So... jetzt mal zu den "tollen" Lehrern...
Gab es auch, wobei da die Meinungen der SuS auch nicht immer einhellig waren...
bestes Beispiel: Herr G. Den habe ich fast meine gesamte Gymnasiallaufbahn als Lehrer gehabt (nur in der Untertertia nicht), zuerst als Mathe- und Klassenlehrer, und später dann als Chemielehrer bis zum Abitur.
Er war ein Choleriker - aber wer das wusste,hat ihn eben nicht provoziert. Fachlich fit und in der Lage, dieses - oft asbtrakte - Wissen auch verständlich rüberzubringen. Und auch keine der da sicher noch häufigen Vorurteile, von wegen Mädchen und Mathe/Naturwissenschaft. Insbesondere in der Oberstufe gab das einen tollen, interessanten Chemieunterricht, und Herr G. ist definitiv nicht unschuldig an einigen meiner besten Zeugnisnoten. Und als wir mal bei ihm einen Referendar wirklich übel hochgenommen haben (war aber auch eine Steilvorlage), hat er nicht mal sonderlich geschimpft, sondern ein wenig gegrinst, meinte "Das war zwar grober Unfug, aber beweist durchaus Ahnung von Chemie..." (an die Chemiker unter euch... der Streich beinhaltete Kaliumpermanganat, Silbernitrat, ein Reagenzglas und die Angewohnheit des besagten Referendars, peinlichst jeden Krümel ausspülen zu wollen...
).
Der hat Jonesy auch "durchgewunken", als sie einen Dienstag mal wirklich stockbesoffen mit nem Schädel wie n Rathaus in der Schule war (Zitat: "Puh, ich rieche das Ethanol bis hier... na, ich war auch mal jung, und ich denke du machst das nicht wieder, hm?"). Und er hat sein "Ermessen" durchaus genutzt - einen Test habe ich mal wirklich verhauen, ne 5 als Einserschülerin... ich weiß nicht mal mehr wieso, war vielleicht einfach n Scheisstag. Bei der Rückgabe dann ein "Was ist denn da passiert? DU ne 5?" "Joa... komm ich trotzdem noch auf 13 NP?" "Wie meinst du das denn?" "Na, wenn nicht, kann ich auch nach Hause gehen, Chemie ist Überhangfach, und mein derzeit schlechtestes Streichergebnis sind 12 NP..." "Na... komm mal weiter...". Habe ich dementsprechend getan, und dadurch auch noch so Scherze wie einen versehentlich mit PU-Schaum überfluteten Versuchstisch oder das Sprengstoffexperiment (2 Tropfen Nitroglyzerin auf ein Filterpapier, letzteres dann auf einen Ziegelstein, Schutzbrille und Hörschutz aufgezogen, uns allen empfohlen, dringend die Ohren zuzuhalten und dann mit dem Hammer draufgehauen... der ganze NaWi-Flügel hat das mitbekommen...) mitbekommen... und die Skatspiele samt Kaffee oder Tee in der Pause zwischen den Samstagsstunden.
Wer auch noch toll war, und wen ich mir auch in einigen Punkten als Vorbild genommen habe, war unser Herr W. - hatte ihn in Kunst und Philosophie. Engelsgeduldig, super im Erklären, sehr engagiert für diverse Schülerprojekte, Initiator unserer ersten Projektwoche, Mitorganisator des Schüleraustauschs mit der "GUS" (so hieß Russland zu dem Zeitpunkt gerade), und seiner Ideologie treu.
Lieblingszitat: "Jeder -ismus ist Beschissmus". Und irgendwo hat er da auch Recht mit.
War auch quasi "ewig" Vertrauenslehrer, hat Tacheles geredet (malt im Zeitstrahl die Nazikunst in braun an, dazu "Das sieht zwar aus wie Schokolade, meint aber Kacke!"), in Philo wirklich diskussionsintensiven, interessanten Unterricht... und so ganz nebenbei noch sehr nette Kurstreffen bei ihm aufm Balkon.