Beiträge von Karin66

    Na klar, für SchülerInnen, die Französischkenntnisse mitbringen ist die zweite Fremdsprache kein Problem, die sind unseren SchülerInnen häufig zumindest im Mündlichen überlegen. Das Ganze wird bitter, wenn SchülerInnen gezwungen sind, gleichzeitig Deutsch, Englisch und Französisch zu lernen (bzw. das bisher versäumte auch noch nachzuholen). Das ist mit einem Gymnasium als Integrationsschule im Moment tatsächlich die Rechtslage für die 6. Klasse, ich habe mich noch einmal erkundigt, weil ich es selbst kaum glauben konnte. Im Moment laufen die DAZ-KollegInnen noch einmal Sturm, um eine andere Regelung zu erreichen.
    Ich halte Euch auf dem Laufenden.
    LG

    Tatsächlich sind wir die Integrationsschule im Schulbezirk und nehmen erst einmal alle SchülerInnen auf, die Zuteilung zu anderen Schulformen erfolgt dann später. Ein Problem ist auch, dass die Kinder dann häufig keinen anderen Platz bekommen... Ich werde den Rat, die zweite Fremdsprache in die Oberstufe zu legen einfach mal an die Schulleitung weitergeben. Vielleicht stoße ich ja auf Einsicht. :aufgepasst:

    Ich bin da nicht ganz sicher, werde mich mal erkundigen. Im Moment habe ich unter anderem das Problem, dass ein polnischstämmiger Schüler der sechsten Klasse, der erst einige Wochen nach Schuljahresbeginn in den Französischkurs kam (Anfängerkurs, d.h. er hat den Beginn verpasst), nun gleichzeitig Deutsch, Englisch und Französisch lernen soll. Wenn ich mich recht erinnere, wurde gesagt, eine HSP sei nicht möglich. Der Junge ist vollständig überfordert und blockt total ab. So habe ich ihn mehrfach gebeten, sein Wörterbuch mitzubringen, damit er die deutschen Aufgabenstellungen erschließen kann, das hat er dann immer vergessen. Er versucht auch immer wieder , Französisch zu "vergessen" und stattdessen in den DAZ-Raum zu gehen. Offen gestanden kann ich ihm das nicht verübeln.
    Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Schulleitung das Problem in Richtung der DAZ-KollegInnen verschiebt und selbst nicht so genau Bescheid weiß...

    Hallo,
    wir sind Integrationsschule für MigrantInnen und es sieht bei uns momentan so aus, dass MigrantInnen bereits nach ca. drei Monaten in die Regelklassen eingegliedert werden. Sie haben dann ca. 12 Stunden DaZ-Unterricht und nehmen sonst am Regelunterricht teil. Das bis dahin erreichte Sprachniveau ist je nach Kind sehr unterschiedlich.
    Ich unterrichte das Fach Französisch und da die Kinder ja am Regelunterricht teilnehmen sollen, muss ich nun Kinder, die z.T. eine Fluchtgeschichte haben und die ihre Kräfte dringend auf das Deutschlernen konzentrieren müssten, in Französisch unterrichten. Das Argument ist, dass den Kindern die Möglichkeit gegeben werden soll, am Gymnasium zu bleiben. Natürlich soll dieser Weg offen bleiben, aber als Fremdsprachenlehrerin ist es mir absolut unverständlich, wie Kinder in dieser Situation in der Lage sein sollen, Deutsch, teilweise auch Englisch und überdies noch Französisch lernen bzw. nachholzuholen (teilweise werden sie einfach mit in das zweite oder dritte Lernjahr gesetzt). Natürlich ist diese Erfahrung für die meisten absolut frustrierend, von einigen arabischen Kindern mit französischen Vorkenntnissen abgesehen. Für die anderen verhindert dieses Vorgehen m.E. geradezu, dass die Kinder eine faire Chance auf eine gymnasiale Einstufung nach zwei Jahren erhalten. Deutsche Eltern würden - zu Recht! - Sturm laufen, wenn man ihren Kindern Ähnliches abverlangte... Ist das so überhaupt legal? Wie läuft das an Euren Schulen?

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