Beiträge von Schmidt

    Da meine Tochter Lehramt studiert, weiß ich, dass es heute ganz anders aufgebaut ist. Vor 30 Jahren kamen die Prüfungen vorschriftsmäßig am Ende. Wir konnten nichts vorziehen. Das Wort ICTS oder wie das heißt, existierte nicht.

    Das mag sein. Ich habe den aktuellen Studienumfang beschrieben. Und aktuell kann man fröhlich vorziehen, der Studienumfang ist eher gering und die Prüfungen zur ersten Staatsprüfung (inklusive WHA) zählen nur 40% der Endnote. Der Rest kommt kumulativ aud dem Studienverlauf.

    Gruenfink

    So schlimm ist das nun auch wieder nicht. Statt Scheinen sammelt man Creditpoints (ECTS Punkte) und das Examen ist nicht mehr so stark gewichtet. Ansonsten geht Studieren immer noch so ähnlich wie früher.

    Wenn ihr jetzt nochmal eine Wissenschaft intensiver lernen wolltet, was wäre das? Mathe? Latein?

    Ich würde sagen, Philosophie und Politik vielleicht. Irgendwas, das einen im eigenen Leben weiterbringt.

    Ich studiere neben der Arbeit Theater-, Film- und Medienwissenschaften mit Politikwissenschaft im Nebenfach. Pro Semester nur +/- 2 Veranstaltungen, aber das ist ein super Ausgleich zur Arbeit. Wenn ich damit durch bin, wage ich mich vielleicht noch an die Physik.

    6 Semester? Wenn man wirklich schnell war, war das 7. das Prüfungssemester. Und dann noch die ZA. Wir mussten 100 Seiten abgeben. War damals schon an der Uni, gab in BY keine PH mehr. Ich kenne auch niemanden, der das geschafft hat in 6 Semestern.

    Bei uns an der Uni schaffen das viele in 6 Semestern (wenn sie wollen; ich behaupte nicht, dass ein schnelles Studium erstrebenswert ist, es geht nur um die reine Umsetzbarkeit).

    L1 sind insgesamt 100 SWS / 21 Prüfungen (Klausuren, kleine Hausarbeiten mit 8 -10 Seiten, große Hausarbeiten mit 15 Seiten, Referate, Praktikumsberichte) / 2 Praktika (je 5 Wochen in der vorlesungsfreien Zeit).

    Das sind bei 6 Semestern jedes Semester 16 - 17 SWS und 3 - 4 Prüfungen. Häufig ziehen Studenten mehr Prüfungen in die erste Hälfte des Studiums und haben dann hinten raus Luft für die WHA (Wissenschaftliche Hausarbeit aka Abschlussarbeit, Umfang 60 Seiten). Nach 6 Semestern ist man dann ohne viel Stress scheinfrei und hat die WHA abgehakt. Im 7.Semester (das als Wartezeit in der Regel wegen Anmeldefristen unumgänglich ist) bereitet man sich auf die 4 Examensprüfungen vor, deren Inhalte individuell vereinbart werden, deren Fragestellung bereits vorher bekannt sind und die sich häufig sehr stark an besuchten Seminaren orientieren vor.

    Disclaimer 1: Versteh mich nicht falsch: ich befürworte es, während des Studium auch mal andere Fachbereiche anzugucken, sich Zeit zu nehmen, um seine Fächer zu vertiefen, Auslandssemester zu machen, zu feiern (insbesondere, wenn man noch sehr jung ist, wenn man mit dem Studium beginnt), neben dem Studium zu arbeiten (auch, wenn man es gar nicht müsste), irgendeinen Nonsens zu lernen, einfach, weil man kann usw. usf. Wenn man sich mit dem Lehramt nicht so sicher ist und sich Optionen offen halten will, ist es sogar sehr sinnvoll, sich überall umzugucken.

    Aber wenn man will, ist zumindest vom Studienumfang her ein Studium in oder sogar unter Regelstudienzeit an meiner Uni sehr gut möglich.

    Disclaimer 2: A13 für alle kann ich absolut unterstützen. Lehrer am Gymnasium sind nicht wichtiger, als Lehrer an allen anderen Schulformen.

    Es wird dringend Zeit für eine Reform der Besoldungsdteukturen im öffentlichen Dienst.

    pepe

    In Hessen dauert das Studium 6 Semester (plus 1 Prüfungssemester für die Vorbereitung auf die Examensprüfungen, die sich aber bei allen Lehrämtern vom Aufwand her sehr in Grenzen hält; die Examensprüfungen sind mit denen in Bayern nicht vergleichbar).

    Welche Alternativen sind das, sagen wir mit den Fächern Englisch und Physik für das Lehramt an Haupt- und Realschulen?

    Ich musste zum Glück für mein BBS-Lehramtsstudium keine Lateinkenntnisse vorweisen (nichts wäre für mich schlimmer gewesen, als solch eine "tote" Sprache lernen zu müssen...), aber gemäß Duden ist die Schreibweise "subsumieren" mit einem M richtig (siehe dazu: https://www.duden.de/haeufige_fehler/subsummieren)

    Besserwissermodus off ;)!

    Es kommt ja auch von sumere, nicht von summa, wie wir hier gelernt haben. :aufgepasst:

    @Wollsocken80 Aber 2000 Jahre europäische Kulturgeschichte (Literatur, Philosophie, Politik, Wissenschaft, Religion, ...) kann man nur mit 'modernen' Sprachen halt nicht im Original rezipieren.

    Ich bezweifle, dass der gemeine Abiturient mit Latinum dazu in der Lage ist, diese "2000 Jahre europäische Kulturgeschichte (Literatur, Philosophie, Politik, Wissenschaft, Religion, ...)" im Original zu rezipieren. Mit Englisch bis zum Abi und B2 Endniveau reicht es ja schon kaum, um Nuancen Englisch sprachiger Texte zu erfassen. Selbst Muttersprachler können das häufig in deutscher Sprache kaum.

    Und um Inhalte und Zusammenhänge zu erfassen, tuts eine gute Übersetzung allemal.

    Richtig, auf Ingenieur-Bachelor-Abschlüsse trifft das sicher meist zu. Auch auf einige Abschlüsse im Sozial- oder pflegerischen Bereich. Und mit nem Chemie-Bachelor dürfte sich wahrscheinlich auch recht schnell was finden lassen.

    Mit einem Bachelor in Chemie findet man genau so gut etwas Fachnahes, wie mit einem Bachelor in Anglistik.

    Zitat

    Duale Studiengänge zähle ich nicht dazu, da man diese nicht frei (ohne Arbeitgeber, dem man sich auf Jahre verpflichtet) studieren kann. Der große Pluspunkt des dualen Studiums sind die Praxiserfahrung und die Kenntnisse der betriebsinternen Vorgänge. Das hat man eben bei den anderen Studiengängen bei weitem nicht so und das sieht man dann z.B. daran, dass jemand mit einem Bachelor in BWL (wenn nicht spezialisiert in einem gefragten Bereich) nicht unbedingt die besten Chancen hat gegenüber Leuten mit dualem Studium oder sogar klassischer dualer Ausbildung in diesem Berufsfeld.

    Kommt immer drauf an. Einfach nur zu studieren bringt natürlich wenig.

    Genau so kannt das Lehramtstudium für berufliche Schulen in Hessen organisiert werden. Da hier immer zu wenige einen Lehramtsbachelor machen, kann man mit einem Maschinenbaubachelor fast reibungslos in den Lehramtsmaster übergehen. Alle anderen Lehrämter machen noch das Staatsexamen.

    In Wirtschaftspädagogik (Uni Frankfurt) ist es auch möglich, nach dem Wiwi Bachelor den WiPäd Master zu studieren. Man muss einen geringfügigen Anteil Berufspädagogik und Unterrichtsfach nachstudieren, ist aber kein Problem.

    Der WiPäd Bachelor entspricht zu ca. 80% dem Wiwi Bachelor.

    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde es digital erfasst, also nichts mit notieren. Und es gibt Leute, die tatsächlich mehr als 250 Tage arbeiten, einfach weil sie ihren Job lieben. Man musste auch jeweils die Art der Arbeit (z. B. Korrektur) angeben.

    Bist du wirklich Lehrer?

    Ja, wenn die Arbeitszeit elektronisch erfasst wird und man auch noch angeben muss, welche Art Arbeit gerade gemacht wird, kann da natürlich niemand lügen.

    Wieso muss denn die Lehrereigenschaft hinterfragt werden, weil jemand 3500 Stunden Jahresarbeitszeit für ein Gerücht hält?

    Zitat

    Eine Mutter meinte einmal zu mir, Kollege XY würde wenig arbeiten, sie sehe ihn am Donnerstagmittag beim Fußball. Dass er unterhälftig arbeitet, wusste sie nicht

    Das ist sehr frech von der Mutter. Vollkommen egal, ob der Kollege ein volles Deputat hat oder nicht. Immerhin schein sie ja selbst faul zu sein, wenn sie mittags bei Fußball vorbei-/zuschauen kann.

    Zitat

    Ich möchte nicht in eine Versicherungsgesellschaft wie meine Mathekommilitonen, auch wenn sie mehr verdienen und ihren Job ebenfalls sicher haben. Für mich ist nicht nur Geld wichtig

    Für die Komilitonen vielleicht auch nicht? Es soll Menschen geben, die gerne als Versicherungsmathematiker arbeiten. Und auch Menschen, für die die Arbeit als Lehrer die Hölle wäre. Selbst, wenn den Komilitonen Geld im Bezug auf die Arbeit am wichtigsten ist, was ist daran schlimm?

    Das Schneiden von Videos ist schon etwas weniger komplex, als das Bauen eines Hauses. Ich hoffe, dass du den Unterschied auch siehst.

    Dagegen, dass Schüler im Rahmen einer AG einen Imagefilm für die Schule erstellen, ist gar nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Die SuS lernen praktisch anwendbare Fähigkeiten und können stolz darauf sein, dass ihre Arbeit tatsächlich im Einsatz ist. Unsere Schulwebsite wurde auch im Rahmen einer AG erstellt, obwohl es Unternehmen gibt, die das natürlich hätten machen können.

    Welches Material bereits da ist, tur gar nichts zur Sache. Der TE hat nach Tutorials oder Büchern zum Schneiden von Videos gefragt. Nicht danach, wie sie die AG aufbauen soll, wie man eigentlich Videos schneidet oder nach sonstigen Ratschlägen.

    Wie man es dreht und wendet, ich finde deinen Beitrag frech und realitätsfern.

    Es ist auch möglich, Videos einfach mit bereits vorhandenen Samrtphones aufzuzeichnen und danach am Schul-PC zu bearbeiten. Ja, die Qualität der Aufnahmen bewegt sich dann nicht im Profi Bereich und das Schneiden auf möglucherweise recht schwachen Rechnern dauert etwas, aber machbar ist das allemal. Dafür werden keine mehrer Tausend Euro für Hard- und Software benötigt.

    Wenn ich eine Video AG betreiben wollen würde, müsste ich mich auch nach Tutorial oder Literatur erkundigen. Ich hätte nämlich weder Zeit noch Lust, selbst Tutorials zu erstellen, würde aber durchaus wollen, dass SuS mit Videoturtorials arbeiten. Ich selbst verwende nur Englisch sprachiges Material. Insofern kann ich auch nicht nachvollziehen, wie man jemanden, der danach fragt sofort als inkompetent hinstellt.

    Wir haben schon auch eine Kollegin, die ein Herbarium verlangt. Sie stammt aus Thüringen. Für die anderen Biokollegen fällt das Herbarium tatsächlich unter "Ding, das dazu da ist, um Eltern das Wochenende zu versauen".

    Herbarien sind anstrengend aber eine tolle Sache. Das Erstellen des Herbariums (mit annähen, nicht kleben der Blätter), ist eine der wenigen Erinnerungen, die ich an den Bio Unterricht habe. Das Ding stand noch jahrelang bei uns im Regal und wurde regelmäßig angesehen. Vielleicht existiert es sogar noch (mentale Notiz: Herbarium suchen).

    Ich bin in Hessen zur Schule gegangen und mein Bio Lehrer stammte aus Bayern.

Werbung