Beiträge von state_of_Trance

    Also ich bin ein großer Fan der Kombination aus Hospitation, Ausbildungsunterricht, den man nachbespricht und eigenständigem Unterricht, um sich auszuprobieren und insbesondere am Classroom-Management eigenständig zu arbeiten. Viele wichtige Aspekte des Berufes lernt man doch nur durch intensive Gespräche mit den Kollegen.

    Zum Film: Ich fand Katja auch am sympathischsten, besonders, dass sie solche Zweifel an dem Beruf hatte. Die kann ich persönlich auch sehr gut nachempfinden. Die Frage, ob man wirklich 35 Jahre Lehrer sein kann/will kommt oft zu kurz und ich bin überzeugt, dass das einer der Gründe ist, wieso so viele Kollegen ein Burnout erleiden. Das ist natürlich sehr eng verzahnt mit der Ausbildung in Deutschland, die vorsieht, dass man Lehrer wird und die Alternativen schwierig anzutreten sind.

    Der Schritt an eine andere Schulform war für mich die Lösung, und für Katja auch. Deshalb konnte ich mich mit ihrer Geschichte am besten identifizieren.

    Noch ein Wort zu Ralf: Ich könnte niemals so unterrichten und mich so kleiden wie er, aber er geht konsequent seinen Weg und das ist eine tolle Eigenschaft. Ich finde, dass dieser Lehrertyp gut in die meisten Kollegien passt und denke auch, dass es für viele Schülerinnen und Schüler sehr "heilsam" ist, von jemandem wie ihm unterrichtet zu werden.

    Dass die ganz unfähigen überhaupt so weit kommen liegt m.E. auch an den Unis: Dort hat man scheinbar nicht mehr den Arsch in der Hose, die Leute durchfallen zu lassen. Damit meine ich jetzt nicht die Fachwissenschaften (da fallen, jedenfalls in den MINT-Fächern, natürlich immer noch haufenweise Leute durch), sondern Pädagogik / Didaktik. Da könnte man die schlimmsten Menschenfeinde nämlich auch schon erkennen, meine ich.

    Solange deren Klausuren und Seminare mit Minimalaufwand (ein oder zwei Nachmittage den Kram lesen und in Seminaren irgendeinen Müll zusammen schustern) zu bewältigen sind, kann sich daran nichts ändern. Da müsste in anderer Form aussortiert werden.

    Ich habe während des Studiums ab und zu in den Seminaren mal Leute getroffen, die Lehramt Berufskolleg studiert haben und dann auch in (für den normalen Gym Studenten) skurril anmutenden Fachrichtungen wie Holz- oder Verfahrenstechnik.

    Wer den linearen Weg von der Schule in die Uni abläuft, kommt in der Regel gar nicht erst auf die Idee für BK zu studieren. Angefangen mich für diese Schulform zu interessieren habe ich, als ich im Ref merkte, dass Sek1 mir einfach keine Freude bereitet.

    Im Endeffekt kam ich ja dann am Weiterbildungskolleg (eine noch unbekanntere Schulform) unter und bin sehr glücklich darüber.

    Bei den Ausschreibungen für BK ist mir aber aufgefallen, dass dort das Fach Physik nicht allzu gewünscht ist. Mathe immer, aber meist wäre ein Zertifikatskurs fällig gewesen, da Physik kaum allgemeinbildendend unterrichtet wird...

    Das hat yestoerty vollkommen Recht, es gab in NRW gänzlich andere Zeiten, wo mehr oder weniger Einstellungsstop herrschte. Da haben sich in der Tat viele nach anderen Jobs umgesehen.

    Man kann wirklich keine guten Prognosen abgeben, das schaffen ja schon die "Experten" nicht.

    da bin ich fachlich aber nicht so gefordert. Mich stresst auch dieser hohe Anspruch. Die Erzieher haben alle Fachabi und der Lehrplan ist heftig

    Ernsthaft jetzt?
    Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, seltsam finde ich das auf jeden Fall. Also ich freue mich über jede Stunde, in der ich annähernd fachlich anspruchsvoll arbeiten darf, verglichen zu den endlosen Stunden, in denen es sich immer nur um die absoluten Basics dreht.

    Vielen Dank für eure schnellen Antworten.

    Ja, ich bin Beamtin auf Probe und unsicher, wie man so etwas kündigt. Es geht ja auch darum, dass ich aus finanziellen Gründen nur zum Schuljahresende kündigen kann. Ich müsste mich aber schon Monate vorher bewerben.

    Auf eine gymnasiale Stelle bin ich nicht versessen. Hauptsache wieder Kinder unterrichten & weg von hier. Gilt dieses 2 Jahre Versprechen auch an Bewerber außerhalb NRWs? In BW gibt es nur das Lückenfüller-Programm. Grundschule bis 2020, danach wieder ab auf die Berufsschule.

    Was ist eigentlich dein genaues Problem?
    Ist der Wunsch kleine Bies..., eh Kinder zu unterrichten sooo groß?
    Oder ist dir einfach nur die Klientel an der jetzigen Berufsschule zu ruppig?
    Im zweiten Fall könnte es doch auch eine Möglichkeit sein, eine Versetzung an eine andere Art von Berufsschule anzustreben, bestenfalls im Bereich "Soziales". Da gibt es ja durchaus Unterschiede.

    Dazu muss man in Berlin ja auch eine Wohnung finden, noch dazu eine bezahlbare. Kenne die Preise nun nicht, aber wenn das gute Gehalt dann in das Mehr für die Wohnung drauf geht hat man nichts gewonnen. Kenne die Preise aber nicht.

    Die Preise sind mittlerweile wirklich auf dem Niveau anderer klassisch teurer Städte, das ist aber eine Entwicklung grob der letzten 10 Jahre. Berlin galt lange als unfassbar günstige Großstadt. Mittlerweile nicht mehr.

    Das höhere Gehalt für Grundschullehrer wurde ja auch erst vor kurzem eingeführt, ob das zieht? Ich würde mich trotzdem lieber in Brandenburg verbeamten lassen.

    Ich denke es ist einfach die Kombination aus schwieriger Klientel und fehlender Verbeamtung, die diese Stadt unattraktiv machen. Ich kam örtlich ungebunden nach NRW und hab Berlin, solange ich diesen Beruf ausübe, von vornherein ausgeschlossen. Und das werden viele andere genauso sehen.

    Medienkonsum bis zum Koma? Ist bei uns ein riesen Problem, auch in "guten Elternhäusern".

    Ich weiß nicht, ob es wirklich das ist. Meine Mama hat sich auch immer große Sorgen gemacht, dass ich es mit Videospielen übertreibe. Ich bin halt in den 90ern aufgewachsen. Allerdings kann ich mich auch ehrlich nicht daran erinnern, dass Hausaufgaben jemals ein Problem waren, die hat man halt mittags nach dem Essen eben gemacht und dann waren andere Sachen dran. Stundenlang.

    Naja, bei der Lehrerin kann man teilweise auch sagen: Selber schuld. Warum belastet sie sich auch am Schuljahresende mit Theateraufführung und Vorbereitung eines "Buffets" für die Schüler? Da muss man auch mal "Nein!" sagen können. Dann hat man auch keine "60 bis 70 Stunden Woche".

    Gruß !

    Genau das dachte ich mir auch, als ich die Reportage gerade geschaut habe. Mit der braucht man kein Mitleid haben, ganz offensichtlich findet sie es so genau richtig. Aber sie sagt ja selbst, dass sie es gerne macht. Wem es Spaß macht...

    Die Frage müßte doch eher lauten: Was mache ich, wenn ich die 41 Stunden voll habe und ich die Überstunden, die in den Ferien abgefeiert werden, auch schon aufgebraucht habe? Darf ich dann den Griffel wegschmeißen und die Korrektur der Abschlußprüfungen verweigern? ;)

    Die Abschlussprüfungen korrigierst du natürlich und betrachtest die Arbeit sozusagen als Darlehen für eine darauf folgende Zeit, wo der Unterricht äußerst minimalistisch geplant wird :P

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