Beiträge von O. Meier

    So lange es keine Nachweispflicht, gibt es keine Nachweispflicht. Selbst verständlich kann es dienstliche Gründe geben, dass die Schule weiß, ob man geimpft ist. Aber gibt's eine Rechtgrundlage für die Erhebung dieser Daten? Also entscheide ich selbst, was ich preis gebe.

    Konkret habe ich meiner Schulleitung mitgeteilt, wann meine Impftermine sein werden. Das sit auch für diese Planungsgrundöage. Ich weiß aber auch, dass meine Schulleiterin es mit dem Datenschutz sehr genau nimmt. Insofern wird sie die Daten nur zu dem Zweck, zu dem sie sie erhalten hat, verwenden.

    Was die ich den übrigen Kolleginnen sage, ist also noch offen. In die andere Richtung sehe ich es so. Wenn ich von jemandem nich weiß, dass sie geimpft ist, behandele ich sie als ungeimpft. D. h. Abstand halten. Das ist bei einigen auch außerhalb des Infektionsschutzes eine gute Idee.

    Hier kommt gerade mit Datum 12. Mai die Verlängerung der Regelung zum Personaleinsatz 'rein.

    Zunächst mal wird diese bis zum Schuljahresende verlängert. Ein neues Attest wird benötigt, wenn diese über den 21. Mai (Freitag) hinaus in Anspruch genommen werden soll.

    Neu gegenüber den bisherigen Regelungen dürfte die Relevanz von Imfungen sein (aber auch folgerichtig):

    Zitat von Erlass vom 212-1.21.01 vom 12. Mai 2021

    Für die Zeit ab dem 26. Mai 2021 ist für eine Befreiung vom Präsenzunterricht die Vorlage eines neuen Attests erforderlich. Dabei wird erwartet, dass eine ausdrückliche ärztliche Einschätzung der individuellen Gefahr eines drohenden schweren Krankheitsverlaufs im Hinblick auf einen eventuell schon bestehenden Impfschutz vorgenommen wird.

    hth

    Hab ich auch nie studiert, bin schließlich schmalspur Wirtschaftsinformatiker. Darin sind auch meine Sorgen begründet und ich war sehr überrascht, dass ich damit zu Fachinformatikern soll.

    Es gibt halt zu wenig Informatik-Lehrerinnen. Auch an technischen BKs wird viel fachfremd unterrichtet. Da, wo ich damals war, fast ausschließlich von Elektrotechnikerinnen. Da nehmen die gerne eine, die ein Bisschen Informatik kann.

    Schau dir den Laden an, in den du da kommst. Kuck mal, wer da mit Wasser kocht und wer nur mit Wasser. Wenn du ein Gefühl für die Stimmung hast, kannst du vielleicht offen deine Fähigkeiten und Defizite ansprechen. Ich wurde durchaus im zweiten Jahr passend eingesetzt und hatte dann auch eine schöne Klasse für die UPP.

    Ich fiele da nicht mit der Tür ins Haus, hielte aber auch nicht zwei Jahre mit meiner Schwerpunktbildung hinterm Berg.

    PS: Wenn die fachlichen Lücken aber zu groß sind, überlegte ich mir, diese vor dem Referendariat zu schließen. Insbesondere, was die Grundlagen anbetrifft, die nicht explizit Gegenstand des schulischen Unterrichts sein werden. Auf irgendetwas muss du ja später, wenn etwas neues kommt, aufbauen.

    Vor dem Master bin ich davon ausgegangen, dass ich vermutlich Wirtschaftsinformatik an der FOS/BOS oder höchstens Informatikkaufleute unterrichten würde.

    Wie kamest zu dieser Annahme?

    Ich bin in der Informatik schlecht ausgebildet,

    Hm, da ist wohl etwas schief gelaufen.

    Mir wurde damals beim Quereinstieg die berufliche Fachrichtunf „technische Informatik“ anerkannt. Die elektrotechnischen Grundlagen schmeckten mir so gra nicht, ich kam aus der Theorie und hatte bis dahin Informatik als mathematische Teildisziplin betrieben. Aber mir der Fähigkeit Srum von Spannung unterscheiden zu können, lockte ich der Abteilungsleiterin ein Lächeln ins Gesicht. Sie nahm mich unter ihre Fittiche. Es ließ sich nicht vermeiden, dass ich so manchen Freitag Nachmittag im Elektro-Labor saß, um Schaltungen auszuprobieren, die dann am Montag stolz den Schülerinnen präsentierte.

    Aber der anderen Seite waren die technisch orientierten Kolleginnen froh, dass mal jemand ums Eck kam, der eine andere Programmiersprache als C/C++ kannte.

    Bei den Schülerinnen ähnlich. Ich hatte da welche sitzen, die wegen nicht-linearer Familienplanung ihr Studium abgebrochen hatten und dann während ihrer Ausbildung Projekte leiteten. In Programmierungserfahrung machte ich denen nichts vor. Aber als ich ihnen erklären konnte, wie das Verhältnis von Vererbung zu Subtyping in (z. B.) Java ist, und sie erstmalig verstanden, was sie da eigentlich machen, leuchteten die Augen derer, die vorher brav plapperten, dass man kein Studium brauche und Theorie eh nichts nütze.

    War anstrengend, hat Spaß gemacht.

    Die Unterschiede zwischen technischen und kaufmännische IT-Berufen hängte ich dabei nicht zu hoch.

    Informatik ist ohne ein Fach/eine Fachrichtung, bei der man viel Arbeit damit hat, auf dem Laufenden zu bleiben. Insofern kann man sich da auch von Anfang an dran gewöhnen. Deswegen das Referendariat nicht antreten? Puh, das wäre ein großer Schritt. Da studierte ich dann lieber nach bzw. bildete mich anderswie weiter. Wenn das, was du bisher gelernt hast, wirklich so mau ist, was spricht dagegen, noch ein Jahr Studium dranzuhängen, vielleicht ein Praktikum in einer IT-Firma zu machen, einfach ein, zwei, drei Programmiersprachen zu lernen?

    Ich scheine in der Tat eine weitgreifendere Vorstellung von Freiheit zu haben als Andere.

    Mir scheint die Reduktion auf „Ich will“ eher eine eingeschränkte Vorstellung zu sein.

    Ich denke, dass 9-jährige noch nicht ausreichend einschätzen können,

    Und viele Erwachsene können das in vielen Situationen auch nicht. Insofern greift der Staat da regelnd vor.

    Danke für die Klarstellung.

    Und diesbezüglich ist die aktuelle Situation eben doch mit dem Contergan-Fall vergleichbar. Auch damals gab es Leute, die als Experten gesagt haben, dass Contergan absolut sicher sei und zwar ausdrücklich auch für Schwangere.

    Es ist ein generelles Problem, dass Medikamente nicht an Schwangeren getestet werden. Oft wird auch gar nicht an Frauen getestet, weil diese ja schwanger sein könnten. Das ist nicht ganz unproblematisch, wenn z. B. geschlechterspezifisch andere Dosierungen notwendig wären, da fehlt es gerna mal an Daten.

    Das spricht aber weder gegen den generellen Einsatz von Medikamenten noch gegen einen Impfpflicht, sondern eben nur für eine besondere Vorsicht bei (potentiell) Schwangeren. Es dürfte kein Problem sein, diese nach der Niederkunft zu impfen.

    Was die „aber die Impfstoffe sind ja so neu“ anbetrifft, so ist das eine beliebte Erzählung der Covis-Leugnerinnen, Impfverweigerinnen und sonstiger Spinnerinnen. Obacht. Wir haben bei einer Erkrankung, de seit knapp zwei Jahren auf dem Markt ist, keinen 40 jahre alten Impfstoff. Ich bin mir aber sicher, wenn dieser für die Impfpflicht hergenommen würde, jemand ums Eck käme, um zu meckern „Was? Mit so einem alten Kram wollt ihr uns impfen? Das ist doch gar nicht Stand der Technik.“

    Für mich persönlich wiegt das Recht auf körperliche Unversehrtheit höher als das gesamtgesesellschaftliche Bedürfnis auf "Verhinderung der Ausbreitung übertragbarer Erkrankungen".

    Die „körperliche Versehrung“ die einer beim Impfen widerfährt ist so gering, das man sie im Verhältnis zu der Chance, die Pandemie in die Wüste zu schicken, nicht erwähnen sollte. Diese „Abwägung“ ist nicht mal mehr egoistisch, sondern grotesk.

    Impfpflicht für verbeamtete Lehrer einführen? Geht das nicht etwas zu weit?

    Ich bin sehr für Impfpflicht. Sehr effektiv, um der Pandemie beizukommen. Natürlich auch für Lehrerinnen. Bzw. für die sogar mit höherer Priorität. Aber weil es sinnvoll ist, nicht weil Eltern irgendetwas schwafeln.

    Sie hatte übrigens A15 und es war abzusehen, dass sie ihre Aufgaben so nicht mehr schaffen würde. Wir A13 Lehrer haben das alles aufgefangen. Das nervt dann schon.

    Wenn ich zusätzliche Aufagben übernehme, insbesondere solcherlei, für die ich besoldungsmäßig zu doof bin, verhandele ich vorher über den Ausgleich. Dann muss man sich hinterher nicht ärgern, dass man es für hohle Nüsse gemacht hat. „Wir lassen uns da etwas einfallen.“ zieht nicht mehr. Fool me once, shame on you. Fool me seven or more times, shame on me.

    Wir hatten auch den Fall, dass eine A15erin ausgefallen ist. Ihre Aufgaben hat hat (über Jahre bis die Stelle neu besetzt war) einen Kollegin übernommen, der das aufs Lehrdeputat angerechnet wurde. Ich weiß nicht, zu welchem Kurs, aber sie ist damit gut gefahren, wie man hört.

    Im ersten Jahr wussten wir die Krankheit und es war abzusehen, dann sie nach Genesung wieder kommen würde. Da übernimmt man gerne die Vertretung, man wünscht der Kollegin ja auch aus vollem Herzen, dass sie wieder gesund wird.

    Das klingt ein Bisschen so, als wenn man der Kollegin einen persönlichen Gefallen täte. So ist es aber nicht. Ihr seid ja keine Freiberuflerinnen, die gegenseitig füreinander Aufträge übernehmen, wenn die eine ausfällt, und dann nicht wissen, wie sie das abrechnen sollen.

    Nee, den zusätzlichen Dienst übernimmst du von deiner Dienstherrin. Mit der hast du darüber zu verhandeln, wie viel das sein kann und darf. Die muss sich darum kümmern, dass genug Leute da sind, damit alles erledigt werden, auch wenn eine ausfällt.

    In 'nem gewissen Maß kann das Bodenpersonal den Mangel ausgleichen. Aber wenn's nicht geht, geht's nicht.

    wenn ich langfristig mehr unterrichten muss

    ... musst du das mit deiner Dienstherrin klären. Es gibt Regeln für Überstunden, wie viele es sein dürfen, wie sie uszugleichen oder zu vergüten sind. Und, was du zu tun hast, wenn du überlastet bist. Und, wie darauf zu reagieren ist.

    Wenn der Ausfall der einen, warum auch immer, zur Überlastung der anderen führt, hat jemand einen Fehler gemacht. Der ist zu beheben, Zu verlangen, dass die eine dann nicht mehr krank, besonders gefährdet oder tot zu sein hat, ist der falschen Ansatz (auf den Lehrerinnen aber zu gerne 'reinfallen).

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