverse Schülerprojekte, Initiator unserer ersten Projektwoche, Mitorganisator des Schüleraustauschs mit der "GUS" (so hieß Russland zu dem Zeitpunkt gerade), und seiner Ideologie treu.
    Lieblingszitat: "Jeder -ismus ist Beschissmus". Und irgendwo hat er da auch Recht mit.
    War auch quasi "ewig" Vertrauenslehrer, hat Tacheles geredet (malt im Zeitstrahl die Nazikunst in braun an, dazu "Das sieht zwar aus wie Schokolade, meint aber Kacke!"), in Philo wirklich diskussionsintensiven, interessanten Unterricht... und so ganz nebenbei noch sehr nette Kurstreffen bei ihm aufm Balkon.

    Da sind ja Schoten bei...
    Ich kann noch einen "nachliefern", den ich an sich verdrängt hatte...
    Herr K. war Lehrer der schrägen Kombination Bio, Physik und katholische Theologie. In letzterem hatte ich diesen Leerkörper, denn da war Jonesy noch zu klein um auszutreten (war in der Quinta)... und der Unterricht war einfach grottig... es wurde quasi ein Text aus einem (reichlich bescheidenen) Religionsbuch vorgelesen, zu einem (damals schon weltfremden) Thema, man sollte mitschreiben, und Anfang der nächsten Stunde wurde dann einer aufgerufen, diesen Sermon noch mal mehr oder weniger freihand zu wiederholen, und nächstes Kapitel... dementsprechend war da die Laune, und seine Sprüche, die er wohl für originell hielt, waren teilweise schlicht unverschämt.
    Nur hatten wir dann ein "Ökomeneprojekt", wo immer zwei SuS aus dem katholischen Unterricht mal in den evangelischen reinschnuppern durften und umgekehrt. Habe ich quasi bei erstbester Gelegenheit gemacht, landete bei der sehr sympathischen jungen Kollegin Frau W., die gerade das Thema "Esoterik" behandelte - und Jonesy hat mal eben den Unterricht referierenderweise übernommen, dank persönlicher Erfahrung... Hat nen Mordsspaß gemacht, Resultat: Jonesy erklärt Papa, sie wolle konvertieren, weil der katholische Unterricht so sch... ist...
    ...
    Nun war der Herr K. weder bei den SuS noch den KuK sonderlich "beliebt"... was Jonesys Papa auch von einer Biokollegin auf dem Sprechtag gesteckt bekam... nur... solange Eltern nix sagen... und unser damaliger Rektor war erzkatholisch, Kaliber "Schwielen an den Knien"... wie sieht das wohl aus, wenn der von einem Vater informiert wird, eine Schülerin wolle zu den Protestanten wechseln, weil der katholische Unterricht nix tauge...
    Da hat er sich dann selbst von überzeugt, und Herr K. war sehr schnell weg...

    Aber andere "bemerkenswerte" Lehrer gehören eher in den anderen Thread... da werde ich mich wohl auch mal "auslassen"...

    Eine vernünftige Geburtenpolitik ist wahrscheinlich ein besserer Weg zur Populationssteuerung als die Science Fiction-Lösung. Dazu gehört natürlich auch, dass der unverantwortliche Unfug des Verbots von Verhütungsmitteln abgeschafft wird.

    ...du kannst ja auch mal Indien und China fragen, was sie von kollektivem Suizid halten...
    ...gefallen wird das denen wahrscheinlich nicht...
    :teufel:
    ...so "ohne Kollateralschäden" düfte das nix mehr werden.
    Unschön.

    Völlig richtig.
    Weißt du ein Mittel gegen unersättliche Gier einiger weniger?
    Am besten noch ein gewaltfreies?

    Und...
    auch der letzte Satz von @Bolzbold ist sehr richtig...
    solange es auch nur einem menschen im Inland so "schlecht" geht - im vergleich zum eigenen Land, er eben nichts vom dem "Kuchen" abbekommt, sind alle anderen Länder erst einmal egal. Das mag man finden wie man will, aber wahr ist es... Altruismus ist nicht gerade dem eigenen Überleben förderlich, fies ausgedrückt.

    Siehst du @Frapper - da bist du Experte, nicht ich, aber zumindest denke ich, diese SuS können zumindest jeden Abschluss erreichen, wenn es auch vielleicht länger dauert, aber es ist da kein "intellektuelles Limit" gegeben. Von daher halte ich deren Integration immer noch für am ehesten irgendwie machbar.

Werbung