Zitat
Original von E_T
Wenn aber die Studierenden das Leistungsniveau vorgeben, "da abholen wo sich die Studenten befinden" und alles wird so kleinschrittig erklärt das ohne intellektuelle Leistung die Prüfung geschafft wird, wo ist denn dann der wissentschaftliche Anspruch.
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Die pauschale Aussage mehr Abschlüsse generiern zu wollen, kann man sehr leicht durch das Absenken der Anforderungen erreichen.
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Wenn zukünftig der Professor die besten Noten bekommt der sozusagen die Scheine verschenkt, dann läuft Deutschland Gefahr das hohe Ansehen der Studienabschlüsse zu verlieren, teilweise ist es ja schon mit der Abschaffung der Diplomstudiengänge passiert.
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Überspitzt gesagt, wenn zukünftig die Kinder nicht mehr lesen können, ja dann lesen halt die Lehrer alles vor.
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Damit stellst du aber grundlegende Erkenntnisse der neueren Lehr- und Lernforschung sowie der bildungspolitischen Debatte in Frage.
Es gibt wohl kaum einen ernstzunehmenden Lernforscher, der sich gegen das "Abholen, da wo sie sind" aussprechen würde. Außerdem lernt schon jeder Referendar von seinen A15-qualifizierten Ausbildern: "Kleinschrittigkeit ist Trumpf", denn "keiner darf verloren gehen".
Und wer wollte bestreiten, dass "Abitur für alle" ein Zeichen sozialer Gerechtigkeit ist? Und das soll ausgerechnet für Hochschul-Abschlüsse nicht gelten? Solch ein reaktionäres Denken ist doch nicht mehr zeitgemäß.
Und Evaluation durch die Lernenden ist ebenfalls eine Schlüsselstrategie der Zukunft. Naturgemäß werden die Lehrenden besser bewertet, die die begehrten Noten oder Abschlüsse verteilen: Denn diese sind doch definitionsgemäß der Beweis dafür, dass die Lernenden viel und gut gelernt haben. Also ein opimales System. Leistung muss sich eben lohnen, auch für die Lehrenden.
Und wenn die Lernenden nicht mehr selbst lesen können? Mulitmedia ist das Zauberwort! Der eine liest halt lieber, der andere hört lieber zu, der nächste schaut sich lieber etwas an und der übernächste macht die Augen und Ohren zu und ist kreativ im Geiste. Auch hier gilt: Alle Lernkanäle nutzen, es darf ja keiner verloren gehen.
Diese Abwehrhaltung gewisser Hochschulprofessoren riecht eher nach bequemlichkeitsschützendem Standesdünkel und soll wohl von deren eigenem Versagen in der Lehre ablenken.
Bildung ist für alle da! Auch die Hochschulbildung! Das ist ein Gebot sozialstaatlicher Gerechtigkeit!
Gruß !