Beiträge von Mikael

    Hallo Herr Seiberg!

    Schön, dass sich Ihre Frau beruflich mit Kindern befassen will. Auch die Idee, Textverarbeitung an einer Schule anzubieten, ist eine tolle Sache. Mit diesen Fähigkeiten ist Ihre Frau den allermeisten Lehrern weit überlegen, so dass sie keine Schwierigkeiten haben sollte, eine Stelle zu finden. Außerdem machen die meisten Schülerinnen und Schüler, insbesondere die pubertierenden Mittelstufen-Schüler, nichts lieber als Textverarbeitung, es sind nämlich genau die Schüler, die auch in ihrer Freizeit nur vor dem PC sitzen.

    Was man als Gehalt verlangen kann? Schwierige Frage, aber ich würde so auf etwa 50.000€ pro Jahr tippen, also A13 plus eine Leistungszulage (Textverarbeitung kann nicht jeder, erst recht nicht jeder Lehrer).
    Fragen Sie doch einfach den Schulleiter einer Schule in Ihrer Nähe. Der kann Ihnen sicherlich genaueres sagen. Ich sehe allerdings ein kleines Problem: Wenn in den Fächerkanon der Schule das Fach "Textverarbeitung" eingführt wird (2-stündig die Woche wäre wohl angemessen), dann bedeutet das alleine für die Mittelstufenklassen einer durchschnittlichen Schule (ca. 1000 Schüler und Schülerinnen) einen Bedarf von über 60 Wochenstunden Textverarbeitung. Das kann Ihre Frau alleine kaum schaffen. Vielleicht kennen Sie ja noch jemand anderes, der mithilft? Eine ehemalige Stewardess zum Beispiel?

    Freundliche Grüße!

    Ich habe das Gefühl, dass Demonstrationen nichts nützen werden (die haben ja noch nie irgendetwas genützt, wenn's um die Arbeitsbedingungen von Lehrern und Lehrerinnen ging).

    Irgendwo im Netz habe ich gelesen (weiß leider nicht mehr wo), dass zum nächsten Schuljahr in Niedersachsen faktisch 1000 Lehrkräfte fehlen würden und das die neue Ministerin angedroht hätte, notfalls die Regelarbeitszeit zu erhöhen, wenn es bei der alten Regelung für die Rückgewähr der Mehrarbeit bliebe.

    Was bleibt, ist wohl nur der Gang vor die Verwaltungsgerichte...

    Gruß !

    Das ist es eben, es sind alles nur Annahmen.

    Auch die Behauptungen, dass die entstehenden schwarzen Löcher (wenn sie denn entstehen) ungefährlich sind, sind nur Annahmen.
    Die Hawking-Strahlung (die dafür sorgen soll, dass sich die entstehenden Mini--Schwarzen-Löcher sofort wieder zerstrahlen) ist auch nur Theorie...

    Irgendwie ist das ganze schon gruselig...

    Gruß !

    Zitat

    Original von Mikael
    Warten wir ab, wie schnell sich in der Bevölkerung Unmut über den hohen Abschluss für die Angestellten ausbreitet, hier ein kleiner Hinweis:

    http://www.bild.de/BILD/news/tele…xt=4157416.html

    So, wie vermutet: Die neoliberale Systempresse kündigt als Folge der jüngsten Tariferhöhungen massiv steigende Gebühren an:
    http://www.n-tv.de/Kommunen_brauc…313/949714.html

    Wenigstens sind die Landesbeamten nicht schuld, da sie von den Tariferhöhungen bei Bund und Kommunen nichts haben. Schade ist nur, dass das die Öffentlichkeit nicht interessieren wird, da hier gilt: Staatsbediensteter = Staatsbediensteter.

    Gruß !

    Zitat

    Original von Meike.
    Wie aktiv bist du denn in deiner Gewerkschaft?

    Gar nicht, aber immerhin Mitglied in einem Verband. Und da ich immer wieder in deren Publikationen (und auch bei den anderen Organisationen) reinlese, komme ich um den Verdacht nicht herum, dass sich alle diese Organisationen lieber mit schulpolitischen Grundsatzdiskussionen beschäftigen als sich ein wirklich SCHLÜSSIGES Konzept zu überlegen, wie man die Arbeits- und Einkommensbedingungen der Lehrkräfte fördern kann.

    Die könnten sich allesamt etwas bei den Ärzten abschauen, deren Verbände definieren sich ja als Vertretung der BERUFSTÄNDISCHEN INTERESSEN der Ärzteschaft.

    Mehr zu fordern ist sowieso Illusion, auf grundsätzliche schulpolitische (oder bei den Ärzten gesundheitspolitische) Fragen ist der Einfluss sehr begrenzt. Man kann nur versuchen, im gegebenen Rahmen das beste für die eigene Berufsgruppe herauszuholen.

    Gruß !

    Zitat

    Original von alias
    Dass man das Gehalt eines Lehrers mit abgeschlossenem Hochschulstudium nicht mit dem Gehalt einer Arzthelferin vergleichen darf, ist hoffentlich Konsens.

    Lol, das ist doch nicht einmal unter den Lehrern selbst Konsens... Und schon gar nicht unter Eltern oder gar in der Gesellschaft...

    Und daran wird sich auch nichts ändern, solange wir keine Berufsverbände haben, die für UNSERE Interessen kämpfen anstatt sich mit bildungspolitischen "Konzepten" auseinanderzusetzen.

    Gruß !

    Man kann es den betroffenen Berufsgruppen nur gönnen.

    Folgende Verdienstübersicht ist in diesem Zusammenhang interessant:

    Ob sich die Landesbeamten auch freuen dürfen, steht auf einem anderen Blatt, denn die Erhöhungen für 2008 sind großteils schon gelaufen (z.B. Niedersachsen: +3% nach Jahren des Darbens (= gar keine Erhöhung in den letzten Jahren. In 2007: einmalig 860 Euro, seit 2005 aber komplette Streichung des Sonderzahlung (Weihnachtsgeld))

    Warten wir ab, wie schnell sich in der Bevölkerung Unmut über den hohen Abschluss für die Angestellten ausbreitet, hier ein kleiner Hinweis:

    http://www.bild.de/BILD/news/tele…xt=4157416.html

    Gruß !

    ps: Man sieht am Abschluss, was ein Streikrecht doch heutzutage wert ist, die Drohung genügt...

    Aus:
    http://gew.de/Die_steuerlich…szimmers_2.html

    Zitat


    Ebenfalls konnte eine über 50 Prozent liegende Nutzung nicht eingewandt werden, da bei Lehrern nach der ständigen Rechtsprechung insgesamt die Vorbereitungs- und die Nachbereitungszeit die Zeitgrenze nicht überschritt, so dass folglich auch eine beschränkte Abzugsfähigkeit aus diesem Grund nicht einschlägig war.

    Heißt auf deutsch: Wer pro Woche mehr als 23,5 Zeitstunden mit Korrekturen und Unterrichtsvor- und -nachbereitung verbringt (bei einer angenommenen 47 Stunden Woche (=in der Ferien NIX tun)), der macht definitiv etwas falsch. Warum nicht einfach akzeptieren und umsetzen, was die "ständige Rechtssprechung" über uns Lehrer und Lehrerinnen postuliert?

    Gruß !

    Hallo !

    Prinzipiell halte ich das für gute Ideen, also das Feedback und die gegenseitigen Hospitationen. Nur dann müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen (z.B. unterrichtsfreie Stunden, die mal nicht eben für Vertretung eingesetzt werden).

    Bei folgendem bin ich aber skeptisch:

    Zitat

    Original von Aktenklammer
    Der Krankenstand unter den Lehrern ist mit zwei Prozent auffallend niedrig.

    Die AOK berichtet für 2006 z.B. von einem Krankenstand von gut 4 Prozent:
    http://www.aok-bv.de/presse/infos/index_11206.html

    Ich könnte mir einen so niedrigen Krankenstand nur erklären, wenn man Modelle einführt, in denen ein Lehrerteam selbstverantwortlich Krankheiten vertreten muss. Solche Modelle gibt es an Schulen (wurde mir einmal in einer Gesamtschule erzählt). Das ist für den Dienstherren natürlich sehr erfreulich, da er den Eltern den Unterricht garantieren kann und trotzdem keine Krankheitsreserve aufbauen muss. Solch eine Arte von Arbeitnehmerausbeutung ist aber wohl nur bei Beamten möglich (dann müssen wir f... Säcke halt ein paar unbezahlte Überstunden mehr machen).

    Gruß !

    Zitat

    Original von CKR
    ...
    Sollte ich vielleicht mal machen: Eine Doktorarbeit mit dem Thema "Zur Genese von ärtzlicher Unfähigkeit und ihre Auswirkungen auf Patienten und die Volkswirtschaft". Mal sehen, von wem ich dann alles Morddrohungen bekommen würde. Ein Lehrer wagt es ...

    Gruß
    CKR

    Du würdest wahrscheinlich von den medizinischen Standes(!)-vertretrungen wegen rufschädigendem Verhaltens in Grund und Boden verklagt werden.
    Außerdem würde man dir als Motiv Neid, Missgunst oder Rache unterstellen (gescheiterter Krankenpfleger, der es nicht zum Arzt geschafft hat und deshalb Lehrer werden musste..)
    Und du hättest natürlich die (fast) komplette mediale Öffentlichkeit gegen dich (es muss halt "Helden" und "Sündenböcke" geben).

    Gruß !

    Zitat

    Original von unter uns

    Mikael: Dass Du Rauin konkrete Interessen unterstellst, halte ich übrigens für eher verschwörungstheoretisch. Die öffentliche Schule ist nach wie vor völlig ungefährdet. Wenn es um etwas gehen kann, dann wohl eher um direkte oder indirekte Gehaltskürzungen.

    Es geht nicht um "Verschwörung", wohl aber um Manipulation der öffentlichen Wahrnehmung.

    Ich habe auf obigen Focus-Artikel hin zwei (!) Antworten verfasst, die beide NICHT freigeschaltet wurden. Einmal ging es um den Vergleich der Anforderungen im Studium zwischen Lehramt und Diplom (weil ich das ganz gut vergleichen kann) und das andere Mal um die Tatsache, dass in gewissen Fächern am Gymnasium bereits ein derartiger Mangel an ausgebildeten Lehrern existiert, dass bei einer gleichartigen Situationen in anderen Berufen locker 10%-tige Gehalterhöhungen drinne wären.
    Wie gesagt, beide Kommentare wurden nicht veröffentlicht, dafür aber eine ganze Menge später verfasste Kommentare von anderen Leuten.
    Es werden aber wohl gerne Kommentare veröffentlicht, die das typische Bild vom "jammernden" Lehrer bestätigen!

    Gruß !

    ps: Gut das wenigstens hier nicht zensiert wird (Dank ans Forenteam :) )

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