Beiträge von Mikael

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    Original von alias
    Wobei Fahrschullehrer in der Regel selbständige Unternehmer sind und der Verdienst proportional zur Zahl der erteilten Fahrstunden steigt oder sinkt...

    Gehälter orientieren sich nur im Beamtenrecht an der Ausbildung.

    In der freien Wirtschaft kenne ich einige Handwerker mit Hauptschulabschluss, die mit der eigenen Firma ein Mehrfaches von dem verdienen, was ich als kleines Dorfschulmeisterlein bekomme... wobei es auch Unternehmer gibt, die knapp über Hartz4 liegen.

    Oben angegebener Gehaltsvergleich bezieht sich explizit auf Arbeitnehmer, also keine selbstständigen Fahrschullehrer oder Handwerker.

    Und auch in der "freien Wirtschaft" (was ist das eigentlich?) hängt der Verdienst von der Ausbildung ab, schau dir mal einen beliebigen Tarifvertrag an.

    Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Als verbamteter Lehrer weiß man, dass man sein Geld nicht nur heute verdient, sondern auch noch in Jahren.

    Das gilt nach den Streichungen der letzten Jahre nicht einmal mehr bzgl. des Nominalverdienstes (Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld), schon gar nicht für den Realwert des Gehaltes, wenn wie in den letzten Jahren die Erhöhungen systematisch deutlich unter der Inflationsrate und auch unter den Erhöhungen in der "freien Wirtschaft" liegen.

    Gruß !

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    Original von alias
    Die PKV hatte ich vergessen - soweit richtig. Aber in meinem Beispiel (vh, ohne Kinder) sind das bei 50% Beitragssatz und Debeka ca. 3400 € jährlich (falls die Frau nicht mitversichert ist). Die Beitragsrückerstattung von bis zu 4 Monatsbeiträgen bei Leistungsfreiheit nicht mit eingerechnet...

    Damit liegt der Beamte immer noch deutlich über dem Fahrschullehrer.

    Deutlich? Darunter verstehe ich etwas anderes.

    Dann ziehen wir also die 3400€ ab, bleiben für den Gymnasiallehrer 31100€ und für den Fahrschullehrer 27600€.

    Also eine Differenz von 3500€ pro Jahr bzw. der Gymnasiallehrer verdient knapp 13% mehr.

    Jetzt mal ganz ehrlich: Ist das wirklich angemessen, wenn man es mit anderen akademischen Berufen vergleicht? Um Fahrschullehrer zu werden muss man glaube ich nicht 10 Jahre lang ausgebildet werden (Abitur+Studium+Referendariat), da genügen sicherlich 2-3 Jahre. Vom Verdienstausfall während des Studiums und dem Referendariats-Hartz4-Lohn gar nicht zu reden.

    Ich sage meine Schülern (falls mich mal wirklich einer fragt) mittlerweile ganz ehrlich: Wenn ihr im Vergleich zu anderen Berufen angemessen bezahlt werden wollt (und auch einen einigermaßen respektierten Beruf haben wollt), dann werden NICHT Lehrer, sondern lieber Arzt, Investmentbanker, Unternehmensberater, Forscher oder auch einfach nur Angestellter in einer Bank oder Versicherung, die verdienen nämlich auch nicht weniger.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Quereinsteiger
    Die machen doch nicht die Tarife. Das ist Sache der Finanzminister. BAT ist bundesweit, TV-L landesweit. Und dann gibt's noch "Ortszuschlag".

    Die Frage war natürlich rhetorisch gemeint.

    Aber was ist ein "Orstzuschlag"? Bekommen den nur Angestellte? Genauso wie bei uns die Sonderzahlung (=Weihnachtsgeld)? Ich bekomme beides nicht.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Quereinsteiger
    Es ist halt ein Unterschied, ob man "irgendwo in der Pampa" wohnt und arbeitet, oder in München oder Frankfurt und Umgebung. Die Lebenshaltungskosten sind ganz andere - und denen müssen sich die Gehälter eben anpassen.

    Wissen das die Kultusministerien auch?

    Gruß !

    Zitat

    Original von alias

    Beamter - brutto 47.000 ---->netto 34.600

    Fahrschullehrer brutto 51.000 ----- netto 27.600

    :D

    Sorry, aber Milchmädchenrechnung ohne Beiträge zu privaten Krankenversicherung. Deshalb kannst du gleich mehrere tausend Euro pro Jahr vom Netto abziehen, je nach Familienstand.

    Soraya:
    Es sind Durchschnittsverdienste berechnet vom Statistischen Bundesamt. Bessere Daten wirst du nicht finden. Dass es Ausreißer nach oben und nach unten gibt ist doch klar!

    Gruß !

    http://www.welt.de/finanzen/artic…dient_wird.html

    Ein paar Ausschnitte:

    Echt interessant, ich wusste gar nicht, dass ein Fahrschullehrer durchschnittlich mehr verdient als ein Gymnasiallehrer... Bildungsstandort Deutschland eben!

    Gruß !

    Neues zum Lehrermangel:

    http://www.abendblatt.de/daten/2008/08/07/917811.html


    Interessant auch der Redaktionskommentar:

    Zitat


    Wenn Deutschland seinen einzigen Schatz, das Wissen und die Fähigkeiten seiner Menschen, erhalten will, bedarf es mehr, als Vertretungsstunden zu organisieren und über Schulformen zu debattieren.

    http://www.abendblatt.de/daten/2008/08/07/917812.html

    Zeichnet sich ein langsamer Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung ab?

    Gruß !

    Zitat


    Noch vor Beendigung der Untersekunda (10. Klasse) verließ Fischer 1965 das Gottlieb-Daimler-Gymnasium in Stuttgart-Bad Cannstatt ohne Abschluss und begann in Fellbach eine Lehre als Fotograf, die er 1966 abbrach. Während seiner Jugend war er als Ministrant in der katholischen Kirche aktiv.


    aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Joschka_Fischer

    Gefragt war nach Personen mit Realschulabschluss, was also Joschka ausschließt... Aber immerhin gelernter Ministrant, das ist doch schon was...

    Gruß !

    Die Focus-Leser sind auch immer wieder für einen Kommentar gut:

    Zitat


    Gerhard10 | 11 Kommentare (12.07.2008 14:54)
    Zum Thema: Arbeitstag eines Lehrers
    Vormittag 3-4 Schulstunden, dazwischen im Lehrerzimmer ausruhen. Nach der Arbeit Mittagessen und eine Stunde ruhen und sich von den Anstrengungen des Vormittages erholen. Nachmittag vorbereiten für den nächsten Tag: Aufgaben vom letzten Schuljahr aus dem Schubladen holen und heutige aufräumen für nächstes Jahr. Ach ja,die Neuerung muss noch ergänzt werden. Dann müssen noch die Hausaufgaben kontrolliert werden. Dazwischen eine kurze Tee-Pause. Anschliesend joggt man noch schnell ein bischen durch den Wald. Mittlerweile ist es 17:30 und Abendessenszeit, wo man seiner Frau den anstrengenden Tag in Ruhe erzählen kann. Nach dem Essen um 18:15 noch die Gartenarbeit der Frau loben und sich um 20:00 bei der Tagesschau(mit endlich hochgeklappten Beinen auf dem Sofa) informieren. Gute Nacht um 22:00

    Quelle:
    http://www.focus.de/schule/lehrerz…aid_317399.html

    Gruß !

    Zitat

    Original von annasun
    Das würde ich nicht sagen bei 135000 Unterschriften (Link aus dem ersten Post) der Eltern. Überhaupt regen sich die Eltern über die Zustände an bayerischen Gymnasiuen zu recht auf.


    Eltern sind aber in diesem Land keine relevante Mehrheit (mehr). Inbesondere, wenn man diejenigen mit Migrationshintergrund ausklammert (unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund sind nun mal politsch nicht so aktiv). Dagegen stehen z.B. 20 Millionen Rentner (=Omis).

    Zudem fühlt sich von mangelhafter ärztlicher Versorgung jeder betroffen und der Arztberuf ist der am höchsten Angesehene in der Gesellschaft (im Gegensatz zum Lehrberuf: In der Schule war ja jeder, deshalb kann auch jeder mitreden...)


    Zitat


    Was mit schockt ist die Situation mit dem Mutterschutz.


    Wenn bei Airbus oder Daimler eine Beschäftigte in den Mutterschutz/Erziehungszeit geht, macht auch niemand der Frau einen Vorwurf. Wenn das Kultusministerium das nicht auf die Reihe bekommt... so what?


    Zitat


    Aber ich sage immer solange unsere regierung nicht begreifen will, dass es bei Kindern (egal welchen Alters und welcher Schulart) um die Zukunft unseres Landes geht, wird das Land igrendwann den Bach runter gehen.
    Gruß
    Anna

    "Jeder für sich sebst und Gott für uns alle" wie es so schön heißt.

    Gruß zurück !

    Zitat


    Die Rivalin von K. Stein ist übrigens eine platinblonde Referendarin, die mit dem Direktor ins Bett geht und sich ärgert, dass sie wegen der neuen Lehrerin keine Festanstellung bekommen hat.

    Ich hab's ja schon immer geahnt :)

    Gut,habe ich jetzt ein neues Ziel: Schulleiter werden...

    Gruß !

    WestLB, SachsenLB, IKB, VW-Gesetz, Continental, Konjunkturabschwung und jetzt auch noch Hertie:

    http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D…?rss_googlefeed

    Zitat


    Landesbürgschaft im Gespräch

    Für den Fortbetrieb von Hertie seien Kredite nötig, hieß es aus Finanzkreisen. Über Sicherungen dafür werde intensiv verhandelt. Eine Möglichkeit stelle eine Landesbürgschaft dar, hieß es. Der Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums, Joachim Neuser, machte dazu keine näheren Angaben. „Wir sind mit dem Unternehmen seit Tagen im Gespräch und werden einen möglichen Konsolidierungskurs konstruktiv begleiten“, sagte er nur.

    Bei soviel finanzieller Belastung der Länderhaushalte ist es nur eine Frage der Zeit bis wieder der Ruf nach dem "Solidarbeitrag der Beamten" erklingt.

    Gruß !

    Wenn man bedenkt, dass die massenhafte Handy-Nutzung erst so um die Jahrtausend-Wende anfing, dann kommt ja in den Schulen noch schön was auf uns zu...

    Eben einer der Vorteile des Lehrerberufs: Immer am Puls der Zeit und von jeder gesellschaftlich-technologischen Entwicklung voll getroffen!

    Ich persönlich halte aber nicht die elektromagnetische Strahlung für ausschlaggebend, sondern das Verhalten der Mütter (wie in obiger Studie auch als Möglichkeit genannt wird). Wenn man im öffentlichen Nahverkehr sieht, wie einige auf ihr Handy dauer-fixiert sind: bei solchen Eltern kann sich gar kein "normales" Kind entwickeln. Aber egal, die Schule wird's schon reparieren (müssen).

    Gruß !

    Zitat

    Original von neleabels
    Aber die Inflation kommt ja nun nicht daher, dass "der Staat" auf seinen Geldsäcken sitzen bleibt...
    Nele

    Ich meinte damit den fehlenden Lohnausgleich (Lohn-Preis-Spirale, die korrekterweise PREIS-LOHN-SPIRALE heißen müsste: Auch mit Begriffen kann man Politik machen...).

    Es können leider momentan nur die Berufsgruppen angemessene Lohnerhöhungen durchsetzten, die ein EFFEKTIVES STREIKRECHT haben. Lehrer und Lehrerinnen gehören leider nicht dazu.

    Für alle anderen heißt es: Fehlende Kaufkraft durch die Inflation -> Rückgang der Nachfrage -> Schlecht für die Binnenkonjunktur.

    Gruß !

    So, habe mir heute eine Bahnfahrkarte gekauft, und zwar dieselbe, die ich vor ca. 1/2 Jahr gekauft habe (gleiche Fahrtstrecke, gleiche Zugkategorie, prinzipiell alles gleich):

    Preiserhöhung von fast 8% ! Und das in 6 Monaten! Auf's Jahr gerechnet sind das schlappe 16 Prozent!

    Da kommen mir die 3% Lohnerhöhung zu Beginn dieses Jahres wieder wie ein Witz vor.

    Egal, jetzt wird eingespart. Alles steht auf dem Prüfstand:
    Alle Freizeitaktivitäten die Geld kosten (und sei es das Essengehen), mein Abo einer Unterrichtszeitschrift, eigentlich alles, was nicht unbedingt notwendig ist.

    Jetzt wird Deutschland "kaputtgespart"! Der Staat will es nicht anders!

    Gruß !

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    Ergänzung: Warum ich dieses Beispiel für so wichtig halte:

    Im Gegensatz zu Energiepreisen (die stark schwanken können und von internationalen Faktoren abhängen) und Lebensmittelpreisen (die auch stark schwanken und neuerdings auch von Dingen wie "Biosprit"-Anbauflächen abhängen) sind für mich Fahrkartenpreise der Deutschen Bahn ein UMFASSENDER, REALISTISCHER Inflationsindikator, da hier praktisch alle inländischen, wesentlichen Produktionsfaktoren eingehen (Personalkosten, Energiekosten, Kapitalkosten (durch die umfangreiche Infrastruktur und Technik), Gewinnerwartungen der Börse (die Bahn will ja bekanntlich an die Börse gehen). Was die Bahn mit ihren Preiserhöhungen also indiziert lässt für Deutschland nichts Gutes erahnen!

    Zitat

    Original von alias
    Aber das wird sich ja eventuell ändern. In Ba-Wü wollten Oettinger&Consorten eine Änderung der Landesverfassung durchsetzen, in der mit dieser Begründung Beamten das passive Wahlrecht entzogen werden soll....


    Dann wären wir ja wieder (fast) vollends im antiken Rom:

    Öffentlich Bediensteter = öffentlicher "Sklave"

    Zitat


    Sklaven im öffentlichen Dienst kümmerten sich um die Stadt – sie bauten Straßen und Gebäude, pflegten diese und arbeiteten im Hafen. Viele Sklaven arbeiteten auch in Bergwerken und Münzprägereien. Besonders die Arbeit in Bergwerken war körperlich extrem anstrengend und die Arbeitsbedingungen oft unmenschlich. Aufgrund der schlimmen Verhältnisse überlebten die meisten Sklaven, die in einem Bergwerk arbeiteten, nicht einmal die ersten zehn Monate. In der Verwaltung tätige Sklaven arbeiteten, wenn sie die Gunst des Kaisers genossen, in dessen Hofstaat oder in der Verwaltung.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sklave#Ve…sen_von_Sklaven

    Aber wenn es soweit ist, wandere ich aus. Versprochen! Das ist dann mein Beitrag zum "Brain Drain". Sollen sie dann doch was weiß ich wen die Kinder unterrichten lassen.

    Gruß !

    ps: Ja, ich kenne den Unterschied zwischem aktiven und passiven Wahlrecht.

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