Genau das, was ich befürchtet habe: Die Ganztagsschule wird zur Mogelpackung in Form unbezahlter Mehrarbeit für die Lehrkräfte.
Erst behauptet man, dass die "Betreuungangebote" am Nachmittag stattfinden und nicht durch die Lehrkräfte durchgeführt werden, und stellt sogar zusätzliches Geld für diese "Betreuung" in Aussicht.
Dann stellt man fest, dass gar nicht so viele "Betreuer" für diese monetären Peanuts arbeiten wollen bzw. die Zeiten so liegen, dass sich so ein Angebot für externe Betreuer finanziell nicht lohnt (wer kommt schon für ein paar Euro ein oder zwei Stunden lang an die Schule, um zu "betreuuen"). Es gibt diese Massen an qualifizierten(!) Betreuungskräften zu diesen monetären Bedinungen schlicht nicht, wie sie für eine flächendeckende Einführung der Ganztagsschule notwendig wären!
Da aber die "Betreuung" von der Schule trotzdem sichergestellt werden muss, werden die Lehrkräfte herangezogen. Deren Stundenkontigent ist aber in der Regel erschöpft, also definiert man eine Unterrchtsstunde in zwei "Betreuungsstunden" um, so dass es passt.
Ihr müsst als Lehrkräfte jetzt einfach eine konsequente Linie fahren, um euch nicht nach Strich und Faden ausnutzen zu lasssen:
In den "Betreuungsstunden" wird kein Unterricht gemacht, auch wenn der Lehrplan noch so drängt. Keine Vorbereitung, keine Nachbereitung, keine schriftlichen oder mündlichen Leistungsbewertungen. Und das konsequent, auch wenn "die lieben Kleinen doch nichts dafür können". Auch ein dickes Fell hinsichtlich der mit Sicherheit zu erwartenden Elternbeschwerden solltet ihr euch zulegen. In den "Betreuungsstunden" einfach nur da sein und die Aufsichtspflicht erfüllen. Mehr nicht. Maximal Hausaufgabenhilfe erteilen, aber mit Sicherheit keine "Nachhilfe" geben, d.h. nicht systematisch für die gesamte Lerngruppe Lücken aufarbeiten!
Gruß !