Beiträge von Mikael

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    Original von MrsX
    Zum Stichwort "Traumberuf" fällt mir eine Diskussion ein, die ich neulich mit meinem Mann hatte. Er ist Angestellter einer sehr großen Firma und in letzter Zeit sehr oft sehr genervt von der Arbeit. Ich bin auch oft genervt, aber anders.
    Wir haben dann darüber gesprochen, was wir machen, wenn wir einen dicken Lottogewinn abgreifen würden. Mein Mann würde SOFORT aufhören, zu arbeiten. Das Nötigste klären und dann weg. Ihn reizt an seinem Job (wie er im Moment ist) nur noch sehr wenig.

    Man kann es auch kürzer in den Worten unseres "hochgeschätzten" Bildungsforschers Udo Rauin so ausdrücken:

    Dein Mann ist ungeeignet für seinen Beruf, er hat offensichtlich nie gebrannt, möglicherweise gehörte er sogar zum unteren Drittel seines Abiturjahrgangs.

    Mit dieser Qualifikation hätte er übrigens auch gut Lehrer werden können... :D

    Gruß !

    ps: Bitte diesen Post nicht ganz ernst nehmen!

    Zitat

    Original von neleabels
    Ich kann nur das wiederholen, was ich immer in solchen Kontexten sage - dass der Lehrerberuf so "besonders" sein soll, halte ich für eine ideologische Luftblase. [...] Nur für den Lehrerberuf muss man anscheinend schon im Vorschulalter "brennen", ansonsten ist man per definitionem ungeeignet.

    Es ist keine ideologische Luftblase sondern hat ganz handfeste finanzpolitische und wirtschaftliche Interessen:

    Wenn man (durch geeignete "Wissenschaftler" sanktioniert) behauptet, Lehrer und Lehrerinnen müssten "brennen" und ein Großteil der Lehrer sei unfähig / ungeeignet / falsch im Beruf, gibt man Verantwortung ab:

    Nicht die Bildungspolitik mit ihrer falschen Prioritätensetzung, der Staat mit seiner chronischen Unterfinanzierung des Bildungssystems, die schlechten Arbeitsbedingungen oder der Zustand der Schulgebäude ist (Mit-)Schuld an den Problemen im Bildungssystem, sondern der einzelne Lehrer, die einzelne Lehrerin höchtspersönlich ist Schuld. Umgangssprachlich sind wir die Sündenböcke für Versagen auf diversen Systemebenen (Politik im Allgemeinen, Bildungspolitik im Speziellen, aber auch Finanzpolitik oder falsche gesellschaftliche Prioritäten).

    Verräterisch in diesem Zusammenhang z.B. die folgenden Aussage von Ute Erdsiek-Rave (SPD-Bildungsministerin von Schleswig-Holstein) anlässlich eines Besuchs in Schottland und der Besichtigung des schottischen Schulsystems, das als vorbildlich gilt:

    Zitat

    Nicht mehr als 18 Schüler pro Klasse sind das Ziel, noch sitzen bis zu 30 Schüler im Unterricht. Erdsiek-Rave ist skeptisch, dass die Pläne finanzierbar sind. "Zudem gibt es Stimmen, die sagen, dass man mehr in die Fortbildung der Lehrer investieren muss als in die Reduzierung der Klassengröße. Es kommt auf die Qualität des Unterrichts an", so die Ministerin.


    http://www.abendblatt.de/daten/2008/10/06/947998.html

    Es geht immer nur darum, die billigste Lösung zu finden. Und wenn wir Lehrer und Lehrerinnen dieses Spiel mitmachen, werden sie uns immer weiter ausquetschen und an die Grenzen unserer Belastbarkeit und darüber hinaus drängen.

    Man will nicht mehr Geld für das Bildungssystem ausgeben. In einer Zeit in der Dutzende von Milliarden für Banken (IKB, diverse Landesbanken, Hypo Real Estate, wer ist die Nächste ?), die sich an den Kapitalmärkten "verzockt" haben, aus dem Ärmel geschüttelt werden, ist das ein Witz, und das Dauer-Mantra "es ist kein Geld da" und wir müssen "den Gürtel enger schnallen" und insbesondere "die Beamten sollen sich nicht so anstellen" sind absolut unglaubwürdig. Es liegt an uns, ob wir uns weiter verar... lassen wollen oder nicht. Da hilft auch das x-te binnendifferenzieret Arbeitsblatt oder die nächste PISA-Runde nicht weiter.

    Ich vermute immer noch, das Endziel ist, das öffentliche Schulsystem herunterzuwirtschaften, um dann die Privatisierung desselben voranzutreiben. Der Golden State in God's Own Country macht es ja vor, mit Arnie an der Spitze.

    Gruß !

    Ich riestere auch, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich sinnvoll
    ist. Viele Frage bleiben offen:

    Was ist das Geld später einmal wert?
    Wird es auf die Pension angerechnet (s.o.)?
    Und wenn die Bank pleite macht?
    Will man als Rentner/Pensionär vielleicht im Ausland leben? Denn dann müsste man alle Zulagen zurückzahlen.

    Ich glaube mittlerweile, es ist sinnvoller, das Geld in Wohneigentum zu investieren.

    Gruß !

    Zitat

    Original von row-k
    Da brauchen wir uns nicht zu wundern, dass es Lehrer-Hasser-Bücher gibt und die Lehrer, die es besser machen wollen, als es bisher läuft, angefeindet werden ...

    'Tschuldigung, aber das ist gleich doppelter Unsinn.

    Lehrer-Hasser-Bücher gibt es doch nicht, weil Kollegen und Kolleginnen ein professionelles Berufsverständnis haben zu dem auch eine professionelle Distanz gehört. Respektiert und angesehen von Schülern und Lehrern werden doch eher die Lehrer, die sich nicht gleich in jedes Problemchen mit ihrer gesamten Persönlichkeit einmischen und alles "besser wissen".

    Und es wird doch keiner "angefeindet" weil er oder sie es "besser machen" will (ist dieses "besser machen" eigentlichen irgendwo wissenschaftlich nachgewiesen?). Es ist doch eher das missionarisch-ideologische Verhalten der "Besser-Macher", die mit einem dogmatischen Absolutheitsanspruch ihre persönliche Sichtweise für alle anderen verbindlich machen wollen.

    Gruß !

    Nachdem der Governator sein Budget genehmigt bekommen hat, gibt's in Kalifornien einen Mangel an Cash, keiner will dem Golden State im Zuge der Finanzkrise Geld leihen. Klar, die Schulen sind mal wieder als erstes betroffen:

    Zitat


    The cash needs to be in the state's bank account by Oct. 28 to be available to fund a scheduled $3-billion payment to more than 1,000 school districts.

    Code
    http://www.latimes.com/business/la-fi-calif3-2008oct03,0,5726760.story?track=rss


    (Die Adresse wird anders leider nicht korrekt dargestellt!)

    Schon mal drüber nachgedacht, was IHR tun würdet, wenn es heißt:

    "Sorry, wir [Peer & Co] sind etwas klamm. Es ist nicht mehr genug Knete für alle da. Nachdem wir Politiker, Justiz, Polizei und Bundeswehr bezahlt haben, bleibt nix mehr für die Lehrer über."

    Weitermachen? Dnr Kindern zu Liebe?

    Gruß !

    Ich muss Bear zustimmen und sehe die Bun-Out-Gefahr auch eher bei Panama.
    Wenn ich da an bestimmte Kolleginnen (!) denke, die (immerhin mit 50+ Jahren) immer noch aufgeregt von einem Kollegen zum anderen laufen, weil der eine oder die andere Schüler/-in mal wieder das oder was anderes gemacht hat oder eine Stunde gefehlt hat... das kann nicht gesund sein.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Vaila
    Es gibt auch extrem unsolidarische Kolleginnen und Kollegen, die Solidarität von denen verlangen, denen es aufgrund der Unsolidarität ihrer Kolleginnen und Kollegen schlecht geht (kapiert?). Dussek - ich schlage allen Ernstes vor! - melde dich öfter für 3 Tage krank! Dieses Maß steht dir ohne ärztliches Attest zu! Bereite dich in dieser Zeit vor und mache deine Korrekturen! Komme erholt aus dieser Zeit zurück in die Schule und mache deine Unterricht so, wie du ihn dir vorstellst, ausgeruht vor allem!!!
    [...]
    Hab kein schlechtes Gewissen, dass andere Kollegen für dich einspringen müssen.

    Ich hoffe ernsthaft, dass du das nicht ernst meinst. Wenn man mit seiner Unterrichtsvorbereitung nicht klar kommt, die Kollegen schuften lassen?

    Das halte ich für "extrem unsolidarisch"!

    Du lässt deine Schüler sicherlich nicht int Stich! Es ist dein Recht, zuerst an dich selbst zu denken, machen alle anderen (insbesondere außerhalb der Schule) schließlich auch.

    Dieses Gefühl des "im Stich lassens" sollte man ideologischen Weltverbesserern überlassen. Die haben dann aber früher oder später einen Burn-Out und lassen dann ihre Kollegen im Stich, da sie monatelang krankgeschrieben sind..

    Gruß !

    Zitat

    Original von neleabels
    Das Gefühl des Unheimlichen ist m.E. immer ein schlechter Ratgeber - man kann sehr gut bei Freud über den Zusammenhang zwischen dem Unheimlichen und dem Prozess der mythologischen Konstruktion nachlesen. Das ist aber nicht, was man will, wenn man kritisch rationale Entscheidungen treffen muss!

    Die Überlegenheit der intuitiven Entscheidung über die rationale Entscheidung bei unvollkommener Informationslage ist fast schon wissenschaftlicher Mainstream. Rationale Entscheidungen sind nur in sehr begrenzten Anwendungsgebieten sinnvoll, eben wenn genug Informationen vorliegen. Dies ist allerdings inbesondere bei moralisch-ethischen Entscheidungen fast nie der Fall. Beim CERN-Experiment geht es genau um so eine Frage.

    Zitat


    Welche Prozesse im Large Haldon Collider en detail ablaufen, ist ohne physikalische Fachkenntnisse schwer nachzuvollziehen.


    Selbst MIT Fachkenntnissen! Das gibt ja selbst das CERN zu: Wenn man es wüsste, würde man das Experiment ja nicht machen brauchen...

    Zitat


    Das oft zitierte "sehr, sehr unwahrscheinlich", auf das sich die Kritiker der Experimente gerne stützen, ist wiederum der wissenschaftlichen Redlichkeit geschuldet - über das praktisch Unmögliche lässt sich methodisch und theoretisch sauber keine verbindliche Aussage machen. Also spricht man eben nicht von "unmöglich".

    Anders als Mikael andeutet, ist nicht jede Theorie gleich viel wert und steht gleichberechtigt nebeneinander.

    Es geht hier nicht um "Wert" im Sinne von wie "wahrscheinlich" oder wie "unwahrscheinlich", sondern um eine Bewertung der möglichen "Outcomes". Und das heisst es geht (mathematisch) um das Produkt aus Wahrscheinlichkeit und möglicher Folge. Und da haben wir:
    a) Große Wahrscheinlichkeit (=Experiment ungefährlich) gepaart mit etwas Nutzen (=Fortschritte in der Elementarteilchenphysik)
    b) Kleine Wahrscheinlichkeit (=Experiment mit katastrophaler Folge) gepaartt mit Weltuntergang (=schwarzes Loch siedelt sich in der Erde an)

    Der (mathematische) Erwartungswert des Experiments ist deshalb meines Erachtens nach eindeutig negativ.

    Zitat


    Ich habe weiter oben nicht ohne Grund auf Carl Sagan: Der Drache in meiner Garage hingewiesen. Das ist eine sehr lesenswerte populärwissenschaftliche Einführung in zentrale Fragen des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses und die Frage, wie Antiwissenschaften gegen dessen Prinzipien verstoßen.

    Jede "Wissenschaft" basiert auf einem Glaubensgrundsatz, nämlich demjenigen der Gültigkeit des zu Grunde liegenden Paradigmas.

    Zitat


    In diesem Forum hier ärgert mich die Angelegenheit ehrlich gesagt etwas. Immerhin ist es Teil unseres beruflichen Selbstverständnisses, kritischen Rationalismus zu lehren und zu fördern.

    Wir leben doch längst in einer post-rationalistischen Zeit. Das System Mensch-Umwelt ist als ganzes viel zu komplex, als das irgendeine Wissenschaft oder gar irgendein Mensch den Anspruch erheben könnte, es zu durchschauen. Jeder versteht (höchstens) einen winzigen Ausschnitt aus der Wirklichkeit (bzw. meint ihn zu verstehen). Insofern ist es kein Wunder, dass gerade die Nicht-Elementarteilchenphysiker die Risiken sehen.

    Zitat


    Soweit meine sonntäglichen 2 Eurocent.

    Nele


    Immer wieder gerne gelesen!

    Gruß !

    Zitat

    Original von Remus Lupin
    Beruhigend übrigens, dass die scharzen Löcher das Gravitationsfeld der Erde schon mit mageren 11 km/s verlassen könnten.

    Nur dass die CERN-Löcher (so sie denn entstehen) teilweise nicht einmal diese erreichen werden (zwei Protonen, die aufeinander mit gleicher Geschwindigkeit treffen, ergeben den Gesamtimpuls null).

    Aber das das CERN offensichtlich technische Probleme hat, verlängert sich unsere Frist noch etwas, also jetzt 50+x Monate.

    Gruß !

    Zitat

    Original von julia242
    Angela Merkel: "Die Zukunft Deutschlands wird davon abhängen, wie gut gebildet unsere Kinder sind. Deutschland besitzt keine Rohstoffe, unser Wohlergehen hängt von den Köpfen und den Herzen unserer Bürger ab.

    Deshalb gilt: Ohne Bildung kein Wohlstand."

    "An ihren Taten sollt ihr sie messen, nicht an ihren Worten."

    Nach dem Super-Bailout für die Banken in den USA ist doch klar, wohin die aus dem Rückgang der Schülerzahlen freiwerdenden Mittel fließen. Die Amerikaner werden die ganze Sache mit Sicherheit nicht alleine bezahlen.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Remus Lupin
    Angenommen, es entstehen tatsächlich schwärze Löcher - dann entstehen sie wohl auch in der kosmischen Strahlung. Gut, der hohe Impuls trägt sie durch die luftige Erde hindurch. Ein Teil muss in der Vergangenheit anschließend auch die Sonne erreicht haben. Ein weniger luftiger Himmelskörper und auch etwas ausgedehnter. Und noch vorhanden! Also müssten 8 Minuten Flugzeit für den Zerfall ausreichen? Oder ist die Sonne auch "überflüssig"?

    Gruß,
    Remus

    1. Die Dichte der Sonne ist nur etwa ein Viertel derjenigen der Erde.

    2. Ein schwarzes Loch, dass per Höhenstrahlung am Sonnenrand erzeugt wird, braucht nur läppische 618km/s um deren Gravitationsfeld wieder zu verlassen (das sind nur 0,2% der Lichtgeschwindigkeit). Wurde das schwarze Loch am Erdrand erzeugt, verlässt es das Gravitationsfeld der Sonne schon mit winzigen 16km/s.

    Gruß !

    Zitat

    Original von nofretete
    Ich frühstücke mit meiner Klasse immer vor den Ferien, jeder bringt Belag mit.
    Alleine die Brötchen kosten aber immer um die 15 Euro, sie futtern so um die 60 - 70 Stück (26Kinder).

    Von daher reichen 10Euro nie und nimmer.

    Dann nimmst du halt die billigen vom Backer-Discounter für 10 Cent das Stück!

    Gruß !

    Es könnte aber auf dem Weg dahin interessante Effekte geben:

    Zitat


    Beobachtet werden [...] Materiestrahlen. In diesen Jets wird ein Teil der verschlungenen Materie in Energie umgewandelt und als Gammastrahlung oder Teilchenstrom weggeschleudert. Spektakulär beobachtet wurde das Ende 2007 beim Schwarzen Loch, das im Zentrum der Galaxie 3C321 liegt.


    aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch

    Also, wer seltsame Strahlen aus der Erde treten sieht, bitte HIER zuerst posten :D

    Gruß !

    ps: Rössler sieht als untere Grenze 50 MONATE.

    Das CERN selber räumt die Möglichkeit der Enstehung von schwarzen (Mini-) Löchern ein.

    Die Hawking-Strahlung, nach der diese sich sofort zerstrahlen sollen, ist noch niemals experimentell nachgewiesen worden.

    Das weitere Argument, dass durch die kosmische Höhenstrahlung andauernd auch solche schwarzen Löcher entstehen (sofern sie denn entstehen), ist für die Erde irrelevant, da die durch Höhenstrahlung entstandenen schwarzen Löcher aus Gründen der Impulserhaltung die Erde augrund der relativ geringen Dichte der Erde sehr schnell ohne Wechselwirkung durchqueren, was bei den vom CERN erzeugten Löchern nicht der Fall ist: Diese Löcher können in der Erde bleiben, da sie relativ langsam sind (Grund: Impulserhaltung).

    Als "Beweis" für die Ungefährlichkeit werden Neutronensterne angeführt, bei welchen die die durch kosmische Höhenstrahlung entstandenen schwarzen Löcher durch die ungeheure Dichte von Neutronensternen abgebremst werden, also im Neutronenstern verbleiben. Da es offensichtlich Neutronensterne gibt, die nicht von diesen schwarzen Löchern verschlungen wurden, seien diese schwaren (Mini-) Löcher ungefährlich.

    Es weiß aber niemand, wie Neutronensterne im Innern aussehen. Es gibt Wissenschaftler, die von einem superfluiden Zustand im Innern der Neutronensterne ausgehen, was bedeuten würde, dass Neutronensterne keine durch kosmische Höhenstrahlung entstandenen schwaren (Mini-) Löcher abbremsen und damit einfangen könnten. Damit wäre dieses "Ungefährlichkeits-"Argument entkräftet.

    Also: Alles nur Annahmen über Annahmen und zwar auf BEIDEN Seiten (Befürworter und Gegner des Experiments). Ist das Risiiko es wert, das Experiment zu starten?

    Vom CERN wird man auch kaum eine realistische Risikoabschätzung erwarten können. Was sollen die auch sonst sagen: "Wir haben ein paar Milliiarden Euro verbuddelt und trauen uns jetzt nicht das Experiment zu starten?"

    Gruß !

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