Beiträge von Mikael

    Ich muss leider in einigen Beiträgen hier etwas Naivität feststellen:

    Der Traum von der großen, glücklichen Einheitsschule wird ein Traum bleiben, denn:

    Diejenigen, die ihre Kinder nicht auf solch eine Schule schicken wollen, werden auch in Zukunft Mittel und Wege finden, es nicht zu tun:

    Niemand kann verhindern, dass diejenigen, die wirklich Geld haben, ihre Kinder im Ausland zur Schule schicken (macht die Oberschicht jetzt schon, z.B. englische Internatsschulen).

    Niemand kann verhindern, dass Privatschulen gegründet werden (Art. 7, Abs. 4 GG). Diese wird man immer so gestalten können, dass sie gewisse Bevölkerungsschichten ausschließen (z.B. über das Schulgeld (+ ein paar Stipendien, damit das ganz einen sozialen Anschein hat) oder über ein spezielles Glaubensbekenntnis: Wem das nicht passt, der muss ja nicht zu einer Privatschule gehen, ist ja freiwillig).

    Die Einheitsschule wird daher immer eine "Restschule" für die finanziell und sozial nicht so gut gestellten sein. Wer das nicht glaubt, soll mir ein einziges Gegenbeispiel auf der Welt nennen (aber bitte mit einer ähnlichen Sozialstruktur wie in Deutschland und keine finnischen "50-Schüler-Hinterwaldschulen").

    Gruß !

    Vielleicht,weil in Frankreich über 20% der Schüler und Schülerinnen auf eine Privatschule gehen, in Finnland und Schweden nur 5 bis 6 Prozent?

    Und jetzt mal wild drauf los spekuliert:
    Je inhomogener eine Bevölkerung (auch bzgl. der Einkommensverteilung) ist, desto eher werden die Eltern, die es sich leisten können, ihr Kind auf eine Privatschule schicken. Auf den staatlichen Einheitsschulen bleiibt dann der Rest. Jetzt kann sich jeder selbst überlegen, ob Deutschland eher in die Gruppe "Frankreich" oder in die Gruppe "Skandinavien" gehört.

    Gruß !

    Zitat

    Original von DoroNRW

    Ja, die schalten auch in Tageszeitungen Anzeigen. Sie suchen v.a. auch Mathe und Englisch ?(

    Tja, da müssen sie wohl bald die Stundenverpflichtung der Lehrkräfte erhöhen, um den "Bildungsnotstand" abzuwehren. Da müssen wir f..... Säcke halt etwas mehr arbeiten. Nichts mehr mit Tennisplatz ab halb zwei. Aber das machen wir ja gerne, den Kinder zuliebe...

    Gruß !

    ps: Wer es nicht glaubt, der schaue nach Niedersachsen. Die Begründung, warum die Landesregierung das Arbeitszeitkonto nicht wie geplant zurückzahlen kann war......


    fehlende Lehrer!

    Zitat

    Original von Bolzbold

    Die Theorie, dass die Stärkeren von den Schwächeren profitieren ist meines Erachtens zu einem nicht unerheblichen Teil pädagogisches Geschwätz, das gut klingt, aber in der Praxis nicht immer funktioniert.

    Oh je, das ist aber politisch höchst unkorrekt. Frage dazu ruhig einen PISA-Experten, Bildungspolitiker, Talkmaster oder Zeitungsredakteur deiner Wahl...

    Gruß !

    Zitat

    Original von laaady
    Entschuldigt, ich war einfach ein wenig verwirrt.
    Der Schüler ist mit seiner von mir erteilten Vornote nicht einverstanden. Aus der Vornote und der Abschlussprüfung ergibt sich die Endnote. Da er nicht die erwartete Vornote erhalten hat, ist seine Endnote schlechter ausgefallen. Dies möchte er anfechten.

    "Anfechten" kann er wenn überhaupt nur die Endnote, da nur diese den Charakter eines "Verwaltungsaktes" hat. Und mit einer objektiv schlechten Abschlussprüfung wird er da schlechte Karten haben, wenn du das Zustandekommen der "Vornote" schlüssig belegen kannst.
    Aus diesem Grund ist es eine gute Idee, hin und wieder einen Test (auch wenn es nur 10 Minuten sind) zu schreiben, denn damit hat man weitere objektive Argumente in der Hand und der Schüler bekommt eine zeitnahe Rückmeldung über seinen Leistungsstand.

    Lass dich nicht so leicht verunsichern.

    Gruß !

    Bitte um Aufklärung:

    Was ist eine "Leistungsstufe"? Gibt's die nur iin BaWü oder auch anderswo?

    Habe davon hier bei uns (Nds) noch nie was von gehört. Hier werden alle leistungsunabhängig bezahlt.

    Gruß aus dem (bzgl. der Besoldung) "sozialistischen" Niedersachsen !

    Wir erinnern uns:

    Nach der kürzlich stattgefundenen Landtagswahl in Niedersachsen versuchte die neue Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) (ihres Zeichens Juristin, also vom Fach, denn wir leben in einem Rechtsstaat) handstreichartig die Rückzahlung des verpflichtenden Arbeitszeitkontos (+2 Wochenstunden) bis auf den St. Nimmerleinstag zu verschieben (=halbes Jahr vor der Pensionierung). Kein Wort davon, dass es die Landesregierung jahrelang versäumt, besser ignoriert, hat, sich um ausreichende Neueinstelllungen zu kümmern.
    Da sich die Lehrerverbände ausnahmsweise einmal nicht mit sinnlosen bildungsideologischen Kleinkämpfen bekriegten (=divide et impera aus Sicht der Landesregierung) sondern gemeinsam (!) dagegen opponierten, machte die Kultusministerin einen (Teil-)Rückzug: Die Rückzahlung wird regelmäßig erst einmal um ein Jahr nach hinten verschoben.

    Wer jetzt aber denkt, dass die Landesfürsten in Hannover so einfach klein beigeben, hat die Rechnung ohne den Landesrechnungshof gemacht:
    Dieser stellt praktischerweise genau jetzt mal so eben fest, dass die niedersächsischen Gymnasiallehrer zu wenig arbeiten (http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/29/887088.html). Und das in einer Zeit, in der die Rückzahlung des Lehrerarbeitszeitkontos weder finanzpolitisch noch personell geleistet werden kann. Immerhin strebt die niedersächsische Landesregierung bis 2010 einen ausgeglichenen Haushalt an und für viele Fächer sind sowieso nicht genug ausgebildete Lehrkräfte für das Gymnasium verfügbar, wie ein Blick an (fast) jedes beliebige Gymnasium verrät. Also suggeriert der Landesrechnungshof, dass Niedersachsens Gymnasiallehrer 3,5 Wochenstunden zu wenig arbeiten, also eigentlich 27 Wochenstunden statt 23,5 (ohne +2 Arbeitszeitkonto) arbeiten müssten.
    Der mitdenkende Beobachter bemerkt dabei zwei Dinge: 1. Es gibt wohl kaum ein Bundesland (außer Mecklenburg-Vorpommern) in dem jeder Gymnasiallehrer 27 Stunden unterrichtet. Wenn die Zahl überhaupt auftaucht, dann gibt es für die Oberstufenkollegen Entlastungen (wer Oberstufenklausuren und Abitur korrigiert hat, weiß, dass das Sinn macht).
    Und 2.: Eine kleine Rechnung zeigt: Nach den jetzt 25,5 Wochenstunden (mit Arbeitszeitkonto) müssten während der Rückzahlungsphase nur 21,5 Stunden geleistet werden. Rechnen wir einmal schwuppdiwupp 3,5 Stunden (Landesrechnungshof!) dazu, und wir sind wieder bei 25 Stunden. Hat sich doch (fast) nichts zum Ist-Zustand geändert. Und kein Problem in Bezug auf die Lehrerversorgung an den Gymnasien mehr. Wenn das kein Zufall ist...


    Gruß !

    Zitat

    Original von Nicht_wissen_macht_auch_nic
    Wenn etwas in der gleichen Art als Politikerschelte (am besten gegen Politiker aus dem Kultusbereich) zu lesen wäre, hätte die meisten hier ein Gefühl der Zustimmung beschlichen. So, aber Satire gegen Lehrer scheint verboten bzw. bei unserer Dünnhäutigkeit unangemessen.

    Naja, so ein "Satiriker" (was für ein Qualifikation!) bedient eben auch nur gesellschaftliche Klischees, da er sich "am Markt" verkaufen muss. Lehrerbashing ist eben en vogue seit PISA.

    Zitat


    Schade, dass Herr Beckstein nicht Ihr oberster Dienstherr ist; vielleicht würde er sonst mit Ihnen eine Sammelklage wegen Ehrbeleidigung führen...

    Ein Politiker der sich vor die Lehrer und gegen den Rest der Bevölkerung stellt...lol

    Gruß !

    Zitat

    Original von Faun
    [...]
    Fensterbänke leerräumen und wischen ( macht keine Putzfrau mehr bei uns), [...]
    Schulbegehung am Nachmittag 5 Stunden und 4 Stunden dafür die Schule mit auf Vordermann bringen, mangels Hausmeister Tische schleppen und decken, Getränke besorgen

    Warum machst du das? Jetzt sag bitte nicht "Sonst macht es keiner." Dann macht es halt keiner. Wenn hier jemand von deinem Schulträger (Kommune, Landkreis) mitliest, der liegt bestimmt schon auf dem Boden vor lauter Lachen. Oder hast du schon einmal gehört, dass in irgendeinem Rathaus Hausmeister oder Putzkräfte eingespart worden wären?

    Mit kopfschüttelndem Gruß !

    Zitat

    Original von alias


    [...]

    Die ganze Meldung ist letztlich nur ein verspätetes Lob auf die Bildungsreformen der Großen Koalition mit und der Sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt/Helmut Schmidt sowie das Eingeständnis, dass man diese positiven Entwicklungsansätze anschließend wieder "versiebt" hat....

    Dann muss man sich fragen, was nach 1972 passiert ist.Das dreigliedrige Schulsystem haben wir immer noch, dafür aber sichderlich mittlerweile mehr Gesamtschulen und in Berlin (und demnächst in Hamburg) die sechsjährige Grundschule.
    Oder sind's doch die Lehrer? Haben wir tatsächlich nach 1972 nur noch "faule Säcke" in den Schulen? (Das müssten dann Leute wie du und ich sein...)

    Zitat


    Die Situation heute ist leider so, dass in keinem anderen Land die soziale Herkunft sich derart prägend auf den Bildungsstand auswirkt wie in Deutschland. Die Meldung ist nur eine geschichtliche, nunmehr mit Fakten belegte Reminiszenz auf vergangene (bessere) Tage....


    Studien die so etwas behaupten, kann ich nicht ernst nehmen. In Deutschland hat jedes Kind die Möglichkeit UNABHÄNGIG VOM GELDBEUTEL DER ELTERN die Hochschulreife zu erlangen. Du glaubst doch wohl selber nicht, dass in Ländern mit einem ausgeprägten Privatschulsystem (Niederlande: ca. 76 Prozent, Großbritannien: ca. 41 Prozent, Frankreich: ca. 21 Prozent, Deutschland dagegen ca. 7 Prozent) die "soziale Herkunft" keinen Einfluss auf den Bildungserfolg hat? Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang z.B. an brennende Vorstädte in Frankreich oder eskalierenden Rechtsextremismus und Islamismus in den Niederlanden. Liegt sicher alles am "guten Zugang" zu Bildung in diesen Ländern für alle...

    Gruß !

    Deine Beschreibung klingt für mich exakt so, wie in folgendem Buch nachzulesen:

    Andreas Hillert: Das Anti-Burnout-Buch für Lehrer

    Hillert ist Facharzt für Psychatrie, Psychotherapie und psychotherapeutische Medzin, er weiß also wovon er redet.

    Überengagement bei gleichzeitiger "Gutmenschen-Mentalität" sind Risikofaktoren für Burnout. Mein Tipp: Einen Facharzt aufsuchen und den Berufsausstieg vorbereiten. Du musst ihr klarmachen, dass nicht sie die Verantwortliche für die Bedingungen an ihrer Schule ist. Wenn sich die Direktorin nicht mehr kümmert, dann sollte sie auch darüber nachdenken, eine Dienstaufsichtsbeschwerde zu stellen (mit 60 Jahren riskiert sie ja auch nichts mehr). Immerhin hat das Land eine Fürsorgepflicht. Also das wichtigste ist: Raus aus der Passivität, auch wenn es anfangs eine Extra-Portion-Kraft kostet.

    Gruß !

    ps: Mein dringender Rat an alle Berufseinsteiger: Besorgt euch das Buch, wenn ihr den Job noch ein paar Jahre machen wollt!

    Die Aussage kommt nicht von mir, sondern ist eine Folgerung aus dem Sozialbericht der EU-Kommission. Deutschland ist sogar besser als Finnland.

    http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/23/884728.html

    Das ist aber leider wohl nur eine Mini-Meldung wert, da es so gar nicht in die (schul-)politische PISA-Manie passt. Wo kämen wir denn hin, wenn Deutschland es vielleicht doch besser macht als andere Länder und die Lehrer und Lehrerinnen ausnahmsweise einmal nicht schuld an irgendetwas sind?

    Gruß !

    Da habe ich doch glatt eine Frage (natürlich ein hypothetischer Fall, damit niemand glaubt, dass wir hier Steuerberatung machen):

    Jemand ist im Schuldienst tätig und möchte sich ein Notebook kaufen, da sein Rechner mittlerweile uralt ist und angeschafft wurde, lange bevor er sich im Schuldienst befand. Natürlich soll das neue Notebook möglichst maximal von der Steuer abgesetzt werden können.

    Was muss derjenige insbesondere beachten?

    Gruß !

    Zitat

    Original von Latin_Lover
    [...], aber die Folgen der derzeitigen Politik werden sein:

    - Massive Absenkung des Leistungsniveaus an den Schulen, als Folge
    kaum noch Möglichkeit für viele Schüler, eine Ausbildung oder Studium zu bewältigen (trotz Abitur...)

    - Verschärfung der sozialen Unterschiede: Boom der Privatschulen und eine "Verelendung" staatlicher Schulen

    - Nicht Leistung, sondern Herkunft wird gefördert.

    Läuft doch alles nach Plan... Wo ist das Problem?

    Mit neoliberalem Gruß !

    Da hatte ich die Frage wohl zu sehr aus dem Blickwinkel des Gymnasiums betrachtet... Mein Text war wirklich ironisch gemeint.

    Textverarbeitung machen wir hier nebenbei bzw. setzen voraus, dass sich die Schülerinnen und Schüler nach Einführungen (Computerführerschein, Methodentage) die Feinheiten selbst beibringen. Wir hätten auch zeitlich gar keine Möglichkeit, sowas wie "Textverarbeitung" in den Stundenplan einzufügen. Das scheint in anderen Schulformen tatsächlich anders zu sein. Da habe ich tatsächlich was dazugelernt...

    Gruß !

    Zitat

    Original von Biene73
    P.S. Der StB als Selbständiger muss übrigens 70-80€/h rechnen, damit es sich für ihn lohnt. Die Hälfte geht da ja schon weg für Finanzamt etc.

    Wenn dein Steuerberater dir das erzählt hat, sollte er vielleicht seinen Job wechseln oder du dir einen anderen Steuerberater suchen...

    Gruß !

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