Beiträge von WolkenKuchen

    In meinem Leben nicht, aber bei einem Klassenkameraden.
    Ich gehöre wohl zu den wenigen Schülern, die Lehrer immer auf ein so hohes Podest gestellt haben ;). Ich hatte echte Ekelpakete, aber auch total tolle Lehrer.

    Aus dem Grund ist es ja durchaus sinnvoll, wenn man Musik für das Lehramt an Grundschulen studiert. Machen aber wenige, weswegen am Ende Semiprofis diesen Job übernehmen, die sich im besten Fall privat ein bisschen mit Musik beschäftigten. Wie schon gesagt - die Devise ist, lieber sowas als Unterrichtsausfall :/ .

    Das gehört wohl auch zum Lehrerdasein dazu: Dinge unterrichten, mit denen man sich eigentlich null identifizieren kann. Ich kann nicht einmal ein Instrument spielen. Ja, bei uns gab es kaum Musikstudenten. Die, die ich kennenlernen dürfte, wollten nicht an staatlichen Schulen später unterrichten.

    Haha, stimmt. Mir wird immer gesagt, dass ich zu nett sei, was natürlich auch nicht ideal ist. Egal, wo es mich hinverschlägt, wäre ne gute Balance sicher wichtig.

    Die Vertretungslehrer werden ja eingestellt, weil es gerade Probleme gibt. Da ist irgendwie machen besser, als wenn Unterricht ausfällt ;) Für die Schüler sicher nicht immer ideal.

    Hmmm okay. Und das überprüft da keiner? Bei mir im Umkreis suchen wirklich alle Schulen Vertretungskräfte und man soll alles unterrichten...wüsste zum Beispiel gar nicht, was ich mit den Kindern in Musik machen könnte, da ich so unwahrscheinlich unmusikalisch bin.

    Und das weiß diese Beraterin aus empirischer Erfahrung? Oder ist das wohl doch nur eher eine Mutmaßung von ihr.Außerdem:


    1. sagt niemand, dass das Ref vorzeitig abgebrochen wird


    2. Falls du es abbrechen solltest, bin ich mir ziemlich sicher, dass man das in Bewerbungsgesprächen positiv auslegen kann, nach dem Motto "der Beruf war nichts für mich, daher denke ich, dass ich mich bei Ihnen aufgrund dieser und jener meiner Fähigkeiten viel besser einbringen und entfalten kann".

    Sie arbeitet bereits seit 20 Jahren in diesem Bewerbungsfeld, aber ja, deshalb sollte man das jetzt auch nicht auf das höchste Podest heben.


    Für das nächste Ref. kann ich mich eh erst in einigen Monaten bewerben. Wie empfindest du denn die Idee, es als Vertretungskraft vorher zu probieren? Einige meinen, dass es eine gute Lehrerfahrung wäre, andere schreiben, dass man sich dadurch schlechte Angewohnheiten beim Unterrichten fürs Ref. aneignen würde.

    Und eine Frage: Was ist ein schlechter Lehrer?
    Diese Frage zu beantworten ist für dich das wichtigste. Was sind die Kriterien die du für relevant hälst? An denen orientierst du dich. Fertig.

    Eine wirklich gute Frage. Werde mir das echt nachher mal aufschreiben. Da muss ich irgendwie an meinen einen Mathedozenten denken. Der war immer extrem freundlich nach außen hin und hintenrum meinte er dann, dass keiner von uns 30 Studenten Lehrerpersönlichkeit hätte, weil die heutige Generation viel zu weichgespült sei und nicht mehr hart durchgreifen könnte. War wohl seine Definition vom schlechten Lehrer.

    Weil nach dem Studium ja der Moment ist, wo man wirklich im Referendariat entscheiden kann, ob einem der Lehrerberuf liegt.
    Gegenfrage: Was bringt es dir, den Kopf in den Sand zu stecken ohne jemals versucht zu haben, ob es dir nicht doch Spaß macht bzw. zumindest gut läuft? Das fände ich wesentlich unangebrachter.

    Du hast recht, den Kopf in den Sand stecken sollte ich nicht. Und ja, man sollte Dinge vorher ausprobiert haben, damit man sich eine abschließende Meinung bilden kann. Die Beraterin meinte zu mir, dass es unklug wäre, das Ref. anzufangen, wenn ich mir nicht zu 100 % sicher wäre. Weil die freie Wirtschaft anders funktioniert und ein abgebrochenes Ref. im Lebenslauf für viele Arbeitgeber wohl ein rotes Tuch wäre. Jetzt hätte ich noch die Möglichkeit, mich beruflich etwas umzuorientieren und später, wenn ich dadurch etwas gestärkter bin, immer noch das Ref. zu beginnen.


    Deshalb hole ich mir ja jetzt mehrere Meinungen ein (von euch, Beratern etc.) damit ich jetzt eine für mich positive Entscheidung treffen kann. Allein mir mal alles hier von der Seele schreiben zu können tut mit richtig gut. Und auch der Tipp an meiner Einstellung zu arbeiten, empfinde ich als sehr wertvoll.

    Ich erwarte nicht, dass mir eine Stelle hinterhergetragen wird. Dies ist auch der Grund, warum ich mich weiterbilden möchte, damit ich eben höhere Chancen bei den gewünschten Berufsfeldern habe. Nur die "guten" Weiterbildungsmaßnahmen sind leider teuer und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Deshalb hatte ich ja die Idee mit dem Aushilfsjob, damit ich parallel dazu mich weiterbilden kann. Die Berufsberaterin war nicht vom Amt, sondern von der Uni. Sie meinte, dass ich mich einfach weiter bewerben soll und sich das irgendwann etwas ergeben würde.


    Zum Thema professionelle Hilfe: Da hatte ich bereits Hilfe bzw. Unterstützung. Dabei kam heraus, dass Stabilität für mich jetzt wichtig sei, also eben ein geregelter Job. Meine Frustration und somit auch die Ängste kämen wohl daher, dass ich wieder vor dem "nichts" stehe und somit in alte Gewohnheiten verfallen würde. Im Studium waren diesen Ängste ja auch im Vergleich zu jetzt minimal. Ihr habt aber recht, mehr Hilfe wäre definitiv angebracht, aber ich denke auch, dass diese Stabilität ein erster Schritt für mich wäre.


    Im Endeffekt hätte ich nach all den Gesprächen mit Beratern etc. ja diese Optionen:


    - Weiter mit den jetzigen Qualifikationen auf Jobs bewerben
    - Aushilfsjob annehmen und nebenher weiterbilden
    - Ängsten stellen und als Vertretungskraft arbeiten


    Und mich gegebenenfalls zusätzlich weiterhin professionell beraten lassen.


    Mal eine andere Frage: Wie geht ihr denn mit Rückschlägen in eurem Beruf um? Ein Großteil von euch ist ja schon ausgebildet als Lehrkraft, wie macht ihr das, wenn zum Beispiel etwas schief geht?

    Ich fände es noch wichtig zu erwähnen, dass für dich echt der falsche Zeitpunkt ist, nach Alternativen zu suchen.
    Ich hatte im Studium auch eine gewisse Zweifelphase, habe mir aber vorgenommen, auf jeden Fall das Referendariat zu machen.
    Und das solltest du auch tun und dir dabei wirklich sehr ernsthaft die Frage stellen, ob du dir diese Arbeit langfristig vorstellen könntest oder nicht. Das ist nicht unbedingt immer so leicht, da man natürlich von den äußeren Bedingungen des Referendariats abstrahieren und das Alltagsgeschäft betrachten muss. Im unbeobachteten Unterricht lernt man dieses aber meiner Meinung nach immer noch zu Genüge kennen.

    Inwiefern der falsche Zeitpunkt?


    Die Frage ist, was ich mache, wenn ich sehe, dass es nicht das Richtige für mich ist? Dann wäre ich bereits 34 und würde wieder dort stehen, wo ich mich jetzt befinde. Eine Bekannte meinte zu mir, dass ich es mal mit einer Stelle als Vertretungskraft versuchen soll (wird bei uns überall händeringend gesucht).

    Danke für deine Antwort Yummi. Vor den oben genannten Beispielen habe ich überhaupt keine Angst. Meine Ängste kommen immer nur dann besonders zum Tragen, wenn es um das Leben anderer Menschen geht. Schule sehe ich einfach als extrem wichtig an, weil man mit gezielter Förderung einfach viel erreichen kann, aber eben auch viel zerstören kann.


    Den Wunsch nach eigenen Kindern habe ich nie verspürt.

    Hallo,


    ich bin bereits seit Jahren stille Leserin dieses Forums. Da ich das Gefühl habe, mit niemand anderem über meine Probleme sprechen zu können, wollte ich es hier bei euch einmal probieren. Vielleicht kurz zu mir: Ich bin 32 Jahre alt, habe gerade mein Lehramtsstudium abgeschlossen (Grundschule und Sek 1) und bin etwas am Verzweifeln. Während meines Studiums habe ich mich immer gefragt, ob das Lehrerdasein tatsächlich der richtige Weg für mich ist. Abbrechen wollte ich jedoch nicht, da ich sowieso einen sehr abenteuerlichen Lebenslauf habe. Leider war ich auch sehr naiv und habe auf diese "Hauptsache, man hat was abgeschlossen und dann findet man schon etwas"-Sprüche gehört. Mittlerweile suche ich seit einem halben Jahr einen Job (Universitätsstellen, Verwaltung etc.), aber erhalte nur Absagen.


    Warum wollte ich ursprünglich Lehrer werden?
    Ich mochte meine Fächer und wollte sie gerne anderen Menschen beibringen. Da ich selbst häufig in meiner Schulzeit zu kämpfen hatte, wollte ich gerne als Lehrer alle SuS unterstützen und eben auch die fördern, die von Zuhause aus nicht genügend Unterstützung erhielten, obwohl sie das Potenzial dazu hätten. Woher kommen nun meine Zweifel? Ich bin ein extrem ängstlicher Mensch. Ängste waren schon immer meine ständigen Begleiter...vor allem die Versagensängste! Vor meinem Lehramtsstudium ging es mehr seelisch gar nicht gut, sodass ich teilweise total in Selbstzweifel versank. Richtig aufgeblüht bin ich dann im Studium. Mir machten die Seminare und der Austausch mit anderen Kommilitonen viel Spaß. Die Unterrichtspraktika waren schön, weil gerade kleine Kinder so ehrlich sind und von diesen ein Lob zu bekommen, sowas hat mich echt in ungeahnte Höhen versetzt, zumal ich das Gefühl hatte, dass sie aus dem Unterricht viel mitnehmen konnten. Jetzt nach dem Studium fühle ich mich jedoch extrem unvorbereitet auf den Lehrerberuf, denn ich habe wieder Angst, zu versagen.


    Im Gegensatz zu einigen Kommilitonen, die lässig vorne ihr Ding durchziehen können, mache ich mit ständig Gedanken. Was ist, wenn die Klasse komplett außer Kontrolle gerät? Was ist, wenn ich den Stoff nicht durchbekomme? Was ist, wenn ich mal richtig aggressiv durch die Klasse schreie (und wenn ich eines hasse, dann ist es, Leute anzuschreien oder angeschrien zu werden). Für mich stehen die SuS im Vordergrund und ich sehe den Lehrerjob als etwas Verantwortungsvolles an. Ich möchte einfach fördern und keinen Schaden anrichten. Bei meinen bisherigen Jobs hatte ich dieses Gefühl nie, weil ich dort auch keine Verantwortung für die Zukunft von so vielen Menschen tragen musste. Ich wäre wahrscheinlich die perfekte Burnout-Kandidatin. Da ich es erst gar nicht soweit kommen lassen möchte, suche ich nach Alternativen. Es gibt einfach zu viele "schlechte" Lehrer und irgendwie möchte ich den Kindern das ersparen.


    Das Problem ist, dass mir für viele Stellen außerhalb der Schule wahrscheinlich die Berufserfahrungen fehlen. Es gibt ja Jobs, wo "nur" ein Hochschulabschluss benötigt wird, aber meine Nebenjobs zählen leider wenig als Berufserfahrung. Ich hatte überlegt, ob ich mich weiterbilden sollte, doch dafür fehlt mir einfach das Geld. Nun hatte ich überlegt, erstmal einen Aushilfsjob anzunehmen und mich nebenher weiterzubilden. Davon hat mir die Berufsberaterin abgeraten. Sie meinte, dass ich mich unter Wert verkaufen würde und ich aus dieser Schiene nicht mehr so leicht herauskäme, denn ich würde ja wieder nur unbedeutende Nebenerfahrungen sammeln. Ich weiß, dass einige Kommilitonen durch Vitamin B untergekommen sind, aber sowas besitze ich leider nicht. Sehr gerne würde ich im wissenschaftlichen Bereich bleiben bzw. an der Hochschule in der Verwaltung arbeiten. Leider benötigt man auch hier Berufserfahrungen oder die Stellen sind bereits vergeben und wurden nur zwangsweise nochmal öffentlich ausgeschrieben.


    Vielleicht hat jemand von euch noch einen Tipp für mich. Ich bin für alles dankbar!

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