Beiträge von inixx

    Hallo Carla, häufig ist es im Schulalltag so, dass man Klasenarbeiten ohne große Besprechung zurückgibt, weil man schon ein neues Thema begonnen hat und das alte nicht mehr in den Unterrichtsverlauf passt. Auch mögen Schüler sich häufig nicht mehr mit dem Stoff auseinandersetzen und sind nur noch auf die Note fixiert. Wenn man sich darüber hinwegsetzt gibt es mehrere Möglichkeiten eine Rückgabe doch zu nutzen:
    1. Im Deutschunterricht gebe ich vor welche Fehlerschwerpunkte zu korrigieren sind (z.B. Ausdrucksfehler, Dass-Fehler...) und zwar in der Stunde, in der ich die Arbeit zurückgebe. Wer nicht fertig wird, muss dies als Hausaufgabe erledigen, was ich wiederum in der folgenden Stunde kontrolliere (zumindest werfe ich einen Blick darauf!). Problematisch sind die Arbeiten, die im guten oder sehr guten Bereich liegen, für diese Schüler muss man etwas anderes parat haben oder sie einspannen für Hilfe für die Mitschüler.
    2. Man kann anonymisiert ein Arbeitsblatt mit typischen Fehlern zusammenstellen, das dann in der Rückgabetsunde bearbeitet werden muss. Wenn die Schüler sich auf die nervige Suche nach den Autoren begeben, kann man sich die typischen Fehler auch "ausdenken" oder Schülertexte leicht abwandeln.
    3. Was ich noch nicht ausprobiert habe, aber was möglich wäre, ist, im Tandem jeweils die Fehler des Partners zu korrigieren und die dann besprechen zu lassen.
    4. Sehr motiviert sind Schüler eine gute Berichtigung abzuliefern, wenn ich ihnen die Möglichkeit eröffne, damit ihr Ergebnis ein bisschen zu verbessern. Das ist nie eine Massenbewegung sondern nur für Schüler im 5er-Bereich wirklich interessant.
    Meine Erfahrung zeigt, dass, wenn man der Rückgabe Aufmerksamkeit widmet, dann bei vielen tatsächlich noch einmal eine Auseinandersetzung stattfindet. Dafür räume ich auch Zeit in Schulstunden ein. Das erspart dann auch ein lästiges Korrigieren, denn niemand will ja doppelt soviele Klausuren korrigieren. In der Berichtigungsstunde kann man sich dann auch noch einmal sein "Pappenheimer" vornehmen und individuell mit ihnen ihre Arbeit durchgehen. Manchmal ist es aber nicht einfach sie sofort zu einer Auseinandersetzung zu bringen. Manche sind aber doch zufrieden, wenn sie verstanden haben, wo ihre Probleme lagen und können dies dann Zuhause auch besser erklären.
    Viele Grüße
    inixx

    Hallo sunshine, viel Glück bei deinen Bewerbungen!
    Ich habe versucht "turnusmäßig" "guten Unterricht" vorzubereiten. Das bedeutet, jede Lerngruppe kommt abwechselnd einmal in den Genuss von aufwändig vorbereiteten Unterricht, die anderen erhalten das Normalprogramm.
    Immer das Rad neu zu erfinden ist bei vollem Deputat nicht möglich. Die Klassenarbeiten sind dabei in der Tat ein Zeitfresser, der einen davon abhält in die Entwicklung von Unterricht zu investieren. Allerdings kann man auch die Korrektur von Klassenarbeiten teilweise für guten Unterricht nutzen (anderes Thema!).
    Wunderbar ist es, wenn du ein Kollegium findest, dass Unterrichtsmaterialien miteinander tauscht, so dass man an "netten Unterricht" ohne viel Aufwand herankommt. Also, wenn es mit einer Stelle klappt, gleicht die Fühler austrecken und Arbeitsgemeinschaften mit Kollegen desselben Faches im selben Jahrgang bilden!
    Viele Grüße
    inixx

    Liebe Silja, ganz neu erschienen ist ein Bildband über das Haus der Anne Frank, der aber ziemlich teuer ist (ca 50 €). Er hat DIN-A4-Format und ist sehr anschaulich. Ansonsten gibt es von Schöningh eine Unterrichtseinheit über Anne Frank, ebenso wie bei Raabits (Vielleicht hat deine Schule das ja abonniert). Allerdings müsste das für Hauptschüler sicher anders aufbereitet werden.
    Vielleicht ist auch eine Internet-Recherche spannend, es gibt 1001 Seiten zu Anne Frank, z.B. auch über das Haus in Amsterdam mit 3D-Ansichten (Ich meine auch in Deutsch.) Viele Grüße inixx

    Liebe Delphine, ich finde den Hinweis, dass die Schüler in der 6. Klasse das Thema "Märchen" nicht mehr ganz ernst nehmen, nicht von der Hand zu weisen. Ich habe Märchen schon in mehreren Reihen auch in der Altersgruppe unterrichtet und die Erfahrung gemacht, dass erst bei den Anti-Märchen die Schüler richtig Spaß am Thema entwickelten. Vielleicht ist das noch eine gute Idee für eine Examensstunde, wenn ein völlig neuer und zudem witziger Aspekt auftaucht. Von Reclam gibt es in der Reihe Arbeitstexte für den Unterricht "Grimms Märchen - modern" (hoffentlich gibt es das noch) und Janosch hat ebenfalls ein Märchenbuch mit verfremdeten Grimm-Märchen herausgebracht. Viel Erfolg bei der Planung und Durchführung.
    Herzliche Grüße inixx

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