Beiträge von Tom123

    Mir ist nicht ganz klar, was du "erklären" willst. Ja, natürlich muss man versuchen, Arzttermine außerhalb der Unterrichtszeit zu legen. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Das ist auch keine Interessenabwägung.

    Doch genau das ist eine Interesseabwägung. Wenn ein Termin notwendig ist und in der Unterrichtszeit liegen muss, ist das Interesse des Arbeitnehmers höher zu bewerten. Deswegen hat er ein Recht auf Freistellung. Kann der Termin aber auch außerhalb der Arbeitszeit liegen, ist das Interesse des Arbeitgebers höher zu bewerten. Dann ist er auf das Goodwill angewiesen.

    Die Kinderwunschbehandlung mag für dich persönlich sehr wichtig sein. Es ist aber formal vollkommen egal, worum es geht. Du musst den Arbeitgeber noch nicht mal eine Diagnose mitteilen. Es mag für dich persönlich einen Unterschied machen, ob ich wegen einen Kinderwunschbehandlung oder einer Geschlechtskrankheit zum Arzt gehe, für die Beurteilung, ob ich dafür freigestellt werde, ist es vollkommen irrelevant. Und darum geht es doch die ganze Zeit, oder? Habe ich einen Anspruch meine Termine in der Arbeitszeit zu legen oder nicht.

    Weil du das hier schreibst:

    Einlesen hätte diese Vorstellung bereits im Vorfeld korrigiert.

    Das Wahrnehmen von Beitrag #58 hätte auch schon geholfen.

    Ich versuche es noch mal für dich zu erklären. Einlesen bringt nichts und es daher auch nicht notwendig. Es ist nicht an dir bzw. der SL zu beurteilen, ob der Termin da liegen muss. Ich und sicherlich auch Du werden das nicht so gut wie der behandelnde Arzt beurteilen können. Was soll ich mich da einlesen? Soll ich dann sagen ihr Arzt sagt zwar das aber das stimmt gar nicht? Dazu ist es für die Beurteilung auch vollkommen irrelevant. Warum die Person zum Arzt muss, ist bei der Frage vollkommen irrelevant.

    Vielleicht solltest du dich erst einmal in das Thema einlesen, dir dann bewusst machen, wie lange so ein weiblicher Zyklus im Vergleich zu Ferienzeiten dauert sowie der durchschnittlichen Dauer solcher Kinderwunschbehandlungen, um dich dann ggf. etwas fundierter äußern zu können.

    Warum sollte ich mich da einlesen? Die Frage der Behandlung ist bei der Bewertung vollkommen egal. Es wird einfach nur gefragt, ob die Behandlung zwingend in der Schulzeit liegen muss oder ob es dem Mitarbeiter zumutbar ist, sie in die unterrichtsfreie Zeit zu legen. Wenn a) der Fall ist, bekommst du immer frei. Wenn b) der Fall ist, muss du auf das Goodwill deines Chefs angewiesen. Das habe ich auch schon vorher einmal geschrieben. Und jetzt erklär mir mal, was daran nicht fundiert ist. Oder meinst die SL muss sich bei jeder Krankheit erstmal in das Krankenbild einarbeiten? Normalerweise geht es deinen Chef auch nichts an. Du musst ihm gar nicht sagen, was du hast. Du musst einfach nur sagen, dass Du einen Arzttermin hast, der notwendig und zwingend in der Schulzeit liegen muss. Ggf. kann er dann eine Bestätigung vom Arzt verlangen. Die erfolgt aber auch ohne Diagnose. Und das ist auch richtig so. Alles andere ist freiwillig.

    Versuch’s.

    Ich will nichts prognostizieren, bin mir aber einigermaßen sicher, dass das zuständige Gericht das anders sehen wird.

    Grundsätzlich würde sich erstmal die Frage stellen, ob die Behandlung auch in den Ferien stattfinden kann. Ich kenne mich zwar nicht mit dem Thema aus, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass das man das hinbekommen kann. Zu mindestens wird man kaum vom Arbeitgeber erwarten können, dass die Mitarbeiterin regelmäßig fehlen. Auch hier geht es am Ende um einen Interessenausgleich. Es müsste schon so sein, dass es der Mitarbeiterin nicht möglich ist, die Termine zu mindestens zum Teil in die unterrichtsfreie Zeit zu legen...

    Das ist weniger ein Argument als die Realität. Das kommt vor. Das ist die "Notwehrreaktion", die hier in anderen Zusammenhängen bereits sehr offen empfohlen wurde.

    Das ist mir bewusst. Das ist aber für mich vollkommen inakzeptabel. Das ist fast das gleiche, als wenn ich sage, wenn mir der Stundenplan / die Klasse / whatever nicht gefällt, bin ich krank. Natürlich passiert das. Aber ich würde mich nie auf so eine Erpressung einlassen.

    1. Die Kollegin hätte gar nicht erzählen müssen warum sie so oft fehlt.( Vertrauensbeweis)

    ...

    4. Sie sich am Ende dann ganz krank schreiben lässt...dann hat man ein Eigentor.

    Es geht nicht um Vertrauen des Kollegiums. Das ist eine Sache zwischen der Kollegin und der SL. Sie erklärt, warum der Termin in der Schulzeit liegen muss und die SL glaubt oder nicht.

    Zu 4) Was ist das denn für ein Argument? Krank schreiben lässt man sich, wenn man krank ist und sonst nicht.

    Den Kontrolltermin beim Kardiologen hingegen schon, wenn ich da bisher immer frei hatte und alle anderen von ihm angebotenen Termine innerhalb meiner Unterrichtszeit lagen.

    Das ist doch gerade, worum es geht. Wenn Du einen wichtigen Arzt-Termin hast und es nicht möglich ist, ihn in die unterrichtsfreie Zeit oder Ferien zu legen bekommst du dafür immer frei. Beispielsweise weil der Termin dringend ist oder bei dir der Kardiologe anscheinend nur während der Unterrichtszeit auf hat.

    Wenn es aber die Möglichkeit gibt den Termin in die unterrichtsfreie Zeit zu legen, musst Du es grundsätzlich fragen. In einem einigermaßen normalen Kollegium ist aber normal, dann einfach zu fragen und man bekommt in der Regel frei...

    Ich finde es schlimm, dass Kliniken schon lange, jetzt auch Kinderkliniken heillos überlastet sind, es aber das Gesundheitsministerium nur peripher zu interessieren scheint.

    Was schlägst Du denn als zeitnahe Möglichkeit vor? Oder auch langfristig? Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen wäre sicherlich toll. Aber das kostet auch viel Geld. In der Pflege merken wir es gerade, wo die Eigenanteile der Pflegebedürftigen so stark steigen, dass sie zum Sozialamt müssen.

    Dazu gibt es auch einfach keine Bewerber. Lehrkräfte werden nun wirklich nicht schlecht bezahlt. Trotzdem haben wir einen eklatanten Lehrermangel. Gleiches gilt übrigens in vielen anderen Berufen auch. Gerüchteweise werden auch Ärzte nicht schlecht bezahlt. Wenn wir jetzt sagen, dass wir mehr ausbilden müssen, hilft uns das auch nur begrenzt. Es fehlen überall Kräfte.

    Ich glaube nicht, dass es dort einfache Lösungen gibt.

    Natürlich wusste das keiner was kommt. Das verlangt ja auch niemand. Keiner wusste, dass die Impfstoffe die Infektionslage nicht besser machen und auch die Übertragungswege waren länger nicht klar.

    Ich fand die Vorgehensweise aber nicht gut. Auch zu den jeweiligen Zeitpunkten nicht.

    Die Impfstoffe haben die Lage massiv gebessert. Sie schützen vor einem schweren Verlauf und nur durch die Impfstoffe waren/sind die Lockerungen möglich gewesen.

    Zwischen mir gefallen die Entscheidungen nicht und kopfloser Reaktionismus ist aber ein großer Unterschied. Ersteres verstehe ich, letzteres nicht. Es wurden auf Basis des vorhandenen Wissens Entscheidungen gefällt, die damals auch von der großen Mehrheit als richtig erachtet wurden. Die Kritik kam erst deutlich später und oft leider auch auf Basis von Falschaussagen. Guck dir nur an, wie oft bestimmte falsche Dinge hier immer wieder gepostet werden. Wenn man sich die reinen Zahlen ansieht ist Deutschland im internationalen Vergleich ganz gut durch die Pandemie gekommen. Besonders im ersten Teil.

    Ich bin der Meinung, dass wir keine Maßnahmen brauchen. Es gibt keine vernünftigen Konzepte, für gesundheitliche Ausnahmensituationen und es werden auch scheinbar keine gemacht. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.

    Selbst das Händewaschen nach dem Stuhlgang ist eine Maßnahme. Wenn ich kranke Kinder zu Hause lasse, ist es eine Maßnahmen. Impfungen sind Maßnahmen. Irgendwie denken manchen Menschen nur noch in extremen. Da wird jede Maßnahme zum Weltuntergang deklariert. In der aktuellen Situation muss man halt überlegen, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Selbst Du und state wollen hoffentlich nicht kranke Kinder zur Schule schicken.

    Vielleicht ist es sinnvoll einfach mal eine Woche Distanzlernen mit Notbetreuung anzubieten. Oder nur eine 14tägige Maskenpflicht. Einfach um die Welle zu brechen und die Krankenhäuser zu entlasten. Das kostet auch keine 100 Mrd.. Und übrigens auch das Gesundheitssystem und jeder Long-Covid-Fall kostet uns viel Geld. Warum haben es wohl Länder wie China und Australien mit No-Covid-Strategien versucht? Weil zu blöd sind zu rechnen? Oder wollte China einfach nett zur Bevölkerung sein. Wir werden in ein paar Jahren sehen, was wir wirklich noch an Folgekosten haben.

    Ein weiteres kopfloses Reagieren, wie in den letzten Jahren brauchen wir nun wirklich nicht.

    Kopfloses reagieren ist ziemliche Blödsinn. Wir hatten es mit einem unbekannten Virus zu tun und man hat versucht darauf zu reagieren. Manches war sinnvoll, anderes nicht. Kopflos war es auf jeden Fall nicht. Vielleicht liest du dir mal die ersten Beiträge im Corona-Thread durch. Damals wusste keiner, was auf uns zukommt. Da kamen noch Beiträge von unseren Forum-Gurus, dass Corona nicht über die Luft übertragbar wäre, weil es sich dann viel zu schnell verbreiten würde oder das die Impstoffentwicklung mindestens 3 Jahre dauert. Damals konnte keiner die Entwicklung voraussehen.

    Und wisst ihr anderen, ob ich Angaben zu meiner Familie machen muss?

    Solange Du dir nicht absolut sicher bist, dass eine Frage nicht erlaubt ist, solltest Du alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Du muss und solltest auch nichts erzählen, was nicht gefragt wurde.

    Um zu wissen, ob die Frage legitim ist, würde ich mich an Gewerkschaft, Personalrat oder Fachanwalt wenden. Im schlimmsten Fall hängt davon einiges ab. Da würde ich mich nicht auf eine Aussage aus dem Forum verlassen.

    Dass mehr erkranken ist nicht dasselbe, wie ein stärkeres Erkranken.

    Ja, aber die Berichte, dass sie stärker erkranken gibt es doch auch. Dass Leute länger als normal fehlen etc.. Ich meine mit Gewissheit wird man das erst in einem paar Wochen wissen, wenn man die Daten auswerten kann. Aber es gibt zu mindestens Hinweise darauf. Und vor allem kannst Du doch nicht eine Schule nehmen und daraus schließen, dass es überall so ist.

    Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Erwachsene im Moment stärker an irgendwas erkranken, wir beobachten in Teilen Europas lediglich eine Verschiebung der Saisonalität. Der Krankenstand bei uns im Schulhaus entspricht exakt dem, was vor Corona im Herbst zu erwarten war. Etwa 2 - 3 Lehrpersonen von 110 pro Woche.

    Und die Berichte aus D, dass besonders viele Lehrkräfte, Personal in Kliniken, etc. erkrankt sind, sind dann falsch, weil es bei dir an der Schule nicht so ist?

    Von mir aus auch Distanzunterricht, es geht nicht um den Begriff. Es ist aber nicht möglich, neben seinem Präsenzunterricht noch Distanzunterricht vorzubereiten. Also entweder arbeiten Susannea und ihre Kolleginnen doppelt so viel, weil sie SuS in der Schule und zu Hause angemessen beschulen, oder sie kopieren ein paar Arbeitsblätter, dann ist es kein Distanzlernen.

    Wie kannst Du das denn aus der Distanz beurteilen? Bei uns ist es übrigens auch so, dass Lehrkräfte den pädagogischen Mitarbeitern Material hinlegen sollen. Spätestens wenn nun jemand längerfristig erkrankt, muss eine Lehrkraft sie mitversorgen. Letztlich ist es auch nicht die große Arbeit, wenn man parallel das Fach sowieso gibt.

    Aber am Ende finde ich es anmaßend die Situation aus der Ferne zu beurteilen. Anscheinend ist für die Schulaufsicht, die Schule und die Lehrkräfte die sinnvollste Lösung. Wir kennen weder die Klasse noch Leistungsstand noch Rahmenbedingungen. Wie wollen wir beurteilen, ob das die beste Lösung ist oder nicht.

    Du meinst durch eine Coronainfektion? Könnte sein, muss aber nicht. Mein Sohn war auch sehr krank und hatte noch nie Corona. In meiner Klasse sind einige Kinder sehr krank und auch welche, die noch nie Corona hatten. Zumindest nicht wissentlich.

    Das Problem ist, dass Du nicht genau weiß, ob er Corona hatte oder nicht. Generell ist es aber so, dass verschiedene Infektionen das Immunsystem schwächen. Es wäre also durchaus einleuchtend, dass es auch bei Corona so ist. Dazu gibt es auch erste Studiendaten, die das stützen.

    Wahrscheinlich werden es am Ende verschiedene Faktoren sein, die da Zusammenkommen. Sicherlich vor allem bei den Kinder ein Nachholeffekt. Aber auch bei den Erwachsenen sind mehr krank als früher.

    Und du, wie du selbst schriebst, ZUSÄTZLICH zu deinem Unterricht Aufgaben erstellst und korrigierst. Das ist einfach absurd, gute Nacht.

    Wenn nicht genug Lehrkräfte da sind, muss doch reagiert werden. Anscheinend finden Schulbehörde und Schule diesen Weg am sinnvollsten. Das lässt sich sicherlich aus der Distanz nur begrenzt beurteilen.

    Und die Lehrkräfte können sich nicht aussuchen, ob sie das gut finden oder nicht. Wenn die Schule das anordnet, macht man das. Wenn es mit der Arbeitszeit nicht passt, bleiben andere Dinge liegen.

    Wie viele Lehrer fehlen denn aufgrund Longcovid, hast du zahlen?

    Solche Zahlen werden sehr schwer zu bekommen sein. Es gibt da eine ärztliche Schweigepflicht. Wenn sich jemand krank meldet, erfährt der Arbeitgeber gar nicht, warum er krank ist. Die Beihilfestellen könnten so etwas berechnen. Aber die haben wahrscheinlich kein Interesse. Am Ende könnte nur rauskommen, dass der Staat zu wenig für den Schutz seiner Leute gemacht hat. Vielleicht geben die Krankenkassen da auch mal Zahlen raus. Aber ob die Interesse haben so etwas nach Berufsgruppen zu differenzieren? Und dann müsstest die Zahlen noch zusammentragen. Ich denke, dass es unmöglich ist, dort exakte Zahlen zu bestimmen.

    Aus meinem näheren Schulumfeld kenne ich zwei Lehrkräfte. Allerdings auch nur über den "Buschfunk". Es kann durchaus sein, dass jemand mit Long-Covid zu Hause war und dann eine andere Krankheit entdeckt wurde und er inzwischen damit krankgeschrieben ist.

    Wer heute erkrankt, weil er vorher eine Corona-Infektion hatte, wirst du auch kaum rausbekommen. Man wird wahrscheinlich irgendwann sagen können, dass das Risiko um XY% steigt. Aber du hast auch Menschen, die gar nicht wissen dass sie Corona hatten...

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