Beispielsweise könnte ein sehr großer und breiter Mann ohne Probleme auf eine Frauentoilette gehen und man dürfte ihn nicht herausschmeißen, da er sich womöglich als Frau identifiziert.
Wenn sie sich als Frau identifiziert, warum bezeichnest du sie dann als Mann? Und welche Rolle spielt dir Größe und Breite des Person?
Man müsste damit alle geschlechtsspezifischen Schutzräume aufgeben.
Ob jetzt nun eine (öffentliche) Toilette ein Schutzraum ist. Nun gut. Richtig erkannt aber, dass die Einteilung von Räumen nach binärer Geschlechterzuordnung nicht mehr zeitgemäß ist. Die implizierte Forderung, Geschlechtidentifikationen, wie du sie oben zu beschreiben versucht hast, nicht zu akzeptieren, weil die Architektur es nicht hergibt, verdreht doch die Kausalitäten etwas.
Die Idee, dass innerhalb der vermeintlichen Schutzräume kein Schuzt nötig sei, gefällt mir auch nicht. Warum gibt es oft zwischen den Pinkelbecken auf den Männertoiletten noch nicht mal eine optische Trennung? Und warum muss man sich die Kackgeräusche in der Nachbarkabine anhören (das mag ich unabhängig vom Geschlecht nicht).
Es gab Zeiten, da haben die sich die Leute in öffentlichen Räumen noch auf den Topf gesetzt, ganz ohne Schutzräume. Eine heutzutage absurde Vorstellung. Etwas weiter gedacht, ist man einen Haufen Probleme los, wenn man stärker getrennte Kabinen hätte. Für's Händewaschen braucht man nicht unbedingt eine Geschlechtertrennung.
Und du meinst, dass es allen Männern gefällt, wenn Frau mit männlichem Äußeren auf die Männertoilette geht. Oder ist ein Mann mit weiblichem Äußeren auf der Frauentoilette richtig?
Und noch ein Beispiel: Eine Frau nimmt männliche Hormone. Vielleicht aus medizinischen Gründen, vielleicht um beim Sport besser dazustehen oder aus ästhetischen Gründen. Womöglich ist sie bekleidet nicht endeutig als Frau auszumachen. Die Geschlechtsorgane verdecken wir in unserem Kulturraum ja im Alltag. Sollte sie nun ihre Vagina entblößen, um die Berechtigung zum Betreten der Damentoilette nachzuweisen?
Zugegeben, das ist alles etwas komplizierter als eine binäre Einteilung. Und manchen Leuten klemmt der Hut, weil jetzt alles nicht mehr so gut zwischen die Scheuklappen passt. Um so wichtiger, dass man sich dazu mal Gedanken macht.