Ja ... ich schreib ja, ich finde das auch kacke. Nur haben solche punktuellen Ereignisse nicht irre viel mit dem bisherigen Verlauf der Pandemie zu tun. Im Umfeld von Alten- und Pflegeheimen kam es aber überall auf der Welt zigfach zu grösseren Ausbrüchen, auch in sehr reichen Ländern wie hier bei uns sind bald die Hälfte aller Covid-19-Toten in solchen Einrichtungen gestorben. Wenn sich jetzt abzeichnet (und das tut es für den Moment nur sehr vage, so weit ist die Statistik einfach noch nicht fortgeschritten), dass in dieser Kohorte sogar deutlich weniger Personen sterben könnten als "normal", dann frage ich mich schon allmählich, was da eigentlich so grundsätzlich los ist.
Was da los ist?
Das fragst du dich?
Ich weiß, wieso meine Schwester als examinierte Krankenschwester zum Arbeiten (und dann studieren) in die Schweiz ist... denn in Deutschland sind Pflegekräfte massiv unterbezahlt, das führt zu
- überforderten Idealisten mit helfersyndrom, die irgendwann zusammenklappen
- schlecht bis unqualifizierten "Hilfskräften", die für wenig Lohn halt auch nix tun, außer irgendwo unterschreiben
- zu wenig Personal für zu viele Alte
- teilweise eifach grottigen Hygienezuständen - in der Schweiz habt ihr mWn noch Reinigungspersonal, hier sogar in manchen Krankenhäusern nicht, und wenn das Personal dann weder Lust noch Zeit hat...
Und diese "Alten" sterben nun mal jetzt vermehrt, aus eben diesen Gründen.
Natürlich nicht in allen Heimen. Aber wie es in vielen aussieht, wusste man doch spätestens seit der entsprechenden Reportage von Günther Wallraff. Bisher haben die dort oft wohl - verzeiht mir den Ausdruck - "zwischengelagerten" Alten noch vor sich hinsiechen können, und das klappt nun eben nicht mehr. Unschön, aber das ist eben die - logische - Quittung für eine jahrelange vergurkte Pflege"politik". Das perverse daran ist, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit genau diese alten Leute diese "Regierung" gewählt haben, die sie krank- und jetzt totgespart hat, und das nie verstanden haben.