Beiträge von Adson

    Ich denke, du solltest dich nicht allzu sehr auf das Anschreiben versteifen. Viel entscheidender ist, was du im Bewerberformblatt angibst. Vor allem hinsichtlich Schulform und Einsatzgebiet.


    Wenn du dich primär für die Grundschule bewerben möchtest, hat es sich nämlich eventuell schon erledigt, da dir hierfür aus deinen Abschlüssen kein Fach abgeleitet werden kann. Dir können nur Fächer anerkannt werden, die für die Schulform in der du eingestellt wirst, relevant sind. Da wird es als Geographin und Umweltwissenschaftlerin (zu Recht) an der Grundschule schwierig. Und so wie ich es mitbekomme, schauen sie bei der Fachanerkennung sehr genau, ob du alle relevanten Module in entsprechender Punktezahl nachweisen kannst. Und ohne anerkanntes Fach sieht es aktuell wohl sehr sehr schlecht aus.


    Gymnasium kann ich nicht einschätzen, aber generell ist der Bedarf an Seiteneinsteigern an der Schulform deutlich geringer. Und wenn du als Erstwunsch Grundschule angibst, wirst du (so wie es mir damals erzählt wurde), für z.B. das Gymnasium erst in Betracht gezogen, wenn im Stapel mit Erstwunsch Gymnasium niemand gefunden wurde. Also überlege genau, was du als Erstwunsch angibst bzw. telefoniere nochmal mit der zuständigen LASUB.


    Was ich dir aus meiner Erfahrung ans Herz legen kann: Oberschule und besonders auch Förderschule. Dort wirst du sicher direkt Geographie angerechnet bekommen. Anschließend musst du dann noch ein weiteres Fach (Oberschule) bzw. einen Förderschwerpunkt nachstudierten. Und an der Förderschule wirst du eh auch in verschiedenen anderen Fächern eingesetzt werden. Dann machst du vielleicht neben Geographie (Klasse 5 - 10) auch noch Hauswirtschaft oder Werken in Klasse 3. Je nach Eignung und Bedarf an deiner Schule. Dir stünde es theoretisch auch offen, Grundschuldidaktik nachzustudieren und dich perspektivisch an der Förderschule in der Unterstufe zu etablieren.

    Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen:
    Sie hat vom Seiteneinstieg geschrieben. Da fängt sie erstmal 3 Monate mit einer Einstiegsfortbildung an. Die ist nur Vollzeit möglich und besteht aus Seminaren sowie Tagen zur Hospitation an ihrer Schule. Anschließend ist sie ganz normal an ihrer Schule (gern auch gleich mit eigener Klasse).
    Das 'Studium' findet berufsbegleitend an 2 Tagen in der Woche statt (Reduzierung des Arbeitsvertrages auf 80% sowie mindestens 4 Anrechnungsstunden), sie ist also in der Zeit nur an 3 Tagen in der Woche an der Schule. Da sie noch 2 Fächer braucht (da keins anerkannt), sind das dann 2 x 4 Semester = 4 Jahre (berufsbegleitendes) Studium. Anschließend gibt es noch ein Jahr Vorbereitungsdienst. Soweit die Theorie.


    In der Praxis heißt das nicht, dass man mit dem Studium sofort anfangen muss (da hat man durchaus Zeit) bzw. überhaupt darf. Aufgrund der vielen Seiteneinsteiger gibt es natürlich an den Hochschulen einen gewissen 'Stau'. Es ist also wahrscheinlich, dass es eine Weile dauert, bis sie mit dem ersten Studium anfangen kann und in der Zeit erstmal nur an der Schule ist. Für die Zeit des Studiums ist die Frage, an welcher Uni sie genommen wird (Leipzig/Chemnitz/Dresden) und wie weit sie es bis dorthin hat. Das geht nämlich den ganzen Tag.


    Von denen die mit mir angefangen haben (allerdings Förderschule) haben einige kleine Kinder und bekommen das gut hin. Entscheidend ist, ob man das familiär gut organisiert bekommt. Der Anfang ist natürlich erstmal nicht einfach (deshalb ist es nicht verkehrt mit reduzierter Stundenzahl z.B. 80% anzufangen). Es kommt auch darauf an, wie das Klima an der Schule ist und wieviel Unterstützung man dort bekommt, was durchaus unterschiedlich sein kann. Ansonsten hat man natürlich auch 6 Monate Probezeit und einige hören auch von sich aus auf, da sie merken, dass der Beruf doch nichts für sie ist.


    Ich hoffe, ich konnte etwas helfen :)

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