Beiträge von Mikael

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    Original von Timm
    Aber wie gesagt, ich sehe das Dilemma, nur nehme ich es nicht so dramatisch, weil wohl es momentan schwer ist, den Lehrerberuf weiterhin noch unattraktiver zu machen.

    Das interessiert die Bildungsministerien doch überhaupt nicht, sonst wäre schon seit Jahren etwas Konstruktives passiert.

    Probleme werden in der Bildungspolitik solange "ausgesessen" bis es nicht mehr geht. Und dann wird sehr schnell gehandelt. Das haben wir in Niedersachsen vor kurzem mit dem Arbeitszeitkonto erlebt: Die Rückzahlung sollte von heute auf morgen auf das Ende der Dienstzeit verschoben werden, also ein paar Jahrzehnte in die Zulunft!. Erst nach langen und massiven Protesten wurde das Verfahren wieder modifiziert (Wahlverfahren).

    Und hinsichtlich der Arbeitszeit sind Beamte eindeutig in einer schlechteren Position als "normale" Arbeitnehmer (die auch wenn sie keinen Tarfivertrag haben zumindest einen Arbeitsvertrag haben, der das regelt). Und wir dürfen nicht einmal streiken, wenn es sich zu unserem Nachteil verändert.

    Gruß !

    edit: Diesmal ganz ohne Fettdruck! Wird aber bestimmt nicht immer so bleiben. ;)

    Nochwas aus dem oben verlinkten Artikel:

    Zitat

    „Ich bin sehr dafür, deutschen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, den Mond zu kartographieren“, zeigte Schavan im „Hamburger Abendblatt“ vom Samstag Sympathie [...]

    Wie wäre es mit einem einfachen Klick auf Google Moon?

    Ist bestimmt ein paar Milliarden Euro billiger...

    Gruß !

    Zitat

    Original von Timm
    Ganz so dramatisch sehe ich das nicht. Schließlich ist in der Industrie - so Arbeit da ist - oder im Gesundheitswesen Mehrarbeit eine oft vorkommende Selbstverständlichkeit.

    Aber die Beschäftigten dort haben Tarifverträge, wir nicht. Eine Kabinettssitzung und die Deputatserhöhung ist im Zweifel gelaufen. Die Arbeitszeit der Beamten wird über Verordnungen geregelt, das ist nicht einmal ein Gesetz.

    Gruß !

    Selbst die Amerikaner (die dafür bekannt sind, für die sinnlosesten Dinge Geld auszugeben) wollen nicht mehr auf den Mond...

    Aber vielleicht sollen sich die Forscher auch entscheiden: Auf den Mond oder in die Schule? Da dürfte so mancher drüber zu grübeln haben...

    Ansonsten stimme ich mit Alias und Chup überein.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Timm
    [...] Fach Deutsch. Deshalb wurden die Kollegen angefragt, ob sie im neuen SJ bezahlte Mehrarbeit machen werden. Die Rückmeldung war positiv und jetzt sind es meines Wissens nach 3 Kollegen, die 1-3 Stunden mehr arbeiten. Mal schauen, was noch in den Sommerferien angesichts des maladen Arbeitsmarkts auf uns zukommt.

    Einmal etwas ketzerisch gedacht:

    Wenn die immer so über Überlastung klagenden Kollegen des Korrektur-Hauptfaches Deutsch mal so eben 3 Unterrichts-Stunden Mehrarbeit hinbekommen, warum sollte dass dann nicht auch für alle im Sinne einer allgemeinen Deputatserhöhung (=unbezahlte Mehrarbeit) möglich sein?

    Immerhin haben wir Lehrer eine Verpflichtung den lieben Kleinen gegenüber (und dem Bildungsstandort Deutschland und den leeren Haushaltskassen und ...).

    Ich sollte wirklich ins Bildungsministerium gehen, bei meinen Ideen... :P

    Gruß !

    Zitat

    Original von Chopper
    Die Idee ist wirklich zynisch. Erst sollten einmal die arbeitslosen Lehrer in Arbeit und Brot gebracht werden. Über die Lady kann man nur immer wieder den Kopf schütteln ...

    Gruß vom Chopper

    Die Message an die Studienanfänger ist natürlich verheerend: Wer entscheidet sich denn bei klarem Verstand als mathematisch-naturwissenschaftlich Interessierter noch für dieses Bachelor-/Master-Lehrerabenteuer, wenn man mit einem "reinen" Fachstudium später immer noch Lehrer werden kann? Da müsste man schon eher eine fachliche Niete sein (in der Hoffnung, dass die Anforderungen beim Lehramststudium nicht so hoch sind...)

    Lieber Lehrer ohne Job in 1-2 jährigen Kursen nachqualifizieren (meinetwegen auch "on the job"), die könnten dann die Fächer zumindest in der Mittelstufe erfolgreich unterrichten.

    Gruß !

    Mal eine subjektive und etwas launische Zusammenfassung:

    Staatliche Schulen sezten die Kinder unter Druck (Noten; Übergang ins Gymnasium; gegliedertes Schulwesen;...), treiben sie mit psychosomatischen Beschwerden in Kliniken und zerreißen die Freundschaften kleiner Mädchen (die eine darf aufs Gymnasium, die andere muss auf die Hauptschule).

    Im privaten Internats-Gymnasium(!) auf Spiekeroog (2000€ pro Monat) ist alles reformpädagoisch besser. Der Internatsleiter stellt fest, dass das staatliche Schulsystem "demontiert" wird (dürfte der Leiter einer staatlichen Schule auch so etwas öffentlich sagen?).

    Engangierte Grundschullehrerinnen sitzen am frühen Nachmittag bei Sonnenschein handy-telefonierend im Straßencafe und können sich im teuren München gut ausgestattete Arbeitszimmer leisten (man erwähnt natürlich nicht, dass das Arbeitszimmer nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden kann).

    Den Erzieherinnen in der Kita gesteht man immerhin zu, sagen zu dürfen, dass individuelle Förderung mehr Personal bedarf (bei den Schulen kommt natürlich niemand auf die Idee so etwas zu sagen...)

    Im Westen wohnt man entweder im Haus mit Garten in München, bereitet sich als Knirps beim Segeln auf Spiekeroog (s.o.) auf die Übernahme der Firma der Eltern vor oder geht in Düsseldorfer Luxus-Boutiquen shoppen (es sei denn man ist Migrant, dann geht man in Düsseldorf auf die Hauptschule).

    Im Osten bekommt man als Kind Hartz4.

    Ein Pastor stellt fest, dass die mangelnden Bildungschancen der Hartz4-Kinder darin liegen, dass diese Arbeitshefte und Schulmaterialien (nicht die Bücher!) selbst bezahlen müssen.

    13-jährige Gymnasiasten chillen derweil beim Eis-Cafe und diagnostizieren dabei, dass das Schulsystem ungerecht sei.

    Hauptschülerinnen wohnen in Hochhaussiedlungen, bekommen Hartz4 und müssen Turnschuhe für 30€ kaufen. Männliche Hauptschüler rappen derweil mit ihrem Sozialarbeiter und bangen um ihren Schulabschluss.

    Spiekerooger Internatsschülerinnen sind dort, da sie im staatlichen Schulsystem "gemobbt" wurden, und stellen fest, dass in Staatsschulen unzumutbar viele Schüler in einer Klasse sind. Es wird die Zahl "30" genannt. (Bei diesen Bedngungen bekomme ich absolutes Verständnis. Da würde ich auch aufs Internat wollen...)

    Also: Jetzt wissen wir es. So sieht die Realität unser Kinder aus. Ich habe es gesehen, im Fernsehen!

    http://www.welt.de/politik/deutsc…-einsetzen.html

    Nach den bisherigen tollen Ideen aus dem Bundesbldungsministerium ("Bildungsstandort Deutschland"; Fachkräfte aus der Wirtschaft an die Schulen, die dann 2 Stunden Mathe pro Woche oder so ähnlich unterrichten) also die nächste revolutionäre Idee aus dem Hause Schavan.

    Ich empfehle dann aber Bildungsforscher einzusetzen, damit die ihre Ideen und Forschungen gleich einmal auf Praxistauglichkeit testen können. :D

    Gruß !

    Zitat

    Original von silja
    Mmh, dein Einwand ist berechtigt und verunsichert mich gerade. Wahrscheinlich brauche ich also ein Antivirenprogramm. Mal sehen. Vielen Dank auf jeden Fall.

    LG

    Wenn du am Internet hängst (und das tust du ja offensichtlich) brauchst du Firewall und Antivirenprogramm.

    Gruß !

    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/2…8807302,00.html

    Mal sehen, was das wird. Steht jedenfalls beim ZDF unter "Wahl 2009".

    Hoffentlich nicht wieder ein allgemeiner "Konsens", dass Deutschland so ungerecht zu seinen Kindern ist. "Konsens" hat immer den Nachteil, dass alle mit dem Kopf nicken und man mit gutem Gewissen zum nächsten Thema übergehen kann, weil man sich ja einig ist (und die Betroffenen wieder alleine lässt...).

    Gruß !

    Ad 1): kompletter Unsinn!

    Ad 2): Wenn du in der Sek1 eingesetzt wirst, wirst du mit Nebenfächern durchaus für eine Klassenleitung in den "höheren" Jahrgängen (7-10) in Frage kommen. In der Eingangsstufe setzt man lieber Lehrkräfte ein, die möglichst viele Stunden in der Klasse sind.

    Gruiß !

    Zitat

    Original von Herr Rau
    Die Grenze zwischen schulisch und außerschulisch ist allerdings fließend. Wenn ein Schüler morgens nicht wach wird, weil er in der Nacht auf eienr Party zuviel getrunken hat: ist das schulischer oder außerschulischer Bereich? Das BayEUG sagt speziell zu Ordnungsmaßnahmen:

    Eine m.E. sehr sinnvolle Formulierung. Ansonsten würde sich die Schule auch heillos überfordern.

    Zurück zu den Abiturfahrten:

    Nicht nur dass die Schüler schon erwachsen waren (so dass der Begriff der "Erziehung" schon höchst fragwürdig ist) ich kann hierbei auch beim besten Willen nicht erkennen, wie eine private Abschlussfahrt in diesem Fall den "Auftrag der Schule" (= Bildung und Eriehung der "aktiven" Schüler und Schülerinnen) gefährden sollte, da für die betreffenden Schüler und Schülerinnen mit der Ablegung der Abitur-Prüfung ihre Sek2-Laufbahn definitiv beendet ist.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Conni
    Wozu müssen in der Schule eigentlich noch Stühle bestellt werden? Eigentlich könnten die Lehrer/innen die doch gemeinsam mit den Kindern falten:
    Tolle Klassenraummöbel

    Jeder nur einen Hocker und nach links bitte, in die 1a!

    Nicht so laut... hier lesen bestimmt auch Bildungsbürokraten und Finanzpolitiker mit...

    Gruß !

    Zitat

    Original von neleabels
    Nein, das berührt den Erziehungsauftrag, den man als Lehrer hat. Den sehe ich genau so wie du und ich finde da nichts "idealistisch gewäschig" dran - das ist ganz konkrete Alltagsarbeit.

    Dieser "Erziehungsaufrag" wird aber oft falsch interpretiert.

    Für den schulischen Bereich hat die Schule einen Erziehungsauftrag der gleichberechtigt neben den der Eltern tritt.

    Für den außerschulischen Bereich hat die Schule definitiv keinen Erziehungsauftrag.

    Der Gesetzgeber hat sich schon etwas dabei gedacht (siehe auch Art. 6 Abs.2 S.1 GG: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürlche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.")

    Auch wenn es vielen unbequem erscheint: Das ist die rechtliche Lage und an die haben wir uns als Staatsbedienstete zu halten.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Aktenklammer
    Ich sehe weiterhin das Problem, dass Eltern ggf. die Saufexzesse ihrer Kinder in den Jahren davor zu gleichgültig hinnehmen oder sie ihnen vielleicht auch noch finanzieren.

    Die Gesellschaft hat doch die Erziehungsverantwortung mittlerweile an die Schule "outgesourct", oder?

    Gruß !

    Ja, tatsächlich ein sehr guter Artikel der vieles auf den Punkt bringt. Ich zitiere nur einmal den Schluss:

    Zitat

    Es ist widersinnig, erst den Begriff der Bildung, den Unterricht und das Studium zu entleeren, sie danach mit Aufgaben anzufüllen, die in die Zuständigkeit der Sozialpolitik, des Managementtrainings oder der Familien fallen, um ihnen zuletzt bei Nichtbewältigung dieser Aufgaben Versagen vorzuwerfen. Wir überfordern und unterfordern die Schulen und Hochschulen zugleich.

    Damit aufzuhören leuchtet aber nur ein, wenn man einen Begriff von der eigenen Leistungsfähigkeit des Bildungssystems hat und ihm als Funktion zubilligt, nicht die reichere, die gerechtere, die moralischere oder die besser telefonierende Gesellschaft hervorzubringen, sondern nicht mehr und nicht weniger als wachere, wahrnehmungsfähigere, kenntnisreichere Bürger.

    Unbeding lesen!

    Gruß !

    Jetzt muss ich einmal ein gesellschaftspolitisches Statement loswerden:

    Wenn man die Droge Alkohol (und es ist eine Droge, da sie alle Kennzeichen einer Droge bis hin zur Sucht aufweist) als für so schrecklich empfindet, dass man insbesondere alle Schüler (auch wenn diese schon erwachsen sind, d.h. selbstverantwortlich handeln) davor schützen will, dann muss man sie halt verbieten. Gilt genauso für Nikotin.

    Gegen das Verbieten werden oft zwei Gegenargumente aufgeführt:
    1. Nicht verbieten, sondern "verantwortlicher Umgang" ist wichtig.
    2. Auch beim Verobt könnte man sich Alkohol illegal besorgen.

    Diese beiden Argumente sind aber nicht schlüssig, da man sie auf jede Droge anwenden kann:
    Man kann sich auch "harte" Drogen iillegal besorgen, keiner käme aber auf die Idee deswegen das Verbot aufzuheben.
    Und es fordert ja auch keiner den "verantwortlichen Umgang" mit diesen "harten Drogen" zu propagieren.

    Zudem: Alkohol und Nikotin haben in Deutschland wohl pro Jahr mehr Leute auf dem Gewissen, insbesondere was Folge-Erkrankungen betrifft, alls es alle "harten Drogen" hier jemals hatten.

    Also: Konsequent wäre ein Verbot von Alkohol und Nikotin, aber bite nicht immer diese Scheinheiligkeit (weil viele selbst gerne rauchen und trinken), dass man es nicht verbietet, aber die Schule es "mal wieder richten" soll, aber dem Weg zur gesellschaftlichen Glückseligkeit...

    Gruß !

    Zitat

    Original von BillyThomas
    P.S.: Für jeden LK, den man im Abiturjahr hat, muss man bei uns in diesem Abi-Schuljahr insgesamt eine Wochenstunde mehr machen, für jeden GK eine halbe. Abitur ist bei uns im März (RLP). Nach Mehrarbeit durch Abitur wird da nich groß gefragt.

    Den Bildungsministerien fällt auch immer wieder was neues ein. Mal sehen, wie lange es dauert, bis das auch in anderen Bundesländern Schule macht...

    "Bildungsstandort Deutschland" eben.

    Gruß !

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