Beiträge von Linal

    Darf ich fragen, was DU gesagt hast? Ich reagiere auch allergisch auf Ausreden. Ist vielleicht eine Lehrerkrankheit: wenn Kinder IMMER widersprechen, wirst du rigoros. Und wenn die Chefin mehrere Dinge anmerkt und du erklärst langatmig warum du was wie gemacht hast... Ich hätte auch gesagt, machen Sie, was ich Ihnen sage, oder lassen Sie's. Die Erklärungen kann man sich nämlich sparen, der Chef hat bereits alles gesehen, was es an Unterricht gibt


    Vielleicht würde es helfen, einen Termin auszumachen und zu fragen, was Ihrer Meinung nach am Wichtigsten wäre, damit du bestehst. Also ernsthaft nach ihrer Meinung fragen.


    ich habe nur bei dem Ritual erklärt, warum ich noch keins in der Gruppe eingeführt habe. Bei ihren anderen Punkten habe ich sie gefragt, ob sie mir mit einer Methode weiterhelfen könnte (z.B. eine geeignete Form der Gruppenarbeit in der Arbeitsphase). Ich seh das so: Ich bin in der Ausbildung und natürlich habe ich meine Punkte, an denen ich arbeiten muss. Das möchte ich aber auch und deswegen bin ich für jede konstruktive Kritik und jeden Tipp dankbar. Vieles, was meine Fachleiter und meine Mentorin mir vorgeschlagen haben, konnte ich auch gut umsetzen. Eine Kollegin hat mir heute gesagt, dass es sein könnte, dass genau diese Einstellung sie reizt (weil das bei ihr "lasch" ankommen könnte). Ich versteh es einfach nicht.
    Bisher war sie nicht zu einem Gespräch mit mir bereit (sie schickt meine Mentorin und sagt, sie hat keine Zeit) und ich befürchte, dass sie es auch nicht gerade gut findet, dass ich das Seminar eingeschaltet habe.

    Ich habe jetzt Rückmeldung vom Seminar: Es wird ein gemeinsames Gespräch organisiert und dann "wird schon alles gut werden. Das Missverständnis klären wir" - im Moment geht es mir wirklich mies wegen der ganzen Geschichte.

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe leider folgendes Problem und ich hoffe sehr, dass ihr ein paar Tipps für mich habt.


    Seit Februar bin ich in Niedersachsen im Referendariat und bis vor kurzem verlief alles ohne größere Schwierigkeiten. Zu den Schülern habe ich einen guten Draht, meine Kollegen sind sehr nett, meine Mentorin ein echter Schatz und auch die Seminarleiter geben immer tolle und hilfreiche Tipps und konstruktive Kritik.


    Meine Schulleiterin war jetzt bei drei Besuchen anwesend.
    Der erste Besuch war soweit okay, von ihr und meiner FSL wurde lediglich kritisiert, dass mein Redeanteil etwas zu hoch war und dass ich eventuell noch mehr hätte differenzieren können.
    Der zweite Besuch ging leider total daneben. Es war eine Unterrichtsstunde nach den Sommerferien in einem neuen Kurs. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt genau eine Unterrichtsstunde mit diesen Schülern gehabt, in der Woche darauf war dann der Besuch. Natürlich habe ich mich bei meinem Kollegen nach dem Stand der Schüler erkundigt und auch die Themen, die behandelt wurden, kannte ich. Trotzdem gab es einen Schüler in der Klasse, der bereits zu Beginn der Stunde alles vorweggenommen hat. Ein kleiner Experte auf diesem Gebiet, wovon ich nichts wusste. Ich habe dann den Unterricht ähnlich durchgeführt wie geplant (nur diesem Schüler habe ich dann eigene, tiefergehende Aufgaben gegeben). Für mich lief die Stunde rund, das sahen jedoch meine Besucher nicht so. Die Schüler seien total unterfordert gewesen. Meine Schulleiterin wurde in dem Gespräch immer energischer und es fielen Sätze wie "Die Kinder lernen bei Ihnen nichts", "Das kann doch nicht wahr sein" und "Sie haben keine didaktischen Grundlagen". Ein grober Fehler ihrer Meinung nach war es, dass ich kein Ritual gezeigt habe. Als ich daraufhin meinte, ich plane, ein Ritual einzuführen, möchte jedoch erst einmal die Lerngruppe besser kennen lernen, um ein geeignetes Ritual einzuführen, wurde sie sauer und sagte "Sie sind die Lehrperson - Sie entscheiden und die Schüler haben mitzumachen". Danach verließ sie das Gespräch mit den Worten "Ich habe jetzt Wichtiges zu tun" und damit ließ sie mich und meinen Seminarleiter alleine.
    Der dritte Besuch war ganz okay, allerdings war schnell klar, dass die Schüler in diesem Bereich noch mehr Übung benötigen, weshalb ich in meiner Reflexion unter anderem angemerkt habe, dass ich die Unterrichtseinheit noch einmal überarbeiten werde, um noch zwei Übungsstunden unterzubringen. Bei dieser Besprechung war meine Schulleiterin nicht anwesend. Sie ist direkt nach dem Unterricht ohne weiteres Wort in ihr Büro gegangen. In dieser Stunde gab es das Problem, dass auf einem Arbeitsblatt ein Fehler war. Dieser Fehler ist mir scheinbar passiert, als ich das Arbeitsblatt zuhause noch einmal überarbeitet habe. Es ging um das Satzglied "Subjekt" und ich hatte einen Text vorbereitet, auf welchem die Subjekte unkenntlich gemacht wurden, sodass die Schüler nach diesen Satzteilen fragen mussten. Bei meiner ursprünglichen Version waren die Subjekte in den Sätzen verteilt, meine Mentorin und ich haben uns jedoch dazu entschieden, die Subjekte zunächst an den Anfang des Satzes zu stellen. Auf dem Arbeitsblatt habe ich scheinbar vergessen, den letzten Satz umzustellen und da ist es mir passiert, dass ich das Akkusativobjekt geschwärzt habe. Ein blöder Fehler, der hätte vermieden werden können, aber er ist nun einmal passiert.


    Diese drei Besuche fanden im Übrigen innerhalb von 10 Tagen statt.
    Am letzten Wochenende wurde ich von meiner Mentorin zum Gespräch gebeten (Samstag). Sie teilte mir mit, die Schulleiterin ließe mir ausrichten, ich solle doch lieber einen anderen Beruf ergreifen, meine Schwächen seien zu groß und ich sei nicht in der Lage daran zu arbeiten. Das war ein echter Schlag für mich, aber kein Grund, aufzugeben. Im Gegenteil: Ich möchte diesen Beruf ausüben. Er macht mir undglaubliche Freude und ich liebe es, mit den Jugendlichen zu arbeiten und ihre Fortschritte mitzuerleben. Ich habe noch ein Jahr Ausbildung vor mir und ich bin bereit und motiviert, an meinen Schwächen zu arbeiten.


    Gestern dann der nächste Schlag: Die Schulleiterin hat ein Gutachten formuliert und an meine Seminarleitung geschickt. In diesem steht unter anderem, ich hätte ein sehr geringes didaktisches und methodisches Repertoire, überdies hätte ich keine Lehrerpersönlichkeit und ich sei fachlich inkompetent.
    Dieses Gutachten wurde von niemandem verlangt und es steht auch nichts Positives darin. Meine Mentorin ist der Meinung, ich mache guten Unterricht und sie unterstützt mich zum Glück, wo sie kann.


    Ich befürchte, dass die Schulleiterin ein persönliches Problem mit mir hat und ich wollte gerne mit ihr darüber sprechen. Jetzt wurde mir von Kollegen geraten, dies nicht zu tun, da sie "einen Hass" auf mich hätte und es hieß "die macht dich fertig, lass es lieber, geh ihr lieber aus dem Weg".


    Ich finde die Situation einfach nur schrecklich und ich bin echt ratlos. Was kann ich tun? Für mich steht fest, dass ich von dieser Schule weg muss, weil diese Frau niemals eine neutrale Bewertung abgeben wird. Kann man die Schule problemlos wechseln?


    Vielen lieben Dank schon einmal für eure Antworten.

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