Beiträge von nero08

    Mein Ref war ähnlich wie bei Buntflieger. Es war keine Ausbildung, sondern einfach nur eine Prüfungszeit, wer systemkonform ist oder nicht. Erst nach dem Ref habe ich mich in aller Seelenruhe entwickeln können. Auch heute noch entwickele ich mich und finde zum Glück immer wieder Kollegen für eine Rückmeldung (auch die Schüler hin und wieder).
    Das Ref war für mich verlorene Zeit und ich bezweifele ganz stark, dass es als alleinige Instanz dazu geeignet ist, über die Befähigung von Lehrern zu urteilen. Ich habe jetzt schon in manchen Ländern gearbeitet, in denen die Kollegen kein Referendariat absolvieren mussten. Trotzdem gibt es sehr viele fähige und gute Lehrer darunter. Allerdings auch ehrlich gesagt manche Person, die das Ref zu Recht nicht bestanden hätte.
    Hier in Österreich gibt es das einjährige Schulpraktikum, dass dem Ref ähnelt (nur nicht so dogmatisch und fehlerorientiert, sondern eher stärkenorientiert) und die Junglehrerzeit. In dieser Zeit ist man in der Hierarchie der Schule schon weit unten und muss so manches schlucken. Ist aber meiner Meinung nach normal und ist in jedem Beruf so, also auch im Ref.
    Zudem haben wir hier auch soetwas wie "Quereinsteiger". Bin gerade "Mentorin" (es heißt hier ein bisschen anders) einer Quereinsteigerin. Die Frau ist aber sehr beratungsresistent .... (wäre fast ein eigener Thread wert :traenen: ). Sie hat es schwer sich unterzuordnen.

    Ich kenne zwar das System in Deutschland nicht aus eigener Erfahrung, finde einen Vergleich jedoch schwer. Des beginnt ja schonmal damit, dass das Unterrrichtspraktikum (UP) nur ein Jahr dauert. Ferner wird man defacto nicht benotet. Man besteht oder bekommt eine Auszeichnung. Die Auszeichnung bekommen aber was ich weiß 95% der Upis. Wenn man keine bekommen hat, so heißt dies schon einiges.


    Generell finde ich, dass das UP eine gute Zeit war um sich selbst als Lehrer zu finden bzw. in den Schulbetrieb hineinzuwachsen, des ganze in einem geschützten Umfeld. Um so schader finde ich es, dass das UP mit diesem Jahr abgeschafft wird und durch eine Induktionsphase ersetzt wird. Im Rahmen dieses haben Neulinge mindestend eine halbe Stelle (mit neuem Lehrerdienstrecht 12 Stunden). Des ist schonmal net wenig für den Anfang, da man ja auch in den Genuss von 24 Stunden kommen kann. Ein weiteres Problem, welches jetzt nicht existiert ist jenes, dass die Stelle auch vorhanden sein muss. Auf das UP hatte man ein Recht und man übernahm je Fach eine Klasse von einem Kollegen, welcher gleichzeitig dein Mentor war und die Stunde bezahlt bekam. Dies ist jetzt eben nimma der Fall und die Stunden müssen einfach da sein, was bei der aktuellen Joblage in Österreich sehr schwer wird in den nächsten Jahren. Eigentlich weiß noch keiner, wie des alles funktionieren soll....

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